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Gedichte
Blumauer Aloys

Wien und Prag 1782
bei Johann Ferdinand Edler von Schönfeld

Gedichte 1
 

Aufmunterung
Eile des Lebens
Sehnsucht eines Liebenden
Lied
Die geschminkte Rose
Lied eines Landmanns
An eine Linde zu P* * *
Wunderseltsame Klage
Der Mann
Illusion und Grübelei
Nach Horaz
Der Zephyr und die Rose
An die Sonne
Die Autorpolitik
An Lesbien

Aufmunterung

zur Lieb' und Lebensfreude

An Lilla


Liebefroh sei, Lilla, nimmer kränkle
          Dein mich zärtlich, liebend Herz,
Und am bunten Freudenfädchen gängle
          Dich der Liebe süßer Scherz!

Wie ein Zephyrlüftchen, sanft und leise,
          Weh der Liebe Hauch aus dir;
Lerchensang, nicht Nachtigallenweise,
          Tön' aus deiner Kehle mir!

Nur mit leichtem, stillen Wonnebeben
          Poche sanft dein Herz mir zu,
Nur der Liebe Lustgefühle heben
          Deinen Busen aus der Ruh:

Aus dem sanften Zauberauge blinke
          Mir die Lust der Liebe nur,
Und wenn draus ich deine Tränen trinke,
          Sei'n es Freudentränen nur.

Deiner Tag und Nachtgedanken Reihe
          Sei ein Rosenkettchen dir;
Wachend, oder träumend, immer freue,
          Freue, Mädchen, dich mit mir:

Jede deiner Morgenstunden glänze
          Rosig, wie dein Angesicht,
Hehr und heiter sei des Tages Grenze,
          Wie dein reines Augenlicht.

Und auf jedem deiner Tritte sprosse
          Dir ein Freudenblümchen auf,
Sammle du sie all in deinem Schoße,
          Mit Dem Blick zum Himmel auf.

Von den Bäumen, Wiesen, Blumen, Flüssen
          Lächle dir Vergnügen zu,
Und den Wonnebecher der Natur, den süßen
          Wonnebecher, leere du.

Wandle in der Sonne hellem Auge
          Mit verklärtem Angesicht,
Und in stiller Abenddämmrung sauge
          Wonne nur aus Lunens Licht.

Selten, Mädchen, girre mit dem Täubchen,
          Klage mit der Nachtigall;
Denn du hast ja, liebes Herzensweibchen,
          Mich und deine Lieben all.

Diesen Kranz von Lebensfreuden binde
          Stets dir Herz und Phantasie!
Leiden — unser Wiegenangebinde —
          Trage, Liebchen, — such' es nie!

Eile des Lebens
An Lilla

Liebe, unser lang gepriesnes Leben
          Ist ein einz'ger Augenblick,
O genieß ihn! Götterkräfte geben
          Dir ihn nimmermehr zurück.

Unaufhaltsam rollt die Zeit, und führet
          Vor und nach sich keine Spur,
Und von ihrem großen Rad berühret
          Uns ein einzig Pünktchen nur.

Von drei kurzen Lebensaugenblicken
          Ist der eine Wunsch, der andre Traum,
Und den dritten, der uns zu beglücken
          Da ist, fühlen wir oft kaum.

Darum laß uns nichts von allem wissen,
          Weder vor noch rückwärts sehn,
Selbst den Augenblick noch halb genießen
          Wo wir beide einst vergehn.


Sehnsucht eines Liebenden

Immerdar mit leisem Weben
       Schwebt dein süßes Bild vor mir,
Und ein liebesehnend Beben
       Zittert durch die Seele mir.

Weg aus deinem Zauberkreise,
       Wo du mich so fest gebannt,
Zog durch eine weite Reise
       Mich die Freundschaft auf das Land.

Hier im Mutterarm der schönen,
       Allerfreuenden Natur,
Fehlt zum Allgenuß des Schönen.
       Herrliche, dein Kuß mir nur.

Halbgenossen glitscht die Freude
       Über meinem Herzen hin,
Die Natur im Frühlingskleide
       Seh' ich nur mit halbem Sinn.

Tot sind ohne dich die Fluren,
       Eine Wüste die Natur,
An den Bäumen find' ich Spuren
       Meiner heißen Sehnsucht nur.

Wenn ein liebesehnend Drücken
       Mich hinaus ins Freie zieht,
Such' ich oft des Berges Rücken,
       Der dich meinem Aug' entzieht.

Bleibe dann, wie eine Büste,
       Starr nach dir hinsehend stehn,
Seh' und seh', und mein', ich müßte
       Dich zu mir herüber sehn.

Aber, still heraufgegangen,
       Kommt her Mond statt deiner dann,
Und ein inniger Verlangen
       Flammt in meiner Brust sich an.

