Da Vadruß
Sie
Wanst so schiach umaloanst,
Allweil greinst, allweil roanst,
So a Liab g'freit mi nit,
Oft gib liaba an Frid;
Bißl frisch, bißl keck,
Überal bei da Heck,
So a Bua, der kriagt mi:
Dös sag i.
Er
Soll nit sein wiar a Bär,
Wan i siach allweil mehr,
Wias d's machst, wias d's treibst,
Und bei mir nindascht bleibst;
Auf dö Weis war's allsoans,
Hät a Dirndl oda koans!
Möcht koan Weib, als di:
Dös sog i.
Beide
Na is guad, daß d' mas sagst,
Hät's nit Not, daß di plagst,
Wiar i war, wiar i bin,
Leb i fort nach mein Sinn;
Nur Vadruß und Keirei,
Und sunst nix? A bilai!
Für dö Liab, muaß i b'steh'n,
Dank i schön!
S' valassene Dirndl
Denk i z'ruck an di,
Wird ma, woas nit wia,
D' ganzi Welt zimt schier
Nur an Oanöd mir.
Knapp beim Herzen dran
Hebt's zum schlagen an,
Als wollt's brecha mit'n vonanand!
Kuntast denka nuar,
Wiar ma is, mein Bua!
Häst mi nit valassa, i woas g'wiß;
Weil so trei und fest,
Wiar mei Liab is g'west,
Dir kan anders Dirndl nimma is.
Oh no oan Mal kim,
Daß i hör dei Stimm,
Daß i tiaf und gnau
Dir in d' Augen schau,
Obst no woast dö Stund
Wost mit Hand und Mund
G'schworn hast mit miran ewig'n Bund!
Abendrua
D' Sun falt dort abi stad ins Tal,
Und 's Viach laft a schon miad zum Stall,
Hibsch dumper wird's schon auf da He,
Oan Lichtstroaf nur glanzt dort am See.
Dort ruadert wohl mei Bua izt hoam,
Und schickt sein Gruaß ma in da g'hoam.
Dös Glöckerl klingt von Turm hellauf,
Es hört's mei Bua und i herauf.
Er bet izt drunt'n g'wiß für mi,
So bet für eam halt obmad i.
Da Bua leidt's nit,
aber's Dirndl
Er
Herst, mit den kloanan Joagerbuabn
Derfst nit zum Tanz hingeh'n,
Erst wischpelt's allweil in da G'ham,
Dös derf auf d' Läng nit b'steh'n;
Bald bracht' er da an Almaros,
Und redt von G'foar und Muad,
Bald wickelst du dei Bandl los,
Und tatst es um sein Huad.
Dös G'spiel, dös han i grad izt gnua,
Und schaff ma g'wiß an Fried,
Dö Speanzlerei nahm allweil zua,
Dös leid i anmal nit!
Sie
A solchre Red, dö kunt ma g'fall'n,
Schaut's nur den g'strenga Herrn!
Waßt, d' kloana Joager han i mehr,
Als d' groß'n Holzknecht gern.
Er steigt auf d' höchsten Felsna n'auf
Z'samt seina Kugelbichs,
Und bringt ma g'wiß a Bleaml mit,
Und du, du bringst ma nix!
Du hast nix z' schaffa mit mein G'spiel,
Und derfst ma nix vawehr'n,
Und bracht er Bleameln no so viel:
Den, waßt halt, i leidt's gern!
D' waschadn Leit
Schiach bin i wir a Bär,
Scher mi um d' Leid nix mehr,
Schnofeln in Alles drein,
Als mißt's so sein.
Schleich i mi'n Dirndl halt
Auf da Wies durch 'n Wald,
Frag i's a no so g'ham,
Ob's mi will ham,
Hockt g'wiß bein Felbaboam
Dort da Göd, dort di Moam,
Waß ganzi Ort davon,
Kreuz Mordion!
Was i hab, was i kriach,
Wiviel Droad, wiviel Viach,
Ja, bis auf d' kloanste Sach,
Rechnans ma nach.
Geh i zum Kramer hin,
Kauf dort a Ringl drin,
Denk, es is Kirta heit,
Mach ihr dö Freid;
Hat's der Lump längst vazählt,
Waß schon di ganzi Welt,
Und si waß a davon,
Kreuz Moridon!
Di zwoa Pfeifabubn
Mir san di zwoa Pfeifabubn von Grundlsee!
In alla Frua steig'n ma in d' Arbad auf d' Heh.
Mir scheich'n koan Weda, koan Mia und koan Plag.
Und tragn unsri Pfeifa in bocksledern Sack.
Mir san di zwoa Pfeifabubn, Sepp und da Franz,
Und ham ma kaan Arbad, so pfeif ma an Tanz.
Wia lusti klingt's abi ins Tal und zum See,
Pfeif i und mei Bruda vom Berg auf da He!
