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Gedichte
Pichler Adolf

Innsbruck 1853
Verlag der Wagner'schen Buchhandlung

I. Lyrisches
Gedichte 1

 

Das Nest des Tiroler-Adlers
Aussicht
Bewirtung
Der Alpensee
Abendtrunk
Der Tänzer
Die Nachtigall
Wanderlied
Toast
Das Veilchen
Die Rose
Mittag
Diebstahl
Folgerung
Schützenliebe
Die Zeugen
Mondnacht
Sturmesode
Noes Taube
Im Walde
Der Adler
Spätes Finden
Die schönste Blüte
Am Bergsee

Das Nest des Tiroler-Adlers


Auf Felsen steht ein Adlernest
Mit markgenährter Brut,
Der Herrgott schirmt's mit Händen fest,
Braust drüber Sturmeswut.

Als Wächter hat er rings bestellt
Die Gletscher um das Haus,
Drum schauen ruhig in die Welt
Die jungen Adler aus.

Die alten Aare rotbeschwingt
Sie schweben hoch im Blau,
Sie seh'n wie talwärts niederdringt
Der heil'gen Quellen Tau.

Sie seh'n den Lech, sie schau'n den Inn
Mit Augen hell und klar,
Doch stürmt im Flug zum Etschstrom hin
Das edle Adlerpaar.

Das ist des Landes Silberfluß
Von Rebengrün umlaubt,
Dort hebt Tirol zum Wolkenkuß
Das turmgekrönte Haupt.

Tief tauchen sie die Schnäbel ein,
Sie kühlen ihre Brust,
Dann auf! empor im Morgenschein
Wie Helden siegbewußt.

Der Gemsbock hüpft von Wand zu Wand,
Sie schaun's mit raschem Blick,
Und schlagen ihm weit ausgespannt
Die Fänge ins Genick.

Die Jungen schrei'n im Adlernest,
Sie fliegen ein und aus,
Das macht, der Herrgott schirmet fest
Der Adler Felsenhaus.

Aussicht

Gelehnt auf meinen Stutzen
Rast ich an steiler Wand,
Schau weithin auf die Berge,
Schau weithin auf das Land.

Die alten Klippen ragen
Die Stirne blank von Eis,
Im Sturze brausen nieder
Die Ströme silberweiß.

Dort liegen goldne Saaten
Und Dörfer nah und weit,
Laut singen Schnitterscharen
Das Lied der Erntezeit.

Ich halt allein die Ernte
Auf Felsen schroff und kahl,
An mich denkt keine Seele
Da drunten in dem Tal.

Es klinget aus der Tiefe
Die Glocke hell und rein,
Sie läutet dreimal Ave,
Zur Kirche lädt sie ein.

Ich möchte knieen, beten
Ein flammendes Gebet,
Weil für mich keine Seele
Zu ihrem Gotte fleht.

Es schweigt die Flur, am Gletscher
Verblaßt das rote Licht,
Wie sich um Königslippen
Ein stolzes Lächeln bricht.

Da winken die Gebirge
Von ferne geisterbleich,
Es wogt von düstern Träumen
Um mich ein weites Reich.

So steh ich jeden Abend,
Schau hin auf Flur und Land,
Und eine Träne netzet
Den Stutzen in der Hand.

Bewirtung

Mich liebt kein Mensch, mich schirmt kein Haus,
Ich bin ein Vagabund,
Drum schleich ich in den Wald hinaus,
Die Brust von Kummer wund.

Und wenn ich durch die Bäume geh,
Da rauscht's vernehmlich laut:
Wir sind — was trägst du solches Weh? —
Zum Hause dir gebaut!

Und wenn mich hungert, summet schnell
Die Hummel übers Land,
Und tröpfelt Honig, golden hell
Mir auf der Lippe Rand.

Und wenn mich dürstet, willig schenkt
Die Lilie mir ein,
Aus ihrem Silberkelche tränkt
Sie mich mit Frühtau rein.