Hin, ach, hin zu seinen Höhen
       Möcht' ich fliegen, und auf dich,
Ach, auf dich herniedersehen,
       Und herniederschwingen mich.

Lied
in Abwesenheit des Geliebten zu singen.

Theuthold, mein Trauter, ist gangen von hier,
Wälder und Berge verbergen ihn mir;
Sonst wohl erzielte noch fern ihn mein Blick:
Winkt' ich, dann winkt' er mir wieder zurück.

Sah' ich ihn jetzt sich des Maienmonds freun,
Wäre die Hälfte der Freuden auch mein;
Pflückt' er ein Blümchen, so pflückt' er es mir;
Säng' er ein Liedchen, so säng' er es mir.

Säh' ich ihn wandeln im traulichen Wald,
Hört' ich des Sehnenden Seufzen gar bald:
Liebend, allliebend umfing ich ihn dann,
Schmiegt' an den Trauten mich inniglich an.

Hätt' ich, o hätt' ich doch Feengewalt,
Mich zu verwandeln in jede Gestalt,
Könnt ich ihm spielen manch wunderlich Spiel,
O, wie genöss' ich der Freuden so viel!

Ging er stilldenkend am kühlenden Bach,
Schwämm' ihm ein Blümchen Vergißmeinnicht nach:
Hascht' er das Blümchen, und nähm' es zu sich,
Hätt' er in liebenden Händen dann mich.

Sucht' er im Schatten der Linde sich Ruh,
Deckt' ich mit duftenden Blättern ihn zu;
Ging er auf Blumengefilden einher,
Flög' ich, als Schmetterling, rund um ihn her.

Fügt' er zu Büchern ins Kämmerlein sich,
Setzt' ich ans Fenster als Nachtigall mich,
Sänge sein eigenes Liedchen ihm vor;
Würd' er nicht lauschen und spitzen sein Ohr!

Brächte mein liebendes, sehnendes Ach,
Doch ein gefälliger Zephyr ihm nach!
Wäre nur leicht und geflügelt mein Kuß,
Brächt' er wohl stündlich ihm freundlichen Gruß.


Die geschminkte Rose

An seinem Fenster pinselte
Ein Maler eine Rose je,
Und weil sie nicht bestellet war,
Gelang die Ros' ihm wunderbar:
Nun war er fertig, nahm den Hut,
Ging seines Wegs, und dachte: — gut!
Und eine weiße Rose, die
Am Fenster blühte, sah es, wie
So schon das Rot der Schwester stand:
Den Vorzug sie gar tief empfand,
Sie faßte Neid, schalt ihren Topf,
Zergrämte sich, und hing den Kopf.
Als nun der Maler wieder kam,
Und wahr der Rose Trauern nahm,
Da trat er mit dem Spritzkrug hin,
Zu Hilf der armen Kränklerin;
Allein die Rose sträubte sich,
Und klagte bitter: Lasset mich!
Was hilft mir euer Wasserkrug?
Ich bleibe doch, wie Leichentuch;
So rot, wie die dort, werd' ich nie,
Und bin doch auch so gut wie sie.
Das Wasser bleicht mich nur noch mehr:
Nehmt lieber euern Pinsel her,
Und gebt mir auch so schönes Rot;
Ich bin gen ihr ja blaß, wie tot.
Herr Maler dacht' in seinem Sinn:
Du eitle Närrin! nahm Karmin,
Und strich ihr rot die Blätter all,
Das dankte sie ihm tausendmal.
Allein kaum war die Farbe dran,
So fing sie auch zu welken an.
Das Rot verdarb den Lebenssaft,
Zerfraß der zarten Fibern Kraft,
Gelbrote Flecken zeigten sich,
Zusammenschrumpften jämmerlich
Die Blätter alle, und ihr Duft
War Odem einer Leichengruft.

Der Maler kam, und sah, und roch,
Gott, rief er, das die Rose noch,
Die gestern so den Text mir las,
Heut stinkend, wie ein faulend Aas? —
Er riß die Rose von dem Stock,
Im Hui sie übers Fenster flog.

Hört Mädchen, was die Fabel spricht,
Und malt die weiße Rose nicht!


Lied eines Landmanns
Über den Fluch:
Im Schweiße deines Angesichts sein Brot zu essen.


Bei meinem Eid! mir schmecket nichts,
Als was im Schweiß des Angesichts
          Ich selbst gepflanzet habe;
Zwar ißt sich auch der Reiche satt,
Allein das Brot heißt in der Stadt
          Gar selten Gottesgabe.

Drum schlägt es auch dem reichen Mann
Daselbst so wunderselten an:
          Er mag sein Mahl mir preisen,
Ich dank'! Er sitzt dabei, und flucht
Der Unverdaulichkeit, und sucht
          Den Hunger in den Speisen.

Der Narr! er wird ihn nimmermehr,
Und sucht' er ihn auch noch so sehr,
          In seiner Schüssel finden;
Und seufzt er denn nach Appetit,
So komm' er her, und helfe mit
          Im Feld die Garben binden.

