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Quelle:

Mit Verlaub
Schadek Moriz

in waldviertler Mundart
Wien 1891
Verlag von Carl Konegen

Einladung

Wia i's denk und wias i's glaub',
Hab i's herg'schrieb'n — mit Verlaub;
Blattelt's in 'n kloan'n Büachl halt,
Tat mi g'freu'n, wann eng was g'fallt.

 

II.
Mit Verlaub 1

 

D' Wegweiser
Liab und Treu
Dö letzte Fee
Födern
Der Held
's Knöllerl
's Glück
Der Büaßer
's Muatersühn'l
Charfreita
Vergeltung
Der Künstler
Halt' aus —
's Vogerl
Dö schwarze Katz'
D' Aussteuer
Der Heiratshandel

 
Der Stoanwirt
Der Feste
Der Glaserer
Kaiser Josef
's Hütterl
 

D' Wegweiser

Wonn 'st einitrittst zuerst in's Leben,
Da woast koan'n Weg, bist nu all's z'kloan —
Drum hat's der liabe Gott scho eing'richt,
Daß 's Leut gibt, dö dir'n weisen toan.

D' Wegweiser, dö i moan', dö führ'n di
Von'n ersten Schriat' den rechten Weg,
Sö treib'n di, lassen di a rasten
Und faihlt's dir wo, — hast eaner Pfleg.

Dö Straßen, dö du erst muast wandern,
Sö kennen s' schon, sö san s' scho g'roast,
Sö sag'n dir's g'nau, wo's guat, wo's schlecht is,
Daß d' di nur ja recht z'richten woaßt.

Gab's Kreuzweg, wo der oane hütt geht,
Der and're aber wieder hott,
Sö zoag'n dir scho dö guate Straßen,
Wo d' sicher geh'n kannst und commod.

Sö lassen si koa' Müah verdriaßen,
Toan gern für di ean Ruah entbehr'n
Und für dös all's verlangen s' gar nix,
Als daß d' ean folgst und hast' sö gern.

A so schaun s' aus, dö dir vo kloan auf
Als Weiser für dein Weg san b'stimmt;
Ean Nam, den s' hab'n, hoaßt: Vater, Muata
Bet' fleißi, daß dir s' Gott nöt nimmt.

Liab und Treu

Wia drob'n der liabe Gott recht guat
Auf d' Leut herunt' hat denkt,
Da hat er ean' sein'n größten Schatz,
Er hat ean' d' Liab g'schwind g'schenkt.

Dö hat ean' wohl tan, hat ean' g'fall'n,
Recht hat sö s' g'freut; dös schon,
Nur oans hat s' g'habt, und dös war g'faihlt,
Si is gar z'bald davon.

Dös war den Leuten a nöt recht,
Daß s' furtschleicht wia a Diab.
Geh', liaber Gott, haben s' bet't, geh', mach's,
Daß s' länger da bleibt, d' Liab.

Der Herr drob'n, der ja allweil hilft,
Hilft ean' a iatzt schön d'raus:
Er stellt dö Treu' als Wach' vor's Herz —
Da kann d' Liab nimmer aus. —

Dö letzte Fee

Dö Fee'n, dö 's geb'n hat ea' a mal,
San alle scho verschwunden,
Grad oane no, a guate Fee,
Dö is uns blieb'n herunten.

Und wer s' bei eam hat, g'spürt no nix,
Vo Sorgen, Not und Grübeln,
Der is nu g'sund und is befreit
Von allen Kreuz und Übeln.

Sie macht'n no a bisserl keck,
Er derf' si nu nöt beugen,
Zum Himmel schaut er auf in d' Höh'
Und siacht 'n voller Geigen.

Und daß er do was gleichschaut a,
Laßt s' seine Augen glanzen,
Macht's G'sichtl sauber, g'schwind dö Füaß,
Da g'freut'n nacher 's Tanzen.

Warm macht s' eam 's Herz, sie richt't 'n her
Zun Lachen und zun Flena
Und 's Schönsti, was 's herunten gibt,
D' Liab', lernt s' eam kloanweis kenna.

Sie führt 'n auf koan'n Schleichweg nöt,
Gradaus geh'n is ihr Tugend,
Und Glück kann s' zaubern, wia 's oans braucht,
Dö letzte Fee — dö Jugend.

Födern

"Wo gehst denn hin, daß d' schaust so wild?"
Fragt d' Kathl'moam 'n Vettern.
"Ah," sagt er, "hab' an'n z'widern Gang,
Zun Nazn geh' i födern."

