's Gröglhaus
Bein Burgermaster ang'schlag'n is's
Und d' Zeitung hat's verkünd't,
Austrummelt hab'n sö 's Gröglhaus
Mit alle seine Gründ'.
Wia lang ma scho dös alte Haus
Bei'n Gröglleuten woaß,
Jatzt soll der letzte Grögl furt,
Gel ja, dös is koa G'spoaß.
Da geht er um, dö letzte Nacht,
In Haus, in Hof, in Stall,
Und schaut a iad's kloan's Fleckerl an
Zun allerletztenmal.
Dö letzte Nacht! Es kimmt eam vür,
Dö Ähnl'n nach der Reih',
Sö standen auf und kaman zog'n,
Der Vater a dabei:
"Gel ja, da is koa Tag nöt g'west,
Wo's di dahoam recht litt',
Geht wer's in's Wirtshaus alle Tag,
Geht a sei Haus bald mit.
Dei Sach' hast anbaut, all's bei'n Spiel'n,
Da bleibt für's Feld nix drauf,
Schau hin, was d' für a Fechsung kriagst.
Jatzt geht dir 's Elend auf.
Bei uns war'n alleweil in' Haus
Dö Ordnung, d' Ehr' beinand,
Du hast s' iatzt außatriab'n bein Tor,
Hast einizoagt der Schand.
Es hat den Wind, den Wetter trutzt,
'n Feuer seiner G'walt.
Du hast eam d' Schulden aufig'häuft,
Jatzt schamt si s' Haus und fallt." —
Der Grögl zittert, schaut zun Bod'n,
D' Händ' tuat er z'samm, streckt s' aus,
Hat's recht schön um Verzeihung bitt't,
Das alte Gröglhaus.
Dö Geisterg'schicht'
Drin sitzen s' alle in der Wirtsstub'n
Und losen, was der Schorsch dazählt.
Da gruselt's ean', was der von G'spenstern
Und von dö Geister all's vermeld't.
"Ja, umgeh'n tuat's um zwölfi all'mal
In alten Schloß drob'n nach der Uhr,
Da kimmt d' alt' Burggeistin und brummt recht,
Und bis um oans gibt s' nia a Ruah."
Grad wia er dös dazählt, der Schorschl,
Schaut er si d' Leut' a wengerl an.
All's'and zoag'n s' recht a Scheuch und Schrocken,
Nur oaner nöt, der Lampelmann.
Der Schorsch wird ganz verdrossen völli:
"Ja, geht denn dir gar nix in's Bluat,
Macht's dir koan' Angst, wannst hörst, daß's umgeht
Auf Mitternacht, und brumma tuat?
"Mei," sagt der drauf, "dös sollt' mi schrecka,
Wüßt' richti frei nöt warum?
Dein G'spenst, dös meld't si nur um zwölfi, —
Geht nur a Stündel brummat um.
I hab' a G'spenst dahoam, a anders,
Dö, wann s' a bisserl kann und mag,
Dö geht nöt um und brummt auf d' Nacht erst,
Dö tuat dös glei 'n ganzen Tag."
's falsche Roserl
Am Weg liegt a Rosen
Zertreten, zernicht't,
Wann s' red'n kunnt, dö wissat
A traurige G'schicht.
An'n Dirnd'l hat's g'hört z'erst,
A G'schenk von ihr'n Schatz,
In'n Miader bein Herzen
War all'weil ihr Platz.
Da hat er sein'n Sinn g'wend't,
Der grausliche Bua,
A neuch's Dirndl bußt er
Und d' andre schaut zua.
Brennrot wird s', nimmt 's Roserl,
Schmeißt's hin wild auf d' Erd'.
"Bist a falsch, wia's er is,
Seid's all' zwoa nix wert."
So geht's, wia halt öfter,
Wann oan'n was verdriaßt. —
Der Bua is der Schlankel,
Und 's Roserl büaßt.
Dö große Roas'
Er war' für's Leben amal gern außi,
Der Ferdl in dö weite Welt,
Daweil er aber jung is g'wesen,
Hat d' Hauptsach' g'fehlt, 's kloane Geld.
