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VIII.
In der G'schwindigkeit 2

 

Stoßgebet
Dö feine Nasen
Spielteufel
Waldtraum
Dö Beicht'
Der Weinbauer
Bein Zuaschau'n
Hofmusi
Himmelfahrt
D' Heirat
D' Einteilung
Am Johanni
Mitleid'n
Dö Berghaub'n
Sturmkog'l
's Gsangl
Buaßfahrt
Der Strumpf
Der Wettermacher
Kirta'freud'

 
Der Geig'nhansel
Dö stille Mess'
In Wean
Der erste Sturm
Der Muater ihr Vaterunser
Bein Aufhör'n

 

Stoßgebet

In der Kircha, eh ganz hinten,
Rechter Hand von Weihrauchpfandl,
Kniat und bet't voll höchster Andacht
Heunt der alte Bettler Xandl:

"Liaber Gott, i geh' in d' Häuser
Und schau' her, iatzt is's vier Wochen,
Daß i nia was kriag' als Bohnln,
Moring san s' mir a versprochen.

Liaber Gott, i bitt' Di recht schön,
I verlang' sunst koane Gnaden,
Aber, wann sö s' wieder anbau'n,
Lass dö Bohnln nimmer g'raten."

Dö feine Nasen

Probier'n hat er's wöll'n, der Herr "von" aus der Stadt,
Und kaft si' a Wirtschaftl draust,
Was wird's denn a sein? — Gibt ja Büacheln für all's,
Da les't er, iatzt hat er's heraust.

Nach'n Büachl wird's eing'richt't; oan Hackerl nur hat's,
Sei Nasen is fein, Gott sei Dank,
So g'fallt eam bald 's Viach und der Misthaufa nöt,
Sö machen eam alles z'viel G'stank.

Es muaß a soa geh'n; viel teurer wohl kimmt's,
Sein Ziel aber, ja, er erringt's,
's fein Naserl hat's guat; D' Luft is üb'rall ganz rein,
Koa G'ruch. — Nur in'n Geldadel stinkt's.

Spielteufel

Durch's Dorf hatscht der Spielteufel langsam,
Geht's aus schön von obnat bis unt',
Ob's do nöt Leut' gab, dö er listi
Zu'n Spiel'n a wen'g anlerna kunt.

Oh, gibt scho oan! — Da is der Kramer,
Der Jaga, der Wirt dort am Platz,
Und Burschen gnua g'winnt er für d' Karten,
Sö g'freu'n s' schon bald mehr wia a Schatz.

So lockt er a Menge so Kampeln,
Es san eam viel Häuser zu'n Will'n,
Und wo er nur Tür'n a wen'g aufmacht,
Er schaut si' oan' z'samm', bringt s' zu'n Spiel'n.

Kehrt üb'rall keck zua, bis auf'n Pfarrhof,
Da los't er und hat si' glei draht,
Denn da beten s' drin auf lateinisch:
"Trull ultimo solo valad!"

Waldtram

Bist dir g'nua ganga,
Hast di recht g'hitzt,
A'f d' is's in'n Wald guat,
Weil ma nöt schwitzt.

Harzg'ruch, der süaßen,
Ziagt ma schön ein,
Und in a Schlaferl
Kimmt ma leicht d'rein.

Was ma da tramt Schön's
Auf den still'n Platz! —
Tiaf in der Erd' d'rin
Find't ma an'n Schatz.

Viel Gold, viel Stoana
Funkeln entgeg'n;
Reich bist; a Küni
Is nix dageg'n.

Füllst deine Taschen,
Pampfst dir s' voll an,
Leuchten dir d' Aug'n froh,
Glücklicher Mann!

Nacher wirst munter,
Greifst g'schwind in d' Säck', —
Und da is richti —
's Briaftasch'l weg.

Dö Beicht'

D' kloan Reserl hat d' Sünden schön aufg'schrieb'n
Und sauber in's Betbüachl g'legt,
So kann ihr ja weiter nix g'scheg'n mehr,
Si is vor der Beicht' nimmer g'schreckt.

Halt' 's Büachl schön fest, und so glankelt s',
Wia's Straßerl just geht, hott und hütt,
Und wann's a alloan is, dös macht nix,
Geht eh allweil 's Bacherl mit.

