weiter
 

Gedichte 1
 

Vor ihra Hitn
Da Hoagliche
In da Fremd
Da eifersichtige Bua
Da Vastoßne
S' besti Parl
Da kloani Linza Postilion
An mein Zidern
An L. S. (Ins Album)
S'is anderscht
Da Bua in Wigl-Wagl
Vordernbach Alm Lied
Da Pfiffige
Guada Rad
Abschied von die Berg

 
Frialings-Gsangl
Wildschitzn-Liad
Er kann nit weg
Vada und Tochta
Was i wollt
In Ähnl sei Liad
Da Muada ihr Wiagn-Gsangl

 

Vor ihra Hitn

Hab heund di ganzi Nacht
Vor ihra Hit'n g'wacht,
Hab oft'n aini gluagt a übern Roan:
Hab ob'n die Stearndl'n zählt,
Hat ma nit oana g'fehlt,
Als daini Aigeln, Dirndl, ganz aloan.

D' Sun hat si füri g'macht,
Hat auf die Blämeln g'lacht,
Bis aus'n Gras ham schlafri d' Halseln g'streckt:
I hab mi nit umg'wendt,
Den a mein Dirndl drent
Hat just beim Fensta n'aus ihr Köpfl g'steckt.

Wia d' Sun hat abi g'leicht
Und ihre Hoar bileicht,
Als häd's an gold'na Schein um's Köpf'l schier,
War i d'aschrocka bald,
Hab meini Händ glei g'falt,
Han g'moant, a Heilingbildel stund vor mir.

Sie aber hat ma g'winkt,
Hat mit di Aigln blinkt,
I han's glei wol vastanden, was den moant,
War g'schwind in Stüberl drin,
Ans rote Göscherl hin,
Han's druckt und g'halst, han schier vor Freud'n g'woant.

Da Hoagliche

Von da Hoam bin i kema,
Hoan d' Zidern mitbracht,
Und da will i izt bleib'n,
Bis anhebt di Nacht.
Tat's gern ja vazöl'n,
Wan is anz'fanga wißt,
Was ma Alles tut fehl'n
Und wia liab als D' ma bist.

Mir is schon All's z'wida,
Was i siach auf der Welt,
Z' grean san ma di Wiesna
Und z' gelb is ma 's Feld.
Z' blau is ma da Himmel
Und z' schwarz is ma d' Nacht,
Und mi g'freut a kan Blämel,
Hast du ma 's nit bracht.

I mag a kan Früaling,
Stehst ja du in der Blüa,
Und brauch a kan Sumer,
Machst ma hoaß, das i glüa.
I will a kan Winter,
Wißt gar nit z' weg'n we,
Steckt e nix dahinter
Und dain Hals is mei Schnee.

Gar z' steil san ma d' Felina,
Gar z' broad is da See,
In Wald is ma z' finsta
Und z' liacht auf der Heh.
's gibt ja gnua Dirndeln,
Nach dir is just 's Glüst,
Drum möcht i All's ändern,
Bleib du nur, wia 'st bist.

Mi g'freut a kan Kircha
Und d' Mess' zimt mi z' lang,
Und predigt da Pfarra,
Da wird ma erst bang,
Und 's wird mi nia g'freuen,
Und 's g'freud mi nit e,
Als bis i mit dir nit
Zum Pfarra hingeh.

In da Fremd

Zu dir ziagt's mi hin,
Wor i ge, wor i bin,
Han kan Rast, han kan Rua,
Bin a trauriga Bua.
Wan i d' Wölkerln a bit,
Nemts mi mit, nemts mi mit,
Fliagens fort mit 'n Wind,
Lassen trauri mi hint.

Und i waß no wier hennt,
's hat da Mond so schön g'scheint,
Als i fort bin von dir,
Bist no g'sessen bei mir,
Hast mi druckt bei da Hand,
Hast ma zoagt weit ins Land,
Hast dai Köpfl an mi g'loant
Und recht bitterli gwoant.

Pfüat di Gott, liaber Bua,
Hast ma g'numa mei Rua,
Wast ma Alles bist g'west,
Sag' i izt erst, weilst gehst:
Wias't ma dös so hast g'sagt,
Hat mi 's Herz g'walti packt,
Han di Augna zuadruckt,
Han di Zecha vaschluckt.

