Beruf zum Minnesang
Mit Rosen am Barett, gleich einem Freier,
Entstieg ein Harfner jüngst dem dunklen Blauen,
Der Ulrich war's von Liechtenstein, der Frauen
Berühmter Sänger, noch der Nachwelt teuer.
"Wie du daheim im schönen Lande Speyer,
Sang freudig in der Vorzeit fernsten Grauen
Der Frauen Lob ich schon in diesen Gauen;
So sing' auch du zu deiner Holden Feier."
Er sprach's, und reichte freundlich im Entschweben
Die eig'ne Harfe mir. Ich wagte lange
Zu rühren nicht der edlen Saiten Gitter;
Da riß es jäh mich mächtig hin zum Sange.
Der hohe Meister möge nun vergeben,
Wenn Lehrlingshand entweiht die heil'ge Zither.
Weihe
O zürne nicht, — du bist ja sonst so milde, —
Wenn ich ein zart Geheimnis deiner Brust,
Das deines Blumengartens klein Gefilde,
Und die verschwieg'ne Laube nur gewußt,
Verräterisch in holder Dichtung Bilde
Verkünd' mit jedem Leid und jeder Lust.
O zürne nicht! Was Liebe nur verbrochen,
Hat Liebe ja zu strenge nie gerochen.
Der König streuet leuchtende Geschmeide
In der Erwählten schwarze Lockennacht,
Der zarten Blöße reicht er Purpurkleide,
Der weißen Hand des gold'nen Zepters Pracht.
Und selbst der Hirt' auf grüner Lämmerweide
Ist, seine Maid zu schmücken, froh bedacht;
Er weihet ihr, ihr sanftes Volk zu hüten,
Den schlank'sten Stab, ein Diadem von Blüten.
Mir glänzt aus Hochgebirg und reichen Bächen
Kein edles Erz, kein funkelndes Gestein,
Ja, nicht, um wilde Blumen dir zu brechen,
Ein winzig Fleckchen Erde nenn' ich mein;
Und selbst, worauf, vergessend meine Schwächen,
Ich stolz wie Fürsten war, — ist ja nur dein;
Doch, deiner Huld vertrauend, geb' ich wieder,
Was du zuvor gegeben, — diese Lieder.
Ein Abendgang
Über die Alpen, wie ein Friedensengel
Schwebte lächelnd und still der hohe Vollmond,
Auf des Dorfes Gräber in heil'ger Ruhe
Lilien streuend.
Und in der Seele tief beweget, führt' ich
Sie durch flüsternde Friedhofgräser heimwärts.
Sinnend schwiegen wir, die betauten Pfade
Einsam durchwandelnd.
Endlich erhob sie sanft das Aug', und sagte
Leisen, zitternden Ton's: "Ich sterbe gerne,
Hier nur, hier nicht bette der Tod das fremde,
Einsame Mädchen.
Fern' in der Ecke schlicht - behalmet läge
Und verlassen mein Grab, — ach! ohne Blumen.
Niemand weinte dort, als von lieber Heimat
Kommende Wolken."
Und im Vorbeigeh'n an des Küsters Garten
Brach ich Eine der Rosen von der Hecke,
Gab sie ohne Worte dem Mädchen, und sie
Sah mir in's Auge.
Sah mir in's Auge, das von Tränen glänzte,
Nahm den Strauß an die Brust, und sprach nicht weiter.
Ob sie wohl erriet, wer ihr Blumen pflanzen
Würde und weinen?
Das grüne Tal
Gebirg und Auen decket
Der Schnee mit weißem Flor;
Doch frühlinghell noch schwebet
Ein grünes Tal mir vor.
Das Tal, wo ich am Felsen,
Von Tannen überrauscht,
Im Moos bei dir gesessen,
Und Wort und Blick getauscht.
Vertraulich in der meinen
Lag deine liebe Hand,
So schauten wir vereinet
In's abendrote Land.