Und so das nicht den Eckel bannt,
So nehm' er noch die Axt zur Hand,
          Und haue mit uns Buchen;
Drauf setz' er sich zum Milchtopf hin,
Und traun! es wird der Hunger ihn,
          Nicht er den Hunger suchen.

Und nach gestilltem Appetit
Da braucht es wohl kein Wiegenlied,
          Den Herren einzuwiegen,
Es wird sich dann auf hartem Brett
Viel besser, als im Himmelbett'
          Auf weichen Pflaumen liegen.

Weiß Gott, was all für Weh und Leid
Im Magen und im Eingeweid
          Die Müßiggänger klagen;
Nur zu Mittags und Abendszeit,
Wenn er nach Trank und Speise schreit,
          Empfind' ich meinen Magen.

Die Arbeit ist zu jeder Zeit
Zu Appetit und Munterkeit
          Der achte Wunderschlüssel;
So voll auch Topf und Teller ist,
Ich leere sie; kein Ekel frißt
          Mit mir aus meiner Schüssel.

Die Bäume, die ich pflanze, sind
So lieb mir, als mein eigen Kind,
          Und so sie Frucht ansetzen,
So führ' ich meine Buben hin, —
Und lasse sie mit frohem Sinn
          Daran die Gaumen letzen.

Und so sie dann mit frohem Mut
Mir zuschrein: Vater, das ist gut!
          So sag' ich ihnen: Sehet,
So ist die Frucht der Arbeit hold!
Doch Kinder, wenn ihr ernten wollt,
          So gehet hin, und säet!

Mein Gärtchen ist beständig voll,
Ich darf mit Geld um Kraut und Kohl
          Nicht erst zu Markte laufen:
Mein Zugemüs schmeckt doppelt süß,
O wüßten große Herren dies,
          Sie würden es nicht kaufen.

Mein Kapital ist Arbeit bloß,
Das leg' ich in der Erde Schoß
          Auf hohe Zinsen nieder;
Und diese gibt mir allemal
Die Zinsen, samt dem Kapital
          Wohl hundertfältig wieder.

Und fühl' ich oft der Arbeit Druck,
Und will vom sehwergehaltnen Pflug
          Die matte Hand mir sinken;
So denk' ich meiner Mühe Lohn,
Und seh voraus im Geiste schon
          Die vollen Ähren winken.

Ich bin vergnügt, und tauschte nicht,
Was auch davon die Bibel spricht,
          Mit Adams Paradiese:
Er wußte nicht, was Arbeit war,
Und lag das liebe lange Jahr
          Auf seiner grünen Wiese.

Und war ihm, wenn er müßig lag,
Wie mir an einem Feiertag;
          So hab' ich nichts dagegen,
Und denke mir: du lieber Gott!
Mit deinem Fluch hats keine Not,
          Mir ist er lauter Segen!

An eine Linde zu P* * *

Liebe Linde, du vor allen Bäumen
        Meinem Herzen lieb und wert!
Dank dir, daß du meinen Liebesträumen
        Schutz und Schatten oft gewährt.

Ach, wie wohl tats, wenn dein heilig Schweigen
        Oft in trauten Arm mich nahm,
Und herab aus deinen dunkeln Zweigen
        Liebesschauer auf mich kam.

Dich ernähr' und pflege Mutter Erde
        Lange noch in ihrem Schoß!
Blühe, wachse, und gedeih' und werde,
        Werde noch einmal so groß!

Daß den Wandrer Schauer einst durchfahren,
        Wenn er deine Größe sieht,
Und ein Jüngling noch nach hundert Jahren
        Liebgedrungen zu dir flieht.

Doch, daß künftighin auch, liebe Linde,
        Gute Mädchen hold dir sein,
Sieh, so schneid' ich hier in deine Rinde
        Meines Mädchens Namen ein.

Jünglinge, und Mädchen werden kommen,
        Ihre Namen dir zu weihn:
Und von nun an wirst du allen frommen,
        Edlen Seelen heilig sein.

Will dein Herr dereinst ins Grab dich senken,
          Werden ihm die Namen dräun,
Schaudernd wird an seine Lieb' er denken,
          Und gerührt — dich nicht entweihn.

Wunderseltsame Klage
eines Landmädchens in der Stadt

Du lieber Gott, bald dankt' ich dir
    Wohl nicht für deine Gabe;
Noch nie war mirs so ärgerlich,
Als in der großen Stadt, daß ich
    Ein hübsch Gesichtchen habe.

Schon sechzehn Sommer trug ich es
    Zu Haus; doch niemand nannte
So engelschön mein Angesicht,
Auch hatt' ich all die Plagen nicht,
    Wie hier bei meiner Tante.