Hast ma's g'moant a so guad,
Tatst a Band um mein Hut,
Moant's, so lang i dös hät,
Daß ma g'wiß a guad get:
Han dös Band znaxt vaschenkt,
Han di warli recht kränkt,
Sider is mit mir g'felt,
Han kan Glück auf da Welt.

Bin gar weit umag'rent
In der Welt ohni End!
Han g'schaut het und dahi,
Fint kan Dirndl wia di:
Jaden Bam han is klagt,
Jaden Bach han i g'fragt,
Wias da geht, wia da is,
Obs denn denkst an mi g'wiß?

Do di Bamer ham g'rauscht
Und dös Bachl hat plauscht
Und 's is ma vorkema schier,
Als hätens g'redt so mit mir:
Bist a damischa Bua,
Ras nur zu oni Rua,
Nur anmal 's Glück vatan,
Schaut's an nimmermehr an.

Da eifersichtige Bua

Geh, Dirndl, kim eina ins Schifferl zu mir,
I fir di am Wasserl weit weka von hier,
Da san ma z' viel Buama, möcht 's Teuxel's schier wer'n,
Schaun Alle di an, ham die Alle z' stark gern,
Drum möcht' i mit dir halt an Ansidler wer'n.

I fürcht mi a selba au'm See mit dir z'fahr'n,
I eifer mit Allen, i kints gar nit spar'n,
Di Wellerln san eili bald hint, bald voran,
Di Wellerln, wo's kinten, da schleckaten's dran,
Do anpumpft, mei Dirndl, dös get eng nix an.

Valiabt san dö Wellerln, u mein! Dös is wahr,
Si greif'n ins Schifferl um's Dirndl wohl gar:
Do derfst di nit fürchten, brauchst drum no nit z' woan,
An mi kannst di halten, an mi kannst di loan,
I druck di ans Herzal und laß da nix toan.

Und willst übers Schifferl in See eini schau'n,
Da siacht ma im Wasserl die Aigerln, die blau'n,
Da wir i oft gifti, i kans gar nit sag'n,
Du sollst nur auf mi deini Aigerln aufschlag'n,
Dei Bild will im Herz'n i alloani nur trag'n.

Da Vastoßne

Mei Dirndl hat g'sagt, daß mi nima kunt liab'n,
Was kunt auf da Welt no mi meras betrüab'n!
Glaub nit, i tat woana, i lach nur dazua,
So Dirndeln, wia Du, find't ma überall gnua.

Mei Muada is tod, is mein Vadern nachganga,
Si war izt mei Alles, an ihr bin i g'hanga:
Geh, Dirndl, los auf, wia dei Bua lusti singt,
S' is a Freud um di Liab, wan an's Herz a zaspringt!

Di Backerln so rot und so blau ihri Aigerln,
Als stunden beinanda zwa Rosna, zwa Veigerln:
Glaub nit, du warst schön und du häst ma je g'fall'n,
Hast Aigerln viel z' blau und di Backerln z'stark g'mal'n.

An Ring hat's ma g'schenkt, hat ihr Hand mir vasprocha,
Der Ring, der is ganz no, di Treu aber brocha.
Geh, Dirndl, glaub nit, daß dei Hans an di denkt,
Den all' deini Sachna han i schon vaschenkt.

Nur anmal no möcht i ihr Häuserl drent seg'n,
Oft soll'ns mi meinthalba in d' Erd eini leg'n.
Glaub nur nit z' weg'n deina gang i da, bilai,
Mi führt nur mei Weg so von Ung'fähr vorbei.

Und izt pfüat di Gott, i will schlofa mi leg'n,
I was, wan i aufwach, da wir i di seg'n.
Glaub nit, i war g'storb'n z'wegn dein, daß't es woaßt,
I bin nur aus G'spoaß so a wengerl varoast.

S' besti Parl

Wo finds so a Parl, wiar uns?
Wo gibt’s so a Büabl a g'sunds,
Wo sechts so a Dirndl a runds?
Geht’s, zagt's es nur her, wans es kunts.
Wo is so a Dirn, dö so glanzt,
Wo is so a Dirn, dö so tanzt,
D' wel' is den leicht, dö si so draht,
Und dö, wiar si, juchazn tat?

