Das Ghasel oder die Ghasele (auch Gasel; von pers.
غزال
Ghazâl = "Gazelle", übertr. "schöne Frau, Geliebte"), als
lyrisches Gedicht ist
es eine Liedform, die im 8. Jahrhundert im südasiatischen Raum
zwischen Indien und Persien entstanden ist.
Ein Ghasel besteht aus einer Folge von zweizeiligen Strophen,
deren zweiter Vers immer den in der ersten Strophe angewandten
Reim hat ("wiederkehrender" oder "rührender" Reim)
Seit dem 19. Jahrhundert wird es auch als Reimschema in der
deutschsprachigen Lyrik verwendet. Ghaselen waren als Probe
dichterischer Kunstfertigkeit (Virtuosität) recht beliebt, etwa
bei August von Platen, Theodor Storm, Gottfried Keller.
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