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Quelle:
Volks-Lieder
Haydecker Sebastian
in obderennsischer Mundart
an allö meinö Landsleut.
Zweiter Band
Linz 1847
Motto:
Da schick enk G'sanga,
Schan ganz öbas Neus,
Und wollts ös singa,
So machts enk a Weis. —
An allö meine Landsleut
Han enk allö gern
Ös meine Landsleut,
Wünsch, das enk guet geht,
Mi freuts, han koain Neid.
Und weil igr kert han,
Von mir möchts was hern,
Schick enk dö G'sanga,
Und tue enks vaehrn.
Und wan's enk denn g'falln
Und fiendts ös für wert,
So macht halt dö Weis,
Wies halt dazue kehrt.
G'schriebn sands nöt herösch,
Weil i das nöt kan,
Und fir ins Bauern
Steht's enta nöt an.
Was nützt ins das Röd'n,
Mir wird nur valacht,
Weil ma halt öfta
An Plutza drein macht.
D'rum is viel g'scheuda,
I bleib hübs bein Bod'n,
Derf mi nöebn suecha
In Dachkammerl ob'n.
A so wier i bi,
A so mueß i bleib'n,
Und wie i röd,
A so mueß i schreib'n.
Und g'fallts aft oain nöt,
Mein Schreib'n wir igs kan,
Der brauchts nöt z'lös'n,
Laß lieg'n schau's nöt an.
Und dönan, döß g'fallt
Mein Röd'n und mein Schreib'n,
Dö woais i a g'wis,
Wern meinö Freund bleib'n.
Und an den Leut'n
Halt dö mi nöt mög'n,
In dö is mir lang
Schon enta nix g'lög'n.
's Bachal
Wans Bachal so wispelt,
Kimt's mir a so fier,
Als wan halt jetzt d'Mueda
Gra rödat mit mier
Und sagat: Schau he da,
Wem n'Bachal nix tuet,
Da lauft's furt so ruhli,
So stad und so guet.
Wirft's aba an Stoain drein,
Halt sö's Bachal auf,
Denn weil halt das Bachal
Wird g'hindert im Lauf,
D'rum soll man den Bachal
Boleibö nix toain,
I sag das Bue, hüet dö
Und wirf drein koain Stoain.
Und so wie das Bachal
Wird's bei'n Leut'n sein,
Wenn oains was dazöhl'n tuet,
Du wirfst a Wort drein,
Aft wern's harb, das woais i,
Sand glei af da Heh,
D'Leut sand a wie's Bachal,
An jed'n tuet's weh.
Insa Mueda
Man Mueda, wer's woais
Is g'wön a frumbs Wei,
Sie hat fleißö bet,
Is alt wor'n dabei.
Insa fünf Kinda
Han g'wön ihra Löb'n,
Sie het da für ins
Das ihrö he göb'n.
Hat ins da Vada
Zwög'n Lumperei g'haut,
Hat d'Mueda für ins
Zum Bitt'n glei g'schaut.
I vagiß ja nöt,
Wie oft i d'ran denk
Und wier i mi nu
Umd d'Mueda oft kränk.
I han ihr's ankennt,
Das 's miedalö Herz
Zwög'n insa mueß leid'n,
Das macht ihr den Schmerz.
Hat oft bitta g'woaint,
Is sündla ang'schaut,
A guets Wei is g'wön,
A Seel guetö Haut.
Sie hat uns oft bitt
Mit woainet'n Aug'n:
Kinda, daß braf wird's
Sünst daßt mas 's Löb'n raub'n.
Warn ihre Zacha
Zu Bluetstropfa warn,
Löbat lang nimma,
Lengst wa's schon eingrabn.
Sie hat ins auftrag'n,
Ja das ma Gott lieb'n,
Das ma 's Schutzengal
A go nie betrieb'n.
D'Höll und 'n Himmel
Hat's ins b'schrieb'n wie's is,
Und hat ins a g'soait,
Wie's 's Fegfoia is.
Und dös hat's a g'soait,
Vasprocha mit Kraft,
Daß drob'n in Himmel
Ins Mueda nu macht.
Und nu zu all dem
Recht sparsam is g'wön,
Weil's für ins hat g'haust,
Ja seit ihras Löb'n.
Bin i haim kämma,
Bo Tag oda Nacht,
Glei hat's ma was kocht,
Was z'öß'n hat's bracht.
Und hat ma's Geld g'failt,
Und koains nimma g'habt,
Aft han is Bitt'n
Bo da Mueda g'wagt.
