's Liachtl am Fensta
"Ih wer dir aufs Fenster a Liachtl aufstelln,
Daß d' woaßt, wann ih dahoam bin, dos sull das dazöhln."
— Dos Wort von da Miazerl, dos han ih ma gmiakt,
Und schauts, olle Nocht war a Liachtl ausgstellt.
Und wann ma uns gleih gonzn Tog nit ham gsehn,
Auf d'Nocht in daDämma war a Liachtl ausgstellt.
Und wanns mir oft Nocht war in Herzn und Haus;
Bei da Miazerl ihrn Fenster war a Liachtl ausgstellt,
Dos hot ma schön gleucht in mei Seligkeit ein,
Und hot mir in Herzn a Liachtl aufgstellt. —
Auf oanmol wars finsta, han s Fensta nit kennt,
Und s Liachtl hot drauß auf n Gottsocka brennt.
Do schau ih gonz oangschicht* zan Himmel hinauf,
Und siagst es: Ols Sterndl war ihr Liachtl ausgstellt.
*einsam
's Pfüatdihgottnehma
Ih tua mih nit fürchtn,
Wann s' mih einilegn in d' Erd,
Aba 's Aussitrogn fürcht ih,
Vo da Muata ihrn Herd.
Na, 's Aussitrogn fürcht ih nit
D' Muata geht ma noch;
Aba 's Einschlofn fürcht ih,
Werd neamamehr woch.
Na, 's Einschlofn fürcht ih nit,
Weil ih auf jo wieda steh,
Aba 's Pfüatdihgottnehma
Von Diandl tuat weh.
Z'wegn dein Kröpfl wegen
Z'wegn dein Kröpfl wegen
Därfst dih nit beschwern;
Wannst mih nehma willst,
So frogst holt zua:
Wannst a Steirer bist,
Und host a Treu in Ehrn
Kriagst mih ollamol
Mei liaba Bua!
Londsleut!
Der Odom hot d' Liab aufbrocht,
Da Noah in Wein;
Da Davidl s Zithernschlogn;
— Müaßn Steirer gwest sein!
Holzknecht-Wunsch
Jo, wann mas holt hot,
Konn ma leben noch sein G'schmock:
Für die Kinder a Brot
Und für mih an Tabock!
Wos der Maurermichl
gsogt hot
Da dicke Herr in Oberndorf,
Da Pforra, predigt gor so schorf:
"Tuats fostn Kinda, besserts euch,
Sinst kemmts ma nit ins Himmelreich,
Die Himmelstür is' gor so kloan!"
Do loßt sih da Maurermichl hörn:
"Herr Pforra, do konn gholfn wern;
Mir brechn holt aus etliche Stoan;
Fünf Schua weit muaß die Tür wenigstns sein,
Sinst kinnen Hochwürdn selba nit ein."
Zither und Hackbrettl
Mei Herzerl is' a Zithern,
Sumbad* ollaweil und gibt ka Rua;
Und mei Mundstückl is' a Hackbrettl,
Schlogt s Lustige dazua.
Und jatzt hebt ma sogor d' Liab noh
Zan Zithernschlogn on;
Und aft probier ih s gleih mit an Busserl,
Ob ih Hackbrettl schlogn konn!
*schrillt
Wos d' glaubst
He, Moam, du sogst, du glaubst ma nix;
Ih woaß 's, daß 's nit so is',
Jatzt wann ih sog, daß d' sauba bist,
So — glaubst mas gwiß.
Mei Herzerl is' a
Dampfmaschin
Jo, Herzerl is' a Dampfmaschin
Und lusti fohrts durchs Lebn dahin.
Geh, Diandl, mogst herina sein?
Mir fohrn ins Paradies hinein.
Mir fohrn ins Paradies hinein,
Und selm muaßt du mein Everl sein;
Und will uns treibn der Engl aus,
So sitzn ma auf und fohrn noch Haus.