Und wenn ich seufz': Wer liebet mich?
Einsam mit schwerem Sinn,
So rufet Gott vom Himmel: Ich!
Weil ich die Liebe bin.

Der Alpensee

Auf wilder Höhe liegt ein See,
Er spiegelt klar der Gletscher Schnee;
Oft rauscht er auf, wie eine Sage
Tönt rings der Bäume Flüsterklage,
Als wär's ein Schmerz, ein tiefes Wehe,
Daß er verlassen, einsam stehe!
Der Abend kommt, das Purpurlicht
Sich in den krausen Wellen bricht.
Dann löst die Nacht das dunkle Haar,
Und blickt aus Sternenaugen klar:
Ob in der rauhen Felsenwiege
Beruhigt jede Welle liege.
Der Spielhahn hoch im Wipfel lauscht,
Wenn eine Woge träumend rauscht,
Die Berge steh'n die ernsten Greise,
Gar stille ist's in diesem Kreise!

Abendtrunk

                I.

Es ragt in dem Himmel
Der eisige Fern,
Ihn krönet der Abend
Mit Rose und Stern.

Das blühet und sprühet!
Ich stehe allein,
Und schwinge den Becher
Mit funkelndem Wein.

Ihr Berge der Heimat
Wie prangt ihr so klar!
Euch bring ich zum Gruße
Den Becher heut dar!

                II.

Still ist es im Grabe,
Es dunkelt die Nacht,
Kein Wein wird getrunken
Im düsteren Schacht.

Doch senkt mich gelassen
Hinab in den Schlund,
Mein Herzblut treibt Leben
Aus innerstem Grund.

Da knospet die Rebe
Aus meinem Gebein,
Es schwellen die Trauben
Von feurigem Wein.

Still ist es im Grabe,
Es dunkelt die Nacht,
Doch sei noch dem Tode
Der Becher gebracht!

                III.

Gar weit ist der Himmel,
Viel Sterne entbrannt,
Ich schwinge den Becher
Hoch auf in der Hand.

Fern über der Erde
In Frieden gestillt,
Aus heiligem Bronnen
Das Leben entquillt.

Dort herrschet kein Tod mehr,
Er waltet nur hier,
Die Sterne sind Geister!
Tief ahn ich's in mir.

Den Bergen der Heimat,
Der dunkelnden Nacht,
Euch Sternen vor allen
Den Becher gebracht!

Der Tänzer

Auf kahler Klippe nahm ich meinen Stand
Und schaute ruhig über Flur und Land,
Die Ferse grub sich in den Boden ein,
Daß niederfiel das bröckelnde Gestein;
Nie lernt ich aber auf Parketenbohlen
Hingleiten mit den glattbeschuhten Sohlen.

Mit fester Hand faßt ich den Stutzen an,
Spürt ich der Gemse steile Wolkenbahn,
Und wankte nicht, wenn donnernd durch die Schlucht
Der Schuß sie niederwarf auf rascher Flucht;
Nie lernt ich doch die Maid im Arme wiegen
Und Brust an Brust gelehnt im Rythmus fliegen.

Gar oft sah ich in stiller Nacht empor,
Wenn oben wandelte der Sterne Chor,
Sie blickten deutungsvoll vom Himmel her,
Und niemals fand ich ihre Sprache schwer;
Nie lernt ich aber, wie zwei Sterne blinken,
Wenn spielend sie mit holdem Gruße winken.

Ich lernt es nie! — und ob ich's lerne je,
Wie ich mit straffen Sehnen vor dir steh?
Ob ich je lerne, melodiebewußt,
Hinschweben mit der Maid an heißer Brust?
Das müßten mir wohl andre Sterne sagen,
Als ich gewohnt mit Forscherblick zu fragen.

Die Nachtigall

Ich klammre mich an's Gitter fest
Und blicke stumm hinaus,
Von weitem schlägt die Nachtigall
Im engen Vogelhaus.