Und göb'n hat's ma oains,
I denk's in man Löb'n,
In Ausnahms-Stübel
Hat's mir nu oains göb'n.
Und gern hat's mas g'öbn,
Ja ohne Bogehrn;
Nur bitt hat's mi g'habt,
I soll brafa wern.
Wa d'Mueda nöt g'wön,
Wa ewi verlorn,
I wa da san Löb'n
Go nöt brafa worn.
Und so is d'Mueda,
Dö insarö g'wön,
Wird a san Löb'n nöt
A bößerö göb'n.
Gott trests jetzt is töaid,
Denk oft an ihr Lehr,
Zwög'n ihr bin i braf,
Nöt liedalö mehr.
Da Mueda ihr Grab
Dös han enk schon g'soait,
Wie d'Mueda ist g'wön,
Was nach ihren Töaid
Die Leut a nu röd'n.
Denn nach ihren Töaid
Hat mi nix mehr g'freut,
Koain Pfeif'n, koain Gsang
Und a nöt Spielleut.
Bin hin zu ihr'n Grab,
Dös han a man denkt.
Mueda, di han i,
Weist g'löbt hast, oft kränkt.
Und han mi zu ihr
Recht seufzat hin gloaint,
Und han a G'sätzl
So herzlö dort g'woaint.
I woais ihrö Händ
Hamd viel fier mi tan,
's Herz mecht ma z'springa,
Wan i jetzt denk d'ran.
Jetzt mueß dein guets Herz
Dafeiln in da Grue,
Gott schenk deina Seel
Dö ewige Rue.
Aft han i wos g'hert,
Mir is a so g'wön,
Und d'Mueda stand da
Und dat mit mir röd'n.
Und sagat: mein Kind,
Sei du nur getrest,
I bi von heut an
Auf imma dalest.
Du hast fir mi bitt,
I bitt jetzt fir di,
Dast a dort hin kimst,
Wa i jetzt a bi.
Laß di nöt vaführ'n,
Denn d'Welt, dö is schlau,
Trau auf 'n Herrgott,
Und af insa Frau.
Und aft'n hats blitzt
Und daert unahert,
Und seit dera Zeit
Von ihr nix mehr kehrt.
Und seit dera Zeit
Is mir halt so bang,
Mir dauert das Löb'n
Beinahö schon z'lang.
D'Welt kann mir koain Freud
Macha, i woais g'wis,
Nur dort wa mein Freud
Wo d'Mueda jetzt is.
Da Frühling
In Winta, wan dö Erd'n schlaft,
Laßt Gott an Schnee fall'n drauf,
Und wir'n an Schnee wida wök schafft,
So steht Alls wida auf.
Dö Bam dö wern schneeweis mit Blüe,
Und kimmt a warma Reg'n
So wagst das Gras bis auf dö Knie,
Da kannst die Allmacht seg'n.
Oain Fruhjahr kimmt nur 's ganzö Jahr
Und das is halt da Mai;
Und is den aft das Manat gar,
Is Fruhjahr schan vabei.
Da is da Mensch viel bössa d'ran,
Denn wie die Sunn aufgeht,
Fangt so all Tag a Fruhjahr an,
Wen er mit ihr aufsteht.
Weil unsa Leib nur Erd'n is,
So soll'n ma mit da Erd
So blühn wie d'Blöaimel auf da Wies,
Weil Blüehzeit nöt lang werd;
Denn wie in Hörgst da Reif all's brennt,
Und deinö Haar wer'n weiß,
Da geht fir uns 's Fruhjahr zu End,
Da bist a alta Greis.
Oain Blöaimel hast, was nie z'Grund geht,
Und geht da Leib a d'rauf;
Was mitt'n d'rin in Herzal steht,
Das steht dort wida auf,
Und wos aufsteht, blüht's imma furt,
A G'wandl kriegt's schneeweiß,
Und bleibt a ewi Fruhjahr durt,
Wanst kimmst in's Paradeis.
Den Vogaln öehna Eh'
Umb Vinzenzö heuröt'n
Dö Vögal fast all';
Sö bau'n öehn koain Haus nöt,
Und brauchen koain Stall;
Und is dö Eh' g'schloss'n,
Bleibt oains den oain treu,
Das Weibal den Mandl
Und s' Mandl san Wei.
Aft baun's öehn a Nöstl,
Wie zierla das toain,
Sand b'sorgt fir die Junga
Dö Narrn dö kloain.
Und erst mit'n Gamp'n,
Da geht's trabö zue,
Hamt va Frueh an bis spat
Koain oainzigs Rue.