Mir san di zwoa Pfeifabubn, kennt's uns wohl bald,
In Berg pfeift mei Bruda und i dort in Wald.
Und kimen an Sunda die Dirndln dazua,
Da hat d' Schweglpfeifa erscht nimma an Rua.
Mir san di zwoa Pfeifabubn, wegen nit g'ring,
Ob d' Welt si a umdraht, dös is uns oan Ding.
Mir ham a guads G'wissen und keno koan Schreck,
Und kam a da Teifl, mir blasat'n weg!
Schön Weda
Wan d' Auseer sag'n,
Izt wird's Weda schön,
Kannst glei in da Frua
Min Amprelerl ausgeh'n.
Izt sitz i drei Wochen
In Nebl als wia,
Da steht wohl da Loser,
Aba g'seg'n han ehm nia!
Gar nixi als Regn
Und Lackna bein Haus,
Sagt's, rinnt den da Himml
No ganza leicht aus?
In Ischl, da ham's ma
A Gamsjagd ang'sagt,
Izt suach i ma Oan,
Der in Nebl erscht jagt.
'S Gebirg war schon recht
Und dös Salz und di Soln,
Aba s' Weda bei n'eng
Kan da Teifl glei holn!
I han di so liab
I han di so liab, ja i han di so gern,
Daß i mecht in a gläsers Kastl di spern,
Ja, di spern in a Kastl alloani für mi
Daß kan Luft und kan Steiberl tat fall'n auf di.
Und nur an an Sunda, da sperat i auf,
Und gab auf dei Göscherl o kloans Busserl drauf.
I han di so liab, ja i kans gar nit sagn,
I mecht von da Alm di wecka glei tragn,
Ja, di tragn Bukelkalbi in d' Hittn da h'nein
Und dir sagn, schau, liabs Dirndl! s' g'hört Alles izt dein!
Tat rufn mein Vadern gar g'schwind in da g'hoam,
Ihm sagn, da schaut's nur, mein Schatz bring i hoam.
Da Bock
Da Joaga hängt sei Stuzerl um,
In Wödamantl a,
Er setzt sei greans Hüadl auf
Und macht an Juchazschra.
Pfit God! mei Dirndl, dawart mi nur,
Dort, waßt, bein Fichtenboam
Heint aba woaß is do ganz g'wiß,
Kim i nit larar hoam.
Er steigt di Wand durch d' Felsschlucht 'nauf,
Bis hin zum Lekenstock,
Und hockt si hin und denkt si stad,
Da kimt ma g'wiß da Bock.
Er irrt si nit, schaut fleissi aus,
Bein G'sicht di Kuglbichs;
Er lost und paßt sex g'schlag'ne Stund,
Do kema is ehm nix.
Und wia di Sun ganz d'runt'n is,
Nimmt er voll Gift sein Stock
Ziagt 's Hüadl üba d' Ohren tiaf,
O du vafluchta Bock!
Und 's Dirndl wart bein Fichtnboam,
Springt ehm von Weit'n zua,
Er schneit a grimmigs G'sicht und schreit:
Geh hoam und gib an Ruah!
Wia's Dirndl siacht dös harbi G'sicht,
Waß gleiwolst, was hat geb'n;
Geh, sagt's, muaßt nit so granti sein,
Es kost ja nit dei Leb'n.
Und troffa hast ja do was, schau,
Hengt's a nit übern Rock.
Kinnt's nur dei G'sicht in Spiagl seg'n,
Siachst da, da hängt da Bock!
Da sterbadi Jager
An alda Jager liegt in letz'n Ziag'n,
Ganz niedagschlagn in sein Bett;
Er beicht und tut no d' letzti Ölung kriag'n
Von Pfarra, der danebmat steht.
Di Alti, di ihn trei is allweil g'wesn,
Knit woanat no bei ihrn Mann
Und d' Enkeln, dö so gern in Augnan lesn,
Dö glozn starr in Docter an.
Und mäuserlstill is umadum in Zimma,
All's hat zum Bett si zuawi drengt,
Da kloani Hund in Eck nur winselt imma,
Di Fensta alli san vahengt.
Kam is da Alt' mi'n Sakrament vasegn,
Kehrt Rua und Fridn bei ehm ein,
Er tuat sei Hand auf d' Kinda segnad legn
Und schaut jetzt freundli lachelnd drein!
"Geht's" sagt er "was nur tats eng so betriab'n?
I han's ja überstandn bald;
Tats d' Fensta auf und d' Vorhang abischiebn,
Daß i 'hn no amal siach mein Wald,
Den liab'n Wald, wo i so oft han gschoßa
An Hirsch, an Bock, manchs andri Wild,
Wo niamals mi kan Zeit, kan Müa vadroßa,
Wo i umsunst kan Blei vazielt."