Na also; und z'spat is's ja a nöt,
Wia s' kimmt, geht's der Pfarrer grad an,
Er setzt si' in'n Beichtstuhl und schneuzt si,
Muaß s' nimmermehr knian lang hiedan.

A Weil' aber do, bis s' auf si kimmt.
"So Reserl." — Jatzt zappelt s' halt hin.
"Ich armer, ich sündiger Mensch" — bet't s' —
— Suacht d' Sünden in'n Betbüachl d'rin.

"Ich armer, ich sün —" Ja, sie blattelt,
Draht 's Büachl, wendt's rechts und links um.
"Ich armer, ich —" woant s' — — "No was hast denn?
Was woanst denn? — Geh', beicht' liaber frumm."

Da schaut s' 'n Herrn Pfarrer in's G'sicht iatzt
Wia Engerl, so unschuldi schier:
"Bitt' recht schön, verzeig'n S' mir's, — i kann nöt —
I hab' keine Sünden bei mir!"

Der Weinbauer

Er hat an'n Wein, an'n guaten, g'fexnt,
So süaß bald wia der Muskateller,
D'rum woaß er a nix G'scheiter's z'toan sunst,
Als, er geht alle Tag' in Keller.

Es tuat eam nix; neamt siacht'n wackeln,
In Red'n kann a koa Mensch was kenna,
Erst mit der Zeit kimmt dös und dös für,
Er muaß in'n Markt zun Dokter renna.

"Ja, was dös eppa is, Herr Dokter,
Bald san s' wia a'g'schlag'n, meine Glieder,
Gach saust's in'n Kopf; i kriag' an'n Schwindel,
Glei zittert all's in mir recht wieder.

Gab's gar nix für dö dummen Zuaständ'?
I möcht' s' verlier'n gern bald a bissel."
"O, dös kannst ganz leicht," sagt der Dokter,
"Verlier' nur z'erst —dein' Kellerschlüssel."

Bein Zuaschau'n

I hab' der Wickerl gestern zuag'schaut,
Wia s' Soafenkugeln just hat g'macht,
Schön hat sie's blasen, größer wor'n san s',
Und Farb'n hab'n s' g'spielt, dö reine Pracht.

Wia s' aber just am liaber'n g'west san,
A Pfluscher g'schwind, — und aus is's g'west.
"Was wa denn dös?" woant 's kloane Menscherl,
Schaut d'rein und hat si' gar nöt tröst't.

I hab' ihr zuag'schaut, und hab' aufdenkt:
"So geht's mit'n Glück. Ma formt's, ma zwingt's,
Es glanzt und schimmert, und es g'freut oan'n,
Und wann's am schönsten is, — so zerspringt's."

Hofmusi

Sunta is, d' Seg'nmess' is g'lesen,
Wo ma iatzt ausrasten kann,
Stolz steht er draust mit sein'n Pfeiferl,
Hört si' sei Hofmusi an.

Ja, und dös san Musikanten,
Fest beinand, guat ean Geld wert,
Lacht eam frei 's Herz in'n Leib lusti,
Wia er s' so z'sammg'stimmter hört.

Denn ob er rechts oder links los't,
Üb'rall her klingt's eam entgeg'n,
Munter san d' Hofmusikanten,
Rühr'n si', was s' künnan und mög'n.

"Kikeriki!" und "Krukru!" geht's
Fein nachanand in der Höh',
Unten zun Aushalten wieder,
Hört man's: "Oin, Oin! Muh! und Mäh!"

Geig'na und trummeln und blasen
Tuat d' Musi d'rin in der Stadt,
Er neid't ean's nöt; er id z'frieden, —
Daß er sei Hofmusi hat.

Himmelfahrt

Wia er von'n Grab' is erstanden,
Dort am Charmsamsta', der Herr,
Hat er 'n Aposteln und Jüngern
Vierz'g Tag' nu predigt sei Lehr'.

A'f d' hat er g'sagt: "Meine liab'n Leut',
Jatzt sag' eng nix mehr als dös:
I fahr' zun Vater'n in'n Himmel,
's and're herunt' macht's iatzt ös."

