An meine Muse!
Hast auf weiche Pfühle mich hingebettet
Schicksal! bietend äußeren Glücks die Fülle
Und mit sorgenloser und blanker Stirne
Winkt mir die Zukunft.
O wenn Schmuck, und schimmernden Reichtums Zierden
All' des Lebens Wonne und Reiz schon wären,
Dann den frühgezärtelten Sohn des Glückes
Könnt' ich mich preisen!
Doch wenn nicht Erfüllung der liebsten Wünsche
Deinem Blick entstrahlet, o meine Muse,
Lacht mir selbst vergebens mit gold'nem Glanze
Liebe! dein Auge!
Muse! du erregest mein ganzes Sehnen
Für ein einz'ges Blatt nur aus deinem Kranze!
Gerne werf' ich hin sie der Jugend duft'ge
Purpurne Blumen!
Im Stadtgewühle
Sinnend hochgelegene Pfade wandeln
Möcht' ich, von der Einsamkeit blauem Auge
Nur gesehen; unten im Tale tosen
Möge ein Wildbach!
An das ferne Rauschen der Zeit mich mahnend
Tönt' er dumpf herauf mir, dem Hoch-Entrückten,
Den des Abends balsamdurchwürzte Lüfte
Labend umspielten!
Manch' Gefühl, erstickt von der Glut des Tages,
Hob' sich wieder, wie nach Gewitterschwüle
Hebt das schüchtern niedergesenkte Köpfchen
Wieder die Blume.
Denken würd' ich vieler entschwund'nen Stunden
Gerne, wohl der treu'sten Erinn'rung würdig,
Auch der Kindheit ach! und der Erstgeliebten
Glühender Schönheit.
Euch ihr traumerzeugte Gestalten, ruhend
Mir noch ungeboren in tiefster Seele,
Euch auch dürft' ich still zu beleben sinnen,
Lieben und pflegen!
Zeitgedicht
Großes fordert die Zeit, nur im Titanenstil
Baue Alles sich aus, soll es Beachtung noch
Finden, Nichts von Bewund'rung
Sag' ich, die sie verlernt schon hat —
Lang' verlernt schon die Welt. Kälter mit jedem Tag
Wird sie, klüger wohl auch: stumpfer mit jedem Tag,
Die so Riesiges schuf schon,
Das Unmögliche fordert sie!
Bring' das Veilchen ihr dar, duftend und taubesprengt.
Horch! vom Ozean gleich spricht sie, vom Weltall dir!
Und das Bildnis der Sonne
Wohnt im winzigsten Tropfen doch!
Großes fordert die Zeit, und im Verstandestrotz
Schreitet kühn sie einher, doch zur Empfindung drängt
Alles endlich zurück uns
Sie, der jegliche Größ' entquillt!
Du o einsames Herz, fahre nur immer fort
Zu beseligen dich, ew'ger Gefühle voll,
Die veraltet die Welt schilt,
Ewig lechzend nach Neuem nur!
A. G. P.
Einen freundlichen Gruß, oder ein liebes Wort —
Alles ist ja erwünscht, kommt es von dir o Freund!
O rufe doch bald zu mir her
Aus der einzigen Dogenstadt!
Hält dich Maskengewühl? zaubert ein dunkles Aug'
Dir die Stunden hinweg? oder der Büchertisch?
Denn nimmer ermattend, rastlos
Dringst du weiter die Bahn des Ruhm's!
Doch, was immer auch schuld, daß du so lange schweigst,
(— Vieles hindert uns ja.—) Eines nur denk' ich nicht:
Daß trägeren Schlag's dein Herz schlägt,
Das für's Leben den Bund mir schloß.
Dreimal Glücklicher du! Fülle des Lebens fließt
Bunt, und glänzend um dich — während ich einsam hier
Im rauhen Gebirge traurig
Schaue lässiges Flockenspiel!
Wenn die Dämmerung dann sinnig dur'chs Fenster blickt,
Denk' ich: wie wir so oft traulich hinweggeschwätzt
Manch' säumigen Winterabend
Mit beflügeltem Zwiegespräch!
Wir verstanden uns wohl! lieblicher glänzte mir,
Als du nahe mir warst, heller die Zukunft noch,
Nun spinnet die grauen Tage
In's Unendliche Sehnsucht aus.
Kaum erharr' ich die Zeit (einmal doch naht sie wohl!)
Da du Führer mir bist, wann ich zum ersten Mal'
Mit staunendem Blick begrüße
Jene lockende Wunderstadt!
Lebewohl
Von dem schon lang' die Hoffnung sich gewendet,
Wend' ich den Blick zum letzten Mal zu dir —
Noch einmal wird's vor meinen Sinnen wirr',
Und dann ist's aus — der Taumel hat geendet.
Der Erde hab' ich meine Kraft verpfändet,
Ich wurde nur an einem Sterne irr',
Der ewig unerreicht von mir — nur mir
Von allen seinen Strahlen keinen sendet!