Sö machen auf. — Ham d' Vorhang abighobn.
Da schreit er auf: Aj'! dös is gut!
Und seifzt: Ob's den was z'schiaßn gibt dort droben!
Den d' alti Lust steigt ehm ins Bluad.
Er starrt a Weil — und schreit: Babum!
Drückt d' Augna zu und kugelt um.
An Edelweis in Tal
Zur Verlobung Sr. Maj. des Kaisers Franz Josef
mit der Prinzessin Elisabeth von Bayern in Ischl.
Wer muaß der frischi Jager sein
Der dort von Laufen kimt?
Sei Gang so stolz, da Wux so fein,
Was B'sundas, wia mi ziemt!
Wohl hat er's Joperl üba si
Und s' greani Hiadl auf,
Do steckt was Hechers untaschi,
Da tat i wetn drauf.
Dös is halt ja a b'sundra Man,
Der Jager, denst da schaust!
Den stellt da Herrgott selba an,
Damitst auf eam vatraust.
Der sel hat gar a b'schwerligs Brod,
Und gar a groß's Revier,
S' durchforschten tut oft heifti Not,
Den 's gibt gar wildi Tier!
A andre G'schäfteln fallen nit
All's kimt zu seina Tir,
Der hat a B'schwerd und der a Bitt,
Sollt alln helfa schier.
Kan Wunda, wan da Jagers-Man
Oft ernst und trauri schaut,
S' is d' Sorg um d' Andern ganz alloan,
Dö Gott eam abvatraut.
Ja d' Sorg um d' Andern hazt eam ein,
Und laßt eam oft kan Rua;
Er selba kint ja lusti sein,
Für eam ja hat er gnua.
Do heint da schaut er glückli aus,
Dös muß an Grund wohl han,
D' Freid glanzt eam recht von Herz'n raus
Waßt was, i red'n an.
"Mei liaba Herr! vazeigt's zur Gnad,
Ös g'fallt's ma gar so guad
Daß i dös seltni Bleaml grad
Möcht stecka eng an Huad.
S' is gar a b'sundas Bleaml g'wiß,
Ma hoaßt's dös Edelweis.
Es waxt herunt auf kana Wies,
Z'hechst abmad nur bein Eis.
A solchas Bleaml bringt wohl Glik,
Drum brockt's a Jeds mit Freid
Und i will a für enga G'schick
Izt sagn, was bideit.
Dös Jagern is a schöni Sach,
Und s' ziemt si fürn Man,
Do wurd da Mensch gar z'wild hernach,
Tat eam nix mahna dran.
Drum mitt'n in da wildn Gier
Auf stanig öda Hech,
Tritt eam als wiar an Engel schier
Dös Bleaml da in Wech.
Und streckt di weißen Handerln aus
Halt an sein Jagertritt,
Schaut kindli aus di Aigerln raus,
Und sagt: geh, nimm mi mit!
Da Jager, trotz sein wilden Lauf,
Halt, freindli schmunzlad an,
Er hebt's von stoanern Bodn auf,
Und steckt ans Hiadl dran.
Und war er just mit Leib und Seel
Für d' Gams no ganz dagrimmt,
Dös Bleaml da an öda Stell
Dös hat 'n woacher g'stimmt.
Er denkt an d' liabi Hamat bald,
An d' Freund, an d' Muada da,
Vor allen an sei Dirndl halt,
Eam bringt er's Bleaml ja!
Drum tragt da Jager in Gebirg
Dös Streißl, wo er geht,
Als Zachen, daß's nit gar so schiach
Um's Herz bei eam no steht.
Als Zachen, daß, so stark a is,
Sei wilda Jagersinn,
Für d' Liab und d' Guadheit a no g'wiß
Was schlagt bei'n eam da drin.
Und drum dös Bleaml Glik bideit
Weil Gott si selba freit,
Zagt eam da Mensch zuar rechtn Zeit
A Herz und Gmiatlikeit.
Und drum, mei liaba Man!
Hert's freindli an mei Bitt,
Un nehmt's dös seltne Bleaml an,
Ös find's kan schöners nit!"
Da Jager hört eam lachelnd zua,
Und dankt für'n guad'n Rat,
Do sagt er, schau, mei liaba Bua!
Du kimst heint schon all's z'spat.
Han's g'fundn schon dös Edelweis,
Trag i's a nit an Huad,
Halt's hoch in Ehrn auf alli Weis,
Weil's da in Herzn ruat.
S' is schöna a und seltna g'wiß,
Als deins, auf jadn Fall,
Weil's nit von dort, wo d' Andern, is,
Weil's g'wxnen drunt in Tal.
Und daß ma Glik bringt g'wiß a so,
Dös sel, dös glaub i gern,
Nit mir, a vielen Leitn no,
Dös moani, wirst wohl hern.
