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Kranz 5
 

Blick in die Alpen
Der Nachklang
Jugendwahn und Mannesernst
Dichterbund
Die Juliustage 1830
Grauenbilder im Westen
Die Spanier
Schwert und Laute
Kampf um Freiheit
Der Morgen auf dem Mönchsberge
Die Salzach
Das Bayerland
Wirklichkeit und Täuschung
Das Frauenkloster
Die Blumenpflückerin
Der Kapuzinerberg
Das Schloß Neuhaus
Die Leopoldskrone
Die Versöhnung vom Berge
Die Fichtenallee
Letztes Lied
Das Lebewohl
Die letzten Akkorde

 

Blick in die Alpen

Ach, immer lockt's das Auge nach den Halden,
Die fern her durch die Bergeskuppen schau'n!
Verhüllt sie, Wolken, nicht mit düst'rem Grau'n,
Vor mir den Blumenteppich zu entfalten!

Einst rasten über euch des Kriegs Gewalten,*
Der Löwe stürmte zürnend durch die Au'n,
Ihm wollte nimmermehr das Volk vertrau'n,
Weil er ihm nahm der Sitte Brauch, den alten.

Da rollte dumpfer Donner, Berge krachten,
Der Fels stürzt' ab aus wilder Rächerhand,
Und Schlachtgebrüll erhebt sich zu den Lüften.

Weil sie der Berge Heiligtum bewachten,
Und schirmten fromme Sitt' und Heimatland,
Gedeih'n die Alpen wieder und die Triften.

*Das Jahr 1809.

Der Nachklang

Melodisch klingt es mir in tiefer Seele,
Der Jugend Lieder flöten von den Zweigen,
Und mich umwebt der Träume lichter Reigen,
Und Geistergruß ertönt aus Strauch und Höhle.

Einst scholl mir süßer Gruß aus süßer Kehle,
Mich barg mit meinem Glück ein trautes Schweigen;
Das Schattendunkel und die Nacht als Zeugen,
Empfing im Fliederbusch mich Philomele.

Ach, stumm und düster lauschen mir die Linden,
Aufbraust der Strom, die grauen Wolken zieh'n,
Und um die Dächer flattert wild die Nacht.

Ich möchte gern das Glück der Liebe finden,
In meines Herzens stille Räume flieh'n,
Wo Lenz-Erinnerung mir immer wacht!

Jugendwahn und Mannesernst

Hinaus den Blick nach Westens off'nen Landen
Ruht sich es hier so süß im Mondenlicht!
Horch, wie der Salzach Wogen unten branden,
Wie Well' an Welle sich am Felsen bricht!

Gewieget zwischen Schau'n und frohem Ahnden,
Erschien mir einst das liebliche Gesicht,
Es schlang sich fest um mich mit Rosenbanden,
Ich such' es heut, und ach, ich find' es nicht!

Das Traumbild, das den Jüngling einst umschwebte,
Mit Blüt' und holdem Liebreiz angetan,
Es ging hinab mit Abends Glutenstrahlen.

Ich frage, was ich nun errang, erstrebte?
Ich wünsche heiß des Jünglings bunten Wahn,
Des Lebens düst're Winde auszumalen!

Dichterbund

Im trauten Kreise wandelten Pokale,
Und freudig faßten sie der Trinker Hand!
Wo seid ihr Zecher, die im kleinen Saale
Der Freude heit'rer Dämon einst verband?

Dich rief ich gern zum lustbewegten Mahle,
Der tief und warm des Liedes Macht empfand!
Dir reicht' ich, dir die blütumkränzte Schale;
Du zog'st mit mir durchs Phantasienland!

Wenn uns auch tausend Sonnen untergingen,
Wenn auch erloschen ist der Jugend Glut,
Und winterlich des Lebens Zweige trauern,

Wir flechten uns des Liedes Rosenschlingen;
Es quillt ein Lenz aus kühnem Dichtermut,
Mit ew'gen Blüten ewig fortzudauern!