Gehab' dich wohl — du schöne, milde Glut!
Ich zieh' in's Leben — scheide ohne Groll,
Die Hoffnung floh — doch bleibet mir der Mut.
Es ist die Erde ja des Schönen voll!
Wenn das Gemüt nur auf dem Schönen ruht,
Dem Schönsten freilich sag' ich: lebe wohl!
Einer Freundin
aus den Kindertagen
Denkst du des Abends noch mit seinem Prangen,
Wir lehnten in des Schlosses Fensterbogen,
Es rauschten unter uns des Flusses Wogen,
Die Berge hielt ein glühend Rot umfangen?
Und mich ergriff ein inniges Verlangen
Im Abendfrieden, den ich eingesogen —
Zur Kindheit ist mein Geist zurückgeflogen
Und blieb an ihren Träumen liebend hangen.
Es flieht das Jahr, es flieht die schönste Stunde,
Doch mag die Sonne immer untergehen,
Ward doch aus deinen Augen mir die Kunde:
Mag Alles auch im Zeitensturm verwehen,
Es bleibt, mit der Unsterblichkeit im Bunde,
Doch ewig fest die Freundschaft fortbestehen.
Einer jungen Künstlerin
Wer sähe nicht entzückt dein glühend Streben,
Den hohen Ernst der Kunst aus deiner jungen
Und reinen Stirne? wen hat nicht durchdrungen
Beseelter Stimme süß-melodisch Beben!
Wer hat wie du — ein reich erblühend Leben —
So früh schon solche Fülle Ruhms errungen?
Indes Bewund'rung hält den Geist bezwungen,
Möcht' Liebe gern das volle Herz dir geben!
Was vielen erst der lange Kampf der Jahre,
Die Muse schlingt's mit freuderoten Wangen
Zum Schmuck' dir in die goldgelockten Haare:
Und herrlich ziert er — Göttern ein Verlangen!
Dich zarte Priesterin am Kunst-Altare,
Der schöne Kranz mit ewig grünem Prangen!
Rückkehr
Auf's Dach der Hütte schlägt ein leichter Regen,
Worin vom Wandern kurze Rast ich halte;
Durch's Fenster seh' ich, wie sich Falt' um Falte
Die Nebelkleider um die Berge legen.
Hier läßt manch' trauliches Gefühl sich hegen;
Denn mehr erwärmt die Bergesnäh', die kalte,
Des Wand'rers Herz, als dort die sonnbestrahlte,
Die weite Eb'ne, der ich zieh' entgegen.
Zwar prächtig strömt der Fluß durch ihre Auen,
Und weithin sind Gefilde voller Reben
Und Wiesen, bunt und üppig anzuschauen.
Doch fühl' ich innerlichst ein Widerstreben
Von hier, wo Ruh' und Friede mich umtauen,
Hinabzusteigen in das flache Leben!
An eine Frau
Die Welt, je weiter sie vom schönen Lenze
Der Kindheit, ihrem Ziel entgegenreiset,
Wird immer nüchterner; allmählig streifet
Sie jeden Schmuck ab: Lieder, Spiele, Tänze!
Und sparsam nur verteilt sie ihre Kränze,
Seit jeder Fuß sie zu erreichen schweifet;
Ein Tor darum, den noch die Sucht ergreifet,
Daß sie ihm Tropfen kargen Ruhms kredenze!
Nur im poetisch-sinnigen Gemüte
Der Frauen ist Ermunterung zu finden,
Als des Gefühles unverfälschte Blüte:
So, als bei meinem Liede dein Empfinden
Im stillen Händedrucke mich durchglühte,
Fühlt' ich: nie wird's ein schön'rer Kranz umwinden!
Schmerzliche
I.
Zu oft, zu tief bin ich hinabgestiegen
In meiner Seele nachtverhüllte Schächte,
Zu schwer hab' ich gereizt die dunklen Mächte,
Die schlummernd unten in der Tiefe liegen.
Nun müh' ich mich umsonst, sie zu besiegen
Im ewig sich erneuernden Gefechte,
Und in den alten Schlummer ihrer Nächte
Die Aufgerüttelten zurückzuwiegen.
Und manchmal schon ergeb' ich mich dem Wahne,
Es seien ihre Kräfte im Erschlaffen —
Und jubelnd schwing' ich schon die Siegesfahne.
Dann such' ich mich von Neuem aufzuraffen —
Doch kurz nur währt die Ruh' und eh' ich's ahne,
So nah'n sie wieder mit geschärften Waffen.
II.
Nennt's Weltschmerz, Schwäche, feiges Schmerzbehagen,
Die stolz ihr sitzt beim kritischen Gerichte,
Und mächtig lenkt die Kunst- und Weltgeschichte,
Nennt's wie ihr wollt — nicht werd' ich darnach fragen.