Wer rudert mit mir übern See?
Wer traut si z'hechst aufi auf d' He,
Und fürcht' si nit Alls, wor i geh,
Und wer leit mi um, wan i steh?
Wo is so a Dirn, dö so singt,
D' wel hat so a Stimm, dö so klingt,
Wißt's oani leicht, dö a so bußt
Und dö so zu mir passat just?

Wem fragt 's denn um Alles, als mi,
Wer scheibt den so Kegel, wiar i?
Wißt's oan, der di Zidern so schlagt,
Und Gamsbart no schöneri tragt?
Bua, zag ma dei Dirndl, ge zag's,
D' wel hat so a Gmüad so a wag's,
D' wel hat so a Herz, so a rein's,
D' wel hat den dös Alles, als mein's?

Drum find's a kan Parl wiar 'n uns,
Und secht's kan so a Büabl a g'sunds,
Und wißt's kan so a Dirndl a runds,
Wan's d' ganzi Welt ausroasen kunts.

Da kloani Linza Postilion

Bin a kloan Linzinger Leibpostilion!
Fragt's um an Lenzl nur, 's kenan mi schon:
Hab a zwa Schimmerln, san kreuzbravi Roß,
Wan nur mei Goasel schnalzt, gengans glei los,
Rennan Berg auf oda Berg ab,
Allaweil gleich frisch, in an Trab,
Kimt wo a Maut,
Blas i glei laut:
Dradiri! Dradiri!
Hi! Hot!

Bin a kloan Linzinger Leibpostilion!
Hob do, so kloan i bin, a Dirndel schon:
Dös Dirndel, dös liabt mi so trei und so frum,
Kents an mein Blasa glei just, wan i kum.
Drunt'n in Dorf fliagt's Fensterl auf,
Si aber steht, juchazt hell auf,
Schreit ma glei zua,
Blas nur mei Bua!
Dradiri! Dradiri!
Hi! Hot!

Bin a kloan Linzinger Leibpostilion!
Schimmerln, geht's, lauft's nur recht, ziagt's nur brav an:
Nacha da drunt in Dorf halt ma alsant,
Wißt's ja, ös kriagt's a Brod aus ihra Hand,
Macht's ma kan Schand, wan's eng so b'schert,
Bußt's ihr schön d' Hand, wiar sa si g'hert;
Frisch wida auf
Klingt's Herndl drauf:
Dradiri! Dradiri!
Hi! Hot!

Bin a kloan Linzinger Leibpostilion!
Hab ma bein Trinkgeld was lang derspart schon;
S' wird von den Geld do an Trunk nix vatan,
Will nur in da Liab mir an Rausch trink'n an.
Wia wird dö schau'n, wan is gach nim,
Auf's Wagerl setz, zum Pfarra kim,
Und no auf das
S' Hochzeitliad blas:
Dradiri! Dradiri!
Hi! Hot!

Schaut's nur, wern's sag'n, schaut's den kloan Postilion,
Nimmt den dö saubre Dirn richti zum Mann!

An mein Zidern

Du liabs, kloans hölzarnes Dingel!
Wiar han i di gar so gern,
Wiar war ma 's Leb'n so trauri,
Tat Oaner mir di vawern.
Ma redt mit dir si so gmüatli,
Ja just grad wiar mit an Freund,
Dei Ton tuat so warm und güatli,
Als wan am di Sun anscheint.

Du plauscht und sagst es gar g'nauli,
Wiar 's wurlt und schlagt da drin,
Und singst bald frisch und bald trauri,
Just so wiar i selba bin.
Du gibst auf Alles an Antword,
Da Frialing redt ganz aus dir,
Den hör i di oft so klinga,
Steht völli Alls grean vor mir.

I hans ja g'segn dös Landel,
Da obmad, wo's Volk dahoam,
Von unsern Hergod so aufpuzt,
Als war 's grad a Weihnachtsboam:
I hans ja g'segn dös Völkl,
Wia 's g'sessn san rund um mi,
Di Augna ganz naß voll Freid'n,
Wiar 's g'lost ham und g'horcht auf di.

