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Das Epigramm

 

Die Wurzeln des Epigramms sind griechisch. Zunächst als einfache Inschrift auf Bauwerken oder Statuen erweiterte es
sich im 4. Jahrhundert v.u.Z. zur Kurzpoesie mit großer Themenvielfalt und zum Teil satirischen Zügen.

Den größten Einfluss auf das deutsche Epigramm hatte jedoch kein Grieche, sondern der Römer Martial (etwa 40-100),
dessen Verse im 17. Jahrhundert dutzende von Auflagen erfuhren.

Ein Beispiel von Franz Grillparzer (1701-1872)
 

Quis contra Deum?

1.
Gott sagte: nein,
Ich aber sagte: ja;
Doch als ich es ins Werk gesetzt,
Stand nur ein Nein mir da.

2.
Das Unmögliche wollen,
Das Undenkbare denken
Und das Unsägliche sagen,
Hat stets gleiche Früchte getragen:
Du mußt, wenn die Träume sich scheiden,
Zuletzt das Unleidliche leiden.