Mich dünkt es besser, ohne Hehl zu sagen,
Was mich bewegt und quälet — im Gedichte,
Als siech im Herzen sein, und im Gesichte
Zur Schau die Schminke der Gesundheit tragen!
Das Menschenleid bleibt gleich in hundert Jahren,
D'rum fordr' ich nicht, ihr sollt das Ohr mir neigen,
Denn ach! nichts Neues kann ich offenbaren;
Nur den Gefallen wollt ihr mir erzeigen:
Sagt nicht: ich prunk' mit ausgeborgten Waren,
Denn Schmerz und Lust und Sehnsucht sind mein eigen!
III.
O fragt mich nicht, warum ich einsam brüte,
Ach! alle Heiterkeit ist mir benommen!
Zwar weiß ich selbst nicht, wie es ist gekommen.
Doch ist es so — ich fühl' es im Gemüte.
Die Farben sind in Nebelgrau verschwommen,
In denen einst vor mir die Zukunst blühte,
Die Glut der Zuversicht, die mich durchglühte,
In Zweifeln ist sie allgemach verglommen.
Und dennoch! wie der Fluß noch unter'm Eise,
In das der strenge Winter ihn geschlagen,
Noch weiter rauscht, und hofft aus schön're Reise;
So sträubt mein Herz sich, gänzlich zu verzagen,
Und wagt, ob ich's ihm strenge auch verweise,
Zu träumen noch von hellern Zukunftstagen.
IV.
Säh' ich das Leben nicht so herrlich prangen,
So reich an Reizen, würdig zu begehren,
Kein Kummer würde mir das Herz beschweren;
Die Leere nicht, die Fülle macht mich bangen.
Denn also muß ein ungestillt' Verlangen
Dir immerdar dein dürstend Herz verzehren,
Vergebens strebst du hin zu allen Meeren,
Dich hält der Stunde Nichtigkeit gefangen.
Du siehst die Wellen all' vorüberfließen,
Mußt mit Geduld sie alle ziehen lassen,
Und würdest gern von ihnen fortgerissen;
Gefesselt ist dein ganzes Tun und Lassen,
Siehst in der Ferne tausend Blumen sprießen,
Und kannst nicht hin, und darfst sie nicht erfassen.
V.
So sollst du ewig in Geduld dich fügen,
Dich ewig beugen unter fremdes Wollen?
Und Mißverstehen ernten nur und Schmollen,
Willst Einmal du dem eig'nen Drang genügen?
Das Leben wird zum fortgesetzten Lügen,
Da nie du folgen darfst dem innern Sollen —
So kommt's, daß Mißmut und verhalt'nes Grollen
Schon in der Jugend dir die Stirne pflügen!
Wie müht sich Alles, deinen Gang zu hemmen,
Hast du den Weg, der dir behagt, erkoren,
Den Mut dir einzuschüchtern und zu dämmen!
Man meint es gut — und schilt dich einen Toren,
Und gibt — so du dich willst entgegenstemmen,
Zuletzt mitleidig lächelnd dich verloren!
VI.
Genug! ich will der Klagen mich entwöhnen,
Die doch das eigne Herz ja nur erweichen,
Die Welt gibt nimmermehr ein freundlich Zeichen,
Sie traut nicht den zu oft gehörten Tönen.
Erquicken will ich fürder mich am Schönen
In der Natur und in der Künste Reichen,
So lang der Freundschaft Sterne nicht erbleichen.
Kann ich mit jedem Leid mich noch versöhnen.
Wir Alle fühlen tiefes Mißbehagen
Mag öfters auch die Hoffnung uns betören,
Nur daß wir's selten auszusprechen wagen.
Zu Jenen aber möcht' ich nicht gehören,
Die Alles unterdrücken, weil sie zagen,
Behäb'ge Seelen aus dem Schlaf zu stören.
Isola bella
Der Liebe Insel hast du einst geheißen —
Du breitest deine dunklen Lorbeeräste
Jetzt über einen jener flücht'gen Gäste,
Die dich zu sehen in die Ferne reisen.
Die Säle, die in Gold und Marmor gleißen,
Und all' der Prunk und Schimmer der Paläste,
Das ist von deinen Reizen nicht das Beste,
Und Andern überlass' ich es zu preisen.
Vom Garten, wo des Südens Früchte reifen,
Aus blauer Flut zu fernen Alpenrücken
Lass ich den trunk'nen Blick hinüberschweifen;
Dies Bild zu malen kann mir nimmer glücken,
Das Einer nur geschildert zum Ergreifen,
Obgleich es nie sein Auge durft' entzücken!
Isola madre
Ob wen'ger auch die Kunst an dich verschwendet,
Viel lieblicher im Wellenschoß', im blauen,
Als deine Schwester bist du anzuschauen,
Du ziehst mich an, da jene mich geblendet.