I hans ja g'segn in Stüberl,
Mei Muada, dö war just krank,
Und gar so gern hät ihr 's g'wispelt,
Wiar i Allas nur ihr vadank;
Da han ihr 's g'sagt auf da Zidern,
Bis 's Herzl is woach worn schier,
Oft hat's ma dankt alsa woanad:
"Gott segn di, mei Sun! dafür."

I hans ja g'segn bein Dirndl
Oft, wan i recht war valiabt
Und han nit g'wuaßt, was i anfang,
Und war bis in d' Seel betriabt.
Da han i g'seifzt auf da Zidern,
Han denkt mir, jetzt woaß 's schon Alls,
Und richti hat's mi vastand'n,
Und is ma glei g'henkt an Hals.

Drum, wan di's Volk tuat so liab'n,
Und wan die mein Dirn vasteht,
Und wanst mein Muada machst glickli:
Was steht den no sunst um d' Red?
So singa ma halt mitsama
Do Alls nur von Herz 'n r'aus,
Und will uns kan Mensch mehr hörn,
So plausch'n ma uns hoamli aus.

An L. S.
(Ins Album)

Wiar a Vögerl, kanst singa,
Daß ent und ent schalt:
Wiar a Hirschl, kanst springa
So frisch durch 'n Wald!
Ohni Falsch, ohni Lug,
Ohni winklaten Zug

Is dein ganzi Natur,
Is dein g'sunder Hamur;
Wiar Bacherl, a klars,
Is dein G'sichtl, dein rars,
Schaut dein Aigl, dein blaus,
Wiar a Bleaml, heraus.

Daß di Gott hibsch behüat
Mit dein aufrichtig'n Gmüad,
Di dahalt mit sein Arm
A so frisch und so warm,
Und daß d' Welt bis ans End
A dein Wert recht dakent,
Dös is, was i mecht:
Und dös wunsch' i da recht!

S'is anderscht

Du moanst wohl, di Liab last si zwinga,
Du glaubst wohl, i war so a Bua,
Du denkst wohl, mi wickelst um d' Finga,
Du moanst wohl, i lach nur dazua?
Do glaub ma: s' is anderscht, valaß di nur drauf;
Zatrittst wo a Bleaml, steht 's nimmermehr auf.

Du moanst wohl, i wurd di vagessn,
Du glaubst wohl, dös gang a so leicht,
Du denkst wohl, s' is, wia mit an Bes'n
Ma d' Vögerln vom Bam wekascheicht?
Do glaub ma: s' is anderscht, di Liab baut si ir Nest
Und duckt si und buckt si und hockerlt schön fest.

Du moanst wohl, i wurd mi schon gwöna,
Und sagst wohl, s' gibt Dirndeln, viel schöna,
Und denkst wohl, i suchat mar ran?
Do glaub ma: s' is anderscht, mei Liab hat an B'stand,
Laßt nit si wegwasch'n wie in Bacherl da Sand.

Da Bua in Wigl-Wagl

Dort am Berg hintern Roan
Steht a Dirndl und maht.
Warst es du, dö i moan
Schleichat hin mi schön stat.
Do i woas halt nit g'wiß,
Ob's a mei Dirndl is?
Na freili, si is schon, i han's schon daguckt, Juhe!
Si hat ja mein Busch'n ans Herzerl just druckt.

Ja zu dir auf di He
Floig i gern in an Satz,
Über d' Wies, übern See,
Du mei herziga Schatz
Do i woas halt nit recht,
Ob's mi gern seg'n mecht?
Na freili, si will schon, si hat ma's scho deit: Juhe!
Si hat ma a Bußerl ins Tal abideit.

Auf da Welt han i nit
Als wia di a so gern,
Gab mei Blut, meina Sit!
Wannst mei Weiberl wollst wern:
Und drauf han is ang'schaut,
Hab mi z' reden nit traut.
Si hat ma nix g'sagt, hat si g'hängt an mein Hals Juhe!
Izt brauch i nix z' wiß'n, izt woas i schon All's!

In die Berg schrei is h'nein:
Soll ma 's Echo nachschrein:
Du bist mein!

Vordernbach Alm Lied

Bua, willst auf d' Alma farn,
Mußt di fein gut vawarn,
Bundschua mit Nägeln dran
Sunst bist nit an.
Greane Strümpf, greanen Hut,
S' Greane steht gar so gut!
Ledern Gurt, s' Gamsel drauf:
So steigt ma auf.