Wohl, wia er d' Wirtschaft nacher kriagt hat,
Da war's scho da, und häufti gnua,
Da hat 'n Arbat furt nöt lassen,
Er hat koa Zeit nöt g'habt dazua.
In Alter wieder hätt' er Zeit g'habt,
Ja aber du mei liaber Gott,
Wo roast denn oan's in'n Alter um gern,
Da wer'n scho Leib und Seel z'kammod.
So kimmt a Tag amal für'n Ferdl,
Es wird eam kalt bald und bald hoaß,
Sei Kraft geht aus, 's Herz hört zun Schlag'n auf, —
Jatzt hat er s' g'macht, dö große Roas'.
Der Unz'fried'ne
Der liabe Gott in Himmel schaut
'n Staffelbauern zua,
Dös is a Mann, was s' eam a geb'n,
Er kriagt si nia nöt gnua.
Da denkt er si, der liabe Gott:
"Jatzt möcht' i's wohl seg'n no,
Daß i den Kerl z'frieden mach,
Wann's neamt g'rat't, mir g'rat's do."
Und wia der Bauer schlaft amal,
Da schleicht er zu sein Bett:
"Schau her amal, i zoag dir was,
Was i für di da hätt'.
Du bist nu nia nöt z'frieden g'west,
Ma hört di allweil schrei'n,
So los', i schenk dir s' ganz, mei Welt,
Jatzt wirst do z'frieden sein?"
"Ja," sagt der Staffelbauer, "wohl!
Dös g'freut mi, dös is schön." —
"Na also, wannst nur z'frieden bist,
Jatzt muaß i wieder geh'n."
Er hat scho d' Haustür in der Hand,
Grad machat er s' gern auf,
Kimmt eam der Staffelbauer nach
Und halt'n drin nu auf.
"Wann d' Welt iatzt mei g'hört, hast ja du
Nix z'toan mehr vorn und hint,
So mach' daweil a zweite Welt,
Dö teil'n ma nacha g'schwind."
Wia d' Annerl singa
g'lernt hat
In'n Wald kimmt 's schön' Annerl,
Daher schriat't s' so flink;
"Grüaß Gott!" ruaft 's kloan' Lercherl,
"Grüaß Gott!" sagt der Fink.
"Magst nöt amal singa?" —
"I sang' scho, a ja,
Nur müaßt i's z'erst künna,
Mi richt't ja neamt a."
"So los' amal, Annerl,"
Moant 's Lercherl, "Witt! witt!
Mir zoag'n dir's, wia's geht, z'erst,
Und nacha singst mit.
Da keman s' iatzt alle
Dö Vögerln zu ihr,
Dös Schönste, was s' künnan,
Dös singen s' ihr vür.
"Na Annerl, sing' nachi!" —
Sö geb'n ihr koa Ruah.
"Wia wirst di denn scheucha,
Wer hört dir denn zua?"
So singen s' und singen s'
Und lassen nöt nach,
's schön' Annerl muaß's nachtoan,
Wann's glei nöt recht mag.
Z'erst freili geht's still recht,
Grad wia bei dö Grill'n.
"Nur heller, nur stärker."
Na, tuat s' ean den Will'n.
Singt außa von Herzen
Ihr Lust und ihr Freud'.
"Jatzt kannst du's scho, Annerl,
Recht schön und bedeut't.
Geh' hoam iatzt und sing ean
Dein' Waldliadl fest,
Und frag'n s' di, sag: D'Vogerln —
San d' Lehrmoaster g'west."
Der neuche Musikant
Der Vetter von der Müllnerin
Hat s' Geigna g'lernt in Wean,
Heunt' spielt er ean bein "Ochsn" auf,
Da gibt's Leut zun bedean'n.
Stolz geht er auf d' Pablatschen hin,
Fangt z'erst schön langsam an,
Kimmt aber allweil g'schwinder drein,
Daß oans kam losen kann.