Kaum steh' ich auf, so bin ich schon
    Ans Putztischlein gebunden,
Der Tante Jungfer pudert, schmiert,
Und glättet, faltet, nadelt, schnürt
    Zwo lange, lange Stunden.

Die Tante will, es soll mein Kopf
    Den Damenköpfen gleichen:
Da läßt sie meiner Wangen Rot,
Das du mir gabst, du lieber Gott,
    Mit Mennig überstreichen.

Ich durfte sonst von Bauch hinein!
    Und Brust heraus! nichts wissen;
Doch hier gehn Mädchen ja so schwer,
So steif und schnurgerad' einher,
    Als steckten sie an Spießen.

Wie frei konnt' ich zu Haus herum
    Auf Feld und Anger gehen:
Hier gafft und schielet man nach mir,
Als wie nach einem Murmeltier,
    Das man für Geld läßt sehen.

Die Herren in Gesellschaft sind
    Gar unverschämt im Scherzen,
Beteuern zuversichtlich mir:
Kupido säß' im Auge hier,
    Und ziele nach den Herzen.

Ich wüßte nicht, daß so ein Ding
    Mir je ins Aug gekrochen:
Und doch behaupten alle kühn.
Mit Pfeil und Bogen säß' er drin,
    Und habe sie gestochen.

Oft sehn sie gar — Gott weiß, woraus
    Sie solche Lügen saugen —
Auf meinen Wangen Rosen stehn,
Und auf der Stirne Lilien,
    Und Sonnen in den Augen.

Oft werd' ich kurios, beseh'
    Im Spiegel mich, und finde
Von allem diesen keine Spur;
Gewiß die Herren lügen nur,
    Und Lügen ist doch Sünde.

Gar unausstehlich ists, wenn sie,
    Sie nennens, glaub' ich, schmachten;
Da tun sie so erbärmlich klein,
Ohrhängen, wie die Eselein,
    Daß man sie muß verachten.

Da schneiden sie vor Liebesgram
    Gesichter zum Erschrecken;
Und sind doch weiß und rot, wie ich,
Und lassen Trank und Speise sich,
    Wie andre Menschen, schmecken.

Oft kommen sie herangehüpft,
    So recht, als wie die Hasen,
Und seufzen eins von Liebesqual,
Und wischen sich wohl hundertmal
    An meiner Hand die Nasen.

Doch kehret oft im Augenblick
    Ihr Mutwill' unvermutet:
Dann spitzen sie das Züngelchen,
Und schimpfen auf die Häßlichen,
    Daß mir die Seele blutet.

Ist etwa mein Gesichtchen schuld
    An allen diesen Sünden,
Du lieber Gott, so mache, daß
Ich häßlich werde, oder laß
Die Herren all erblinden.


Der Mann
am letzten Tage seiner Wünsche

Sie naht, sie naht die süße Stunde,
Vom längsten Wunsch nur langsam hergeführt,
Die Lieb' und Lust in ihrem schönsten Bunde
An mir und ihr erblicken wird.
Hernieder, Tag, ans deiner Fahrt, hernieder,
Der du noch zwischen mir und meinem Glücke stehst.
Und Sonne, du schließ deine Augenlieder,
Du bist nur schön, wenn du zu Bette gehst.
Herauf, o Nacht, auf deinem Sternenwagen,
Vom stillen Mond herangeführt,
Ha, würde dir, was mir heut werden wird,
Du würdest deine Rosse außer Atem jagen.

        Was alles ich in meinen Jünglingstagen
Mir von Genuß und Freude phantasiert,
Dies alles, und weit mehr noch, wird
Heut Wirklichkeit. — O gaukelt immerhin.
Ihr Traumideen süßer Freuden,
Um meinen heißen, liebetrunknen Sinn,
Ihr werdet heut zu Wirklichkeiten.

        Mit euch, mit euch gieß' ich den Becher
Der Lust, aus dem mir armen Lecher
Sonst immer Nahrung neues Durstes quoll,
Mit euch gieß' ich ihn heute schäumend voll,
Und halt' ihn hoch empor, und seh' ihn an,
Bis mir vor Trinkbegier die Lippen glühen;
Und will schon Geist und Seele mir entfliehen,
Dann hang' ich mich mit beiden Lippen dran,
Und trink' — und krachten alle Pole,
Und brennte Höllenfeur mir an der Sohle,
Und stürzte Erd' und Himmel mit Gebraus —
Bei Gott! — ich tränk' ihn aus!

Illusion und Grübelei

O genießet!
Lernt euch freun!
Liebe gießet
Sonnenschein
Auf die Wege
Liebender;
Tut noch mehr:
Spornt das träge
Rad der Zeit,
Macht die Stunden
Zu Sekunden,
Webet Freud'
In das längste
Lebenskleid.
Selbst die bängste
Stunde mischt
Sie mit Freuden,
Und verwischt
Alle Leiden
Aus der Brust.
Wenn den Becher
Ihrer Lust
Sie dem Zecher
Freundlich beut;
Da zerrinnen
Seine Sinnen,
Raum und Zeit
Fliehn von hinnen:
In dem Wahn
Tanzen dann
Mond und Sterne,
Und die Ferne
Hüllet vor
Seinen Blicken
Sich in Flor.
Denn beglücken
Leider! kann
Nur der Wahn.