Is a nu hin zu der Muater,
Sagt ihr all's: "No wia bist g'sinnt? —
Willst eppa mitfah'rn, gang' eh leicht,
Oans nur woast: Tummeln hoaßt's g'schwind."

Hat d' Muater Gottes halt einpackt,
Hat si' a g'schlaunt wohl so weit,
Aber si is halt a Frau g'west,
Dö wer'n nia ferti zur Zeit.

Also fahrt unser Herr Jesus
Pünktli in'n Mai himmelauf,
Und d' Muater Gottes Maria,
Dö fahrt erst drei Monat' d'rauf.

D' Heirat

Du willst den Ziaglknecht zun Mann,
Von mir aus guat; i kann's nöt hindern,
Du muaßt nur denka, was da g'schiacht,
Wia's geh'n soll, kemt's amal zu Kindern.

Hast du nix und er a nöt mehr,
Ös habt's eng gern; na ja, dös lob i,
Nur sag' mir: Auf was heirat'st denn? —
Da schaut s' in's Firta: "Auf Jakobi."

D' Einteilung

Er hat a wengerl scho was g'red't,
Als Kind glei in derFatschen,
Und allweil besser hat er's g'lernt,
Sei größte Kunst war's Gatschen.

Ka'm hat er wo was g'wißt vo wem,
Bum's hat er's schon verraten,
Ha'ts üb'rall hintrag'n und erzählt
Drei Stund' oft in oan'n Ath'n.

So hat er's tan bis zu der Stund',
Wo 's Totenglöckerl scheppert,
Und wia scho ganz kalt g'west is,
Da hat er a nu pleppert.

Amal hat's aber do a End',
Und 's hoaßt in'n Himmel wandern.
Da gang er halt, er is a Mann,
Glei zuwi zu dö andern.

Der Petrus aber ruaft eam: "He!
Bei uns geht's nöt nach'n Leibern,
Du hast nix tan dei Leb'n als gatscht,
Du geh' — zu'n alten Weibern."

Am Johanni

A Käferl gibt's, nacher a Würmerl,
Dö hab'n um Johanni ean' Zeit,
Geht's da hübsch geg'n d' Nacht, g'schiacht a Wunder,
Da leuchten s' all' zwoa, wia nöt g'scheit.

Der Käfer is allawal 's Mandl,
Und 's Würmerl, dös is sei Madam,
Ean Hoamat hab'n s' unter der Staud'n wo,
Kann sei a hiebei, bei dö Bam.

Und 's Leb'n hab'n s' ean' wunderschön eing'richt't,
Der Käfer fliagt draust' um und leucht't,
Und sie laßt dahoam ihr Liacht glanzen,
Denn da is dö Welt, wo s' nöt weicht.

A so geht's ean' guat und san s' z'frieden,
A schöne Lehr' geb'n s' uns Frau Moam,
A Mandl leucht't drausten am bessern,
Und 's Weiberl am schönsten — dahoam.

Mitleid'n

So oft er vabei geht bein Tomerl,
Und siacht durch's kloan' Guckerl sei Kreuz,
So oft kimmt eam 's Mitleid'n a wengerl,
Er greifat in d' Hosen bereits.

Nur is er halt gar so viel kluag, wißt's,
Koa Bröserl nöt laßt er gern aus,
So seufzt er nur tiaf und geht weiter,
Mit den kimmt er wohlfliger d'raus.

Jatzt aber, iatzt siacht er, san s' krank wor'n,
Koa Kost hab'n s', koa Hilf' und koa Pfleg',
Da kann er do nimmer kalt zuaschau'n,
Glei — geht er an'n ganz andern Weg.

Dö Berghaub'n

Daß d' Welt nöt daherschaut
Wia a Nudelbrett grad,
Is's'n liaben Gott eing'fall'n,
Daß er Berg'n herg'setzt hat.

Dö steig'n auf bis zun Himmel,
Dös wa' eh nöt so schlecht,
Nur wann's grau wird und 's waht kalt,
Nacher friert sö's drob'n recht.

Also beten s': "Gott Vater,
Schau, wannst D' moan'n tat'st und glaub'n,
Daß uns d' Kälten nöt ankunnt,
Bitt' schön, gib uns a Haub'n."