Wia's gar is, na da red'n halt d' Leut',
A iad's, wia's 'es versteht.
Der alte Fiegelhofer moant:
"Und mir — mir g'fallt er nöt.
Wia schön und ruawi geht's bein Hans,
Wann der wo musiziert,
Der neuche tummelt si all's z'viel,
Just, daß er ferti wird."
D' Sünderin
A Unglück hat d' Roserl,
A groß's nu dazua,
Hat s' d' Ahnl dawischt,
Wia er s' bußt hat, der Bua.
Glei sagt's d' Alt' den Ähnl,
Jatzt schelten s' in oan'n
Und mach'n ihr d' Predi:
"Dös derf ma nöt toan."
Va lauter den Greina
Wird 's Dirndl ganz g'schreckt,
I'n Bod'nkammerl drobnat
Sitz's hoamli versteckt.
Recht woana tuat s' fleißi,
Zun G'müat geht's ihr recht,
Daß d' Ähnln halt g'schrian hab'n:
Nu neamt war so schlecht.
Der Mon'schein am Himmel
Blinzt s' an: "Geh' sei still,
Daß s' sag'n, 's hätt's nu neamt tan,
Dös is a wen'g z'viel.
Wo s' di heunt dawischt hab;n,
Am nämlichen Platz,
Hab' i vor viel'n Jahr'n g'segn
A Dirn und ihr'n Schatz.
I hab' eana aufpaßt
Bein Busseln oft gnua,
D' Frau Ahnl war 's Dirndl,
Der Ähnl — ihr Bua."
Der ganz G'scheidte
Allaweil hat er
Dö Weisheit bein Schopf,
Alles muaß eini
G'schwind in sein'n Kopf.
Büacher und Schriften
Frißt er walei,
Macht selber a nu
Etli' dabei.
Gar nix als lerna
Fort alle Tag,
Den sei Verstand, gel',
Der hat a Plag'!
Macht nix, der ganz G'scheidt'
Gibt eam koa Ruah,
Pampft allweil stärker
's Schwarste dazua.
Ja und auf d' Letzt' halt
Hätt' er's nu gern,
Möcht' in der G'scheidtheit
's Gras wachsen hör'n.
Sein Verstand aber
Denkt si: "Oho!"
Und eh's wer woaß recht —
Fahrt er eam a.
Der guate Graf
Da san s' eam halt entgeg'n ganga,
'n neuchen Grafen alle Leut'.
War allweil in der Stadt drin eher,
Hoaßt's, er waar voller Höflichkeit.
Jatzt kimmt er: Schaut's, vierspanni fahrt er,
Und wia er's siacht, 's Volk, halt't er glei,
Der Burgermoaster macht sei Ansprach',
Der Graf nimmt 's Hüatl a dabei.
Drauf sagt er a was und da schrei'n s' recht,
Und lass'n na leb'n so hoch er will.
Er dankt ean schön, setzt auf sei Hüatl,
Fahrt furt und iatzt is's wieder still.
's geht alles hoam und der kloan' Hansel
Rennt glei zun Ähnl in oan'n Saus.
"Na, wia is g'west?" — "Recht schön halt, Ähnl.
Wia hab'n 'n dort paßt bein letzten Haus,
Hab'n Hüat schön a tan vor'n Herrn Grafen
Und du, dös is a guater Mann,
Der hat nöt nur sei Hüatl a'zog'n,
Der hat d' Hoar a glei abatan."
Der Inwendige
Er hat bei koaner Freud' nöt g'lacht,
Bei koaner Kränkung g'woant,
Man hat's von G'sicht nöt abakennt,
Von Red'n nöt, wia er's moant.
Wann s' d' Herzen alle auf'gmacht hab'n,
Das sein war all'weil zua.
Hab'n s' g'scholten, g'stritt'n all's'and fest,
Er hat fest stillg'schwieg'n nur.
Hat s' was daschreckt, wia's do leicht g'schiacht,
Er hat koa Bissel zuckt.