Auf dem Rücken
Trägst du, Wahn,
Wer dich reiten
Will und kann,
Deinen Mann
Durch die Zeiten
Pfeilschnell fort,
Bringst geschwinder
Und gesünder
Ihn an Port,
Als die Mähre
Klügelei —
Der Schimäre
Konterfei —
Nie die Fernen
Mit Laternen
Erst besieht,
Stets im Reiten
Um sich sieht,
Auf die Seiten
Schüchtern schielt,
An dem Flusse
Mit dem Fuße
Prüfend, fühlt
Nach der Tiefe,
Jedes schiefe
Trittchen scheut,
Jeden kleinen
Sumpf vermeide,
Über keinen
Graben springt,
Oder springt
Sie in Eile,
Eine Weile
Nachher hinkt;
Die nicht weiter
Geht, und stutzt,
Und dem Reiter
Bäumend trutzt,
Nimmt am Stamme
Eine Flamme
Sie gewahr,
Die, besehen, —
Faulholz war;
Die vor gehen
Klüften zagt,
Unbedacht,
Über Klippen
Nie sich wagt,
Ihre Rippen
Wimmernd klagt,
Wenn ein Steinchen
Diese Beinchen
Je berührt;
Jedes Bächlein
Erst sondiert,
Eh die Knöchlein
Sie dem Bächlein
Anvertraut,
Oder lieber
Gar sich drüber
Brücken baut.

Solche Mähren
Sind in Ehren
Überall,
Tun gar weise
In dem Stall;
Doch die Reise
Fördern sie
Wahrlich nie.
Du mein Pferdchen,
Galoppierst
Ohne Gertchen,
Und vollführst
Frisch und munter,
Bald Bergauf,
Bald Bergunter
Deinen Lauf.
Wer dich, Blinder,
Reiten will,
Kommt geschwinder
Und gesünder
An das Ziel.

Nach Horaz
Ode 15. Epode

Hell übers Sterngewimmel
      Ergoß sieh Lunens Schein,
Und hüllte Erd' und Himmel
      In stille Feier ein;

Als du von Wonnebeben
      Durchschauert, mich umfingst,
Und fest an mir, wie Reben
      Am Ulmenstocke, hingst.

Da schwur im Angesichte
      Der heiligen Natur
Dein Mund mir armen Wichte
      Den bald vergeßnen Schwur:

Mir treu zu bleiben immer,
      Mein, einzig mein zu sein,
So lang der Sterne Flimmer
      Sich birgt vor Lunens Schein.

Doch wiss', an deiner Türe
      Belauschte dich mein Ohr,
Weit heiligere Schwüre
      Schwurst du Kleanthen vor:

Und gabst in deinem Bette
      Ihm eine Nacht', die mir,
Mir zugehöret hätte;
      O merke, merk' es dir!

Bald sollst du's bitter fühlen;
      Es soll dein Flattersinn
Nicht länger mit mir spielen,
      So wahr ein Mann ich bin!

Und dringt einmal die Galle
      Mir recht durch Mark und Bein;
So soll dein Zauber alle
      An mir verloren sein.

Du aber hoch im Glücke
      Stolzierender Rival,
Der mir durch List und Tücke
      Neärens Liebe stahl;

Sei tapfer, wie ein Ritter,
      Und reizend, wie Adon,
Hab' Ehr' und Glückesgüter,
      Sei eines Fürsten Sohn;

Was wett' ich, stolzer Ritter,
      Dir bleibt Neäre nicht? —
Und raubt sie dir ein Dritter,
      Lach' ich dir ins Gesicht.

Der Zephyr und die Rose

Um volle Rosenbeetchen
      Schwärmt' ein zum Zeitvertreib
Ein junges Zephyrettchen,
      Und suchte sich ein Weib.

Der Königin der Rosen
      Ergab der Freier sich
Zu lieben und zu kosen
      Verstund er meisterlich.

Die besten Frühlingsdüfte
      Bracht' er zum Morgengruß,
Die lau'sten Sommerlüfte
      Nahm er zu seinem Kuß.

Und Seufzer stahl, und kreiselt'
      Er hin zu ihrem Ohr,
Und ganze Tage säuselt'
      Er ihr von Liebe vor.

Bald hüpft' er auf dem Teiche,
      Und amüsierte sie,
Bald schuf er kleine Sträuche
      Zu Lauben um für sie.

Der Nachtigallen Töne
      Holt' er vom Wald herzu,
Und lullte seine Schöne
      Des Nachts damit in Ruh.