Blow*
Da Vota hot gsogt,
Und wos blow is' war gfoppt,
Und mih ziemt, ob er nit
Eppa unrecht hot ghobt.
Jo, blow is' holt 's Veigerl,
Da Himmel und 's Mia**
Und blow san a d' Äugerl
Von meina Maria.
Da Vota hot gwiß
Den blown Montog in Mogn,
Denn, do hot er oft
An blown Bugl hoamtrogn.
*blau **Meer
Segn zan Ausgong
Geh, Monnerl, geh in Gottesnom,
Do host an Weichbrun, moch a Kreuz!
Do nimm dei Rauchzeug, steck dir 'n zsomm,
Und 's Griasbeil, selm in Winkl leits.*
Do gib ih dir a Busserl mit,
Dos deant da guat und schützt dei Leben;
Gib Obocht drauf, valuis mas nit,
Wannst hoamkimmst, muaßt ma's wieda gebn.
*liegts
Mein Muaterl dahoam
Und d' Muata hot ma d' Sproch glernt,
Ihr Busserl war da Som;
Und s erst Holmerl, dos ma aufgand,
War da Muata ihr Nom.
Und da Som is' jatzt gwochsn
Zan Bleamerl dos blüaht;
Und a jads Bleamerl, dos dron,
Is' von Busserl a Liad.
Und an Jada kriagt a Liadl
Und a Blüadl und a Bloam,
Aba d' Frucht — s Busserl selba
Ghört mein Muaterl dahoam!
's Pfeiferl
Wann ih gor nix meh hon und wann ih noh so schlecht steah,
Mei Pfeiferl, mei kloans, gib ih doh noh nit hea.
Dos ruassige Zeugl, dos hon ih so gern,
Daß ih — wann ih's valuisad — frei narrisch kunnt wern.
Do drein steckn Gschichtn und Mahrla beisomm,
Ma moant, s is' a Wunda, daß s' Plotz olle hom.
's is' a rechts Nestl von gspoasige Dinga,
Und traurige ah, daß oan 's Herzerl möcht zspringa. —
Do setz ih mih z' Nochts, wann ma Feirobnd scho hom,
Aufs Bankl, doscht untn ban Hullerabaum.
Aft ziah ih mei Pfeiferl holt aussa von Sock,
Und uma von Bugl mein Beutl Tabok.
No stopf ihs holt on; und jatzt muaß ih no suachn
In Säckl an Stvan und an Schwom von a Buachn.
Jatzt brennts scho! A holt jo, nu will ih nit sogn!
Ih moch mih kamod auf mein hülzeran Schrogn.
Aft zutzl ihs holt aussa; und mittn in Rach,
Do siah ih holt ollahond Goglwer* gach. —
Wia ih 's Nannerl zan erstnmol gsegn hon in Wold
Vor fünfundsechzg Jahrl — bin doh scho stoanolt! —
Vor dreißg hams ma s' aussi trogn — konn dann dos sein?
Jatzt liegt in ihrn Grob schon wer ondera drein. —
Die Töchter san groß worn — und kehr um ma d' Hond,
Hot a Jede a Körberl vull Kina banond.
So blowaugad warn s' und so herzi, de Fratzl,
Ih moan, ih siah s' noh do, die Kundl, in Natzl.
— Vaflixta Tabok, kimmst von Ungarlond he,
Wia konnst dus dann wissen, wia s' ghoassn hom, de? —
Und schau, wia dos Wölkerl jatzt steigt und vageaht,
San s' olle vagonga, liegn unta der Erd!
Nur ih bin noh z'ruck bliebn alloan auf da Welt,
Hon nix, wia mei Pfeiferl, dos ma Gschichtn dazählt.
*Gaukelwerk
Grod a Reiche
I.
Ih bin a lustiga Bua,
Und ih kimm von da Mua,
Und ih suach mir a Diandl,
Frog überoll zua.
Und ih ztrett auf da Tua
Schon a gonzes Poor Schua,
Und doh is' 's umsinst
Daß ih umrenna tua.