Und gampans so lang furt,
Bis allö sand graß,
Bis kinan öehn G'sangl,
Und suecha öehn Fraß.
Schaut's an dös Ehbarl,
Wer's recht g'nau botracht,
Wie glücklö da Mensch wa,
Wan er's a so macht.
Dö Leut, dö sand aba
So schlecht in den Stuck,
Dö sand gög'n dö Vögal
Weit mächtö nu z'ruck.
Oft glei nah da Höaizat
Bleibt koains nimma trei,
Is oains wie das anda,
Da Man a 's wie 's Wei.
Und kriegen's den aft Kinda,
Dö sand erst schlecht d'ran,
So lauft oft da Vada,
Bald d'Mueda davon.
D'rum lernt's ös Ehleut'n,
Schaut's, was d'Vögal toain,
Und dat's öehns nachmacha,
Den Vögaln den kloain.
Da Mensch als Schutzengel
Kint i als Schutzengel
Dasein af da Welt,
Brauchat koain Fligal,
I brauchat nur Geld.
I derfat so weit nöt
Wie d'Engal umbfloign,
Dö Leut kaman selb'n schon,
Und dat'n 's Geld holn.
Wie villö Leut jammern,
Sag'n, d'Zeit'n sand schlecht,
Da wa da Schutzengel
Mit'n Geld wida recht;
Und dat i öehn helf'n,
Wan's hett'n a Nöait,
Zu mir kamans allö
Umbs Geld und umbs Bröait.
Da het i mei Löbta,
I woais, gar koain Rue,
Und d'Leut wurd'n lacha
Und schmutz'n dazue.
As wurd a koain Mensch mehr
Nöt Helfgott mehr sag'n,
Umb mi, umbs Schutzengel,
Da wurd alles frag'n.
Da het insa Hergott
A langö Zeit Rue,
Und Gott wurd's sö denka:
Jetzt schau enk halt zue.
Wan's aft'n zum Sterb'n is,
Aft fühlt's enk g'wis ein,
Lieba Hergott, hilf uns,
Wird's allö g'wis schrein.
Die Nachtigall
Zwai valiebta Vögal in Wald
Dö habn's sö Trei vasprocha,
As war nu koains drei Jahr not alt,
Fangt's 's Weibal an zum socha.
Und das Mandl va Herzenslaid
Das hert glei auf zum singa,
Und vor lauta Traurigkeit,
Da möcht öembs Herz zaspringa.
Er hat beim Weibal imma g'wacht,
Fast imma bei ihr g'söss'n,
Hat ihr wie Jungö 's Fueda bracht,
Er selbn hat nix mehr g'frös'n.
S Weibal is imma kränka worn,
S Mandl, vor lauta Schmerz,
Das is nu vorn Weibal g'storbn,
Den hats halt z'riss'n 's Herz.
Und 's Mandl is nu g'wön kam kalt,
Wies taidö da is g'lögn,
Sand d'Vögal schan von ganz'n Wald
Bein taid'n Mandl g'wön.
Wies seg'n, das nimma löbat wird,
Da sands all trauri worn,
Und singan all a Traua Lied,
Daweil is 's Weibal g'storb'n.
Jetzt geht erst dö Bögröbnuß an,
All Vögal paar und paar,
Dö Ambsl geht als Traua Fahn
Glei vor da Taid'nbahr.
Und auf dö Bam, wo 's Nöst is g'wön,
Wos baidö sand erzog'n
Dort tains ös unta 's Laubat lög'n,
Aft sands davon all g'flog'n.
Jetzt trauart halt dö ganz Natur,
Was umb den Wald hat g'löbt,
Ja nöt an lain dö Mensch'n nur
Hat sö in Traua g'lögt.
Vaschwund'n ist das Lieblingsg'sang,
Was sunst dö Berg und Tal
Erfreut hat durch zwai Jahre lang,
Denn tod is d'Nachtigall.
Das Haimweh
Bi gern untan Leut'n,
Mueß aufrichtö sag'n,
Kan mi a zimla
Mit'n Leut'n vatrag'n.
I rais gern af d'Weit,
Mir g'fahlts überal,
Steig gern af dö Berg,
Schau abö ins Tal.
Nur wo i hie mecht,
Dort kann i nöt sein,
Drum kann mi a nix
Auf dera Welt g'freun.
Was kann ain dö Welt,
Fir Freud'n den göb'n,
Als Kind in da Wieg'n
Da kanst nu nix röd'n.
Und wirst den aft groaiß,
Dirndeln wie da Man,
Dort fangt sö halt 's Kreuz
Bei an jed'n an.