Und schlief sie nun, so wühlte
      Er kühn in ihrer Brust;
Die Rose träumt' und fühlte
      Die nahe Götterlust.

Und ihre süßen Düfte
      Verschlang, und sammelt' er;
Und trug sie durch die Lüfte
      Stolzierend weit umher.

Die Morgentropfen küßte
      Er ihr vom Busen früh;
Und keine Freude mißte
      Bei seiner Liebe sie.

Umbuhlt von ihrem Freier,
      Wähnt sie sich hochbeglückt;
Indes die Trauungsfeier
      Tagtäglich näher rückt.

Den letzten Tag im Lenzen
      Da ward er Mann, sie Frau;
Von Sang und Freudentänzen
      Ertönte Feld und Au.

Der Ehe Sommer glühte
      Zwar manchmal heiß, doch schön:
Und seine Gattin blühte
      Nun noch einmal so schön.

Der Herbst kam, und was keimte,
      Stand nun in voller Frucht,
Das Ehpaar sprach und träumte
      Von schöner Rosenzucht.

Doch kälter ward das Wehen
      Des Gatten, um sie her,
Auf Auen und auf Seen
      Gabs keine Freuden mehr.

Es rückte täglich kälter
      Der Winter nun heran:
Die gute Frau ward älter,
      Und frostiger der Mann.

Sein Hauch, der sonst sie kühlte,
      War nun wie schneidend Eis,
In seinem Säuseln fühlte
      Sie sich dem Sturme preis.

Und sprach er nun, so nahm er
      Stets beide Backen voll:
Im Sturmgeheule kam er,
      Und hauste bittertoll.

Und in des Winters Arme
      Fiel Reiz auf Reiz von ihr;
In Kurzem sah die Arme
      Sich blätterlos und dürr.

Doch ward darum nicht milder
      Des Mannes Winterhauch,
Er stürmte desto wilder
      In seinen — Donnerstrauch.

An die Sonne

Frau Sonne, diesmal triff sie's nicht,
       Wenn sie von meinem Liede
Sich nichts, als Schmeichelei, verspricht;
       Ich bin des Lobens müde.
Drum höre sie: — Trotz ihrem Glanz
Und Strahlenrock und Sternenkranz,
       Trotz ihrer goldnen Scheitel,
       Ist sie ein Weib — und eitel:

Bespiegelt und begaffet sie
       Sich nicht in jedem Teiche?
Begeht sie nicht, so spät als früh,
       Die tollsten Weiberstreiche?
Ein wunderschöner Lebenslauf!
Geschminkt steht sie des Morgens auf,
       Geschminkt geht sie zu Bette,
       Wie eine Erzkokette.

Sie prätendiert, die ganze Welt
       Soll sich in sie vergaffen;
Sobald ihr's aufzustehn gefällt,
       Da soll kein Tier mehr schlafen:
Der Hahn muß auf zum Morgengruß,
Sogar die Sonnenblume muß
       Den Seladon ihr spielen,
       Und stets nach ihr nur schielen.

Sie glaubt, die Vögel übeten
       Für sie nur ihre Kehlen.
Und schämt sich nicht, uns Schlafenden
       Die Frühmusik zu stehlen;
Und können Abends die nicht mehr,
So müssen Frösch' und Grillen her.
       Und ihr ein Tutti singen,
       Um sie in Schlaf zu bringen.

Auch ist sie gar zu sehr erpicht,
       Mit ihrem Reiz zu prahlen,
Stets soll er uns ins Angesicht
       Ganz ohne Schleier strahlen:
Schlei'rt ihn ein Sommerwölkchen ein,
So blitzt und donnert sie darein
       Bei hellen Tränengüssen,
       Bis sie den Schlei'r zerrissen.

Da schwimmt nun ihre Majestät
       In einem Meer von Glanze,
Und wo sie nur vorübergeht,
       Da huldigt Strauch und Pflanze.
Die armen Blümchen dauern mich,
Sie bücken bis zur Erde sich,
       Keins darf das Köpfchen heben,
       Bis sie sich wegbegeben.

Doch, daß sie Niemand drum besieht,
       Wie ihr die Runzeln lassen,
So pflastert sie sich täglich mit
       Demanten und Topasen:
Das treibt sie bis zum Augenweh;
Doch pflegte sie in Neglige
       Nur einmal auszugehen,
       Wir würden Wunder sehen.

Mit schönen Mädchen treibt sie gar
       Ein jämmerlich Spektakel:
Nimmt sie nur eins vom weiten wahr,
       Husch, schüttelt sie die Fackel,
Und brennt die feinste Lilienhaut
So kohlpechschwarz, daß einem graut:
       Und könnte sie, ich glaube,
       Sie brennte sie zu Staube.