Die Juliustage 1830

In Purpur hüllen sich des Westens Säume!
Sind's Flammen, welche nimmermehr verglüh'n!
Will neuer Brand aus jenen Tiefen zieh'n?
Sind dort des Hasses und der Zwietracht Räume?

Ach, immer sprudelt blutiges Geschäume,
Die Lilien erblassen und verblüh'n!
Verräter mit verwegenem Bemüh'n
Entblättern frech der Hoffnung Blütenbäume.

Der Völker heil'ges Recht mit Schmach zu krümmen,
Wer wagt es in der Freiheit kühnen Tagen,
Wer reißt das Volk vom Königsherzen los?

Vergeblich mahnen der Geschichte Stimmen,
Sie haben ihre Blätter überschlagen,
Und furchtbar gähnt des Abgrunds finst'rer Schoß!

Grauenbilder im Westen

Die Trommel wirbelt, laut brüllt's in den Straßen!
Die Wut stürmt mit des Aufruhrs blut'gen Fahnen,
Zum Kampfe ziehen zornentflammte Massen,
Zur Rache hör' ich die Herolde mahnen.

Kanonendonner heulet durch die Gassen,
Auf Bürgerleichen führen hohe Bahnen!
Es gilt, des Siegers Kronen zu umfassen,
Um Sieg fleht Karol auf zu seinen Ahnen.

Sieh, röten sich im Blute nicht die Sterne,
Umflammt sich nicht mit Glut der Azurbogen?
Auftauchen wild verworrene Phantome!

Wie Meeresbrausen donnert's aus der Ferne;
Ich schaukle mich auf weichen Liedeswogen
Umwölbet von der Zweige Blütendome!

Die Spanier

Wach' auf, wach' auf, o Land der Hesperiden!
Ruht immer fort dein tapfres Heldenschwert?
Vergiftet hat man dir den trägen Frieden!
Erkämpfe dir des Ruhmes alten Wert!

Dein Roderich ist nicht von dir geschieden!
Hast seinen Schlachtenruf du nicht gehört?
Als Ruhmes-Lieder dir die Brust durchglühten,
Hat sie der Taten höchsten Ruhm begehrt!

Stark durch des Glaubens wundersame Macht,
Wie durch des Eros heil'ge Flammentriebe;
Begeistert durch des Liedes Zauberklang,

Den eig'ne Kraft dir schöpfrisch angefacht,
Trägst du im Schild die Ehre und die Liebe,
Und unter Waffen scholl ihr Doppelklang!

Schwert und Laute

Hingelagert an des Ebro Lustgestade
Träume deiner Ahnen gold'ne Heldenzeit!
Tändle schwärmend deine süße Serenade
Deiner Holden, der du Lied und Schwert geweiht!

Wallen magst du auch zum Bild der Gnade,
Das der Ahn' mit Blumen sinnig oft bestreut,
Schwertumgürtet zieh'n durch steile Felsenpfade,
In dem Busen tief der Liebe Lust und Leid.

Ach, dich beugt die Knechtschaft! Lied und Laute
Weinen klagend um der Vorzeit schönes Glück,
Und du strebst voll Grimm die Kette zu zerschlagen!

Was der hohen Mannen kühner Geist erbaute,
Schnell verschlang es des Verrates Augenblick,
Und du ringst von Neuem nach der Freiheit Tagen!

Kampf um Freiheit

Flöten nicht um mich die süßen Lieder
Fern herüber, fern, so fern wie Silberklang,
Wiegen sich auf Zweigen auf und nieder,
Flüstern, wie der Cid die holde Braut umschlang?

Ruft den edlen Cid, Ximene wieder!
Nur sein Arm errettet dich vom Untergang!
Spanier, ein fester Bund der Brüder,
Kämpfe feurig gegen der Bedrücker Zwang!

Und Ximene flicht dir Blumenkränze,
Lächelnd schaut auf dich der große Cid herab,
Und auf deinen Triften schwelgt der Iris Fülle!