Bist g'sund und kimst den
Af Siebazöhn Jahr,
Dö maist'n dö wern
Durch d' Lieb fast a Narr.
Hast aft a Eichtl
Wanst mainst as geht guet,
Da kimt bald a Kreuz,
Aft singtda da Muet.
Wirst alt und wirst krank,
Da kriegst Schmerz'n g'nue,
So lang als ma löbt,
So hast nie an Rue.
So löb i halt furt,
As tuet mi nix g'freu'n,
Den, weil i mir denk,
Das bössa kint sein.
Nur ain Ertl is
Dort ob'n af da Heh,
Dort was halt bössa,
Das is main Haimweh.
Meinö zwai Blaimal
As gibt zwei Blaimal,
Dö lieb i vor all'n,
Mir sands wahrhaftö
Ins Herz einö g'mal'n.
Dös erst is a Veigal,
Dös Blob tuet ma g'fahln,
Weil a da Himmel
Nöt andast is g'maln.
Zaigt sö in da Frueh
A schöna Tag schan,
Da ziegt da Himmel
Dös blob G'wandl an.
Und is dö Nacht schön,
Da Himmel nöt trüb,
Schau'n dö blobn Eigal
Halt aba so lieb.
Wann die blobn Eigal
Harb und trutzö wern,
Tuets sö 's schön Wöda
Ins nasö vakehrn.
Das zwaitö is weiß,
Wir d'Unschuld tuets bliehn,
Das is a Lilien,
Dö tue i a liebn.
Blob is da Himmel
Und d' Engel sand weiß,
Und sötta Blaimal
Findst in Paradais.
So wie dö Blaimal
A so soll i sein,
Weil mi kain andas
Blaimal not tuet g'freu'n.
Grad a nöt zwög'n dem
Schan weil igx tue lieb'n,
S g'fahlt insan Hergott,
Umb den nöt z' betrüb'n.
Das Bußal
Herts, wie i z'nagst'n hoaima geh,
Was maintz, was han i g'seg'n,
Mir is dabei a g'scheng so weh'
Het selba mit tain mög'n.
Zwai habns sö völli bußalt z'taid,
Als fraßens in an Stückl Braid,
Und Fötzal habns öehn g'macht,
Und do hat kains nöt g'lacht.
Und so was, mueß aufrichtö sag'n,
So was a dat i lieb'n,
Do mag i überal umb frag'n,
Kan do kain Bußal krieg'n,
I röd seit dem schan mehrrö an,
As lauft ma a jedö davan;
Weil mi tuet koainö lieb'n,
So kan i a kains krieg'n.
Z'nagst han i g'maint, jetzt tuets a guet,
Mir het das Diendl g'fall'n,
A G'sicht hats g'habt, wie Milch und Bluet,
Nöt schöna was zum mal'n.
Wie i ihr mein Valanga sag,
Frag, obs den nöt a Bußal mag,
Schauts mi graßmächtö an,
Und geht schän stad davan.
Vawicha geh i üban Platz,
Da lacht mi oainö an,
I han mir denkt, du lieba Schatz,
Di krieg i do gen dran.
I han mir schan mein Fötzal g'spitzt,
Und von lauta Freud'n g'schwitzt,
Sie sagt, geh weg und rais,
Von mir wars nur a G'spais.
Drum habts mi halt in meinen Löb'n,
Mir habns ös kloaina zaigt,
I han ja nu kam kina röd'n,
Han 's Hosal nu eing'waigt.
Dort hambt mi Diendeln all ang'rödt,
Wahr is, sunst i sagats nöt,
Jetzt das is erst gut kan,
Da renantz all davon.
Drum dat i das mein Löbta nöt,
I zaigats ja kain Kind,
Da Pfarra hat a tan dö Röd,
As wa graiß mechtö Sünd.
I möcht dabarma ja an Stain,
Jetzt bin i graiß und solls nöt tain,
Krad igx nöt in da Stöll,
So kim i a in d' Höll.
Viel Bußal, jetzt fahlts mir erst ein,
Hat mir mein Mueda göbn,
I gab ihrs z'ruck, wurd koain Sünd sein,
Wans jetzt nu wa bei Löb'n.
So wüßt igx do, obs warn so guet,
Und wie a Bußal schmöka tuet,
Weils aba nöt sein kan,
Fang i a nimma an.
Das Sunawendkäfal
Was mi in mein Löb'n
G'freut hat als a Kind,
Und mit dera Freud
Begeht ma koain Sünd.