Nit umasunst hab i an Pfad
Dös Bleaml da dablickt,
I moan, Gott hat's in seina Gnad
Mir als an Eng'l g'schickt!
Summa und Winta
A mein! wiar is da Summa schön
Bei uns herobn dahoam,
Wan alli Wisna wida grean,
Und volla Lab di Boam!
S' Gebirg legt ab sei Wintahaubn,
Setzt g'schwind sei Kapel, 's greani, auf;
Es schizt si halt, so sollt i glaubn,
Daß d' Sunn nit brennt am Buckl n'auf.
Und selm in Schnee sei blüaweiß G'wand
G'fallt eam nit lenga auf da Heh,
Er laft zum Bach g'schwind in an Rand
Und woiselt greana fort in See:
Drum g'steh i's frei, ja, meina Six,
So übern Summa geht ma nix!
Do freili, wan mas wida nimmt,
Is a da Winta guad.
Dö Zeit is b'schaffa, wia mi ziemt,
Daß ma si liabn tuat.
Am Feld drauß gibt’s nix weita z' toan,
Ma hockerlt fleißi in da Stuabn,
Kan si ans warmi Öferl loan,
Und hoamli speanseln mit sein Buabn,
I drah mei Raderl, spinn a weng
Da Hiasel spielt ma Zidern für.
Oft singa ma mitsam auf d' Leng,
Und Zeit vageht, ma woaß nit, wia:
Drum übern Summa geht nix drüaba,
Do is da Winta mir no liaba!
Dö Freid, wan so zuar Summaszeit
Da See lebendi wird,
Und von di Schiff nach alla Weit
S' is Wasserl lusti rirt;
Dort juchazt oans, dort dudeln zwa,
Und 's Echo a schallt fleißi furt,
Drauf d' Vögerln a mit eanan G'schra,
S' is, als ob All's rebellisch wurd!
Ja selm da Wald schaut lusti drein
Und guckt voll Hoffahrt h'nein in See,
Und d' Wies'n ladt oam völli ein,
Kim, setz di her zu mir in Klee:
Drum sag i's frei, ja, meiner Six,
So übern Summa geht ma nix!
Do a in Winta han i gern,
Wan umadum Alls weiß,
Di Boama übazuckat werrn,
Und 's glanzt da See von Eis.
Da kimt da Bua mit'n Schlitt'n bald,
I kenn dös Gleit an Roß gar guad,
Und war's a denno no so kalt,
Do froiselt nia bei eam mei Bluad;
Und Sunda is a Tanz am Saal,
Da hat's a Liab'n, da hat's an Schön!
Da moan i wohl schon imvigsmal,
I kunt gar nia mehr schlafa gehn:
Drum übern Summa geht nix drüaba,
Do is da Winta mir no liaba!
In Summa is a agni Pracht,
Wan d' Bleamln blüan an Roan.
Da Mensch sein Wech durch's Feldl macht,
Wiar g'schafti als da toan!
Do boigens eanre Köpfln z'sam
Und pfugazn und toan so g'schmach,
Ja grad so wiar sa's g'segn ham
So werfn's eana Bußerln nach.
Und kimmt di Nacht, oft schreiben's anand;
Und weil's dabei nit seg'n gnua,
San d' Hanneskäferln bei da Hand,
Dö leichtn eana frisch dazua.
Drum g'steh i's frei, ja, meina Six,
So übern Summa geht ma nix!
Do, wan man Winta so bitracht,
So halt i'n a in Ehrn.
A wengerl länga dauert d' Nacht,
Ma schlaft si aus so gern.
Do g'schiacht's nit, daß in alla Frua
Da Vada aus 'n Bett mi schafft,
Er laßt mi länga gern in Rua,
Warum? — weil er si selm verschlaft.
Und Oans is no ganz b'sundads dran
Zwegn wö am Wintai mi g'frei,
Mei Hiasel hat ma d' Zuasag tan,
Am Fasching nimmt er mi zum Wei:
Drum übern Summa geht nix drüaba,
Do is da Winta mir no liaba!
Todengraber-Liad
Di Menschen san ma alli Feind,
's gibt Manch'n, der mi haßt,
Und do bin i sei letzter Freund
Wen Alles eam valaßt;
Den 's Sterb'n fiarcht an iadaman
Vorn Tod wird Allen z' graus
Und 's muaß halt do an iadn dran
Und 's bleibt ma Koana aus.
So Mancha, voll von Lebenspein
Vlangt si nach stiller Rua,
Den leg' i stad ins Grab hinein
Deck eam mit Erd'n zua.
Und Eltern, Kinder, treii Freund
Und Braut und Breitigam,
Ja Manchi, dö si sunstn Feind,
Liag'n ruhwi da beisam.
Der Ani, g'wohnt auf Federn z' lieg'n,
Der Andri nur auf Stroh.