Webe deine seelenvollen Tänze
An des Ebro Blütenufern auf und ab,
Und dir lauscht das Paar in süßer Stille!

Der Morgen auf dem Mönchsberge

Wundervolles Land der Poesien!
Ewig blüht der Lenz auf den Gefilden,
Tausendfältig seine Farben glühen!
Lied und Lenz in zaub'rischen Gebilden!

Dir kann nie des Liedes Mai entfliehen!
Duftig webt es, gleich dem Hauch, dem milden
Und entschwebt der Brust gleich Melodien
Aus den Saiten strömend, voll und gülden!

Selig bin ich hier! der Finger meistert
Durch der Laute sanft gehob'ne Wellen,
Daß sie auf zu Silbertönen schwellen.

Trunken schau' ich in das Tal, begeistert
Regen sich die morglichen Gestalten,
Niederschwebend aus der Berge Spalten!

Die Salzach

Rausche fern hinab durch Au und Triften,
Teurer Strom! Des Morgens Purpurröte
Eilt mit dir daher aus Felsenklüften,
Und mich weckt der Heimat Alpenflöte!

Und ein Dom baut sich aus blauen Lüften!*
Perlenübertauet glühen Blumenbeete,
Lieder gaukeln aus geheimen Grüften,
Wo die Quelle wogt, wie stille Lethe!

Lenke zu mit deiner Morgenwelle
Dort am Hügel, wo die Heil'ge thront!
Pilger zieh'n mit dir zum grünen Hain,

Glocken schallen weithin tief und helle!
Süßer Klang, so feierlich betont,
Singe mir das Herz melodisch ein!

*Die Wallfahrt Maria Plain auf einer reizenden Anhöhe.

Das Bayerland

Kennst du das Land, vor dir hin ausgebreitet?
Der Stauffen* schirmet seiner Fluren Pracht!
Soweit es blüht, sein ernster Blick begleitet
Sein reges Tun und seines Fleißes Macht!

Und wie der Kulm hinaus zum Lande schreitet,
Das unter gold'nen Saaten friedlich lacht,
Die Fülle hat es mir, die Kraft bedeutet,
Von treuer Lieb' und treuem Sinn bewacht!

Wie heißt das Land? Es ist das Land der Bayern,
Uralten Stammes, treu den edlen Schyren,
Das Herz voll Mut, den Arm zur Schlacht bereit!

Mit frohem Lautenschlage dich zu feiern,
Gemahnt es mich in diesen Lustrevieren,
Weil mir ein Gott des Liedes Gunst verleiht!

*Der hohe Stauffen.

Wirklichkeit und Täuschung

Angestammt der Alpen frohem Heimatland
Saß der Knabe oft an diesem Blumenhange,
Um die Stirne flocht er sich ein Rosenband,
Immer blühend, auf des Lebens erstem Gange.

Nieder stieg er von dem Felsenrand,
Hingegeben dunklem, ungewissem Drange;
In den Tiefen hat das Leben er erkannt,
Doch die Frühlingsrosen blühten ach, nicht lange.

Holde Täuschung! Trunk'nes Schau'n von Höhen!
Lockend bückt sich's in das wechselvolle Leben,
Harmlos liegt es vor den Sinnen ausgegossen!

Heimwärts nach den Hügeln möcht' ich gehen,
Mir der Jugendträume frischen Kranz zu weben,
Von der Tanne Flüsterzweigen eingeschlossen!

Das Frauenkloster*

An des Stromes Bette wallt die Nonne,
Blickt dem gold'nen Morgen in's Gesicht,
Und so wohl ist ihr im Strahl der Sonne;
Nieder ruf' ich, und sie hört mich nicht.

Mir da oben rauschet Maienwonne!
Jedes Blättchen säuselt, grüßt und spricht
Wehmutvoll: es welkt die zarte Nonne,
Und der Tod ist ihres Ordens Pflicht!

Und sie wandelt, und es neigen Rosen
Hocherglühend sich der Himmelsbraut,
Selbst errötend in des Morgens Glut,

Und sie pflückt, und darf im Stillen kosen,
Rose mit der Rose längst vertraut,
Und im Auge glüht ihr Lebensmut!