Am Ufer hier, das Rosendüfte spendet,
Hier möcht' ich mir ein kleines Landhaus bauen,
Und wohnen mit der schönsten aller Frauen,
Die all' ihr Lieben mir hält' zugewendet.
Das wär' ein süßes, köstliches Verweilen
Im kühlen Schatten dieser hohen Bäume,
Geborgen vor der Sonne heißen Pfeilen!
Doch schon — indem ich sitze hier und träume,
Mahnt mich die Welle, wieder fortzueilen,
Und murmelt mir, daß ich zu lange säume!
Traumbild
Ich schlief und träumte —
Mir war's, als schwebt' ich
Draußen im All'
Und Sonnen rollten um mich
Und Sterne
Groß und funkelnd
Und ewig!
Doch plötzlich umzog
Nächtliches Dunkel
Weithin den Äther
Und die Sterne rollten nicht mehr
Groß und funkelnd,
Denn sie waren nicht ewig.
Und um mich her
Starrte das tote
Unermeßliche Nichts;
Da war kein Lerchengesang,
Kein Blumenduft
Und kein Sonnenstrahl!
Und ich suchte die Liebe
Und fand sie nicht;
Da rief ich den Freund
Und konnt' ihn nicht finden;
Vergebens streckt' ich
Die Arme aus —
Da war kein Erkennen,
Kein Wiederfinden;
Mich selbst ergriff schon
Die grause Vernichtung!
Da tönt mir in's Ohr
Plötzlich Lerchengesang,
Und das Morgenrot
Betaute des Schlafes
Bleierne Schwingen,
Und ich erwachte
Und freute mich,
Daß — ich war!
Tantalus
Götter!
Warum mir die Pein
Ewig brennender Sehnsucht!
Weil einmal mich lüstet
Zu kosten
Euren himmlischen Nektar!
Ach ewig zu sehen
Nie säfteschwellenden,
Tiefab sich senkenden,
Vom gaukelnden Aste
Die goldenen Früchte
Schimmernd und lockend
Durch des Tartarus
Dunkel purpurne Nacht!
Wie oft nach ihnen
Langte die zitternde
Allsstrebende Hand
Und erreichte sie nicht
Und doch nicht verschmachten können!
Ach! ewig zu hören
Die murmelnden
Silbersprühenden Quellen
Dicht vorbei an den
Durstklaffenden,
Lechzenden Lippen,
Wie oft nach den Wellen
Sank schon der Mund
Und erhaschte sie nicht, fieberheiß
Die fliehenden Wellen!
Und doch nicht verdürsten können;
O ewig wachsendes,
Nie befriedigtes
Heißes Verlangen!
Brause heran
Flammenwogender Phlegeton
Mit deinem Feuer,
Ersticke den Riesendurst:
Und du trübflutender
Lethestrom,
Ach! den letzten Trunk
Tat ich aus dir,
Laß nochmals Vergessen
Der Sehnsuchtqual
Mich schlürfen aus dir!
Dein eintönig Tosen
Dringt fernher zu mir.
An- und abkollernd
Mit dumpfem Gerolle
Hör' ich des Sysiphus Stein,
Unermüdlicher, ewig
Wälzender Sysiphus!
Wie schwer auch geplagt
Dünkt leicht deine Qual
Doch der meinen!
Und ihr Danaiden!
Ob nie auch zu füllen
Das Sieb, dünkt leicht
Eure Strafe der meinen!
Nur deine Qual
Promotheus, geierzernagter,
Wär' meiner vergleichbar,
Wenn nicht Erlösung
Einst dir geworden!
O Götter!
Warum mir die Pein
Ewig brennender Sehnsucht?
Weil einmal mich lüstet'
Zu kosten
Euren himmlischen Nektar!
Horch! — mit dem Knall
Der Schlangengeißeln
Schon nahen die Furien
Grinsend und hohnverzerrt,
Und dort trägschleichend
Der Stix — schickt
Neue Schatten herüber. — —
Aufblick
Schon lange nicht blickt' ich
Zu euch hinauf
Ihr stummen Sterne.
Und doch! — so lockend
In träumerisch tiefe
Nächtliche Ferne
Zogt ihr mich fort einst,
Als, allzu voll noch
Mein Herz bedurfte
Verborgenen Glücks —
Euch goldene Zeugen —
Mit Friedensstrahlen
Ihr noch kränztet
Das schlummerlose Haupt
Des Liebenden!
Wie oft in die Nacht hinaus
Trug ich die tief beklomm'ne
Überwallende Seele!
Habt ihr nicht weggeweht
Mit lindem Silberhauch
Der Wange Sehnsuchtsglut?