Es gibt ihra gnua,
Oba Reiche san klua.*
Und daweil ih ka Reiche han,
Gib ih ka Rua.
Und jatzt hots mas ton,
Han a Reiche kriagt dron;
De hot scho long gsuacht
An lustinga Monn.
*selten
II.
Mei Lustisein hon
Ih jatzt ah scho vaton,
Und drum schaut mih mei Weiberl
Scho long neamer on.
Bin an ongschmierta Monn,
Und jatzt lauf ih davon,
Und ih gib eng ka Rua nit,
So long ih de hon!
Der Ahndl ihr Tram
dan
kloan Ahndl sein Wiagei
Büabei, moch in süaßa Rua
Deine jungen Äugla zua!
So tuat d' Ahndlmuata singa,
Konn 'n Kloan nit zschlof dabringa:
Dunnas Büabei, will nit schlofn,
Gibt ma heunt dos Nigei z'schoffn:
Sticht dih eppa 's neuge Stroh,
Oda beißt dih gor a Floh?
Z nieda host jo doh nit z' haptn,
'z Zuzei host jo ah in d' Pappn:
Mogst dih frei nit gleichdaruckn;
D' Windln san jo eh ah truckn;
Meina Treu, 's war doh dalogn,
Daß d' dih wieda hättst dazogn!
Heidln tua ih eh und singa,
Na, mih zimmt, ih muaß dih zwinga.
Däucht mih schier, es wird sih mochn,
Hebst ma wieder on zan Lochn;
Siagst, ih möcht, und han de Eil,
Und du hättst so schöan daweil.
Wirst a mol a wengerl größa
Und dei Gstell a Bröserl bessa,
Host nit Zeit zan Heidlpanzn
Und zan umanonda lanzn;
Muaßt recht lüfti umaspringa,
Mit die Ondern buglringa;
Wannst a mol a Hosn trogst
Und a roggas Knödl mogst.
Aba zlong därfst ah nit lafn;
Wer ih dir a Büachei kafn,
Muaßt ma lerna Druck und Schriftn
Und da Lehra wird dih lüftn!
Lerna därfst ma jo nit zweni;
Du, fürs Leben braucht ma da meni*
Bist ma eppa z' groanla** worn,
Wer ih d' Ruatn ah nit sporn.
D' Ruatn is' a guate Godl,
Bringt die Buam in rechtn Modl;
Trauad ih ma d' Ruat nir z' nehma
Kunnst ma später ondascht kemma;
's hot sih doh scho zuadatrogn,
Daß da Suhn sei Muata gschlogn!
Büabei! schaust mih so liab on,
Moanst, dos war jo weit davon,
Daß d' a so a Losta wogast
's Müatei mit 'n Steckn schlogast?
Tua jetzt schlofn, herzigs Büabei,
Wannst aft grössa wirst, kimmt 's Liabei,
Gfollt da 's Nochbarn kloane Sepha
Oda 's Hansl Kathei eppa;
Sogst der Oan: Heunt, Schotzerl, kumm ih,
Schleichst dih zwischn Liachtn umi;
Luigst dei Ahndl hellliacht on:
— Warst dahoam und häst nix ton. —
Nimmst ins Wirtshaus gor dei Kathei,
Zahlst 'n Met und schweinas Bratei;
Gwingst'n Schneida noh de Wochn,
Sullt eng gschind a Gwandei mochn,
Und in Sunta drauf wird's kündt;
D' Hochzat wird aft ah gleih gschwind.
*Menge **zu rührig, vorwitzig
Klewa is' a Jahrl uma,
Lüfti muaß da Boda kumma:
's hot wos ontrogn, 's is' wos zsommgfolln,
Jo, der Ofn, der is' zsommgfolln. —
's is' a Büabei, wie an Engerl,
Platzt recht viel und locht a wengerl.
