Die Gnomen
Die Gnome (griechisch γνώμη gnōmē) ist ein kurzer Sinnspruch.
Sie enthält in kurzer prägnanter Form eine praktische Lebensweisheit, eine allgemeine Bemerkung, eine Erfahrung, eine Regel oder
einen Grundsatz.
Nachfolgend einige Beispiele:
z.B.: Ein kurzer Vers von einem der Sieben Weisen: Chilon von Sparta: Erkenne dich selbst!
Ein anderes Beispiel: Der Starke ist am mächtigsten allein. (Friedrich Schiller, Wilhelm Tell)
Ein kurzer Sinnspruch vom österreichischen Dichter Dräxler Manfred (1806-1879)
Warum wir in Liedern klagen?
Lasset, Freunde, euch belehren:
Weil die Kerzen dann nur leuchten,
Wenn sie selber sich verzehren.
Gnomen finden sich in gebundener und ungebundener Rede in vielen Literaturen, so bei den Hebräern, Indern, Persern, Arabern, Skandinaviern usw.
In Griechenland blühte insbesondere im 6. Jahrhundert v. Chr. eine reiche gnomische Poesie. Gnomen wurden in elegischen
Distichen vorgetragen und so dem Gedächtnis überliefert. Die berühmtesten Gnomendichter waren Solon, Theognis und Phokylides.
Darüber hinaus ist die griechische Literatur reich an Gnomen, so bei Homer und Hesiod.
Zu den bekanntesten Sammlungen gehören die Monostichoi des Dichters Menander oder die Goldenen Worte des Pythagoras.