Blätter und Lieder
Liebe will so gerne sprechen,
Doch auch schwelgen will sie gerne
D'rum durch Bilder, Blumen, Sterne
Muß sie — schwelgend — sprechen.
Blatter saugen aus der Erde
Leben, Farbe, Glanz und Saft;
Flattern wieder zu der Erde,
Wenn sie knickt des Sturmes Kraft.
Aus der Lieb' erblühen Lieder,
Blühn und sproßen auf zum Licht;
Flüchten zu der Liebe wieder,
Wenn der Zeiten Arm sie bricht.
Wenn ein neuer Lenztag blinket,
Blüh'n die Blätter wieder auf;
Und wenn neue Liebe winket,
Leben neu die Lieder auf.
An die Wasserscheuen
— — Und nennt Ihr Wasser meine Liebesrei'me,
Wohlan, gestrenge Herrn, ich läugn' es nicht;
So sind sie doch der B a c h, deß Spiegelbusen
Ein wunderliebes Mädchen wiederstrahlt;
So sind sie auch das M e e r, aus dessen Schoße
Sie, meine Sonn', emporglüht und zu dem
Sie stammend niedertaucht, mit goldnem Feuer
Den ewigregen Busen ihm durchströmend;
So sind sie dann der R e g e n auch, durch den
Millionenstrahlig diese Sonne bricht,
Da bildet sich wohl auch ein Regenbogen,
Und der bedeutet ja: — V e r s ö h n u n g, F r i e d e.
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