*Blick in den Garten des Ursuliner-Stiftes von der Höhe des Mönchsberges.

Die Blumenpflückerin

Viele Blumen ragen am Gelände,
Sehnsucht blickt mit feuchtem Aug' hinan,
Zitternd hebt sie ihre weichen Hände
Und erfaßt den duft'gen Angolan.

Und hinab durch's schroffe Felsgewände
Glitt' ich gern die strauchumhüllte Bahn,
Wenn ich sie, die Heißgeliebte, fände,
Träumend Himmelsglück im süßen Wahn.

Ich erfasse meine gold'ne Zither,
Abwärts sollen ihre Töne gleiten,
Sich in ihren Busen kosend schleichen!

Horch, da donnert dumpf herauf das Gitter,
Und ich will die Arme nach ihr breiten,
Aber ach, ich kann sie nicht erreichen.

Der Kapuzinerberg

Grünumlockt das Haupt, umkränzt mit Blüten
Trägst du an der Brust die stille Zelle,
Deine Locken wogen Well' an Welle,
Und du darfst der Liebe Seufzer hüten.

Als mir einst des Lenzes Morgen glühten,
Stieg ich oft hinan die Marmorschwelle!
In der Brust der Dichtung reiche Mythen
Schöpft' ich Labsal mir aus deiner Quelle.

Und du trugst mich auf den Schultern liebend,
Zeigtest mir der Fluren Paradiese
Unten tief, dem Blicke weit entfaltet!

Ersten Liedes schwache Töne übend
Träumt' ich auch von Emma und Elise,
Und jetzt ist mir längst das Herz erkaltet!

Das Schloß Neuhaus

Heimlich ragst du aus der Nacht der Linden,
Ruhig schaust du in das Blumental!
Ruhe kann bei dir der Wandrer finden,
Und du bietest ihm ein reiches Blütenmahl.

Mit des Lenzes Zauber ihn zu binden,
Flötet Liebe heißer Sehnsucht Qual,
Wieder tönt das Lied aus stillen Gründen
Mit des Wehmutklanges reinem Silberfall.

Flüchte nach dem glücklichen Asyle,
Labe dort das sorgenmüde Herz,
Nur wer einsam ist, lebt tief das Leben!

Längst entfloh'n dem lastenden Gewühle,
Wendet klar der Blick sich himmelwärts,
Der Beschallung sinnig hingegeben!

Die Leopoldskrone




Zu dir hinüber wendet sich der Blick,
Er sucht begierig jenen Fichtenhain,
Wo mir der ersten Liebe erstes Glück
Entgegen kam in Frührots Purpurschein.

Die Tage leg' wie Blumen ich zurück,
Das Herz bewahrt sie, wie ein gold'ner Schrein,
Sie duften bis zum letzten Augenblick,
Und schlummern mit dem letzten Atem ein.

Die Welle grüß' ich dort im Spiegelsee,
Oft zeigte sie der Heißgeliebten Bild,
Und wiegte mir's am Uferrand entgegen.

Dort, überströmet oft vom Blütenschnee,
Hab' ich mit Saitenklang das Herz gestillt,
Schlug's allzuheftig mir und zu verwegen.

Die Versöhnung vom Berge

Eingedenk der tatenvollen Stunden,
(Taten hat der junge Geist ersonnen)
Ruf' ich dich, o Freund, den ich gefunden,
Schwelgend in des Dichters ersten Wonnen!

Doch das Band zerriß, das uns gebunden.
Jene Ideale sind zerronnen!
Blumenkränze, die wir uns gewunden,
Hat der Haß mit Dornen übersponnen!

Sieh, ich kam, ich pflücke neue Blüten,
Deutschland's großen Geistern sie zu weihen,
Die das Jünglingspaar mit Mut entzündet!

Laß uns treu des Bundes Flamme hüten,
Und das Edle wird im Bund gedeihen,
Und die Sühne hat es neu begründet!