N' Stöcka nimmst in di Hand,
Sunst fallst wo von da Wand,
Um an Hut s' greane Band,
Oft bist beinand.
S' Stutzerl hängst um an Leib,
Wan do a Wildbrat kam,
Schiß dir 's zum Zeitvertreib
Und trag dir 's ham.

Steigst in a Schifferl h'nein,
Ruderst zum Ladner h'nein,
Dort, wo di Wand beim See,
Dort steigst auf d' He.
Durch 'n Wald üba's Gröll,
Auf da Wies rast a Stöll,
Hörst, daß a Dirndl schreit,
Oft bist nit weit.

Gehst no a wengerl für
Kimst zu 'n 'ra Felsentür,
Dort siegst schon d' Hüttna stehn,
Bua, dort is schön!
Schaut wo a Dirndl für,
Bitt 's um a Nachtquartier,
Nur sei nit lab, mei Bua,
Sunst kehr nit zu.

Da Pfiffige

Schauts nur den Mondenschein!
Kinnt ans no kecka sein?
Schleicht si zum Fensterl hin,
Just, wo mei Dirndl drin:
Kinnt no so g'schami sein,
Guckat ihr do hinein.
So a Mond fragt nit viel
Treibat mit ihr sei G'spiel.
Lockt 's Dirndl 'naus auf's Dach
Und i kinnt nit nach.

Liaba Mond! wart a weng,
So tuats as nit auf d' Läng,
Moanst, du tatst mir an Schur:
Wart i kim a dazur.
Nacha schau, leucht z'weg 'n mein.
Schaun ma all zwa hinein:
Oft liegt ma gar nix dran.
Lockt's Dirndl 'naus auf's Dach:
Häng mi ans Kitarl an
Und steig ihr nach.

Guada Rad

Sei lusti, sei trauri,
Du tuast es Koan recht;
Den Mensch 'n bidaur' i
Der Alln g'falln mecht;
Drum mach's wia di Stearndeln:
Ob d' Wölkerln a gehn,
Gucka's vor, wia d' Laterndeln,
Und leicht'n deant schön.

Den Oan is ma z' herrisch,
Den Andern vil z' gmoan;
Drum glaub ma, bleib derisch,
Los liaba auf Koan,
Und mach's wia dös Bacherl:
G'friert's obmad a g'schwind,
Treibts unt 'n sei Sacherl
Und woiselt und rinnt.

Den Oan is ma z' dalkat,
Den Andern vil z' glehrt,
Drum dumm, wer si palkat!
Waßt, d' Leit san 's nit wert.
Schau, mach's wia dö Bama,
Dö da Wind bog'n hat:
Si duckn si z'sama
Und stehn wieda grad.

Den Oan redt ma z' weni,
Den glei wida z' viel,
S' is g'wiß, daß von Zehni
Jads Anderschda will.
Laß plauscherln und sag'n,
Wia's Leda bleib zoach;
An guad'n Stahl schlag'n
Zehn Hamma nit woach!

Abschied von die Berg

Von dir soll i weka, mei Steiermarkland!
Mir is schier, als brechad ma 's Herz von anand.
Bei dir, da vergißt ma, wo's druckt in da G'hoam,
Und s' is am so hoamli, als war ma dahoam.

Dort fahrt ma am Wassa, au 'm liablichen See,
Drin spiegeln si d' Boama, di Felsna, da Schnee,
Und siacht ma no d' Wölkerln drin schwimma vakehrt,
So hat ma in Himmel ja e auf da Erd.

Durch d' Felda, da streich'n di Dirndeln mit G'schra,
Und so frisch schaun di Bleameln, als jodlatens a;
Und geht di Sun abi, so spinnt's a gelbs Band,
Daß d' moanst, du stehst mitten in an goldanen Land.

Drum soll di God segna, mei Steiermarkland!
Und bis ma uns segen, pfiat di God vor da Hand.
Und kam i halt nimma, bleibst denno mir wert,
Und vagunst ma a Platzerl z'wengst unta da Erd.

