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Prolog

Dem Dichter Franz Grillparzer in dankbarer Verehrung gewidmet.

 

Die Sonne stieg, der blaue See ward lichter,
Das Tal erfüllte sich mit Duft und Klang,
Als ich zur Seite ging dem edlen Dichter,
Der unserm Volk die "Totenkränze" sang.

Er sprach von Dir, und seine Blicke strahlten,
Zu frühern Tagen zog sein Denken fort,
Begeisterung und Freundesliebe malten
Mit Jugendkraft sich in des Greises Wort.
Als Blumen seinem Grabe schon entsprossen,
Trat ich, von ihm gesendet, bei Dir ein;
Und tief erkenn' ich nun, was dem Genossen,
Was einstens Du dem Freunde mußtest sein.

Nur schüchtern bring' ich Dir mein Lied entgegen,
Und weih' es Dir, — vertrauend Deiner Gunst,
Daß sie den Jünger mit des Meisters Segen
Geleit' in's ernste Heiligtum der Kunst.