Sö bfirten si, — er wandert fort. —
Da steht den Naz sei Keuschen,
San d' Fenster offa, — hört ma d'rin
A Menge Kinder kreischn.

A schöni Musi zun Empfang,
Ma muaß si ja frei schrecka;
"Na macht nix, einigeh'n hoaßt's do,
Sunst bring i d' Sach' nöt wegga."

Er klopft. — "Herein!" Jatzt is er d'rin. —
Dö Niadern und dö Näßen!
Und Kinder in den Kotterloch
Von alle Jahr' und Größen! —

Der Naz, der wird ganz blaß; — er woaß's
Weg'n was er kimt, der Bauer.
"Ja, mein Mann, schau di um a wen'g,
Da wird oan'n 's z'ruckzahl'n sauer."

"Seid's aber Leut! — Wia's ös da haus'st's,
Wia's ausschaut in den Lückerl,
Frei nix herin — und — Jessas na! —
Da a nu koa ganz's Stückerl."

Daweil' der Bauer predigt so,
Wer'n d' Kinder wieder läuter;
Der Hunger plagt s' — da moanen s' halt,
Mit 'n Schrei'n, da gang' er weiter.

"Nix z'beiß'n a? Seit's guat beinand'," —
Aft greift er g'schwind in's Westel. —
"Da hast a wen'g wos — bring' der Bruat
A Fuater da in's Nestel."

Der Naz nimmt d' Hand und woant recht d'rauf,
Dö Kinder aber lachen.
Der Hansel tuat si extra schön
Zun Bauer zuwi machen.

"Was willst denn Büabl?" fragt 'n der,
Willst reiten auf der Ledern'n?"
"Na," sagt der Bua, "i hätt' a Bitt':
Geh', kimm bald wieder födern."

Der Held

"Ja, Dominik, iatzt sag' mir aber,
Is 's wahr, was d' Leut' dazähl'n, dö G'schicht,
Daß 's G'schirr, dös irdene, dei' Wei' all's
Auf di wirft, daß 's in Scherb'n all's z'bricht."

Der Dominik gibt nöt viel Antwort,
Er deut't nur "Ja" mit 'n Kopf verleg'n. —
"Ja, aber mei' Mann," fragt der Nachbar,
"Jatzt tuast denn aber nix dageg'n?"

"Ja, ja, toan muaß i was, dös siach i —
Bi a entschlossen ganz dafür,
A so kann's länger nimmer fortgeh'n,
— Morg'n kaf' i glei' — a eiser's G'schirr."

's Knöllerl

"I kimm nöt weiter mit mein' Dirndl,
I bi all's z'scheuch dazua, i kenn's,
Kunnt'st mir an'n guaten Rat geb'n, Poldl,
Wia hast' es du g'macht mit der Zens?"

"Hm! dös war leicht: sie hat halt g'strickt grad,
Da fall't ihr 's Knöllerl abi neb'n,
I heb' ihr's auf, sie hat mir 'dankt schön
Und oan Wort hat dös and're geb'n."

Der Rat war guat; glei rennt der Nazl,
D' Mirzl sitzt heraust, sei Freud' war groß,
Sie hat a g'strickt, nur leider, 's Knöllerl,
Dös bleibt ihr all'weil auf der Schoß.

Er wart't und wart't, sie packt scho z'samm' all's,
Er schaut ihr zua, recht in 'n Gedräng'.
Sie gang; dös leid't 's eam nöt. "Mirz," schreit er,
"Geh', lass' dei Knöllerl fall'n a wen'g."

's Glück

Der Herrgott moant's mit alle guat,
Wend't allen zua sein'n Blick,
Hat aufg'hebt für an iad'n wo —
Sei g'wiss's b'stimmt's Packerl Glück.

Nur dös is wahr, entgegentrag'n
Am Teller tuat er's koan'n.
"Wöllt's," sagt er, " 'Glück, so suacht's eng's halt,
Habt's wenigstens was z'toan."

So rennen d' Leut' dahin durch d' Welt
Und suachen s' üb'rall aus,
An iader findat gern sei Glück
Und bracht' si's schön in's Haus.

Und bei den Suach'n geht's nöt gleich,
Den oan'n lacht s' scho als Buab'n,
Der and're wird stoanalt, schneeweiß,
Geht ohne Glück in d' Gruab'n.

Der g'hört halt nacher zu döselb'n,
Für dö der Herrgott g'rad
Ean'n bisserl Glück statt auf der Welt —
In 'n Himmel aufg'hebt hat.