Frialings-Gsangl

Birberl, mei Birberl!
I g'schbürs schon, ja ja,
Kim außa a wengerl.
Der Frialing is da!
Siachst omad am Bergl
Vakriacht si da Schnee,
Und d' Bleamln, di gucka
Blühweis schon auf d' He.

Birberl, mei Birberl!
Wia grean al's da steht,
S' is grad, als ob d' Sun
Am ins Herz scheina tät.
Laß s' Arbat, laß s' Gsangl,
Liegt netta nix dran!
Kim außa, siachst d' Lercheln,
Dös Gsangl hör an.

Birberl, mei Birberl!
Ja heint derfst di g'frein,
Han 's alweil dir glaugnt,
Aba izt g'hör i dein!
Kann's völli nit sagn,
Wia's Herz schlagt da drein,
Do dös derfst ma glaubm:
Von heint g'hör i dein!

Wildschitzn-Liad

S' Wildschitzlebn is,
Holadie!
Wild und vawogen gwiß.
Holadie!
Wan ma a Gams wo woaß,
Wird am a no so hoaß,
Springt ma ehm nach im Lauf
Und paßt ehm auf.

Uns machen d' Jaga nix,
Holadie!
Valassn uns auf d' Kugelbichs,
Holadie!
Uns schreckt kan Wand, kan Gröll,
San di Gams wo da well,
In der Schlucht, auf da Lan,
Mir treffa's an.

Uns is kan Wand nit z' steil,
Holadie!
Ham an Stock und a Seil,
Holadie!
War no so tiaf da Schnee,
Mir traun uns do auf d' He.
Kimmen uns d' Jaga na,
So far ma a.

Und kimt da Auerhahn,
Holadie!
Und fangt zum pfalzn an,
Holadie!
Paßt ma in alla Frua,
Springt ehm glei hamli zua,
Fangt er zum blettern an,
So schmiert man an.

In Gebirg is a Freid,
Holadie!
Dö Luft, dö macht am Schneid,
Holadie!
Drum was a Wildschitz is,
Der kennt kan Schrecka gwiß.
Kennt's ehm's an G'sicht glei an,
S' is a Passion.

Er kann nit weg

Dirndal, sag an,
Was hab i da tan?
Han di am Kirta g'segn,
Und hast nit tanzn megn
Han da in d' Augna guckt
Hast es zuadruckt.
Sag' is, daß di vadriaßt,
Daß d' mi oft segn miaßt?
Wart, dös soll anderscht wern:
O i geh gern! —

Drauf in der Nacht,
Da han is ausg'macht.
Pack still mei Sacherl z'sam,
Richt mi zum Fortgehn an;
Kam, daß d' Sun auf da Hech,
War i am Wech.
Geh da durch's langi Ort
Trauri mei Strass'n fort,
Kim zu ihrn Haus;
Schaut's Dirndl h'raus.

Hans! wo gehst hin?
Ruaft s' Dirndl drin.
Hat si ans Fensterl g'loant,
D' Augna ganz rot vawoant,
D' Stimm war so trei und frum;
Schau mi nit um.
Willst mi valass'n Bua?
Schreits ma no amal zua.
Mant's, i hätt' g'sagt wohl ja?
Na, i bleib da.

Vada und Tochta

                        Vada

Schau, Lisl, faß da an Muad — bleib nit ledi,
Schau, heirat'n muaßt, dös is nedi,
Schau, Buama gibt's, Gott sei Dank, gnua da!
Drum sag nur, kimmt aner, glei ja.

                        Tochta

A bilai, na na;
Hör da Vada an
Gar so g'schwindi, man i, hät's kan Not.
Wia dö Buama san,
Mecht i kan zum Mann,
Für an solchan b'hüat mi Gott!

                        Vada

Schau, nim in Lenzl, hat a Häuserl, Küa, Kälba,
Mein Seel! wan i a Dirn war, nam 'n selba.
Hat a G'sicht, wia da Mondschein, so schön brad!
S' war schad, wan's ehm g'reun ebba tat.

                        Tochta

Na, laßt's ma an Fried,
In Lenzl mag i nit,
Tritt beim Tanzn allaweil am auf'n Fuß,
Von an solchern Bärn
Mag i schon nix hörn.
So an Buam schickt's mein Gruß.