Stehts kam on am etla Jahrl,
Wuaslt um a gonzes Scharl,
Brave Diandln, böse Buam,
Wochsn auf wis d' Holmaruabn.
Und die Großn san scho ziemla
Stork und kinna d' Orbeit frümmla,
Und die Kleanan schrein und humsn,
Daß Oan schier da Kopf tuat sumsn:
Nehman Vota bei die Haxln,
Toan recht lusti aufikraxln;
Toan recht umanonda hupfn
Immeramol in Schnurbort zupfn;
's Müatei schreit: Na, gebts a Rua!
Schaut recht harb und locht dazua.
Aftn kemmen ondre Zeitn,
Kummernuß und Zwidrikeitn;
Wird gleih kleana 's junge Schöckei,
Buam mian fuascht,* krüagn 's Kaisaröckei,
Schreiben, wia weit daß doh die Welt, —
Lossn bittn um a Geld.
Mit di Menscha is' 's nit bessa,
Wern s' a mol a wengerl größa,
Wars schier not, ma holtad Wocht,
Zwegn die Buama bei da Nocht.
Aba, d Menscha, dos san Gredln,
Hörn de Tei nit auf zan schedln;
San da ollaweil handl on,
Bis s' a jede ham an Monn.
Kehr um d' Hond, so san s' scho Müata.
Aftn kemen eahnre Brüada
A scho holbvakrüpplt zruck.
*müssen fort
No, in Natzl hot a Stuck
Wegbolbiert 'n rechtn Orm,
Und in Seppl — Gott erborm —
Bringen s' auf an Gorm* dahe,
Hot koan guatn Fuaß nit meh.
Aba d' Herzn san noh prächti
Gsund und jauzn scho weitmächti;
Kennen d' Muata scho von weitn;
Kimmt da Vota vulla Freudn,
Und die Schwestern mit die kloana
Vettern und mit eahnre Manna:
Weil 's na doseids, weil 's na doseids;
Grüaß eng Gott, na, weil 's na doseids! —
Jo vor Freudn woant 's olt Müatei;
Und da Vota reißt sei Hüatei
Kloan dakema, gschwind von Kopf,
Aftn sechts 'n weissn Schopf. —
Aft host olle deine Kina!
Und in Ausnahmstübl drina,
Loßt d' an Most hetrogn an süaßn,
Und die guatn Buama müaßn
Jatzt dazähln — na, Weibei, hör ma,
Oba na, de Kloan, de lärma,
Und a Rua gebns doh ka Grandl:**
Liaber Ähndl, liabe Ahndl!
Geht’s in oan fuascht, wissns schon,
Schlofn heunt ban Ähndlmonn.
*Karren **Bißchen
Gehn die Großn aft mitsomma,
Wia s' holt zsommghörn, in die Komma.
Und bei dir in Bettei drina
Schloft dei Wei und d' Ahndlkina,
Aftn — moch in süaßa Rua
Deine oltn Äugla zua.
Mei weißes Lamperl
Mih gfreuts, daß ih a Lamperl hon,
Es hot a weißes Pölzl on;
Und Äugla just, wia Himmelsblau;
Und wann ih recht tiaf einischau,
's is' gspoaßi ah, kimmts mir in Sinn:
Ei, schod, daß ih ka Lamperl bin.
's is' nit zwegn daß ih hupfn kunnt
Mit Ondern auf n Wiesngrund!
's is' nit, daß ih a Pölzl hätt
Für n Winta, wann der Olmwind geht;
Ih möcht nur sein so guat und froh,
Ols wia mei weißes Lamperl do.
's Stückl Brot und
sei Gschicht
An Bissn Brot ißt ma gern,
Er schmeckt ollaweil guat;
Gibt a stoane Kroft
Und a rösalads Bluat.
Ih gunns ah an Jedn,
Wanns Tischl is' deckt,
Und bring eahm an Gsegndasgott
Ah, daß 'n schmeckt.