Doch wissen ihr auch ritterlich
       Die Schönen Trotz zu bieten,
Und kämpfen gegen ihren Stich
       Mit Fächer, Schirm, und Hüten:
Drum hat Madam wohl hundertmal
Gewünscht: "Ha! daß die Dirnen all
       Von Schmalz und Butter wären,
       Wie wollt' ich sie zerstören!"

Zwar, daß sie gern sich trägt zur Schau,
       Ließ sich noch übersehen;
Doch ihre Neugier, gnäd'ge Frau,
       Ist gar nicht auszustehen.
Denn, weil sie große Augen hat,
So meint sie, dürf' in Feld und Stadt
       Nichts unbegafft geschehen,
       Sie müsse alles sehen.

Da guckt, wenn man im Bett noch liegt,
       Sie durch die Fensterscheiben,
Kein Mädchen will, so angeblickt,
       Dann mehr im Bette bleiben:
Das tut sie bloß aus Eifersucht:
In Grotten und in Lauben sucht
       Sie sich hineinzustehlen,
       Die Liebenden zu quälen.

Ei pfui, Madam! so kurios
       Ist wohl kein Weib auf Erden,
So muß denn alles, klein und groß,
       Von ihr beglasaugt werden?
Was hilfts, verkröche man sich auch
Selbst in der Mutter Erde Bauch,
       Sie ist im Stand der Alten
       Den Bauch entzwei zu spalten.

Sie selbst gibt doch den Frauen kein
       Gar sonderlich Exempel:
Wo sie ist, trollt Herr Mondenschein
       Sich flugs hinaus zum Tempel.
Man weiß ja wohl, Frau Überall,
Warum sie diesen zum Gemahl
       Vor allen auserlesen —
       Weil er stockblind gewesen.

Kein so verbuhltes Weib gibts nicht
       Im Himmel und auf Erden,
Bekäm' Herr Mond sein Augenlicht,
       Er müßte rasend werden.
Bis mit den Sternen sie nicht satt
Gebuhlt und liebgeäugelt hat,
       Eh pflegt sie ihren Grauen
       Nicht einmal anzuschauen.

Sie kann, so oft es ihr gefällt,
       Ein Schnippchen ihm versetzen,
Drum trägt er auch vor aller Welt
       Zwei Hörner zum Entsetzen;
Und will der Hahnrei seinem Weib
Zuweilen näher auf den Leib,
       So kriegt er finstre Blicke,
       Und muß beschämt zurücke.

Sie läßt sich zwar die Königin
       Des Sternenhimmels schelten;
Allein den königlichen Sinn
       Muß man genug entgelten:
Sie sengt und brennt ja mörderlich,
Und weiß dabei — recht königlich —
       Für ihre Handvoll Weizen
       Des Pflügers Haut zu beizen.

Gibt sie die eine Hand uns voll,
       So nimmt sie mit der andern,
Sie geht ja um mit Kraut und Kohl,
       Als wie mit Salamandern.
Mit echter Königspolitik
Versenget sie oft, Stück für Stück,
       Die Felder und die Saaten,
       Läßt Trauben nur geraten.

Ei, für ein konigliches Haupt
       Heißt das sich sehr vergessen,
Wenn man von Untertanen glaubt,
       Sie könnten Kohlen fressen.
Nicht wahr, Frau Klug, ihr fiel nicht ein,
Daß man beim allerbesten Wein,
      Und einer leeren Tenne
       Fein hübsch verhungern könne? —

Man nennt mit Recht sie das Modell
       Von königlichen Geistern,
Die mit dem ersten Blicke schnell
       Ein ganzes Weltall meistern:
Denn auch Madam mit ihrem Licht
Sieht alles — nur sich selber nicht;
       Und wird an sich die Flecken
       Wohl nimmermehr entdecken.

Ich aber bin nicht undankbar,
       Daß ich von ihr gebeichtet,
Was lang mir auf dem Herzen war,
       Indes sie mir geleuchtet;
Denn, um für ihren Sonnenschein
Ihr gar nicht obligiert zu sein,
       Schrieb ich an dem Gedichte
       Nur Nachts — beim Kerzenlichte.