                        Vada

Schau, nim in Seperl, der moant's mit dir erli,
Is taub und zum Mann g'wiß nit g'ferli.
Kanst schrein mit ehm allweil in an furt,
Und b'haltst g'wiß bei ehm s' letzti Wurt.

                        Tochta

Gelt's Gott, sag i, na,
Liaba mag i kan;
Muß an Buam ham mit Haar auf di Zent!
In Lenzl mag i nit,
In Sepl mag i nit,
Für alli Zwa da buß' i d' Händ.

                        Vada

Schau Dirndl, i sag das, mach mi nur nit gifti;
An Eidam, den will i — mach lifti,
D' Schönheit und s' Andri vergang al's,
Und du bliabst ma sitz'n auf'n Hals.

                        Tochta

A da b'hüt mi Gott!
D' sel'm da hat's kan Not;
An Eidam kriegt's schon und i was a, wem i moan.
Da Lenzl kriagt mi nit,
Da Sepl kriagt mi nit,
Nur mei Franzl ganz alloan!

                        Vada

Was? Du hast schon oan!
Oft brauchst freili koan.
Dirndl, schau, izt hast vor mir an Rua;
Is wer und da well,
Nim an auf da Stell
Und mein Seg'n glei dazua!

                        Tochta

Ja, i hab schon oan
Und brauch weita koan
Drum laß mir da Vada izt an Rua;
In Franzl, meina Seel!
Nim i auf da Stell,
Gebt's engan Seg'n nur dazua.

Was i wollt

I wollt, i war 's Fischerl,
In fludraten See,
Wo du warst mit'n Schifferl,
War i flugs in da He,
Wost hinfahrst mit'n Ruada,
Dort schwimmat i nach,
Und springast ans Uafa,
Sprang i nach, wan i mag,
Und woltast mi fanga,
I werat mi nit,
Den zwischen dein Handerl
Gab i gern a Fried.

I wollt, i war's Röserl,
Dös blüat auf da Alm,
Da müaßast tagtägli
Vorbei mit di Kalm
Und strafast mit'n Fiaßerl
In Geh'n an mir an,
So tat i an Seifza
Und schauat di an;
Oft müaßast mi brock'n,
Tatst woll'n oda nit
Und steckast ins Mieda
Leicht gar mi in d' Mitt.

I wollt, i war 's Lamperl,
Denst es Fuada hinlangst,
Und i wollt, i war 's Amperl,
Wost as Wassa auffangst;
Und i wollt, i war 's Feier,
Dös da machst auf da Alm,
Und i wollt, i war 's Nesterl,
Dös si baut dort a Schwalm;
Do vor Alln do wollt i,
I war halt da Bua,
Den du hast dei Liab g'schenkt
Und d' Hand a dazua!

In Ähnl sei Liad

Wir i no jung bin g'west,
Da war koan Tanz, koan Fest
Wo i mein Kren dazua nit geb'n hätt,
Koan Dirn im ganzn Ort
Dö i nit draht hätt dort,
Koan Bua, der g'jodelt hätt mit mir auf d' Wett.

Izt laß is bleib'n
Laß d' Andern treib'n
Und setz mi still auf mei Bankerl hin;
Do hebt's an, z'schlag 'n,
Dös muaß i sag'n
Siach i a jungs Bürschl nach mein Sinn.

Wir i no jinga war,
Da han i oft in Jahr
Mei Liab vaschenkt an Dirndeln allahand,
Heint war i narisch brennt,
Glei moring an End,
Ja wan ma jung is, hat halt nix an B'stand!

Do izt mein Alti
Dö will und b'halti
So lang uns Gott no beisam dahalt,
Valang koan Beßri,
Koan Schönri, Größri,
Dö Meini, zimt mi, wird gar nit alt!

Da Muada ihr Wiagn-Gsangl

Kinderl, mein Kinderl, tua d' Aigerln zuadruckn,
Kinderl, mei Kinderl, schau, leg di zur Rua
Siagst hinta di Bergln a d' Sun tuat si dukn
Schliaßt d' Aigerln, di Aigerln, di goldanen, zua.
Es wacht dei Schutzengerl
Bei diar izt di Nacht,
Und frua kim i selba,
Wan d' Sun auf di lacht.