Da koste noch im Fliehen
Die Sonne mit dem Ring,
Der deines Fingers Lilie
Mit sanftem Zwang' umfing.
Mir schwamm der Glanz des Reifes
Bewegt im feuchten Blick,
Wem, dacht' ich, reicht geweihet
Ihn freundlich das Geschick?
Dann wagt' ich leis' erzitternd
Ihn sanft herab zu dreh'n,
Du lächeltest, und schwiegest,
Und ließest's mild gescheh'n.
Ich spähte innen, außen,
Und wandt ihn her und hin;
Da sprachst du mit Erröten:
"Es steht kein Name d'rin."
Und sah'st mit blauen Augen
Mich lang' und freundlich an,
Das hat mir in der Seele
Tiefinnen wohl getan.
Nun zuckt ein süßer Schrecken
Durch's Herz mir jedes Mal,
Wenn ich an dich gedenke,
Und an das grüne Tal.
Am Scheideabende
als sie sang:
O wie wohl ist mir bei dir!
Will dich lieben für und für.
Laß mich geh'n auf deiner Spur,
Süße, heilige Natur!
Stollberg.
Lauer Maienluft Geflüster
Weckt die Blumen auf vom Tod',
Und die Wolken grau und düster
Werden Gold im Morgenrot.
Sieh! so bin auch ich genesen,
Seit du nah' und freundlich mir.
Gutes, frommes, holdes Wesen!
O wie wohl ist mir bei dir!
Ach! nicht mit so süßen Blicken
Liebe Seele, schau mich an,
Lasse ab mich zu umstricken;
Weit von dir schweift meine Bahn.
Doch und müßt' ich ferne, ferne,
Unerreichbar ferne dir,
Ferne, wie vom bleichsten Sterne;
Will dich lieben für und für.
Unberührt vom Sturm der Erde
Grünt ja noch ein friedlich Land,
Wo ich wieder haben werde,
Was so flüchtig hier entschwand.
Doch wer wird den Pfad mir künden?
Ach! ihn wissen Engel nur,
Drum nach jenes Edens Gründen
Laß mich geh'n auf deiner Spur.
Weile, weile, schöner Glaube!
Hebe über Zeit und Schmerz
Aus dem tränenfeuchten Staube
Meine Blicke himmelwärts.
Fühlend ahn' ich, was du rufest,
Ja, einst einigt' jene Flur,
Was du für einander schufest
Süße, heilige Natur!
Fröhliches Scheiden
Gar fröhlich kann ich scheiden,
Ich hätt' es nicht gemeint;
Die Trennung bringt sonst Leiden,
Doch fröhlich kann ich scheiden:
Sie hat um mich geweint.
Wie trag' ich dies Entzücken
In stummer Brust vereint?
Es will mich fast erdrücken,
Wie trag' ich dies Entzücken?
Sie hat um mich geweint!
Ihr Alpen, See'n und Auen
Du Mond, der sie bescheint,
Euch will ich mich vertrauen:
Ihr Alpen, See'n und Auen!
Sie hat um mich geweint.
Und sterb' ich in der Fremde,
Mir deucht nicht fürchterlich
Der Schlaf im Leichenhemde;
Denn, sterb' ich in der Fremde,
So weint sie wohl um mich.
Am Flusse
Wohin, wohin, du wilder Fluß,
So rasch vorbei an mir?
Und bringst du talwärts keinen Gruß,
Kein traulich Wort von ihr?
O wäre, Strom, ich frei wie du,
Ich blieb' in ihrer Näh',
Geböte meinen Wellen Ruh',
Und würd' ein stiller See.
Ich schlösse sanft die Holde ein
Auf grünem Inselland,
Und säng' entzückt: Nun ist sie mein!
Und kos'te um den Strand.
Du aber stürmst durch Fels und Heid'
Berg-nieder, Tal-entlang,
Und tiefer Sehnsucht heilig Leid
Macht heimlich dir nicht bang.
