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                                                                          Die Stanze
                                                                                    

                                                                                    

(ital. stanza, "Raum" im Sinne von: Gedanken Raum geben), ist eine aus Italien stammende Gedichtform,
die aus acht elfsilbigen Verszeilen besteht.

Sonderformen der Stanze sind: Siciliane, Nonarime, Huitain und Spenserstrophe. Im Deutschen fand die Stanze ab dem
17. Jahrhundert Verwendung.

Nebenbemerkung:

Das Gstanzl ist eine bayerisch-österreicherische Liedform, meist als Spottgesang.
Es steht vorwiegend im Drei-Viertel-Takt und gehört wie die verwandten Schnaderhüpfel oder Trutzgsangl zu den Vierzeilern.
Das Wort dürfte als eine Verkleinerung vom italienischen Wort stanza (Strophe) abstammen.
Während die Stanze achtzeilig ist, ist das typische Gstanzl vierzeilig (zwei Paarreime).

 
Beispiel:
Nordsee-Stanze

Es ist das Meer so tief wie deine Seele,
Des Glaubens Farbe ist das heil'ge Blau,
Dem Saphir gleichet heute jede Welle,
Und wie ich sinnend sie vom Boot beschau',
Da ahnt mir, dass umsonst mich Zweifel quäle,
Sie sprechen: "Forsche nimmer und vertrau!"
Und wie die Sonne strahlt aufs Meer hernieder,
So spiegelst du in meinem Geist dich wieder.

Autor: Elisabeth von Österreich 1837-1898
Entnommen ihrem "Poetischen Tagebuch."