Hab'n s' g'schrian, daß recht a Unrecht g'schiacht,
Er hat d' Red' unterdruckt.
Neamt hat er mög'n, daß's oaner kennt,
War a neamt wo a Feind,
Er hat d' Leut' nia undniaderscht g'lobt,
Hat a mit koan'n greint.
Still war er g'sund, still war er krank,
Hat um koa' Hilf' nöt g'worb'n,
Inwendi hat erg'lebt allweil,
Inwendi is er g'storb'n.
Der Wirt an der Straß'
Und wia sö's lob'n toan, d' Eisenbahn,
Oan'n gibt's und der lobt s' nöt.
Dös is der "Bär'nwirt" bei der Straß',
Der schimpft, weil nix mehr geht.
Koa Postwag'n fahrt und koan Kalesch,
Es kimmt koa schware Fuhr,
Denn all's geb'n s' iatzt auf d' Eisenbahn,
Der Wirt hat 's Nachschau'n nur.
Vabeigeh'n tuat s' eam knapp bein Haus,
Er siacht si's alle Tag,
Und alle Tag laßt er ihr hör'n,
Der Bärenwirt, sei Klag'.
"Du hast mir 's Glück g'raubt, Eisenbahn,
Bring's wieder her in d' Straß'."
Es nutzt eam nix — si saust vabei
Und gellt: "I pfeif' dir was."
's letzte Mittel
"I hab' der Alten eh all's geb'n,
Was nur a Mittel hoaßt.
Es hilft nix, so muaß s' oans halt toan,
Muaß d' Luft verändern, woaßt.
Der Hias'l schaut 'n Bader an. —
"Ja, ja, das hab' i g'sagt!
Jatzt geh." — Der Bauer graht si um
Und schleicht si hoam verzagt.
A Wocha drauf bein Badern steh'n
Der Hias'l und sei Wei.
"Na, hast recht Luft verändert schon?"
Fragt s' aus der Bader glei.
Da lamantier'n s' halt: "All's is g'scheg'n,
Wir hab'n scho g'scholten, bet't,
Und dö verfluachte Luft dahoam,
Di ändert si halt nöt."
Teufelszeug
Es ruaft der liabe Gott amal
Von seine Engeln oan'n:
"Trag' eana's abi, dös auf d' Welt,
Für d' Dirndln g'hört's, für d' kloan'n."
Der Engel nimmt sei Packel, fliagt,
Und fliagt so g'schwind er kann.
Glei is er drunt, was g'schiacht eam do?
Der Teufel halt 'n an.
"Was hast denn in dein'n Packel da?" —
"I woaß nöt, hab' nöt g'fragt." —
"Und is dir denn dös alles oans,
Hat di nöt d' Neugierd' plagt?"
Der Engel gibt koa Antwort mehr,
Möcht' weiter, 's wird eam z'hoaß,
Der Teufel aber laßt 'n nöt,
Macht all'weil seine G'spoaß.
Er zupft und reißt bein Packel um,
Und was der Engel wehrt,
Es nutzt eam nix. Der Knopf geht auf,
's ganz' Sacherl rollt auf d' Erd'.
San wunderschöne Zahndln g'west,
Für d' Menscherln extra g'macht,
Viel weißer als dö andern san,
Daß ma's halt gern betracht't.
Jatzt liegen s' um, dem Engel kimmt
Do kloanweis' iatzt dö Gall:
"Na wart', du Höllenteufel du,
Dir zoag' is' do nu mal!"
Der tuat, als ob's 'n selb'n verdröß',
Hilft z'sammklaub'n, stellt sie recht,
So daß der Engel moant auf d' Letzt:
"Bist erst nöt gar so schlecht!"
Er roas't, der Teufel grins't eam nach:
"Schau, schau, dös hat si g'macht,
Jatzt hab' eam do von meine Zähn'
A wen'g oan' eini bracht.
Schau'n eh vo draußt wia d' andern aus
Und hab'n koan'n Unterschied.
Inwendi nur, da hab'n s' ean Gift,
Wünsch' ean viel Freud' damit.