Schwebt sie am Ufer hin, umspielt
Ihr Abglanz dich mit Lust;
Doch scheidet sie, flieht auch ihr Bild
Aus deiner kalten Brust.
O Strom, ihr Auge strahlet licht
Und blau wie deine Flut,
Sag', hält es auch getreuer nicht
Der Freunde Bild in Hut?
Nicht wahr? längst sank vergessen hin
Der Sänger und sein Lied?
Nun denkt sie wohl nicht mehr an ihn,
Seit er in Tränen schied.
Was seufzest du, und jagst, o Fluß,
So stumm vorbei an mir?
Ach ja! — du bringst mir keinen Gruß,
Kein traulich Wort von ihr.
In der Alpenhütte
Noch seh' ich dich, von stiller Huld umfangen,
Im engen Hüttchen an der Alpe Rain,
Der Sennin Kind vor dir im Wiegenschrein
Mit rosigen, vom Schlaf gemalten Wangen.
Du hobst es auf, und deine Arme schlangen
Entzückt es an die Brust, du kos'test sein,
Und sangest leis', und küßtest, — lieb und klein,
Die Händchen ihm, die spielend mit dir rangen.
Ich wußte nicht, wie selig mir geschehen,
Es war, als sei in armer Hirten Hütte
Zum zweiten Mal ein Wunder uns erschienen.
So schönes, Heil'ges hatt' ich nie gesehen!
Jungfräulichkeit in jedes Reizes Blüte,
Und Mutterzärtlichkeit in Aug' und Mienen.
Nachtwache
Still geht der Mond, und Schlaf und Frieden gleiten
Aus silberlichten Wolken tröstend nieder,
Nur ich, — ich wache, sinne, klage wieder,
Und meiner Hand erzittern leis die Saiten.
Ach! sie, nach der's mich zieht in ferne Weiten,
Sie schloß wohl, auch die ros'gen Augenlieder.
O ruhe sanft! mit weichem Goldgefieder
Mög' zaub'risch dich ein schöner Traum umbreiten.
Ein liebes Bild soll kosend dich umwehen,
Ein Jünglingbild; — doch meines nicht, zu sehen
Sollst du den schon vielleicht Erwählten meinen.
Dann wird sich süß dein banges Sehnen stillen,
Ein selig Lächeln wird die Lippen füllen,
Und lächelst du nur, will ich gerne weinen.
Sie in jedem Liede
Nehm' ich die Harfe,
Folgend dem Drange
Süßer Gefühle,
Denk' ich auch Dein.
Mädchen! und glaub', es
Können ja lange
Ohne der Harfe
Sänger nicht sein.
Wähn' ich im Liede
Siedler und Klause,
Burg und Turniere
Wieder zu schau'n;
Prangst mit Barett und
Starrender Krause
Du am Balkone
Zwischen den Frau'n.
Preis' ich der Alpen
Friedliche Lüfte,
Hoch ob des Tales
Wildem Gebraus;
Füllst du als Sennin
Trillernd die Klüfte,
Lachst aus dem kleinen,
Hölzernen Haus.
Sing' ich von schönen
Wasser – Jungfrauen
Einsam im Mondschein
Schwimmend im See;
Schwebst du bei ihnen
Unten im Blauen,
Streckst mir entgegen
Arme von Schnee.
Überall nahe
Weilest, du Liebe,
Mir in der Dichtung
Rosigem Land',
Ach! nur im Leben,
Strenge und trübe,
Trennt uns des Schicksal's
Feindliche Hand.
Wolke und Quelle
Auf meinen heimischen Bergen
Da sind die Wolken zu Haus',
Bin mitten innen gestanden,
Und sah in's Tal hinaus.
Sie aber flogen von dannen,
Wie Schwäne so licht und leicht;
Wär' gerne mit ihnen gezogen,
So weit der Himmel reicht.
Es drängte mich fort in die Fremde
Zur Ferne ein wilder Trieb;
Doch jetzt erscheinen mir Heimat
Und Nähe gar heilig und lieb.