Die sehnt sich in den grünen Wald
Zum Nest, von dem sie schied,
Und weil die Schwinge matt und lahm,
So sendet sie ihr Lied.

Sie singet fort, ich träume fort,
Es wachen nur wir zwei,
Und droben durch den Himmel geh'n
Die Sterne klar und frei.

Daß keine Wetterwolke fährt,
Kein Blitz wildlobend sengt,
Und meinen, deinen Käfig ach!
Erlösung donnernd sprengt!

Wanderlied

Mich trägt in die Fremde
Der irrende Fuß,
Doch folgt auf der Straße
Dem Wandrer kein Gruß.

Mich segnet kein Vater
Mit stillem Gebet,
Am Haustor beim Scheiden
Kein Mütterchen steht.

Da klirret kein Fenster,
Kein Liebchen wird wach,
Und schaut in die Ferne
Voll Sehnsucht mir nach.

Ich steh auf der Grenze,
Laut ruf ich ins Tal,
Ade denn! entgegnet
Das Echo zumal.

Ade denn! gäb dieses
Zurück nicht mein Wort,
Ich wäre gegangen
Ohne Abschied sofort.

Ohne Abschied gegangen,
Nicht ohne Geleit:
Es steiget die Sonne,
Die führet mich heut.

Die führet mich morgen,
Und sinkt sie zur Ruh,
Erwachen die Sternlein
Und winken mir zu.

Da leg ich den Bündel,
Den Stab aus der Hand,
Da träumt mir, ich hätte
Ein heimisches Land.

Toast

Es blinken unter Blumen Becher,
Hell perlt der Wein bis an den Rand,
Und scherzend heben ihn die Zecher
Zum Festtoaste mit der Hand.

Ob einer dies, ob jenes meine
Tiefinnerst in der Brust bewegt; —
Zwei Mädchen trinken: "Hoch der Eine,
Den liebend deine Seele hegt!"

Weil nun die Becher läuten, blinken,
Wem bringe ich den meinen zu,
Wem doch! — auf dich will ich ihn trinken
O Dämon gottentstammter du!

Der du vom Himmel niedergleitend
Vor's Aug' dich siegverkündend stellst,
Und ob der Stirne vorwärtsschreitend
Als Flämmchen mild den Weg erhellst.

O führe du mich segnend weiter,
Den trüben Blick mach du ihn rein,
Schweb du mir vor, ich folge heiter
Und dankbar stets den Spuren dein,

Bis wir auf höchster Höhe stehen,
Durch Nacht ein Himmelsmorgen dringt,
Und freie Lüfte kühlend wehen,
Der Sieg die Osterfahne schwingt!

Das Veilchen

Das Veilchen blüht am Quellenrand
Und neigt den Kelch zur Flut,
Wie einsam mit dem Krug zur Hand
Ein Mädchen sinnend ruht.

Es netzt das Bächlein klar und rein
Mit Tau das Veilchen hold,
Das glänzt im lichten Sonnenschein
Wie Edelstein und Gold.

Die Rose

Wenn das Röslein schlummert
In der Knospe grün,
Nachtigall fragt singend:
Willst du noch nicht blüh'n?

Und in Lenzesahnung
Öffnet es den Mund,
Hat das Wort vernommen,
Rot wird's bis zum Grund.

Hüllet sich in Blätter
Wie im Schleier ein,
Tief im Kelch die Träne
Möcht verborgen sein.

Sende dir mein Mädchen
Liedeswerbung zu,
Willst du nicht aufblühen
Holde Knospe du?

Mittag

Die Ähre senkt das schwere Haupt,
Die vollen Halme wanken,
Ich ruh vom Haselbusch umlaubt
Still sinnend in Gedanken.

Mir ist, als wolle Gott der Welt
In Herrlichkeit sich zeigen,
Daß gläubig jetzt in Wald und Feld
Die lauten Vögel schweigen.

Mir ist, als woll' im Sonnenstrahl
Die Liebe niederschweben,
Daß alle Keime in dem Tal
Sich leise zitternd heben.