Aba glaubn tuat mas kaum,
Wann mas Loaberl onschneidt,
Wia long daß sei Gschicht,
Und sei Wegerl, wia weit!
No, Bräundl, geh weita,
Wos schofelst dann so?
Du möchst da 's grean Waserl
Holt ogrosn noh!
Loß 's gehn, dos muaß eini,
Mei Bräundl, in d'Erd,
Mir kriagn scho wos Bessers,
Wann 's Körndl aufgeaht.
Jo freili, für dih wärs
Scho besser a so;
Begrobst jatzt dei Heuwies',
Und kriagst nocha 's Stroh. —
Und jatzt in Gottsnom,
Saan ma 's Körndl holt aus;
Loß 's wochsn, o Herrgott,
's is' 's letzte in Haus!
Und ös Buam mochts an Zaun,
Daß ka Vieh nit kimmt drauf.
Und aft steckts ma für 'n Schaur
A gweichts Polmzweigl auf!
Und ih bin jatzt firti
Mit den wos ih tua;
Und in himmlischen Vota
Stehts Weitere zua. —
Na, lusti, Buam, tonglts ma
D' Sicheln recht schneidi,
Und riglts* eng, tummelts eng,
's Körndl is' zeidi!
Und 's Mensch schneidt voraus
Und tuats Bandl windn,
Und da Bua schneidt hint noche,
Tuat 's Garberl bindn.
Ös Kina tuats Holmklaubn,
Und trogts ma s' schöan zsomm;
Die Pforrormen müassn jo
Doh ah wos hom.
*rührts
Auf d' Nocht wirds zan Schöbern,
Tuats Monscha schöan scheina,
Aft künnts a weng golstern*
Vorn Essn, wegn meina.
*scherzen
Mochts 's Stodltor auf,
Daß a Fuhr eini konn;
Die Drescha san do,
Und jatzt gehn ma 's gleih on:
Bum bim bam —
Hund is' tod!
Geht’s in da Scheun,
— 's Dreidreschn leid ih nit,
Vier müassn sein
Schlogts ma 's Körndl
Lüfti aussa,
Müassn d' Flegl lusti kleschn,
Und daß jatzt noh d' Sechszohl pumpert
Müassn Buam und Menscha dreschn:
Bäurin boch Kropfn,
Sechszipfade Zupfn,
Die beangadn, bauchadn
Körndl toan hupfn. —
Buama, tuats jatzt reitern, windn,
Daß die Gratn doni fliagn,
Bringts ma d' Windmühl gleih ins Klappern,
Daß ma 's reine Körndl kriagn:
Wos an orndlichs Körndl is'
Find sei rechte Stroßn gwiß! —
Foßts eini, foßts eini,
Ins Kornsackl ein;
Und da Wastlbarnbua
Muaß da Mühlesl sein.
Und da Mühlstoan is' schorf
Und er pockt dih scho gleih,
O Körndl, liabs Körndl,
Mit dir is' 's vorbei!
Aba Flügerl wirst kriagn
Und wirst weiß wia a Kreidn,
Und a Jeda muaß sterbn,
Der an Engl will sein!
Aba ehanta* muaßt wondern
Ins Fegfeuer noh ein;
Es wird schon a Brotgluat
In Bochofn sein.
*früher
Da Weg der is' long gwest,
Vull Sorgn und vull Not,
Aba jatzt is' da Tisch deckt
Fürs tägliche Brot.
— Und an Bissn Brot ißt ma gern,
Mocht a rösalads Bluat,
Und wann ma sein Gschicht woaß
Schmeckts doppelt so guat.
A por Wörtl an meine
Londsleut
Ei, liabe Londsleut, grüaß eng Gott,
No, seids noh Olle gsund?
Zan Teufelhuln! ös seids ma grod
Scho kema auf 'n Hund!
Na, losts a mol, ih bitt eng schön,
Ih muaß eng heunt wos sogn,
Ös müaßts mih oba recht vastehn,
Und jo nit gor z' viel frogn.