Standet ihr nicht entfacht
Über schwanken Schlummerwipfeln
Des Waldes
Sanftmahnend,
Zur Ruhe weisend
Nie stürmende Fieberhaft
Des Schwärmenden,
Dem des Bergstrom's Tosen,
Der, ein ew'ger Donner,
Heraus aus dem Tal
Durch die Nacht schwoll,
Zu leiser Gesang war? —
Gelobt' ich euch da nicht,
Alles zu bannen,
Was mir der Seele
Sturm erregte:
Hoffnung, Erinnerung,
Der Zukunft Traum
Und den brennenden Liebesdurst,
Und den stachelnden Ruhmesdrang,
Und das stets mich verfolgende
Teuere Bild? —
Aus öder Gasse
Schlafbegrabener Stadt
Wag' ich zu euch
Nur flüchtigen Aufblick;
Halten nicht konnt' ich,
Was ich gelobt.
Mir fehlt die Weihe
Ruh'gen Empfindens,
Ein Glücklicherer blicke
Länger zu euch hinauf!
Aber mit sanftem Vorwurf
Sehet herab
Auf den, der fürder
Beschämt zur Erde
Das Auge soll heften,
Und der nur Eines
Verbannt aus der Seele:
Hoffnung des Friedens.
Der Wasserfall
Wie magst du nur hier
So einsam brausen
Prächtiger Wassersall
Deine gewaltige,
Herzbestürmende,
Ewige Melodie!
Schaumbesprüht
Hören's die nahen Felsen,
Und auch die fernen
Unbeweglichen Berge;
Aber die harten
Sorgfältig bergen sie
In stolzer Brust
Antwortendes Echo.
Hochmütig fliehen
Deine Nähe
Die riesigen Bäume
Und auch das niedrige
Blöde Gesträuch.
Eifersüchtig blicken die Wolken,
Ihres Donners bewußt,
Auf dich herab —
Und fliehen schnell
Geringschätzig hin
Über dein nachäffend
Schwaches Getön.
Ein Vöglein nur
Buhlt, liebend-scheu
Dich umflatternd —
Mit deiner Tränen
Silbernem Schleier
Und setzt sich und lauscht
Deinem erhabenen Schmerzgesang.
Zuweilen nur
Führt der Zufall
Einen oder den andern
Verirrten Gebirgswanderer
In deine Nähe —
Und er staunt aufschauend,
Und kann's nicht fassen,
Daß so lange ungeahnt,
Ungekannt du bliebst
In deiner Einsamkeit!
Aber, ob noch einsamer,
Du braustest doch!
Der Gott des Lebens
Welche Wege auch immer
Glück suchend
Andere wandeln:
Ob still genügsam,
Weltvergessen
Mit einsamen Lämpchen
Des Wissens
Heiligen Schacht
Mühsam durchspähend;
Ob im Marktgedräng'
Herum sich stoßend
Bedeutung erhaschend —
Mein Gott bleibt
Der Gott des Lebens,
Der allausschlürfende,
Allumschließende
Junge Gott!
Aus schweratmiger
Talesschwüle
Zieht's mich hinan
Zur vollern Strömung,
Die um den Gipfel wogt.
Klimmend beacht' ich
Jeglichen Reizes
Kleinste Blume,
Die des Vorübergehenden
Schönheit lechzend Aug' erquickt;
Und jede pflück' ich,
Die erreichbar der Hand!
Steh' ich dann oben
Mit süßer Beute belastet
Schöner Erinnerungen —
Schau zurück ich den Weg,
Wo ungenützt
Kein Schritt
Vorübergeeilt —
O der Befriedigung
Vollgenuß!
Und du geleite
Freundlich hinaus mich,
Der Musen geliebteste
Schmerz mir und Trost zugleich!
Und wenn dem Herzen
Zu schwer die Fülle,
Leg' zur rechten Stunde
Das entbürdende Wort
Mir auf die Lippe!
Das Haus am See
I.
An des See's Gestade,
Wo die Wellen spielen
Und im Silberbade
Sich die Blumen kühlen,
Steht ein weißes Haus,
Und drei schöne Schwestern
Geh'n dort ein und aus.
Morgens, wenn die Hügel
Purpurrot bemalet
Und des Sees Spiegel
Lieblich widerstrahlet —
Fährt im kleinen Kahn
Singend schon Olinde
Ans der Wasserbahn.
Dann der Sonne Strahlen
Glühend sich entfalten,
In des Hauses Hallen
Ihre Schwestern walten,
Wandelt nur allein
Sinnend nun Olinde
In den Buchenhain.
Wenn noch einmal lächelnd
Tagesglanz versinket,
Zephir, leise fächelnd
Aus den Wellen trinket —
Lenkt im Abendrot
Schwärmend noch Olinde,
Hin ihr leichtes Boot.
II.
Auf dem Himmelsbogen
Tiefes, blaues Dunkel —
Durch der Schlummerwogen
Flimmernd' Goldgefunkel
Wankt der Vollmondschein,
Uferbüsche wiegen
Seufzerwinde ein.
