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Prolog



 


Wer, Muse, dein göttliches Angesicht sieht,
Dem loderts im Busen, dem zittert und glüht
         Im Auge die brünstige Seele;
In dreimal gedoppelten Schlägen geht hoch
Das Herz ihm, pocht höher und mächtiger noch,
         Und pochet hinan bis zur Kehle.

Und beutst du ihm oben gefällig den Schoß,
So kämpft er von irdischen Banden sich los,
         Und schwingt sich mit ringendem Fluge
Zu dir auf, und hänget an Mund dir und Brust,
Und trinket sich Wonne, und trinket sich Lust
         Im langen verschlingenden Zuge.

Und faßt ihn dein Arm, und befeurt ihn dein Kuß,
So strömt ihr, und schießt ihr im feurigen Guß,
         Wie Flamme mit Flamme, zusammen:
Da reißt er dir ringend den Gürtel entzwei,
Und wohnet in männlicher Fülle dir bei,
         Und schenket zu Kindern dir — Flammen.

Doch jeglichem, der eine Metze dich glaubt,
Und geil mit Gewalt dir Umarmungen raubt,
         Dem lohnest den Frevel du bitter:
Er windet sich kraftlos, und stillet an dir
Nie schnöde, sich selbst überlegene Gier,
         Und zeuget sich — Krüppel und Zwitter.