Umb Sunawend'n,
Wann Gold Käfal flieg'n
Das is mein Freud g'wön,
Is wahr, tue nöt lieg'n.
Zwö soll igx nöt sag'n,
Werumb soll i loig'n,
Wa mit dö Käferl
Mit Freud'n mitg'flöig'n.
Un so is ma nu,
Mag nu so alt wern,
Han halt dö Käfal
Dö Goldarn so gern.
Wies bei der Nacht floig'n,
Wie schimard der Schein,
Da Glanz von an Stern
Kan nöt schöna sein.
As isnan glei Schad,
Kurz is mein Vagnüg'n,
Weil nur die Käferl
A kurzö Zeit flieg'n
Jetzt fahlt ma wos ein,
Han oft schan nachdenkt,
Daß sö bo mir a
Dö Sunn schan bald wendt.
Und wie sö d'Sunn wendt,
Und nix glanzatz han,
Schlechta als 's Käfal
So arm bin i dran.
Drum wa halt man Wunsch,
I wer mi bemüh'n,
Das i zwirs Käfal
Was glanzatz wer krieg'n.
Aba in Wünsch'n
A lain is nöt g'lögn,
Den mit'n Wünsch'n
Da bring igx nöt z'wögn.
Jetzt wer i ains toain,
Laß 's uma floign sein,
Und wer frumm löbn,
Aft bildt i mas ein.
Wann i mi mueß a
Zwie 's Käferl valiehrn,
Das is dort omat
Was glanzatz wer kriegn.
Das Grill'n Häusl
Han als a klaina
A Grill'n Häusl g'habt,
Han mi mit dö Grill'n
So narrat oft plagt.
Bi aui in Gart'n,
Bi achi in d' Wies,
Was i umg'sucht han,
Wos Grill'n Lükal is.
Han i ains g'fund'n,
Han das glei browirt,
Und mit a Schmelern
Recht kitzelt und g'stirt.
Und zaumt den Kitzeln
Hat sö oft nix g'rihrt,
Bi andast wo hin,
Hans dort a browirt.
Han oft Stund'n lang
Mi g'schert und so plagt,
Und do oft kain Grill'n
In Häusl drin g'habt.
Jetzt bin i a Man,
Jetzt sieg is erst ein,
Brauch kain mehr z'fanga,
Hers denast g'nue schrein.
Winta wie Summa,
Da Hörgst wie 's Fruehjahr,
As wird das Grill'n G'schroai
San Löbn nimma gar.
Findt do kain Lükal,
Suech 's ganzö Haus aus,
Sieg kain Grill'n renna
Nöt in ganz'n Haus.
Suech a nimma mehr,
Gib mi willö drein,
Denk ma nix andas
In Kopf müßants schrein.
Mein Hoaimweh
Möcht so gern nu hoaim kema,
Möcht dö Gögant nu mal seg'n,
Möcht von alln ganz Urlaub nehma,
Mein wan wird’s den öba g'scheg'n;
Möcht in Freudhof segn dö Bloaima,
Wie igx hin ham g'sötzt afs Grab,
Ob nu drinat lign dö Boaina,
Von dö i dö mein her hab.
Wan vawelkt warn schon dö Bloaima,
Sags igx glei go nimma stehn,
Möcht so lang bein Grab dort woaina,
Möcht nöt enta weida gehn,
Bis halt meinö Aug'n flüeß'n,
Enta möcht i nöt af hern,
Möcht mit Zacha 's Grab begüß'n,
Bis das d'Bloaima warat wern.
Ja könt i mir nuer wünsch'n was,
Möcht da auf den Hügel sterb'n;
Mueda; wan i dö Welt valaß,
Möcht mit dir vereinigt wern.
Hast mi in Löbn unta dein Herz
Durch neun Monat umma trag'n,
Und hast mi a geborn mit Schmerz,
Megst mi den jetzt nimma hab'n.
Künt i mir nuer das da woaina,
Bracht'n Zacha das zuwög'n,
Wan i g'storb'n bi, meinö Boaina,
Mueda, zu dö deining lög'n;
Möcht bei dir dort untan Was'n,
Mueda, bleib'n, i bitt di schön,
Bis zum jüngst'n G'richt toain blas'n,
Mueda, möcht mit dir aufsteh'n.
Da Manschein
Was mi g'freut hat, bi nu klain g'wön,
Af d' Nacht draust of da Gret,
Kunt mi a gar nie nida lög'n,
Wann krad da Man aufgeht.
I het a gwött umb großes Geld,
Das dromat in Manschein
Gott hat a g'macht n zwaitö Welt,
Und wird kam andast sein.