Sagt er ja: "Dö künnt's a hab'n."
Und vor'n Reg'n und vor'n Schnee,
Wann's halt grob wird, hab'n dö Berg'n drob'n
Eana Haub'n auf der Höh'.

"Is's eng recht iatzt?" — "No freili,
Und wir danken Dir d'rum." —
"No mi g'freut's, und geht's pfiffi
Mit dö Pudelhaub'n um."

"Toan wir eh," sag'n s'; "schaut's wild her,
Setz'n wir s' auf g'schwind, gel' ja?" —
Und kimmt d' Sunn' wieder füra,
Nacher nehmen wir s' — a."

Laßt's der liabe Gott gelten,
Is dabeiblieb'n seit den,
Hab'n s' a Haub'n, d' Berg'n, a'f d' kimmt was,
Und hab'n s' koane, — bleibt's schön.

Sturmkogel
Ein kleiner, gegen Norden gelegener Berg bei Hohenberg

's is a Guglhupf, a kloaner,
Schaut nix gleich, hat bald a End',
Und zwoa Schuaster san dahoam durt,
Hab'n s'n "Schuasterbügl" g'nennt.

Daß er halt grad a sei'n Nam' hat,
Wia ma'n schreibt, den niader'n Krutz:
"Brauchst koan'n bessern nöt, kloan's Zwerg'l,
Bist ja eh für gar nix nutz."

Hat'n wohl a bissel g'magerlt,
Aber, denkt er, g'scheit is schön,
I steck's ein, wann's aber sein will,
Zoag' eng's do nu'mal weg'n den.

Und er tuat's; der drausten Wind kimmt,
Fürcht't si' eh scho all's recht drauf,
Siachst es, und der "Schuasterbügl" —
Ganz alloani halt er'n auf.

Ah! da hab'n s' iatzt scho Respekt kriagt:
"Wer mit'n Wind so grimmi raft,
Derf nöt "Schuasterbügl" hoaßen.
Na, sag'n s', der wird anderscht taft.

Weils't d' den Sturmwind so schön aufhalst,
Wann er nu so burrt und greint,
Sollst was hoaßen a, was an'n Klang hat,
Unser "Sturmkog'l" bist von heunt."

's Gsangl

Und ob s' was hab't und ob s' was g'freut,
Nur Singa is ihr Seligkeit
                Den ganzen Tag.

Heunt kann sie's gar in aller Fruah,
Da macht s' ihr's Fenster auf dazua,
                Daß's außi kann.

Drent umi is der Hansel g'loant
Und los't, z'erst glaubt er frei, si woant,
                Kimmt aber drauf.

Los't weiter, wia sie's iatzt hoch kann,
Dös greift 'n Hansel so viel an,
                Er muaß zu ihr.

Es leid'tn nöt, er muaß ihr's g'steh'n,
Mei liabe Mirz — i bitt' di schön —
                Mach's Fenster zua.

Buaßfahrt

D' Murzinger Lisel is wallfahrten ganga,
Und weil s' recht Sünden gern a'büaßen tat,
Also, so will s' ihr a wengerl was antoan,
Bloßfüaßi geht s', wann's a regn't oder waht.

Und über fünfavierzig Staffeln rutscht s' auffi,
Daß s' ihre Knia scho bald nimmermehr g'spürt,
Legt si' auf d' Stoana nach allerlängst nieder,
Hat si' a Viertelstund' nacher nöt g'rührt.

Daß nu recht bet't hat und beicht't, dös is eh g'wiß,
Bringt a mit all'n den hübsch Sünden schon an,
Aber sie moant, wia sie's g'spürt so in Ganzen,
's druckaten s' nu oan a wen'g dann und wann.

Und in den Glaub'n is s' mittagmahl'n iatzt ganga,
D' Suppen wia Wasser, 's Fleisch flachsat und hart,
Zuaspeis' recht anbrennt, der Semmelschmarrn ranzi
Und a "Cichori", auf den hat s' nu g'wart't.

Wia s'n ganz ausbuxt hat bis auf'n Satz drunt,
Sündteuer zahlt' all's, da nimmt s' iatzt ihr'n Huat,
Und völli leicht schaut s' zu'n Himmel auf d' Höh' hin,
Alles is a'büaßt, sie hat nu was guat.