Der Engel gibt dö Zahndeln hin
Den Menscherln nach der Reih',
Und so is halt bei manniger
A unrechter dabei.
Glei woaß ma's nöt, nur später erst,
Da lernt ma's schon versteh'n;
Denn aus den Belzebuab'n dö sein'n,
Da wer'n dö — Keppelzähn'.
Hoch aus
"Was machst denn iatzt aus deine Buab'n?"
Frag'n s' Ziablerin vo Streg'n,
"Na," sagt s', "i hab' a so scho denkt
Und nachg'studiert destweg'n.
Der kloan', woaßt, mit den is nöt viel,
's geht überall nöt recht.
Da wird wohl nöt viel überbleib'n,
Der, moan' i, wird a Knecht.
Der große aber, der woaß all's,
Hat a an'n guaten Kern,
Da wöll'n ma hoch aus mit den Buab'n,
Der muaß scho — Halter wer'n."
D' Vergeßlichkeit
Weil er all's vergessat,
So viel G'schimpf hör'n mössat,
Sagt der Franz: "Jatzt bin i drauf,
Mach' ma Knöpf', und schreib' all's auf."
Fahrt in d' Stadt hin morgen,
Sollt' ean Sach' besorgen,
Geb'n s' eam Posten nach der Reih'.
"Und vergiß nix, Franz!" — "Belei!"
Hat si's aufg'schrieb'n richti,
Knöpf' auf Knöpf' g'macht tüchti,
All's hat er si g'merkt, der Franz, —
Nur auf 's Fahr'n vergißt er ganz.
's Brückerl
Der Deana kimmt und meld't eam's:
" 'kloan' Brückerl draust tat wackeln."
"No," moant der Burgermoasta g'schwind,
"So teit's es g'scheit vernageln."
Von Ausschuß sagt eam's drauf a Mann:
"Mit'n Brückerl tuat's es nimmer."
"So pölzt's es halt, 's gibt Pflöckeln gnua,
Was tat ma si da grimma."
Wia s' Sitzung halten, moanan's mehr:
"A neuch's tat si scho schicka."
Der Burgermaster red't ean's aus:
"Z'erst muaß ma 's alte flicka."
So flickt's der Zimmermoaster aus,
Zuckt d' Achseln, gibt ean's über.
"Schaut's, guat is," sagt der Oberste
Und geht glei selber drüber.
Jatzt hat 's kloan' Brückerl selber g'red't,
Kracht ob'nat, mitten, unten,
Der Burgermoaster schaut a wen'g
Und nacher liegt er drunten.
Da schreit er außa aus'n Bach
Und halt' si an dö Felber:
"Dös Brückerl, dös is do nix nutz,
Jatzt glaub' i's richti selber."
Dö drei Erb'n
Neamt hat er g'habt, der alte Naz,
Hat g'schalt't und g'walt't alloan.
Wia s' Erben suachen nach sein'n Tod,
Da melden si nia koan'.
Sei alte Hütt'n dort bein Berg,
Trüabseli schaut s' daher,
Es geht koa Tür, es raucht koa Herd,
Sie hat koan'n Herrn nöt mehr.
Der alte Naz hat s' dann und wann
Do bessert drob'n und drunt,
Jatzt find't si aber neamt, der s' flickt,
An' iader denkt: Geh z'Grund.
So steht s' und schaut auf d' Straßen hin,
Woaß nöt, was s' ihr hab'n b'stimmt,
Und wart't halt, ob s' nöt do amal
Wer von dö Erben nimmt.
Siah, richti, spat auf d' Nacht is's g'west,
Kimmt oaner, brummt s' recht an,
Sein Erbteil nimmt er si glei mit,
Er tragt ihr 's Dach davon.
Der zweite kimmt nach oaner Weil,
Der geht auf d' Mauern hin,
Reißt s' all'sand z'samm und führt si s' mit,
Koan'n Stoan mehr laßt er drin.
A paar Tag drauf, da kimmt der dritt',
Mei, der is bald am Ort,
Fahrt eini in oan'n Saus und Braus
Und 's hülza G'frast is fort.