Wies sag'n, so is d' Welt kunglrund,
Und so is a da Man,
Recht trutzö schauta drein de Kund,
Do schau in recht gern an.
Weil i denk, dort'n sand a Leut,
Und das nöt derf'n sterb'n,
Dö a so guet wie mi 's Löbn g'freut,
Und das a Gott an kern.
Und das dort all sand engelrein,
I wöttat umb mein Kopf,
As derfat ja kains trutzö sein,
Sünst nabms da Man bein Schopf.
Do moaint ers a mit uns nöt schlecht,
Fahrt hintas G'wölkat ah,
Und wan oains was vastohlns toain mecht,
Is er glei wida da.
Er wird a nur vir Wocha alt,
Aft wird a wida neu,
Is dö Zeit warm oda kalt,
Das is öemb alles glei.
Er wird bald foaist, wird wida dür,
Vier Virtl wird a lang,
Er braucht koain Wög, geht do nöt ir,
Er hat sein g'wiß'n Gang.
Er hat sein Gang als wie dö Stern,
Wie dö Sternguka sag'n,
Mir werns schan spötta inna wern;
Was nutzt mi jetzt mein Frag'n.
Den wier i stirb, floig i davan,
Findt i kain bößas Ort,
Aft floig i halt glei hin zum Man,
G'fahlts mier, so bleib i dort.
Da Weltlahn
Schau lieba Stöfel
Mirk af und geh her,
Den eh, das i stirb,
Is dös dö lößt Lehr.
Den wier i bi g'storb'n,
Bist daina ain loain,
Dast d' Welt kenna lernst,
Das wirt da nait tain.
Und bin i den g'storbn,
Wern d'Leut dößl röd'n,,
Hern wirst a so
Schan, wier i bi g'wön.
Han oft was guets tan,
Den Arma was g'schenkt,
Und hat mier was g'feilt,
Hat nöebn af mi denkt.
Dö Welt vaspricht viel,
Z'viel derfst ihr nöt traun,
Glei schaut di nöbn an
Durch d' Luka in Zaun.
Und d'Leut wern aft sag'n,
Warum hat as tan,
G'wist het as a so,
Dös is da Welt Lahn.
Hans nur zwögn den tan,
Weil i mir han denkt,
Dafir mein Vada
In Himmel was schenkt.
Zwögn den mueß mas toain,
Nöt zwög a Welt Lahn,
Sünst bist af da Welt
Und dort'n schlecht dran.
Dö Welt is so arm,
Ja schaus na krad an,
Wer für dö Welt löbt,
Krigt an schlecht'n Lahn.
Drum is da Welt Lahn
San Löbta nix wert,
Stöfel, a Narr is,
Schan der sö drum schert.
A Gsangl
Wan i a Dirndl het,
Dö mir dat g'fahln,
Dö ließ a ma glei
Wies is a so mal'n.
Wie leicht was nöt g'scheng,
Kint mir valorn gehn,
So het i halt nu
Das Bildl das schen.
Oda as kunt ma
Von Buemern g'stohln wern,
Het i halt nacha
Das Bildl nu gern.
Und dö schön Dirndeln
Toain sö bald vakern,
S Bildl, das man i,
Kan nie andast wern.
Und döß schön Bildl
Kan mi nöt betroig'n,
So wie dö Diendl
Dö Buema anloig'n.
I han 's Bildl gern,
S Bildl bleibt ma treu,
Vadauschats 's Bildl
Gar nie umb a Wei.
Und mit den Bildl
Begeh i koain Sünd,
Und 's Bildl bringt ma
Ins Haus nie Kind.
Das Apfal in Bam
Was ma so guet g'fahlt,
Is 's Apfal in Bam,
Wans nöt oft so bald
Da Taid schan wök nam.
Kam oft halb zeitö
Beißt da Wurm schan an,
Da wirds krank und stirbt
So trauri is dran.
Du mein liebs Apfal
Mein leids mit Geduld,
I moain nöt da Wurm
Das Eval hat d' Schuld.
Sie is blangerö g'wön,
Weist g'wön bist so raith,
Zwö hast as ang'ratz,
Durch di kimmt da Taid.
Drum gehts uns Mensch'n
Auf dera Welt schlecht,
Weil halt nu a jed's
S Apfel kost'n mecht.
As hat nuer d' Eva
D' Sünd in dö Welt bracht,
Drum is halt mit ins
Allsand guetö Nacht.
Und Nacht wirds a wern,
I bildt mas wohl ein,
Is fruh oda spat,
Recht mueß uns all sein.