Nun sehn' ich mich nimmer in's Weite,
Hinaus in's nebelnde Blau;
Nun späh' ich mit stillem Verlangen
Hinab in die schmale Au.
Was nickt dort unten am Fenster,
Und blühet wie Morgenlicht?
Ist's ihre Ros' am Gesimse,
Wie oder ihr holdes Gesicht?
Viel Glück ihr Wolken zur Reise!
Ich ziehe nimmer mit euch;
Was aber locket und lispelt
Da drüben im Lenzgesträuch?
Bist du es Quelle, die flüstert?
Ja, ja! ich eile mit dir;
Du kennst ja die kürzesten Wege
Hinunter, hinunter zu ihr.
Mein Selam
Im Osten, der durch weicher Lüfte Wehen
Und ew'ges Maiengrün mit größ'rer Macht
Die Liebe weckt, und strenger doch bewacht,
Muß sie zur Bilderschrift sich schlau verstehen.
Jedwede Blüt' hält tiefen Sinn verborgen.
Als list'ger Bote tut ein Blumenbund
Mit süßem Hauch noch süß're Worte kund,
Die, unhörbar, den Lauscher nicht besorgen.
Kein voller Strauß, — zwei Blumen nur alleine
Enträtseln mir mein oft bezweifelt Los;
Denn klar durch dieser Azurkelche Schoß
Erschließt sie mir, wie sie es mit mir meine.
Bald hell geöffnet dem verwandten Äther,
Bald halb verhüllt von nahem Lilienblatt,
Verkünden treu an eines Selams Statt
Mir ihre Huld die lieblichen Verräter.
Und, daß sie stets zu solchem Dienste taugen,
Verschont der Herbst die Knospen von Saphir,
Und nennen wollt' ich sie, — verrietet ihr
Der Mutter nichts, — es sind des Liebchens Augen.
Die Blumen am Fenster
1.
Seit grauer Zeit klang mancher Harfe Gold
Vom Maienmond in fröhlichen Ergüssen,
Und seinen Blumen, wie der Traub', den Küssen,
War stets das heit're Volk der Sänger hold.
Doch euch, die ihr in böser Elfen Sold
So üppig sproßt am Fenster meiner Süßen,
Euch kann ich nicht mit Freundesworten grüßen
Nach altem Brauch, — wie gern' ich auch gewollt.
Was berget ihr, voll neidischem Bemühen,
Mit dichtem Laubgehäg' und hohen Ranken,
Was sehnend sucht mein liebendwirrer Blick?
Er späht umsonst! Ach! — Fort, ihr mögt verblühen!
Entraffe sie, o Nord! — ich will dir's danken.
Was raubt ihr mir mein still - unschuldig Glück!
2.
Wie öd ist mir, seit dort die Blumen prangen!
Süßtrunken irrte sonst, — wie eine Bien'
Um Rosen, wie die Lerch' um das Karmin
Des Frühgewölks, — mein Blick um ihre Wangen.
Ach! Alles, selbst das selige Erbangen
Im Wechselspiel mit ihrem Aug' ist hin! —
Fürwahr! ich tilge selbst dies freche Grün,
Will nicht der Sturm nach seiner Beute langen.
Ich töten euch, ihr Blumen? — Nie, o nie!
Blüht lustig fort! — Du Nacht betaue sie,
Und halte mild den rauhen Hauch zurück.
Wie könnt' ich doch den Engelblick ertragen,
Wenn sie betrübt, doch sanft mich würde fragen:
Was raubst du mir mein still - unschuldig Glück? —
Stilles Leid
Wenn rauhe Menschen oft in bösen Stunden
Ihr weich Gemüt mit scharfem Wort verwunden;
Erträgt sie's ruhig, und der Sonne Licht
Sah freundlich nur und lächelnd ihr Gesicht,
Und gerne birgt des Busens tiefste Wehen
Den Fremden sie, die nimmer sie verstehen:
Doch senkt die Nacht den heiligdunklen Flor;
Weint gerne sie den stillen Schmerz hervor,
Dann klagen sanft der lieben Augen Sterne
Ihr heimlich Leid den Gold'nen in der Ferne.