Der Strumpf

Zeitung les't er allweil fleißi,
Wia eam s' d' Expedit'rin leicht,
Und so hat er ganz sein'n Kopf voll,
Wia 's Volk schön sei Ziel erreicht.

Und da kann er red'n langmächti,
Bringt a Menge füra g'schwind,
Sie los't zua, und daß s' was z'toan hat,
Strickt s' an'n Strumpf bein Ofa hint.

Ja, so toan s'; eam geht's von' Mail recht,
Ihr geht's vo der Nadel fest,
Und 's trifft z'samm', er braucht nur aufz'hör'n,
Is der Strumpf a ferti g'west.

Der Wettermacher

Der alte Klaus is wohl a feiner,
Sei Kunst, dö darf ma nöt verschrei'n,
Denn neb'nbei, neb'n sein'n Schneidern, zwingt er's,
Er sagt'n Leuten 's Wetter ein.

Auf vierzehn Tag' voraus verrat' er's,
Ob's schön bleibt oder regna soll,
Denn er hat Frösch' und g'wisse Pflanzerln
Und Hean'raug'n alle Zechen voll.

Aus all'n den kennt er s' Wetter pünktli,
Da is er Moaster in den Fach;
Er b'stimmt's scho g'nau. — Nur unser Herrgott,
Der halt't si' nöt allweil da'nach.

Kirta'freud'

Wia gern gangat s' zu der Musi,
Wia schön wa' a Kirta'tanzerl! —
Geht nöt; leid'n's drei große Herr'n nöt;
Ihre Buab'n: Hans, Michl, Franzerl.

Also laßt s' ihr'n Mann alloan geh'n,
Der steckt Geld ein und hat's prächti,
Ißt und trinkt, und tanzt, spielt Karten,
Raft a und bleibt aus langmächti.

Wia er hoamkimmt geg'n der Fruah erst,
Z'fetzt, und mit an'n Kopf, an'n dicken,
Da hat  s i e  ihr Kirta'freud' iatzt,
Ja— sein'n Janker derf s' eam flicken.

Der Geig'nhansel

Es geht scho zun End' hübsch
Und 's Liacht halten s' ein,
Der Tod tritt zun Bett hin:
Es muaß amal sein.

"Ja, Geig'nhansel," sagt er,
"Du hast dir g'schert gnua,
Hör' auf und geh' mit schön —
In d' ewige Ruah'."

Der Geig'nhansel aber
Nimmt d' letzte Kraft z'samm':
"Oanmal bringt's mir d' Geig'n nu,
Oanmal in Gott's Nam'!" —

No toan s' eam den G'fall'n halt,
Er setzt si' halb's auf,
Und spielt auf der Winsel
Sei Leibstückel d'rauf.

Und Wunder wirkt's, Wunder
Sei Fiedeln! Er kann's! —
Der Tod is davong'rennt,
So falsch geig'nt der Hans.

Dö stille Mess'

Der Luxner kimmt zun Pfarrer,
Wia's regn't in oaner Näss':
"Morg'n is mein'n Wei' ihr Sterbtag,
I zahlat gern a Mess'.

Was kost'ts denn?" — "No fufz'g Kreuzer." —
Da schaut der Luxner: "Bitt',
Gang's nöt um dreiß'g, Hochwürden,
I hab' nöt mehra's mit."

"Ja, mei Mann, — um dös geht's nöt,
Fufz'g Kreuzer sagt 's Statut,
Und aus is's. — G'handelt wird nöt,
A Pfarrer is koa Jud'. —

Was willst denn nu?" — "No, wissen S',
I hätt' mir halt nur denkt,
Sö nehmen dö dreiß'g Kreuzer
Und lesen, so lang's g'lengt."

In Wean

"Jessas, in Wean bist g'west, Hiasel?
Also wia is dir denn g'scheg'n?
Hast üb'rall hing'schmeckt a bissel,
Hast recht viel Schönheiten g'seg'n?"

"Hinzaxelt hätten s' mi eh wohl
Kreuz und quer durchi durch d' Stadt,
Ja, und i kann eng's nöt sag'n gnua,
Wia viel, viel Leut' 's da geb'n hat.