Tuan Alli d' gleichi Bettsatatt kriag'n,
Beklagt si Koaner do,
Und Ämter, Orden, Geld und Ehr,
Is ma nur amal tod,
Dös gibt ma Alles gern her,
Dös is dort unt' nit Mod.
Der Ani will sein Göd bierb'n,
Freit si schon jahrlang drauf,
Auf anmal muaß er selba sterb'n:
Dös is da Weltenlauf.
A Monument kriagt der für's Geld,
Und is gar oft nit wert,
Und manch'n Braven in da Welt,
Den legt ma stad in d' Erd.
So lang da Mensch an Leb'n is,
Hat er an schwern Stand,
Den gibt's nur was zum Schimpf'n g'wiß.
San d' Leut glei bei da Hand;
Do wan er's überstand'n hat
Und is nur anmal tod,
Schreit iader glei: "s' is ewi schad,
Der Bravi! tröst'n God!"
Zufried'n stell'n hier di Leut
O, mein God! dös is schwer;
Geht's iaden, was er wünscht, glei heut,
Und morgen will er mehr.
Ma rennt in Glück oft nach rabiat,
Und holt's am Grab erscht ein,
Do dorten is halt schon zu spat:
Ma sinkt samt eam hinein.
S' anfachi Mittl
In Gmoanhaus drent bei an Krug Bier
Da sitzen Bauern ena vier
Und diskarieren mit anand,
Wiar di Franzosen ghaust in Land;
Was da für Gfahrn hat alls geb'n
Und sicher Koans fir Leib und Leb'n.
"Wißt's", sagt der alti Peter Pal,
Und steckt si d' Pfeifn aus'n Mal,
D' Andern, dö eam zug'hört ruawi
Rucken nachata si zuawi;
"Wißt's", sagt er, nimmt an Span
Und kent si d' Pfeifn wida an.
"I hab's dalebt, hab grauft und gstrid'n,
Hab do niamals an Schaden glid'n,
Den d' Hauptsach is, dös mirkt's eng guad,
Daß nia da Mensch valiert sein Muad;
Auf alls, was gschiacht, da sechts eng für,
Oft bringt eng nix aus da Chanir
Und wan da Teifel selba kam
Und oans von eng bein Rockschöß nam,
Gfaßt miaßt s' halt sein, was kimt daher,
Is nur a Dirndl, is a Bär?"
Drauf sagt da Sepp, der bei eam sitzt,
Und's Koi auf all' zwa Ellbogn stitzt,
Als wollt er schier grad aus Valanga
Von Mal jeds Wort in Aldn fanga:
"Dös is leicht gsagt, do nit leicht gricht,
Wer woaß den, was am gach Alls gschicht.
I setz in Fall, ös liegt's in Bett,
Und oba eng, beim Dipplbrett,
Da wern d' Stana rolad gschwind,
Und falln aba vorn und hint.
Was tuat's den da, han, sagts a Mal?"
Dös schreckt mi no nit, so a Fall,
Den hör is krachn obn hibei,
So schliaf i unta d' Bettstatt glei,
Da bleib i ruawi, halt mi still
Und d' Stoana falln auf d' Tuchathüll.
"Wans aba schlaft's, wia da, ös G'streng?"
Da — sagt da Alt' und denkt a weng,
Ja, wan i schlaf — da, meins Six!
Da is Alls ans — da gschbiert ma nix.
Da Sepp, der schaut eam glozat an:
"S' is wahr, ös seits a gscheida Man!"
Do halt! Izt, moant er, wird ern fanga:
"Weil eng vor gar nix tat recht banga,
I setz in Fall, ös geht’s heint hoam,
So ganz alloan und in da Ghoam,
Dort hint bein Wald, da kimt a Man,
Springt eng auf d' Brust und packt eng an
Und nimmt eng Alls und sticht eng a —
Han Peter, sagt's, was tuat's den da?"
Ha, sagt da Alt', den laß nur kema,
I woaß, mir wird er gwiß nix nehma,
A Mittel gibt's, das g'wiß i woaß,
An solchen Buam vageht da Spoaß.
"A Mittel gab's? Ös wiaßt's oans?
U mein — i sag's, i wissat koans;
I bitt eng gar schön, sagt's es gschwind,
Damit is a oft braucha kinnt."
Ja schreit da Alt', du mei Hans Narr!
I sollt's varaten? Was nit gar.
Wans d' Andern taten ina werrn,
Oft helfat nix — kunt mi nit wern;
So was, das muaß ma gham hibsch halt'n,
Dös mirk da, Bua, und glaub' an Alt'n. —
So ham di Bauern no a Weil
Dischkriert, bis Jeda ohni Eil
Sei Glas hat gleert, di Zech bizahlt,
Und hoam si schleicht z'next durch'n Wald.