Da Wurm is da Taid,
Der ains Herz ahfrißt,
Is jung oda alt
Af koains nöt vagißt.
Virs Sterb'n rött ins nix,
Was af da Welt is,
Nur d'Seel, dä stirbt nöt,
Döß wiß ma all g'wis.
Dä arma Leut
Han oft kert dö Arma,
Dö soll ma was göb'n,
So hat mir main Mueda
Nu g'sait bo ihrn Löb'n.
Und gibst ain an Kreutza,
I wais, das 'n ehrt,
Und krigst aft an Gelts Gott,
Is nu mehra wert.
Was dat'n dö Arma,
Was hätans zum Löb'n,
Wan öehn nöt guetö Leut
Oft dat'n was göbn.
Und gibst oain nu so wenk,
Viel brauchst öehn nöt z'göbn,
Stehst bei Gott in da Gnad
Und wirst a lang löbn.
Jetzt folg i da Mueda,
Gib den Arma gern,
Weil mein Seel in Himmel
Dort reicha wird wern.
Und a nöt krad z'wögn dem
Mueß aufrichtö sag'n
Weils halt insa Hergod
In Himmel will hab'n.
Da Dichta
I her von Leut'n oft dö Röd,
Was soll i da drauf sag'n,
Und glaub'n kan igx a go nöt,
Und trauat mirs nöt z'wag'n,
Wies sag'n, i soll a Dichta sein,
Das fallat mir in Schlaf nöt ein,
Hans öfta schan browirt,
Hans aba nie studiert.
Wan i zwo Zeil'n hübs zauma bring,
So het i schan a Freud,
Wan i dö drittö nachö fing,
So is schan wida g'feilt.
Und bei da vierten, was is das,
Da feilt ma schan das Silb'n Maß,
Glei is a Hax'n z'lang,
Wan i zum Zähln anfang.
Z' Nagst han i recht an g'scheud'n g'fragt,
Der den Handel vasteht,
Der hat mirs recht aufrichtö g'sagt,
Das andaß nöt guet geht;
Zerst soll ma Poisi studiern,
Sunst kan ma sö in Zöhl'n leicht irrn,
Das is dö ganzö Kunst,
Sunst is dö Müh umsunst.
Aft han i mir dös Büechl kaft,
Han gmoaint i wills studiern,
Dös het mir erst mein Kopf ganz z'raft,
Z'lößt kint in nu valirn.
Döß ganzö is a Zauberei,
I scher mi umasunst dabei,
Vadalkat dabei 's Geld,
Blieb do Narr in da Welt.
Drum scher i mi umb disö Kunst
Schan wida gar nix mehr,
Mi beneidt'n Dichta umasunst,
So wie i jetzt a her.
Erst wan hat g'numma 's Löb'n a End,
Aft sözt ma öehn a Monament,
Ma laßt va Hunga sterb'n,
Aft halt mas erst in Ehrn.
Den Vögaln öehn G'sang
I ken viel Vögal,
Ja so vilalai,
Graißö und klainö,
Mit allahand G'schrai.
Zie zie reut herzue,
So schlagt da Fink,
Zwi wök'n, zwi wök'n
Wan d' Moais'n singt.
Und 's Zeißl, das singt
An Zwifl und Kren,
Da Spitzbue, da Spatz,
Schreit allamal zwee.
Da Amerling singt,
Geh geh Bua drisch,
Und das i aft a
A Kerndl dawisch.
Und Ambsl, dö schreit
Und lermt halt in Wald,
Dirndl, i sag das,
Heiröt nöt so bald.
Da Bue und 's Diendl
Hambt aft disputirt,
Den weil halt da Bue
Hat 's Diendl ang'schmirt.
Dö Diendeln, dö sund
Zwie a Nachtigall,
Da Vorwitz, der bringt
Dö maist'n zum Fall.
Da pfifi Bue
I bin nu kam zwölf Jahr alt g'wön,
Herts, was i sag, jetzt zue,
Da han i Tanzl singa mög'n
Schan oft in alla Frue.
Dös dalkat Lös'n, Raithen, Schreib'n,
Und 's Ziffamacha mit da Kreid'n,
Das hat mi gar nöt g'freut,
Und g'habt dazue kain Zeit.
I brauch nöt mehr als Fünfö zöhl'n,
Bi froh, wan ich dö han,
Und das vier Viertl is a Ell'n,
Dösselbö woais i schan.
I brauch a mehra z'lerna nöt,
Drum is von Schulgehn gar koin Röd,
I wött und kams drauf an,
Da Lehra dös nöt kan.