G'fahr'n keman s', ganga und g'radelt,
Oan' allweil hin, and're her,
Und kimmst da mitten wo eini,
Brummt dir der Kopf allweil mehr.

D'rum, was's z'seg'n gibt, i hab' nix g'seg'n,
Gar nix, i kann nöt dafür,
I hab' nur schau'n müassen fleißi,
Daß i nöt z'sammg'stößen wir'."

Der erste Sturm

Seit daß's fliag'n kann, 's junge Schwalberl,
Hat's in'n Nest koa Bleib'n, koa recht's,
Und wann d' Muater nu so zwigatzt:
"Bleib dahoam!" — Nix; außi möcht s'.

Und a Muater, is s' a Schwalb'n iatzt
Oder is s' a Fürstin reich,
Wann a Kind recht bitt't und bettelt,
Gibt s' eam nach; dös bleibt si' gleich.

"Fliag' halt aus in — weiter kimmt s' nöt,
Wo is 's junge Schwalberl schon,
Hat scho d' erste Kerschen anpeckt,
Iatzt geht's aus an'n andern Ton!

Z'essen gnua, wohin s' nur schau'n kann,
D' Welt vor ihr in'n schönsten Glanz;
"I zun Nest z'ruck?! — Mei Leb'n nimmer!"
Ganz vergißt s' auf d' Muater, ganz!

Auf anmal hört s' rauschen, sausen,
Alle Bam reißt's hin und her;
"Muater, hol mi!" schreit 's kloan' Schwalberl,
Fürcht' si' allweil mehr und mehr.

D' Schwalb'n Frau Muater aber kimmt glei,
Bringt's in's sich're Nest durt.
"Mei, wia guat is's da bei dir halt,
Na, na, i fliag' nimmer furt."

So hat's d' junge Schwalb'n in'n Nest g'macht,
So macht's 's junge Volk in'n Haus,
San s' a wen'g, wer'n s' hoppatatschi —
Und da nutzt nix, g'schwind fliag'n s' aus.

Und schaut her, koans findat hoam mehr,
Drausten is's viel schöner, ja; —
Aber nur den ersten Sturm braucht's —
Glei san s' alle wieder da.

Der Muater ihr Vaterunser

Mit'n Kirchageh'n is's eh nix,
Dös siacht s' schon, da is's "zet",
Macht s' 's Kreuz zun Vaterunser,
Dös is do eh g'schwind bet't.

"Im Namen Gott' des Vaters" —
"Bitt' Muater,meine Schuach!" —
"In'n Kastel hab' i s' aufg'hebt,
Geh', Wickerl, alte, suach'!"

"Im Namen Gott' des Vaters" —
"Der Tonerl haut so viel!" —
"Du Spitzbua, wirst an'n Fried' geb'n,
Hör' auf zun Woan'n, sei still!"

"Im Namen Gott' des Vaters —
Was hast denn wieder tan? —
Dein Sunta'g'wand ganz ang'schütt't!
Legt's eam sei alt's g'schwind an!"

"Im Namen Gott' des Vaters" —
"Hört's nöt, der Kloane schreit!
So geht's. — Ös kimmt's nöt. — Jessas,
Und i hab' eh koa Zeit."

"Im Namen Gott' des Vaters" —
"Frau, 's Fleisch geht über glei!" —
"Was stelltst du's denn nöt weg, Gans!
Is dös a Kocherei!"

"Im Namen Gott' des Vaters" —
"Mei Zehnerjausen, hörst?!" —
"Mann, wart' a bissel;" — "nix da. —
Mein Hunger, der kimmt z'erst!"

"Im Namen Gott' des Vaters" —
Es will bein Tag nöt sein,
So oft s' a z'beten anfangt,
Kimmt all'mal g'wiß was d'rein.

Wird Nacht. — Todmüad' in's Bett steigt s',
's is Ruah' in'n Haus iatzt g'schafft:
"Im Namen — Gott' —des —Vaters,
Des Sohnes — und" — Sie schlaft.


Bein Aufhör'n

"In Gott's Nam' " hab' i 's Büachl ang'fangt,
Wia alle durch dö Bank —
's is ferti, d' Federn leg' i doni —
Jatzt sag' i: "Gott sei Dank!" —