Mir ist, als ob das goldne Licht
In meine Seele fließe,
Und dann bei Nacht als ein Gedicht
Zum Himmel wieder sprieße.

Diebstahl

O dürft' ich dich küssen
Mein herziges Lieb
In duftiger Laube
Verstohlen ein Dieb!

Doch hast du als Wächter
Die Äuglein bestellt,
Die Hand dann die feine
Mich ferne stets hält.

Wenn schlummernd du lägest,
Ich schliche hinzu,
So leis nur ein Traum je
Umspielt deine Ruh.

Ich wollte dich küssen
In schweigender Lust,
Die Wange lind neigen
Hinab auf die Brust.

Und wärst du erwacht dann,
Du sagtest zu mir:
Mein Trauter! es träumte
Mir eben von dir.

Folgerung

Auf den Samstag der Sonntag,
Auf's Äugeln ein Kuß
Ist längst schon im Brauche
Wie's Laden beim Schuß.

Drum weg mit dem Finger
Von Wange und Mund,
Sonst strafe ich lügen
Dein Äuglein mit Grund.

Schützenliebe

Mein trautes Liebchen glaubst du wohl,
Daß ich dich einzig frei'?
Es gibt noch, was ich lieben muß,
Des Schönen mancherlei.

Siehst du den Stutzen an der Wand
Mit stahlgezognem Rohr?
Er ist's, dem ich weit früher noch
Als dir die Treue schwor.

Mein Stab, mein Freund gefällt er dir
Du holde Schützenbraut?
Er schlief so manche Nacht im Wald
An meiner Seite traut.

Siehst du die Berge schneebedeckt
Umhüllt von Wolkenflaum?
Sie hüteten gar väterlich
Des Knaben Wiegentraum.

Nun trete würdig ich als Sohn
Vor ihre Stirne hin,
Ja würdig, stark an Sehnenkraft,
An freiem Mannessinn.

Und steig ich zu der Alpe auf,
Sie streuet Blumen mir,
Ich bücke mich und pflücke sie
Zum Strauß mein Liebchen dir.

Den senden dir die Berge zu
Als einen frohen Gruß,
Drum, daß ich anders liebe, gib
Auch du den Sühnungskuß!

Die Zeugen

Es liegt dein Haupt auf Lilien,
Auf Rosen schlummerst du,
Ich schleiche hin, und beuge mich,
Du schläfst in holder Ruh.

Ich neige mich und breche still
Die Lilie, die Ros',
Ich küsse sie und lege dann
Sie sanft auf deinen Schoß.

Du lächelst wohl, wenn du erblickt
Die Blumen ausgestreut,
Streckst deine weißen Hände aus,
Und nimmst sie still erfreut.

Doch hör der Rose süßes Wort
Aus vollem Purpurmund,
Neig deine Stirn der Lilie,
Blick in des Kelches Grund.

Die Rose spricht von Liebe viel,
Doch Zeugen braucht es zwei;
Drum liegt als Zeuge fromm und rein
Die Lilie dabei.

Mondnacht

Draußen legt sich Nacht und Stille
Auf die schwarzen Giebel schwer,
Droben bricht die Wolkenhülle
Mondesschimmer klar und hehr.

Und verloren still in Sinnen
Steh am Fenster ich allein,
Seine milden Strahlen spinnen
Tiefer mich in Träume ein.

Wie sie wallen, wie sie fließen,
Bauen sie um mich ein Zelt,
Holde Silberblumen schließen
Einen Bogen glanzerhellt.

Durch den offnen Bogen blinken
Himmelsblau und Sternenschein,
Deine Augen seh ich winken,
Und du schwebst zu mir herein.

Tausend Strahlen weben, schließen
Sich zur Wölbung still und kühl,
Und die Silberblumen sprießen
Schwellend uns zum Hochzeitpfühl.

Wie sie steigen, wie sie wallen,
Zieht Gewölk am Himmel blau,
Ach die Silberblüten fallen,
Duft und Luft verschwimmt der Bau.