I het schan mit fünf Guld'n gnue,
Weil i nur fünf Sinn han,
Und bracht i nu an halb'n dazue,
Aft war i eh guet dran.
I kint mein Löb'n nie reicha wern,
Und wenn i allö Schul'n durchlern,
I denk a selt'n dran.
Weil igx a nöt krign kann.
Und das waiß i a so ganz g'wis,
Da roait i gar nöt dran,
Nie mehr als wir fünf Knödl friß,
Und aft'n satt bi dran.
I sauf a nöt wie a Kue,
I het schan mit fünf Halbö g'nue,
I dankat Gott mein Löb'n,
Wan er mir das möcht göbn.
Mein Vada, der hat freili glaubt,
As kunt aus mir was wern,
Und das mein Kopf zum Studiern taugt,
Weil i halt so leicht lern.
Und i han g'sagt, brauch nöt z'studiern,
Kint leicht ains von dö fünf valiern,
Gang ains von fünfö ah,
Aft standt da Pathsö da.
Da Dauba
Da Dauba in Kobel
Is a trauri dran,
As is öemb san Daubin
Von Nöstl davan.
Dö Däubin is dahin
Und d' Oair lieg'n in Nöst,
Den Dauba, den is halt
Umb dö Junga g'wöst.
Is auf'n Oairn g'söss'n,
Kain Jungs hat sö g'rihrt,
Das macht halt den Dauba
A trauarigs G'müth.
Kain Däubin is kämma,
Is imma umb g'flogn,
Mit anderö Dauba
Is lang umazog'n.
Aft hat sie da Dauba
A Däubin g'numma,
Is wida kreuz lustö,
Hin is sein G'ruma.
Aft habms öehn halt glei
A nois Nöstl baut,
Und umb dö alt Däubin
A nimma umb g'schaut.
Er hat schan dö Däubin,
Dö alt vagöss'n,
Er glaubt halt, da Mada,
Der hat öembs g'fröß'n.
Aft wa halt dö Däubin,
Dö altö käma,
Und da Dauba, da alt
Tuets nimma kenna.
Sie het öemb recht geschmeichelt
Und gar so schön tan,
Da Dauba, der is ihr
Halt überall davon.
Schau, schau liebö Däubin,
Zwö bist davan g'flog'n,
Zwö bist mit dö Dauba
Dö fremd'n umbzog'n.
Das Duschbad
Die Welt soll imma g'scheida wern,
Weil alles drauf studiert,
Do was ma jetzt all's Neus tuet hern,
Dös macht mi ganz vawirt.
Mit Wassa toains jetzt d' Leut koriern,
Zwar wa ma da guet dran,
Kam Bada kint oain nöt segirn,
Dös glaub i alles schan.
A jedö Krankat wollns korirn,
Koain Medizin braugst dö nöt einz'schmirn,
Krigst nur nasö Umbschlög.
Dö Kur is ganz oainfach beinand,
Eing'fascht wirst ins Leindue,
Kain Fueß kanst rihrn und a koain Hand,
Mit Kotz'n hüllns dö zue.
Wie a kloains Kind muest lign zwo Stund,
Und hast den aft recht g'schwizt,
Aft zarns dö umb als wie an Hund,
Mit Wassa wirst ang'spritzt.
Ganz nakat firns dö hin was wo,
Is ganz a enga Raum,
Da schüßt das Wassa her bein Lo,
Und schlügt dö a glei zaum.
Und is den aft dö G'schicht vorbei,
Fangt glei was andas an,
Haißt Wassa sauf'n übra Weil,
Was nur bein Mäul ein kan.
Und wan oains nu kain Bösserung g'spirt,
Und zwikts dö nu in Mag'n,
So wirst nu mit Wassa kristirt,
Döß soll oain guet behag'n.
Und Hunga leid'n als wie a Hund,
Göbn dir koain Tropfa Wein,
Nur 's Wassa sagns an lain is g'sund,
Da stim i gar nöt ein.
Gott b'hiet uns von da Wassa Kur,
Dö bracht uns ja umbs Löb'n,
Gott hat uns ja nöt dö Natur
As wie den Frösch'n göb'n.
Das Wassa kan ja mit oain Wort
Unmögli so g'sund sein,
Gott hat ja selbst zu Kanna dort,
Das Wassa g'macht zum Wein.
In da Sündflut dort in den Bad
Sand d' Leut all ganga drauf,
Bei mir hats Wassa gar koain G'nad,
Weil i koain Wassa sauf.