Und seht! — so gleicht sie ihren Blumen ganz;
Wie lächeln die im hellen Sonnenglanz'! —
Und ob sie gleich des Tages Gluten brennen,
Sie lassen nie, daß sie es schmerz', erkennen:
Doch legt verschwieg'ne Nacht sich auf die Flur;
Trägt manch wohl der Tränen helle Spur,
Dann klagen still ihr heimlich Leid die Holden
Den andern dort hoch oben, licht und golden.
Besuch ihrer Heimat
Gott grüße dich, du trautes Tal,
Du Wiege meiner Lieben!
Es läßt dich grüßen tausend Mal,
Die fern zurück geblieben.
Hier lehn' ich auf dem Wanderstab
Gerührt am hohen Raine
Und schaue still vor mir hinab
In frommer Freud', und weine.
Ach! dieses enge Himmelblau
Hat sie zuerst umschlungen,
Und spielend ist auf jener Au
Die Kleine einst gesprungen.
Hinab, hinab! — Bist noch zu sacht,
Du schroffer Pfad, gesenket,
Zu träge für der Sehnsucht Macht,
Die meine Schritte lenket.
Nun weiß ich auch schon aus und ein,
Brauch' niemanden zu fragen,
Sie mußte mir ja klein und fein
Schon lange Alles sagen.
Erst geh' ich in den Friedhof hin,
Brauch' dort mich nicht zu nennen;
O deine Lieben unter'm Grün
Sie werden mich schon kennen.
Doch wüßten mein Geheimnis Die
In jenem Hause d'rüben,
Was glaubst du, Mädchen, würden sie
Mich hassen oder lieben? —
Warum habt ihr sie fort gesandt
Trotz ihres Herzens Bluten?
Die Liebe blüht in jedem Land
Für sie und alle Guten.
Bist du ihr Vater, Ehrengreis,
Der an dem Fenster stehet?
Und ist's die Mutter, welche leis'
Nach mir, dem Fremdling, spähet?
Ich höre weichen Flötenklang,
Ob wohl ihr Bruder spielet?
Wie Alles, Alles seligbang
Nach meinem Herzen zielet!
Dort hinter'm Hause soll ein Bach
Durch grünen Rasen fließen,
Den Rasen, wo sie Blumen brach,
Den Rasen muß ich grüßen.
Einst, glaub' ich, fiel sie gar hinein
Als Kind, in diese Wogen.
Es mochte wohl mein Engel sein,
Der sie herausgezogen.
Sie seh'n mir fragend nach, warum
Ich so um's Haus mag wallen?
O dürft' ich frei, von Rührung stumm,
In eure Arme fallen!
Ihr würdet, hätt' ich mich genannt,
Mich aber scheel ansehen,
D'rum muß ich still und unerkannt
Von eurer Türe gehen.
Was bring' ich ihr? — Dies Blümchen nur
Vom lieben Heimat - Orte.
Es blühet zwar auf jeder Flur;
Doch glaubt sie meinem Worte.
In jene Fichte will ich ihr
Noch meinen Namen ritzen,
Dann mag sie, wenn sie wieder hier,
Dort, mein gedenkend, sitzen.
Wie hängt der Himmel traurig fahl
Und wolkig um mich nieder! —
Wann seh' ich dich, du liebes Tal,
Ach! wann und wie einst wieder? —
Von Neuem auf dem Wanderstab
Lehn' ich am hohen Raine,
Und denke viel, und schau' hinab,
Und seufze bang, und weine. —
Da dringt das sanfte Abendgold
Durch alle Wolkenschleier,
Und ihre Heimat ruhet hold
Verklärt in stiller Feier.
Am Ende siegt der reine Strahl;
Er kommt ja von dort drüben. —
Leb' wohl, leb' wohl, du trautes Tal,
Du Wiege meiner Lieben!
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