Dahin is d' Hütt'n, neamt mehr siacht
'n alten Naz sein'n Sitz.
Drei Erben hab'n si'n ehrli teilt:
Der Wind, Der Reg'n, der Blitz.
D' Nothelferin
D' Arbnerin, dö arme Wittib,
Dö scho eh viel durch hat g'macht,
Muaß dös Unglück a daleb'n nu,
Daß sö s' ausraub'n bei der Nacht.
Wia dös arme Wei da jammert,
Dös is gar nöt zun beschreib'n;
Und wann wer a Herz vo Stoan hätt',
Kunnt' er kalt dabei nöt bleib'n.
Keman a dö Nachbarweiber,
Alle, wia s' san, nach der Reih';
Stengan alle, wia s' grad künnan,
G'schwind mit was der Armen bei.
's rennt a d' Zeckenhof'rin uma,
Dö ma kennt weg'n ihren Geiz;
G'freut si all's und lob'n s' recht: "Brav is's,
Daß d' ihr helfen willst in'n Kreuz."
Ja und d' Zeckenhof'rin hilft a,
Wia s' nöt viel sunst allmal toan:
Daß s' ihr leichter macht den Jammer,
Hilft s' der armen Wittib — woan'n.
Der guate Will'n
"Ja, i vasprich's 'n Hochwürden g'wiß,
I weich' eam aus, den Trinka,
Mei Will'n is guat, i wir nöt mehr
In dö Sünd' je versinka."
"Na, dös is brav g'red't, Dominik.
Gel, kann mi fest verlassen!"
"Herr Pfarrer g'wiß's, grad 's Wasser nöt,
Sunst wir i alles hassen.
Küss' d' Hand." So geht er fort, der Bua,
Der Pfarrer, der is z'frieden.
"Jatzt hab i 'n aus 'n Sündenpfuhl
Halt do hübsch außag'ritten!"
Guat über dös! Verstreicht a Zeit,
Der Pfarrer geht spazieren,
Bein Wirtshaus kimmt er grad vobei,
Hört streiten, räsonnieren.
Schaut eini bei den Guckerln g'schwind.
"Nöt mögli." Er nimmt d' Brill'n.
Koan' Irrung war's, derDominik
Sitzt drin mit'n guaten Will'n.
Der Pfarrer, wia er'n wieder siacht:
"Du," droht er, "g'hörst dem Bösen,
Woaßt, was d' versprocha hast? Is dös
Dei guater Will'n g'wesen?"
"Mei Vurnham' war's, i trank' koan' Wein
Nöt um sechstausend Schlösser,
Mei Will'n is dösmal guat g'west, nur —
Der Wein, der war halt besser."
D' Verwandten
Es deant der Huaber Franzel
Und d' Bock Mirz in der Stadt.
Woaß neamt, daß von dö zwoa wer
A Freundschaft drinnat hat.
Da geg'nt der Botenhiasl
Den Franzel: "Na, wo aus?"
"I geh zu mein'n Herrn Onkel,
Er is herin bei Haus."
Siacht a dö Mirz der Hiasel,
G'frisiert schön und fein g'wand't;
"Wo tuast denn du in'n Putz hin?"
"I geh zu der Frau Tant' ".
Da wird der Hiasel denkat,
"Kenn' s' do scho lang, dö Leut',
Und hab'n von der Verwandtschaft
Nix g'sagt a ganze Zeit.
Kimmt eam der Franzel unter,
Mit'n Onkel siacht er'n geh'n,
Und bald darauf find't er d' Mirzl
Bei der Frau Tant' wo steh'n.
Jatzt kennt er s', dö Verwandten,
Dö hab'n a oag'ne Art,
Der Onkel hat an'n Kittel,
D' Frau Tant' an'n — Backenbart.
A Frag'
I hab' dö kloane Mahlzeit g'richt't
Und deckt; —
Weil s' gar is iatzt, so frag' i nur:
Hat's g'schmeckt?! —
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