— Z' erst sog ih eng, daß 's Menschn seids
Mit Herz und Sinn und Ehr,
Und daß 's die gleichn Rechtn heits*
Wia jeda große Herr.
Daß 's schwitzn müaßts in Hobafeld,
Dos hot just nit viel z' sogn;
Es wochst holt nindascht** auf da Welt
A Tischbrot ohne Plogn.
*heischet **nirgends
Da Kaufmonn sitzt oft stundnlong
Bei seinen Sull und Hobn,
Und d' Rechnung mochtn ongst und bong,
Sie gehtn oft nit zsomm.
Die Doktors und Beomtem fein,
De hams holt ah nit guat,
De schwitzn in ihr Ongströhrn drein
Aus Sorg jo völli Bluat!
Und wann s' ah gleih Minister wern
Und ham an seidan Rock;
Bedeande sans und ham an Herrn
Und ah — an Bettlsock. —
Ih war holt ah a Bauernbua,
Ös wißts jo, wo und wer,
Und jetza trog ih gwichste Schua,
Und bin a gmochta Herr.
Jo mein Gott, Olls is' ah nit guat,
A gwichsta Schua druckt ah!
Und immeramol, do wirds ma z' Muat:
Wann ih ban eng noh wa!
Wia hot ma oft a Hobakoch
Ban eng so prächti gschmeckt,
Und han zan roggan Knödl noh
A Wossasuppn gschleckt.
He saggera! ös hobts mih gsegn
Und kennts mein olte Schneid;
Ih hätt frei ollweil tonzn mögn
Und Olles hot mih gfreut.
Jatzt eß ih brotne Händln wul
Und geh a weng spoziern;
Dabei is' ma da Kopf so vull
Von Sorgn und von Maniern.
Ös kennts es doh, wia wol 's oan tuat
Auf frischa, greaner Flur;
O Gott, ös hobts es gor so guat
In Tempel da Natur!
Bleibts schön ban Pflua und Spotnstiel
Und wöllts nit eppa mehr;
A braver Baur is' grod so viel,
Ols wia a brava Herr.
Und tuats ma 'n Bürgamoaster schön,
Holt, der an gscheitn hot,
Und wanns eng nit will zsomdagehn
So frogts 'n um an Rot.
Und bleibs ban Oltn, wanns eng gwiß
Glückli mochn konn;
Wann oba 's Neuge besser is',
So nehmts es donkbor on.
Und wos ih eng noh wünschn wollt,
Dos war wul gor viel wert:
An guatn, bravn Pforra holt,
Der 's Rechte denkt und lehrt.
Und jatzt paßts auf, jatzt kimmt erst noh
Dos Wichtigst, miakts engs wul;
Ih bitt eng, Londsleut, schickts ma doh
Die Kinder in a Schul!
Vor Zeiten hots es freili ton,
Wann Oana nix hot kunnt;
Wer heunt nit schreiben und lesn konn,
Der is' schon auf 'n Hund.
In jedn Büaberl steckt jo schon,
A Stootsminista drein,
Und wer den aussa beutln konn,
Muaß nur a Lehrer sein.
Eng Landsleut steckt in Herzn tiaf
A Reichtum, in Geblüat,
Die Königskron, der Odlsbriaf,
An ehrlichs, innigs Gmüat!
's is' a Kunst
Jo, 's Leben, dos is' a große Kunst,
A Jeda bringts nit zwegn,
Es wird gor oft vapfuscht, vahunzt,
Es is' holt gleih wos gschegn.
Und wanns amol an Schrick* tuat kriagn,
So keit** ma sih nit drum,
— Zaschlogts holt, daß die Trümma fliagn,
Ma bringt sih selber um. —
Jo, Sprüng und Schricka gibts gor viel,
Wers Leima nit vasteht,
Den geign ih aus, er hoaßt nit viel,
Und wos er mocht is' Gfrött.