Horch! es regt ein Nachen
Sich im Mondesschimmer.
Sollte Jemand wachen
Auf der Wellen Glimmer? —
Ist's Olinde nicht?
Die dort mit des See's
Nächt'gen Nymphen spricht?
Aufgelöste Haare
Auf den Nacken sinken,
In dem Auge klare
Sehnsuchtsperlen blinken,
Ihre Wange bleich . . . .
Ein ätherisch Wesen
Aus dem Geisterreich!
— — Bis der Tag sich kündet
Und vom Schlaf befangen
Sie im Schiffe findet;
Und die blassen Wangen,
In der Nacht verblüht,
Lebenswarmer Schimmer
Rosig überzieht!
III.
Wieder aus dem Schilfe
Stoßet sie vom Lande,
Bringen will sie Hilfe
Dort dem Weib am Strande
Brotes ist genug
Hingelegt im Schiffe
Und voll Milch ein Krug.
"Tragt mich fort o Wellen,
Dort, mit leisem Tritte,
Will ich's hin ihr stellen
Vor die nied're Hütte,
Ist sie aufgewacht —
Ruft sie: o ein Engel
Sicher hat's gebracht!"
Mitten in die Fluten
War sie schon gekommen
Und des Mondes Gluten
Waren schon verglommen;
Unsichtbare Hand
Hält den schwanken Nachen
Plötzlich festgebannt —
Weiße Finger gaukelnd
An den Wänden ziehen
In die Tiefe, schaukelnd
Es zu zieh'n sich mühen;
Und es tauchen, groß
Schilfumkränzte Häupter
Aus dem Wasserschoß.
Und sie neigt sich nieder,
Ganz vom Mondschein trunken,
In das Wasser wieder
Sind sie schon versunken
Zum kristall'nen Thron —
Und Olinde flüstert:
Ja — ich komme . . . schon!
* * *
An des See's Gestade,
Wo die Wellen spielen
Und im Silberbade
Sich die Blumen kühlen,
Steht ein weißes Haus,
Trauernd geh'n zwei Schwestern
Drüben ein und aus.
Drei Freunde
Drei Jünglinge standen am Hügelrand
Und schauten hinunter in's Tal —
Schon schimmerte Busch und Felsenwand
Im letzten Abendstrahl
Da lächelt der Eine so heiter und klar.
Sein blaues Auge erglänzt —
Er hatte so eben sein goldenes Haar
Mit frischen Blumen bekränzt:
"Ich möchte die Welt umarmen
Und küssen Tal und Höh'n —
Sie fassen mit meinen Armen
Wie eine Braut so schön!
Ich möchte die Welt durchwandern
Und singen aus voller Brust
Von einem Ort zum andern
In ewig neuer Lust!
Ich möchte sie recht genießen,
Wie ist sie so lockend — die Welt!
Und saugen an jeder Blüte
Und weiden auf jedem Feld!"
Und wie er so sprach, da schwoll ihm
Das volle Herz in der Brust,
Vor Hoffnung, Mut und Jugend
Und mächtiger Reiselust.
Da blickte der Zweite hinaus in's Land,
Sein feuriges Auge erglüht;
Er streckte hinaus die nervige Hand
Und sprach mit entflammtem Gemüt:
"Ich möchte die Welt erobern, —
Bis endlich sie besiegt,
Im Staube — eine Sklavin
Zu meinen Füßen liegt!
Ich möchte die Welt vernichten
Und jauchzen ob ihrem Ruin,
Und stolzen Auges blicken
Auf ihre Trümmer hin!
Ich möchte der Welt gebieten, —
Wie ist sie so reich — die Welt!
Und erringen mir jede Blüte
Und erkämpfen mir jedes Feld!"
Und wie er so sprach, da schwoll ihm
Das kühne Herz in der Brust
Von Durst nach Ruhm und Ehre
Und mächtiger Tatenlust.
Da blickte der Dritte mit träumendem Sinn
Hinab in's dunkle Tal,
Die Sonne floh über die Berge hin
Schon mit dem letzten Strahl —
Die Stirn' umwölkt — im Auge
Eine Tränenperle glüht;
Und auf den jungen Wangen
Sind schon die Rosen verblüht.
"Wohl möcht' die Welt ich missen
Und doch nicht einsam sein;
Könnt' Ein Herz mein eigen ich nennen
Und Eine Seele mein!"
Und wie er so sprach, da schwoll ihm
Das Dichterherz so bang
Von grenzenlosem Sehnen
Und mächtigem Liebesdrang.
Der Bergknappe
Der Morgen graut im Osten
Mit mattem Dämmerschein,
Da fährt der junge Knappe
Zum tiefen Stollen ein.
Mit falben gelben Wangen
Wie Rosen, die verblüht,
Ihr frischer Jugendschimmer
Ist lange schon verglüht.