Do aus da Stubn enda schon
Hat unsa Sepp si gmacht davon,
Und paßt in Wald, hint an Boam,
Bis daß da Alti wackelt hoam.
Er hat an Plan, kans nit vawern,
Dös Mittl wußt a gar so gern.
Er denkt, i packn an voll Muad,
Oft wer ma seg'n, was a tuat. —
Und richti, wiar in gemessnen Schritt
Der Alti kimmt, da springt in d' Mitt
Da Sepp und schreit'n an voll Zoarn:
"Gib her, was hast, sunst bist valoarn!"
So schreit ern an mit fremda Stimm:
"Gib her, wast hast, bivor is nim!"
Der Alti, da wird nit valeg'n!
Glei, sagt er, wart, laß mi nur seg'n,
Und nimmt sein Stecka fest in d' Hand
Und halt in Seppl bei sein Gwand
Und wassert eam in Buckel sauber,
Weil er so dalkat gspielt an Rauber.
"Hi!" schreit da Sepp, "he! Vater Pal,
S' war nur a Gspaß — hört's auf a Mal!"
Do der, weil er dö Gspaß nit mach,
Gibt eam no e a paar auf's Dach.
"Also dös is enga Mittl?"
Schreit da Sepp und reibt si'n Kittl.
Ja — is nit guad? fragt drauf der Alt'.
"Ja, guad is schon, recht guad, wem's gfallt." —
Dö Bauern san no oft beisama gsessn, wia ma sagt
Do hat der Sepp den Alt'n itzt um gar nix nima gfragt.
Er redt nix nach
I kunt engs wahrhafti nit b'schreib'n und sag'n,
Weg'n was si den d' Leut a so freten und plag'n,
Damit's nur Alls wissan und Alls glei dafoarn,
Wia viel dö Leit ausgebn und dö si daspoarn,
Und was Alles gessen und trunken ham z' Haus!
Bei mir geht's da eini und dort geht's hinaus;
I geh meini Weg furt und schau mi nit um,
Und was mir ans sagt net, da frag i nix drum,
I red halt mei Lebtag nix nach dena Leit,
Wegn meina tuar nacha an Jeds, was eam g'freit!
Und Schlechts sagn di Leit und Abscheiligs nur gnua,
I woas nit, i hätt di Gurasch nit dazua;
Do ans muaß i sagen, dös ani is wahr,
Dös is, daß d' Brunleitnerin gegen vorigs Joar
An Enzsumma Geld eng aufs Kladten vaschwendt,
So stark, daß wan d' Resl, ihr Madl, nur kennt,
A zwanzg neichi Klada auf amal anziagn,
S' is gwiß, von da Muada, da tat si's wohl kriagn;
Do i red nix nach, den da war i nit gscheidt,
Wegn meina tuar nacha an Jeds, was eam gfreit!
Der Kimberger Hans von da Hoißerrat Gstettn,
Der sakrische Bua, der hätt's a nit von Nöt,
Daß er alli Tag abi in's Gmoanbeisel laft,
Sein Geld als vafrißt und si bsoffen ansaft;
Schauat er liaba draußt nach bei di Ruabn,
Und schickat in d' Schul seini damischen Buabn!
Er moant, aba wollt i eam was nachredn just,
Sollt i nur aufpassen, wia er mi nußt;
I red eam nix nach, den i mag gar kan Streit,
Wegn meina tuar nacha an Jeds, was eam gfreit!
Der Michl treibt allweil sein Viach auf mein Klee,
Izt hab i eam vaklagt z'nachst in Gschloß auf da He,
Hätt richti zehn Gulden für'n Schaden soll zahln,
Do hat er si denkt, da, i wir Dir was maln!
Bringt an schön Hana gschwind hin zum gstreng Herrn,
Unsa gstreng Herr, na der ißt's bratner gern,
Drum sagt er ma glei, wiar i hin zu eam geh:
Waßt Seppl, treib dein Viach halt auf sein Klee.
I red eam nix nach und treib's Viach auf sein Weid,
Wegn meina tuar nacha an Jeds, was eam gfreit!
Zwa Madeln hat d' Mülnerin da unten an Bach,
Dö oani dö nim i zum Weib am Irtag,
Und just a dö Meini hat d' Mülnerin gern,
Dö Andri hoaßt's ewi an batschadrn Bärn,
Drum hengts von den Geld a, was gerbt von ihrn Mann
Der Andern gar nix und der Meinign Alls an.
Schlecht is — no da braucht ma nit z'redn a Weil
Von Rechtswegn ghört ja der Andern a Teil;
Do i red nix nach, bin froh, wan sie's nöt reit,
Wegn meina tuar nacha an Jeds, was eam gfreit!
Da is bein Herrn Pfarra d' alt Maerin g'wesn,
Dö kocht hat, daweil er di Messen hat g'lesn,
Dö trei hat und erli di Wirtschaft eam g'haltn.