Die Fichtenallee*

Ich frage hier im dunklen Fichtengang;
Wo bist du, mir durch Sinn und Geist verbündet?
Es wandelt dein gedenk die Nacht entlang
Der Freund, und trauert, weil er dich nicht findet.

Entzückt einst von des Liedes Silberklang
Hat sich das Paar ein Zauberreich gegründet.
Es glänzt herauf, wie Sonnenuntergang,
Mit dem des Lebens bunte Fülle schwindet.

Und überall vernehm' ich deinen Laut,
Von jedem Gipfel winkt des Freundes Bild,
Und schaurig flüstert's aus verschlung'nen Zweigen!

Im Liebe sei ein Denkmal dir erbaut,
Ein frischer Blumenhügel, duftend, mild,
Umschwebt von unsrer Träume Elfen-Reigen!

*An der Südwestseite der Leopoldskrone.

Letztes Lied

Der Schwan durchsegelt still die Silberflut,
Des Morgens Purpur rötet sein Gefieder;
Die Welle, die im Arm der Nacht geruht,
Wiegt ihn auf weichem Spiegel auf und nieder.

Er singt: oft schaut' ich schon des Morgens Glut,
Die Flügel spannt' ich aus zum Klang der Lieder;
Mit jeder Welle hob sich neuer Mut,
Die Welle hebt sich noch, der Mut nicht wieder!

Der Morgen taucht die Locken in die Wogen,
Der Segler singet bald sein letztes Lied
Mit seines Lebens letztem Abendstrahl.

Gedenkt des Schwans, der diese Flut durchzogen!
Das Leben ist, des Liedes Mut verglüht,
Und stirbt dahin, wie dieser Silben Fall!

Das Lebewohl

Leb' wohl, du Heimatland! Ich zieh' von hinnen!
Ich küsse dich, wie Bräutigam die Braut!
Ich schwelgt' in deinem Arm mit trunk'nen Sinnen,
Dir sei des Dichters tiefer Schmerz vertraut!

Leb' wohl! Des Lebens Frühling zu gewinnen,
Erwachte mir der Freude munt'rer Laut,
Die Brust mit deinem Zauber zu umspinnen,
Hab' ich mit Liebesglut dein Tal geschaut!

Die Laute leg' ich hin! Ich steige nieder,
In diesem Rosenstrauche hier verhüllt,
Durchflüst're Morgenhauch die stummen Saiten!

Vernimmt der Wandrer stillgeheime Lieder;
Ich trete dann hervor wie Geisterbild,
Und will ihn durch dein Eden hinbegleiten!

Die letzten Akkorde
An die Treuen

Des letzten Liedes letzte Worte,
Der Laute sterbende Akkorde,
Entsprungen treuer Dichterbrust
Zwischen Schmerz und Lust;
Sie mahnen Euch an Lieb' und Treue,
Und an des Bundes fromme Weihe.

Dem Freunde nah' am Isarstrande,
Grüßt Dich mein Lied im Rebenlande
Am Main, im tiefen Hügeltal,
Wo der Freude Mal
Das düst're Leben mir verklärte,
Und mich den Schwung des Lebens lehrte!

Des Liedes Palme zu erringen
Spornt uns ein Gott voranzubringen!
Wir fühlten tatenkühnen Mut;
Nie erlöscht die Glut,
Wie außen um des Liedes Rosen
Des Winters kalte Stürme tosen!

Ein frohes Wirken ohne Prangen,
Das ist's, was Dichter nur verlangen;
Ihr Geist verschmäht den engen Raum!
Eines Dichters Traum
Umschließt geheimnisvolle Welten,
Die nichts dem kalten Spötter gelten.

Drum Dir, der immer mir gewogen,
Zu dem mich Liebe hingezogen,
Drück' ich im Liede treu die Hand,
Wie Dir, am Mainesstrand!
Ihr deutet gut, was ich gesungen,
Und tadelt redlich, was mißlungen.