Erloschen ist des Auges
Einst glänzender Kristall,
Genährt nicht von des Tages
Erquickendem Lebensstrahl.
Jetzt steigt die Sonne draußen,
Und Freude bringt ihr Lauf;
Ihm tönt vom welken Munde
Der Bergmannsgruß: Glückauf!
Er sieht sie nicht — muß fahren
Hinab zum finstern Schacht,
Des Grubenlichtes Flimmern
Erhellt nur seine Nacht.
Das wirft an Wand und Decke
Ersterbend kargen Schein;
Auf seine Schulter träufelt
Das weiße Tropfgestein.
Und nun am Arbeitsplatze
Des Hammers Schlag ertönt,
Daß weithin im Bergesschooße
Das eh'rne Echo dröhnt.
Und wie es tönt und schallet,
Tritt aus dem Felsenspalt
Des Königs der Bergkobolde
Verschrumpfte Zwerggestalt.
Erdwangig, gelb wie Schwefel,
Mit struppig schwarzem Haar;
Die kleinen, boshaften Augen
Sie funkeln blitzesklar.
Die goldgezinkte Krone
Bedeckt den großen Kopf,
Aus eh'rnem Szepter funkelt
Ein Diamantenknopf.
"Glückauf — du junger Knappe,
Komm — folge mir sogleich,
Ich bin der Fürst des Berges,
Mach' glücklich dich und reich."
Der Knappe lauscht den Worten,
Er denkt an Weib und Kind,
Und wie sie All' zusammen
So arm und elend sind!
Er träumt von großen Schätzen,
Von Edelstein und Gold,
Wischt sich den Schweiß von der Stirne
Und folgt dem Bergkobold.
Der aber schreitet leuchtend
Mit mächt'gem Schritt voran,
Sein Szepter mit Fackelglanze
Umstrahlt die dunkle Bahn —
Sie schreiten durch flimmernde Gänge,
Durch Grotten aus Bergkristall,
Sie schreiten durch riesige Tore
Erbaut aus gedieg'nem Metall.
Und tiefer — und tiefer immer,
Als ging's in's tiefste Grab,
In steilgesenkte Tiefen
Die Felsenstufen hinab.
Bergwässer hören sie rauschen
Wie fernen Donnerhall,
Sie können nah belauschen
Den werdenden Kristall.
Urplötzlich bricht das Dunkel:
Ein magisch heller Schein,
Sie sind im gold'nen Saale
Mit Demant-Säulenreih'n.
Es starren alle Wände
Von blendendem Edelgestein,
Glutheiße Quellen springen
In Silberbecken herein.
Am Marmortische sitzet
Der Kobolde zwergichte Schar,
Sie trinken aus Silberpokalen
Und blicken wild und starr.
Um glotzende gelbe Gesichter
Sprüht düst'rer Fackelglanz,
Sie hopsen mit Lärm und Gelächter
Den schaurigen Geistertanz.
Dem Knappen beben die Glieder,
Das Herz gefriert in der Brust,
Gezerrt von den schmutzigen Zwergen,
Verhöhnt mit teuflischer Lust.
"Du bist nun unser Sklave;"
Der Koboldkönig spricht:
"Da hast nun Gold und Schätze,
Du frecher Erdenwicht!"
Und wie er so spricht, da legen
Sie gold'ne Ketten ihm an,
Des Berggeist's eh'rnem Szepter
Sofort nun untertan.
* * *
Und oben am Knappenberge
Die kleine Hütte steht
Auf grüner Alpenmatte:
Die Sonne just niedergeht —
Und unter säuselnder Linde,
Dem kleinen Hause nah:
Das Weib sitzt mit dem Kinde,
Den Vater erwartend da; —
Und wie der Abend verdämmert,
Und blicken die Sterne still,
Sagt weinend das Kind zur Mutter:
"Der Vater nicht kommen will!"
Mädchen und Bergmann
Bergmann:
O komm! mit mir du schöne Kleine
Zum tiefen Schacht,
Erhell' mit deiner Augen Scheine
Die schwarze Nacht!
Ich zeig' dir schimmernde Kristalle
Und funkelnd Gold,
Die schönen Steine geb' ich dir Alle,
Bist du mir hold!
Mädchen:
O nein! die liebe Sonne leuchtet
Hier gar zu schön,
Des Morgens Silbertau befeuchtet
Schon Tal und Höh'n!
Des Lebens holdes Licht bedeutet
Das reinste Gold,
Durch euer enges Dunkel schreitet
Der Bergkobold.
Bergmann:
O fürchte nichts, ich will dich halten
Und schützen warm,
Und treu durch dunkle Felsenspalten
Führt dich mein Arm.
Sprich schnell — schon mit dem Schlag der Stunde
Beginnt mein Lauf,
Sprich doch mit deinem holden Munde
Mir ein Glück auf!
Mädchen:
Glück auf! ich ruf' es dir vom Herzen
In's Dunkel nach,
Nun geh' ich mit den Nixen scherzen
Am Erlenbach.