Wer leima konn, wanns tschali geht,
Und redli kimmt durch d' Erd,
A Künstler is' 's, der 's Leben vasteht,
Sei Werk is' ah wos wert.
*Sprung **kehrt
D' Apothekn fürs kronk
Herz
Du sogst, daß dir dei Herz war kronk,
Scho zan Vazweifeln grod;
Jo mei! ih konn dir a nix gebn
Ols gläubla* nur an Rot:
Wanns dir in Herzen fallt, so geh
Ma jo nit gleih zan Boda,
Der legt dir gleih a Pfloster auf
Und loßt dir eppa Oda**;
Er setzt dir Egln auf 'n Bauch,
Und gibt da wos zan Schmiern,
Und sogt, es druckadn dih d' Wind,
Und tat dih brav laxiern.
Und schickt da noh zan Brechn wos:
A Löffl olle Stund;
Und Pilln und Pulverln, ollaweil,
Jo mei! dos mocht a Herz nit gsund!
*gleichwohl **zur Ader lassen
Do woaß ih dir an ondern
Woaß.*
Und kenn da gor an gschicktn Herrn,
Der hot a große Apothek,
Und deant damit an Jedn gern.
Da beste Bolsam für dei Herz
— Do rinnt er draussn, kennst 'n eh,
Der guißt da frisch von Himmel oa**
Es is' da Wildboch von da Höh.
Und 's beste Pflosta für dei Load
— Dos sog ih — wird da fruadla*** dean,
Geh aussi do und leg da's auf,
Es is' da stille Wold, da grean.
Da beste Odaloß für dih,
Wann dih tuat druckn 's dicke Bluat:
Geh loan dih in a Feichtn on,
Und woan dih aus, aft wird’s scho guat!
Die Pilln, de warn ah gor so guat,
Ma därf s' na onschaun, is' 's dakennt,
Sie san in an blown Schachterl drein,
Und hoaßn: d' Stern am Firmament. —
Und olle Stund an Löffvull
Von Glaserl do, ih gib da 's mit,
Es is' wos drein und außn stehts:
Da liabe Gott valoßt oan nit. —
Dos is' den guatn, gschicktn Herrn
Sein Apothek für d' Herznswund;
Du konnst da kemma, wanns du willst,
Sie steht dir offn olle Stund!
*Rat **herab ***sicher
D' Erbschoft
Sis' richti wohr, jatzt woaß ih's gwiß,
Daß d' Erdn do mei Muater is'.
Bin neuli her zan ihr, hon gfrogt:
Frau Muata, konn ih d' Erbschaft hobn?
"Jo, jo, mei Kind," hot s' nocha gsogt,
"Du muaßt sie holt ah aussagrobn.
Du kriagst nit zweng, ih moan da 's fein,
Ih han an gonzn Säcklvull,
Geh, brauch dei Hond und greif holt ein
Und nimm da s', ih dalaub da 's wul." —
Ih brauch mei Hond und schau dazua,
Und knöpfl holt 'n Säckl auf;
Auf oanmol han ih Sochn gnua,
Und Brot in Überfluß noh drauf.
Jo Muata, ghört dos Olles mein?
—"Na jo, und so is' 's ollaweil,
Aufs Johr greifst nocha wieda ein
Und nimmst 'n Zins von Kapital.
Wer fleißi is', der leidt ka Not;
Und tuat dir's Haun und 's Grobn nit ohnt,
So nimm dein Zins, dös tägli Brot,
Denn 's Kapital, dos is' — dei Hond."
's Erbguat
Wia 's Müatei auf 'n Tod is' glegn,
Do hoaßt 's mih eini, in ihr Komma,
Und wia 's mih aft ban Bett hot gsegn,
Hots gleih a nußbams Kastei gnomma.
Hot gsogt: "Jatzt los', mei Töchtei, treu,
Do war dein Erbtoal, han nix bessas.
Ih bin nix, ols a Bettlwei,
Und ah a Gräfin hätt nix Größas.