Die Autorpolitik

Ich kenn' ein Künstchen,
Das spielt gar gern
Mit blauen Dünsten;
Das lehrt die Herrn,
Genannt Autoren —
Versteht sich die
Mit langen Ohren —
Sich weislich wie
Genies zu tragen.
In unsern Tagen
Macht Politik
Des Autors Glück:
Sagt ihnen leise
Ihr Genius,
Dem jeder Weise
Doch folgen muß.
Erst tun sie dünne,
Bemühen sich,
Wie eine Spinne,
Vorsichtiglich
Um ein paar Säulen,
Zu diesen eilen
Sie flugs hinan,
Und hängen dann
Mit Heuchelfädchen,
So fest, wie Klettchen,
An sie sich an.
Und nun beginnen
Sie ihr Gewinnst;
Doch erst gewinnen
Durch manchen Dienst
Sie sich behende
Ein Dutzend Hände,
Die ihr Gespinst
Mit Klatschen heben,
Und Spinneweben
Für Leinwand geben.
Ist das geschehn,
So läßt die Spinne
Mit frohem Sinne.
Der Welt sich sehn,
Sieht selbst das Scheiblein,
Das sie sich spann,
Wie ein schön Weiblein
Den Spiegel, an,
Wird stolz, und letzet
Am Bravoschrei'n
Ihr Ohr, und setzet
Sich mitten drein.
Aus Neugier laufet
Nun alles hin,
Besieht und kaufet
Sich das Gespinn,
Zählt fleißig jeden
Der dünnen Fäden,
Und hängt es hin;
Denn brauchen, leider!
Kanns weder Schneider,
Noch Näherin.

Und dieses Heer
Der kleinen Männer
Tut oft noch mehr,
Es tauschet Kenner:
Läßt nimmermehr
Sich nah besehen,
Geht auf den Zehen,
Weit weg, einher,
Und laßt nur gerne
Sich in der Ferne
Vor ihnen sehn.
Den Hügelchen
Des Maulwurfs gleichen
Sie dann, und reichen,
So halb besehn
In ebner Ferne,
Bis an die Sterne,
Und mancher wähnt,
Der sie nicht kennt,
Er säh' den Zwergen
Den Riesen an;
Drum hört noch an,
Wie so ein Mann
Die Kleinheit bergen,
Und täuschen kann.
Ein Dutzend Schergen,
In deren Hand
Des Volks Verstand
Und Ton ist, walten
Auch hier, und halten
Dem Laienchor
Ein Gläschen vor,
Da scheint dem Blicke
Die kleinste Mücke
Ein Elephant;
Denn, wie bekannt,
Gibts wenig Augen,
Die ohne Glas
Das rechte Maß
Zu finden taugen.
Die Herren, klein
Von Geiste, scheun
Das Kopfgeschüttel
Von einem Büttel
Ganz jämmerlich;
Drum müh'n sie sich,
Die bösen Drachen
Durch manchen Brief
Und Autorkniff
Recht zahm zu machen:
Sie hängen dann
Flugs ihren Blättchen
Gar manches Nötchen
Voll Weihrauch an,
Woran die Götzen
Ihr Näschen letzen.
Oft selbst im Text
Streicht, wie behext,
Manch Autorfüßchen
Vor jedem Haus
Gewaltig aus.
Auf so ein Grüßchen
Erfolgt, wie man
Leicht denken kann,
Ein Gegengrüßchen;
Denn, wie bekannt,
Wäscht eine Hand
Die andre wieder:
Wer Weihrauch streut,
Dem streut man wieder
Aus Dankbarkeit.
Wenn all die Grüße
Und Gegengrüße
Hanns Hagel hört,
So horcht und sperrt
Er Maul und Augen —
Die Galantrie
Von Wahrheit nie
Zu sondern taugen —
Gewaltig aus,
Und wettet drauf
Das, was nicht selten
Als Kompliment
Gesagt ist, könnt'
Im Ernste gelten:
Nimmt nun den Mann
Ohn' all Gefährde
Zum Halbgott an,
Fällt hin zur Erde,
Und betet an.
Denn die Monarchen,
Die ruhig schon
Auf ihrem Thron,
Wie Götter, schnarchen,
Sehns nur zu gern,
Wenn ihre Knaben
Altare haben,
Weil kleine Herrn
Die größern heben,
Und ihrem Thron
Mehr Stufen geben.

Um diesen Lohn
Hat mancher schon
Bei großen Dichtern
Gedient, die baun
Vor Splitterrichtern.
Den kleinen Mann
Gar mächtig schirmen,
Und himmelan
Ihr Thrönlein türmen.
O hört mich an,
Ihr großen Dichter,
Nie Zeit ist Richter!
Behängt euch nicht
Mit dem Gezücht
Von Dichterlingen;
Fand je ein Spatz
Wohl in den Schwingen
Des Adlers Platz?
Er sieht vom Hügel
Der Sonne Schein,
Hebt seine Flügel —
Und fliegt allein.


An Lesbien
Nach dem Catull

O Mädchen, mehr, als Götterglück,
Ja mehr noch fühlt der Mann,
Der dir genüber, Blick an Blick
Geheftet, sitzen kann.

Von deines Lächelns Anschaun ward
Mir trunken Geist und Sinn;
Mein Blick erlischt, die Zunge starrt,
So lang ich bei dir bin.

Aus deinem Feuerauge fährt
Die Liebe dann in mich,
Und tobt im Innern, und verzehrt
Mich Armen sichtbarlich.

Mein ganzes Wesen lodert hoch
In helle Flammen auf:
O taue, Mädchen, taue doch
Ein Tröpfchen Gunst darauf!