Und glaubt's, er hat d' Ma'rin, di alti, ehm b'haltn.
Der hat just, wer denkat's, a jungs Dirndl meg'n,
Und, schipsi, dahopsi! is d' Alti draust g'legn.
So lad mir um d' alti Fraa Maerin is,
I red do nix nach und dös bleibt amal g'wiß,
Wan selbst si da strengi Herr Pfarra nit scheit,
So tuar nacha gar schon an Jeds, was eam gfreit!
Wia da Hans
s'ersti Mal s' Meer siacht
I bin just nit plangi, dös hat no Koans g'fundn,
Do denn mecht i kenna, der's Meer hat dafundn!
Bua, wanst dös siachst, du tatst es nit glaubn,
Und unsa gstreng Herr ruckat selm sei Haubn,
Waßt, denk da — wiar fang is nur an recht zum b'schreib'n —
Waßt, denk da nix — es wird's Gscheidaste bleibn.
A Weil geht's so fort, gar a traurige Strassen,
Ka Bam und ka Grasl, als öd und valassen,
S' war nöti, du bittast wohl gar no auf d' Läng:
Bitt' di gar schön, liabs Bleamal! geh, blia nur a wenig.
Aba's nutzt di kan Bitten, es nutzt di ka Red,
S' bleibt als wiar verwunschen, a stoanige Öd. —
Auf anmal a Hiberl! es denkat Koans dran,
Da liegt's a schon da; Bua! izt schau di an!
Di Brust hat ma zittert und 's Herz hat ma g'wagelt,
S' Mal auf, bin i g'standen, als war i angnagelt. —
Und bet han i glei, weil i gmoant hab vor All'n,
Es war da ganz Himmel auf d' Erd abi g'falln.
Do wia i 'n han g'segn da obmad, so rein,
Denk i: zwoa Himmeln, kina ja dengascht nit sein!
S' wird wohl a Wiesn sein, dö so guat steht:
Do wo war der Bauer, der dös Grundstück hätt?
A hat sa si griart, grad, wan's Erdbebn war,
Ja, sagt ma da Oan, 's is all's Wasser, du Narr!
Izt denk da nur alli di See mit anand
Z' Halstadt und Gmunden, 's ganz Salzkamerland,
Dö Bacherln und Fliaß in an Loch — meina Six!
Dös Allas, dös denk da und erscht waßt no nix. —
A wias mit da Sun is, da woas i izt B'scheid,
Wans umadum Nacht wird und schwarz in da Weit,
Lang hätt' i gern gwußt, wias dös Ding fanga an,
Daß ma so a groß Lichta auslösch'n kann.
Izt han is g'segn, grad ins Meer fallt's halt h'nein,
Und sagt no guad Nacht mit ihrn wundaschön Schein;
Ins Meer, da geht’s schlafn, dort hat's gwiß ihr Haus?
Den's Wassa, natirli, dös löscht's Feier aus,
Und daß 's halt bein Schlafn hibsch seg'n a kan,
So zind sa si'n Mond als a Nachtlichtl an.
Grad unta mein Fiaß'n is g'legn a Stadt,
A Wald volla Bama, hochmechti, do schad!
I han nit a oanzigs greans Blattl dran g'segn.
Wegn was wohl dö Bama dort blüahn nit meg'n?
Mit Strick ham's bunt'n an an fan in da Mitt,
Ja bundna gfreit am das Blüan halt nit. —
Und völlige Heisa, dö sand daher g'schwumma,
Mir sans imma größa und größa vorkumma;
Und kocht just hams miaß'n in anige drina,
Den d' Rauchfang habn dampft, als wollt'ns schier brinna
Und d' Leintiacha g'spannt hams g'habt obn in da He,
Do werns halt d' Wäsch trockna, i denk ma's schon e;
Do oans han i g'segn, dös hat mi vadrossen:
Dö Leit san so feindli, ham auf anand g'schossen,
So wia sa si g'segn ham, bald hin und bald her. —
Mei Nachbar hat g'sagt, i sollt drum mi nit schern,
So tat ma begriaßen di gnädigen Herrn.
I bitt di, dös nenna di Leit si schön griaß'n,
Wans mit di Kanona so auf anand schiaß'n!
Drum sag' i, es is nit zum Glauben, mei Kind,
Was da Mensch si für narrische Sachen dafind!
Do dös ani steht fest und da bleib i dabei
Unsa Herrgod hat g'schaff'n nix Schönas — falei,
Als dahoam dös Gebirg, wo da Juchaza schallt,
Und nacha dös Meer, wo di Sun einifalt!
D' Frosch-Mirl
Schauts nur d' Froschmirl an,
Hat a neix Spenzerl an,
Ärmeln an jad'n Eck,
Wiar zwa Mehlsäck.