Ih hans ah von mei Muata giabt*
Und wia dei Vota wurd mei Gfürta;
Do han ih noh mein Erbguat gliabt
Und han eams brocht, gstott Geld und Güata.
Do host es, gib fein ocht damit,
Tuas ah Neamd zoagn, ma kunnt da 's nehma;
Valuis ma 's und vawantschls** nit,
Ols bis dei Hochzeitstog tuat kemma.
Und findst a Monnerl, dos d' holt most,
— 's muaß sein a Brava und a Guata;
So gib eahm Olles, wos d' nur host,
Dei Herz und 's Erbguat von da Muata!"
Und wia ih 's Kastei öffna tua,
Do siah ih holt a schneeweiß Kranzei;
Dos kriagt ma gwiß koan ondra Bua,
Ols wia da Bräutigon, mei Hansei!
*geerbt **vertausche es
Der Omashaufn
Ih schau an Omashaufn zua,
Do wuaslts her und hin und her,
Und trogn und schiabn und ziachn toans
Und laufn üba Kreuz und Quer.
Die Großn tretn auf die Kloan
Und nehmen eahna d' Splitterln o;
Und nocha raufn s selba drum,
Und gebn ka Rua 'n gonzn To.
Mir kosts an Rucka mit 'n Fuaß,
Und tschali is' dos gonze Nest;
's is' neama gonz, nur Trümma gibz´ts
Und Olles is' umsunstn gwest.
An Omashaufn is' ah d' Welt,
Es schaut an Ondra zua den Gwuaß;*
Und wird eahm 's Unrecht endli zviel,
So kosts an Rucka mit 'n Fuaß! —
*Gewirre
D' Schneck
Ih han heunt auf 'n Wiesngrund
Ana Schneck zuagschaut a gonze Stund.
Na, de geht loanlad, denk ih mir;
's ka Wunder ah, trogts Haus mit ihr.
A Zoachn,* daß s' neamer umkehrn will,
Bis s' endli gfundn hot ihr Ziel.
Und wo dös fleißi Ding is' kriacht,
Do war a Straf, gor silbaliacht.
— Wann a jeda Mensch, der vorwärts draht,
A liachte Spur hintalossn tat! —
*Zeichen
's Neberl
Druntn ban Boch sitzt a Holtabua,
Schaut sih a kloans bißl um;
Schön is' da Himmel in olla Frua,
D' Vögerl toan schrein umadum.
Hintern selbn Riegerl, wo 's Waldl blüaht,
Steigt a weiß Neberl in d' Höh,
Wia dos da bildhübsche Holta siaht,
Seufzt er still; 's Herz tuat 'n weh:
"Dih tuat ka bösa Vawolta schlogn;
Dih sticht ka Distl in d' Füaß;
Dih hot ka Diandl, ka Liab betrogn,
Neberl, du host es so süaß.
Paßts da bei uns auf der Erdn nit,
Steigst zan blown Himmel in d' Höh;
Neberl, ih bitt dih schön, nimm mih mit,
Unglückli liabn, dös tuat weh!" —
Hochbetrüabt sinkt er aufs Zittermoos;
Nickt a weng, kimmt eahm da Tram,
Glückli, ols wia in den Muataschoß;
Duslt er untern grean Bam.
Wia er aft wieder is' aufawocht
War eahm ums Herzerl so mild;
Aba da Himmel hot neama glocht,
Hat sih kuhlschworz einighüllt.
Blitzn tuats, daß schier in Teufel graust,
Dunnern, daß 's stärka nit kunnt;
Hui, wia da Hoglschaur niedasaust,
Moan tuat ma, d' Welt geht scho z' Grund.
Pisch! fliagn die Tropfn zan Schäfa hin,
Der untern Lerchbam tuat liegn:
— "Kennst mi noh, daß ih 's sel Neberl bin,
Dos übas Riegerl is' gstiegn?"
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