Sturmesode

Frei brause durch die Wolkennacht,
Stürm her in wilder Kraft,
Daß deinem Odem blätterlos
Sich beug' der alte Schaft.

Verwirble du das gelbe Laub
Im Kreise durch die Luft,
Zerrissen, zarter Liebe Schmuck,
Streu's auf der Erde Gruft.

Es hat der holde Lenz ihr nicht
Gelöst sein Blumenwort,
Er steht am Berg und ziehet weit,
Weit mit den Schwalben fort.

Schwing deinen Wolkenmantel Sturm
Hoch über Berg und Tal,
Ein weites Grab nur! — singe du
Des Totenamts Choral.

Ich schaue durch den Wolkenriß,
Da strahlet klar und mild, —
Du reißest es vom Himmel nicht —
Der Dioskuren Bild.

Da strahlt und strahlt in Ewigkeit
Das hehre Jünglingspaar,
Da strahlt die Krone, — raff sie fort,
Aus Sternen licht und klar.

Noes Taube

Die Taube fliegt aus Noes Schiff
Und flattert hin und her,
Der Lenz fand keine Stelle noch,
Die Länder deckt das Meer.

Die Wellen brausen wild empor,
Kein grünes Zweiglein winkt,
Eh dieses sprosset, müde bald
Der Silberfittig sinkt.

Sie kehret wieder um zum Schiff,
Das Schiff entschwand ihr wohl,
Weithin die Fläche grau und öd,
Die Wogen gehen hohl.

Spann dich o Silberfittig straff,
Lenk aufwärts deinen Flug,
Wo über Nebeln holdverklärt
Hinschwebt der Engel Zug.

Spann dich o Silberfittig straff,
Brich Liedesschwinge nicht,
Hier ist es öd, dring aufwärts auf!
Zur Heimat in das Licht.

Im Walde

Ich wanderte im Waldesgrunde,
Es hing das Laub schon welk und fahl,
Der Nebel spann sich um die Felsen,
Erloschen war der Sonne Strahl.

Mir war so bang, so bang und traurig,
Schwer drückte mich die Einsamkeit,
Und was vergangen: Lust und Liebe,
Das lag vor meinen Blicken weit.

Der Adler

Der Adler schwingt im Felsengrunde
Sich von der toten Gemse auf,
Die Wolke dämmert dunkel, dunkler,
Es sprüht der Blitz am Felsenknauf.

Er zuckt und greift ins Glanzgefieder
Dem Aar mit kecker Roblerhand,
Und wirft ihn flammend aus den Wolken
Zur Gemse an der Felsenwand.

Es strömt herab auf beide Leichen
Der Alpenregen kühl und fein;
Ich dachte nachher oft im Stillen:
Wohl möchte ich der Adler sein!

Spätes Finden

Ich habe dich erst spät gefunden
Nach mancher Lust, die mich entzückt,
Nach mancher Spur von alten Narben,
Die mir das Leben eingedrückt.

Schon ging ich einsam und verschlossen
Auf grauer Tage öder Bahn,
Da ward es Licht: die Blumen knospen,
Du blickst mich hell und freundlich an.

Die schönste Blüte

Und hab ich dich auch spät gefunden,
Nicht schelt ich meines Lebens Fahrt,
Daß ich das Höchste ganz erkenne,
Blieb bis zuletzt es aufgespart.

Des Juli Sonne sengt die Blüten,
Das welke Gras bedeckt der Staub,
Oft grüßt im Herbst die schönste Blume
Bescheiden dich aus grünem Laub.

Am Bergsee

Verborgen in des Waldes Mitte
Ein Alpensee so kühl und rein;
Der Nebel schwand, die Sonne glänzte
Aus seiner Flut mit hellem Schein.

Seelilie stieg auf vom Grunde
Im weißen Kelche lichtes Gold:
Da mußt' ich freundlich deiner denken,
O meine Liebe treu und hold!