Das Tschandalamädchen
Es steht am Brunnen, Wasser schöpfend,
Den Kopf gestützt auf ihre Hand,
Das sinnende Tschandalamädchen
In Indiens heißem Mittagsbrand;
Wie blickt das lotosblaue Auge
So todesschmerzlich in die Welt!
Das Haar in reichen schwarzen Flechten
Ihr auf die nackte Schulter fällt.
Ein heißer Duft steigt aus den Blumen
Der stromdurchrauschten bunten Au,
Und über'm Palmenwalde ruhet
Ein tiefes glühend Azurblau;
Vom Waldesrande aber schreitet
Ein junger Wanderer heran,
Mit einem Topf und Stab in Handen,
Mit gelbem Kittel angetan.
"Willst mir zu trinken geben Mädchen?
Ich wand'l wohl schon manche Stund',
Vom Gehen müde sind die Glieder
Und nach Erquickung lechzt mein Mund!"
Sie aber steht und starrt verwundert
Und blicket auf, als wie im Traum
Und senkt dann die verschämten Blicke
Hinab zu ihres Kleides Saum.
Und furchtsam spricht sie: "Unglückselig!
So weißt du, was dem Mund begehrt?
Wenn ich dich leise nur berühre,
Bist unrein du — und bist entehrt!
Flieh' mich, nicht Trank kann ich dir reichen,
Denn wisse und versteh' mich recht:
Bin aus dem Stamme der Tschandala,
Aus dem verworfensten Geschlecht!
Nicht darf's in Dörfern, Städten wohnen,
Muß unstät schweifen auf der Flur,
Verkehr gestattet — aus den Tieren
Ist ihm mit Hund und Esel nur;
Wird ein Verbrecher hingerichtet,
Der Gnade nicht beim Throne fand,
So darf er nur gewürget werden
Durch des Tschandala ekle Hand!"
"Ich frage nicht nach deiner Kaste,
Nach deinem Stamme frag' ich nicht,
Willst mir zu trinken geben, Schwester?"
Der junge Wand'rer jetzo spricht;
"Was Körper und Geburt zu gelten,
Das lehrt der weise Buddha dich,
Ich aber nenne mich Ananda
Und seinen Schüler nenn' ich mich.
Und ein Gesetz der Gnad' für Alle
Ist sein Gesetz — es gibt Bescheid,
Wie stark durch gegenseit'ge Hilfe
Zu tragen dieser Erde Leid!
Und von den künftigen Geburten
Wird auch der Niedrigste befreit;
Willst seine Schülerin werden, Schwester?
So komm' mit mir— er weilt nicht weit."
Jetzt sieht er durch die Leidenszüge
Des Mädchens Freudenschimmer zieh'n,
Drauf hält sie ihm mit beiden Händen
Den Krug voll Brunnenwasser hin;
Dann wie nach langem Seelenkampfe
Faßt hastig sie Anandas Hand
Und deutet schweigend mit dem Finger
Hinaus in's weite Gangesland.
Und Beide sieht man nun vereinet:
Die Schwester mit dem Bruder geh'n;
Indes vom Strome, aus dem Haine
Schon kühl're würz'ge Lüfte weh'n!
Ersehntes Ziel ist bald erreichet,
Und schon nach wen'ger Tage Lauf
Nimmt Buddha das Tschandalamädchen
Zur Zahl der Eingeweihten auf!
Nachwort an Emilie
Ich las dies Buch — doch vor ich es geendet,
Legt' ich es unzufrieden aus der Hand,
Wie ist mir doch? — Bin ich mir selbst entwendet?
Befremdet hat mich, was darin ich fand!
Welch' sonderbarer Wahn hat mich verblendet?
Bin ich gewandelt in der Träume Land?
Welch' böser Zauber durfte mich umwinden —
Daß ich gelebt so lange, gleich dem Blinden?
Nun aber fiel die Binde von den Augen,
Die mir ein neid'scher Dämon zugedrückt,
Ich bin erstaunt — und meine Blicke saugen
Den Reiz, der tausendfach die Erde schmückt,
Und Liebe — Liebe lacht aus deinen Augen,
Die, mich beglückend, selber dich beglückt,
Die Sonne kommt, die Wolken lang geborgen —
Es folgt ein gold'ner Tag dem trüben Morgen!
Erkranktes Sehnen, knabenhaftes Schwärmen
Weicht lieblicher Befriedigung am Ziel: —
Nie wieder soll sich meine Seele härmen
Im fruchtlos traurigen Gedankenspiel;
Am nahen Glücke will ich mich erwärmen,
Das plötzlich aus dem Schoß der Götter fiel.
Noch Einmal winkt der Genius meines Lebens
Zur Freude mich — und diesmal nicht vergebens!
Klagenfurt, im Juli 1859.
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