Rot'n Rock voller Dipf,
Schwarz Tiachl mit di Zipf,
Frisch Nagerl, hintern Ohr,
Guckt keck hervor.
S' Ambrell von Kannavaß,
Daß da nur ja nit naß
Wird da neich Miadalaz
Du g'spreizta Schatz!
S' Betbiachl in da Hand:
So stazt, in Sundag'wand,
Übern Platz stolz daher,
Als was Gott wer!
Is ihr koan Mensch nit gleich
In ganzen Koaserreich,
Kam da reichst' Bauernsohn
Schaut 'n nit an.
Derfst di a no so schmiern,
Bist nur an Almadirn;
Sag da's halt, daß d's woaßt:
Froachmirl hoaßt!
S' Hoamweh
Wer's Hoamweh will kenna,
Der braucht gar nit lang;
In d' Fremd soll er renna,
Oft wird eam bald bang:
Soll d' Hittn valassa,
Den hoamlig'n Platz,
Wo d' Muada eam g'segnt
Und g'halst hat der Schatz;
Oft g'spiert er in Herz'n
An gruslat'n Fleck,
Kan no so viel roasn,
Den bringt er nit weg!
A Sprach hört er red'n,
Vastet's aber kam,
Siacht Bama und Wisna,
Aber nit wiar da ham;
Siacht Leit wohl dameni,
Do Kaner halt B'stand,
Nit Aner ruckt's Hiaderl,
Druckt freundli eam d' Hand;
Und Dirndeln, dö findt er
Wohl a allerwerts,
Do kans, was eam anschaut,
Macht zittern sein Herz.
Da druckt's di und preß di
In Herz'n tiaf drin,
Da ziagt's di und steß di
Und woaßt nit wohin.
Der Storch suacht sein Nestl
Ja a von da Weit,
Floigt hin an sein Örtl
Gar gern alli Zeit:
Grad so findt der Mensch a
Daham erscht an Fried,
Kan Alles vergessa —
Nur d' Hoamad halt nit!
Was er suacht
Geld han i gnua,
Feld han i gnua,
S' is nit zum denka,
Weib brauch i oans,
Findt aber koans,
Dös kan mi krenka!
Speanzln und schnaken ja,
Dös war ean recht,
Aber bika bleibn, arbeitn,
Is kani, dö möcht.
Is wia da will,
Jazt is ma z'viel,
Zürn mi als z'gwaldi!
Woaß, was i tua,
Bleib eng Bua,
Heirat an Aldi.
Jazt wir I bald
Viarz'g Jahr alt,
Und han kan Wiag'n,
Sechat halt do
Gar z'gern no
Buama drin liag'n.
D' Dirndeln san ag'schmak,
Sö beissen nit an,
So oft, als mi seg'n,
So laufns davon.
Is wia da will,
Jazt is ma z'viel,
Zürn mi als z'gwaldi!
Woaß, was i tua,
Bleib I kan Bua,
Heirat an Aldi.
S' Leicht-Käferl
Is a Leicht-Käferl g'flogen,
Dös war eng a Pracht,
Wia a Liachtl is zogn
Um d' Bleamln durch d' Nacht.
Häts gar so gern betn:
Liabs Käferl! gib acht,
Floig hin zu mein Dirndl,
Und sag ma, was macht.
Leicht zuwi zum Bettl,
Ob's d' Aigerln zuadruckt,
Oder ob der kloan Spitzbua
Zum Fensterl 'nausguckt.
Ja, Käferl! dös schau halt,
Obs tramt oder wacht,
Und sums ihr ums Köpferl:
Liabs Dirndl, guad Nacht!
Aus'n Wald
Hodulie! schreit da Bua herauf aus'n Wald;
Hodulie! i dazua, daß Alln schallt.
Wann i nur floign kunt,
Wiar da sel Specht,
In da Ruk war i unt,
Halsat'n recht!
Hodulie! necha kimt izt und sei G'schal
Hodulie! hecha stimmt mein Ruaf ins Tal.
Ja, dort'n siach i schon
S' Band von sein Huad;
Na, weilst nur obmad bist:
Izt is Alls guad!
Der Traunkirchner Bua
Bin da Traunkirchner Bua,
Kents mi wohl Alle gnua
Mir laßt an Jader Rua,
Traut si kans zua:
Secht's d' Schildhahnfedern da,
Trags ausananda ja,
Daß glei an Jeder woaß,
Wiar i den hoaß.
Heint stet's ma just zum Gsicht,
Seit's leicht auf mi vapicht,
Kimt's nur, i bin schon g'richt,
Habt's ja kan G'wicht.
Sagt's, wie viel seit's beinand?
Daß ma nur macht's kan Schand;
Bin der Traunkirchner Bua,
Izt schaut's dazua!
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