Der Büaßer

Voller Bauern is heunt' d' Kircha,
Alle kian s', den Kopf recht duckt,
Daß's 's der liabe Gott kann kenna,
Wia s' dö Gewissenslast stark druckt.

Und vor alle is der Jagl
Wohl am schwarsten sündenkrank,
Denn er duckt nöt nur, der hat glei
Ganz sein'n Kopf d'runt auf der Bank.

Und wia a der Pfarra predigt:
"Gar z'viel ducka is nöt g'sund.
Hebt s' dö Köpf zun liaben Gott auf."
Na! — der Jagl laßt sein'n drunt.

Mauserlstad mit seine Sünden
Huckt er da, koa Trost greift an,
Erst wia s' zu der Wandlung läuten,
Da erst — schnarcht er, was er kann. —

's Muatersühn'l

Seitdem eam d' Muater mit all'n Schmerzen,
Mit Gottes Hilf' sei Leb'n hat g'schenkt,
Seitdem ist ihr der Bartl all'weil
Fest auf der Kittelfalten g'hängt.

Sagt d' Muater wia er groß scho wor'n is:
"Hörst Bua; das geht iatzt nimmermehr,
Muaßt was probier'n, auf eig'ne Füaß' steh'n,
A Gsell wer'n, nacher recht a Herr."

So is in d' Fremd' zog'n 's Muatersühn'l,
Er hängt der Muater Jahr und Tag
Scho nimmer auf der Kittelfalten,
Jatzt hängt er ihr nur mehr— in 'n Sack.

Charfreita

Wer alles nachles't von 'n Herrn Jesus,
Der muaß do wohl das oane sag'n,
Guat hat er's g'moant all'weil mit 'n Leuten,
Sei Herz hat laut für d' Menschheit g'schlag'n.

War ean' nöt recht! — Sö hab'n 'n kloan g'macht,
Als ob's von ean' wer besser kunnt;
Statt daß s' eam alle Ehr' 'tan hätten,
Hab'n s' eam sunst nix wia 's Kreuz vergunnt.

Er hat's dalitt'n, hat nöt mau g'sagt,
Hat gmoant: für's Rechte stirb i gern —
Sö wer'n 's scho nu amal dakenna,
Es wird scho oanmal besser wer'n.

Bis iatzt is 's aber nu nöt wahr wor'n,
Ma kann's nu g'nau seg'n allerseits,
Wer's recht guat moant wo mit 'n Leuten,
Der hat nu heuntigstags — sein Kreuz.

Vergeltung

D' Muater tuat für's kloane Kind
All's verwenden,
Schaut recht d'rauf, daß eam nix ageht,
Tragt's auf 'n Händen.

Siah Kind, dös sollst nöt vergessen,
Dös sollst denken,
Wann dir später nacher d'Zeiten
Kräften schenken.

Failh'n s' der Muater da scho kloanweis
Auf all'n Enden,
Da tua ihr, was dir sie tan hat: —
Trag 's auf'n Händen.

Der Künstler

Er geht auf Stelzen, tanzt am Seil,
Draht si auf oan'n Fuaß alleweil,
Wirft auf und nieder 's stärkste Faß.
A ja, 's is wahr, er kann scho was. —

Er geht a üb'rall hin damit,
Wann d'Bauern ferti san mit 'n Schnitt
Und zoagt sei Kunst mit Fuaß und Händ'
Mit 'n Nasenspitzel, mit dö Zähnd.

Es san a alle z'frieden, g'wiß,
Bis auf 'n Wirt, wo er grad is,
Der möchte gerne zahlt sein, wann er geht,
Nur dö Kunst g'rad — dö lernt er nöt.

Halt' aus —

Wann'st a Moanung hast a rechte,
Lass' di nöt glei bringa d'raus,
Spiel nöt dö Farb' bald und dö bald,
Bleib bei oaner — und halt' aus.

Bald is blau im Leb'n der Himmel,
Bald kimmt Wolkenwerk, a grau's,
Renn' nöt glei, wann 's Wetter wild wird,
Sei a Mannsbild, — und halt' aus.

In der Liab und in der Freundschaft
Tapp nöt eini, woaßt nix G'nau's,
Aber hast a mal wem d' Hand geb'n,
Da kalfakter nöt — halt' aus.

's Vogerl

Hin und her is s' g'flog'n in 'n Haus,
Wia Vogerl g'schwindi,
Is a sunst wia Vogerl g'west,
So viel liab' und findi

Oft und oft is d'rum der Bua
Z'liab den Vogerl ganga,
Hätt' a Häuserl g'habt, a schön's,
Hätt' gern 's Vogerl g'fanga.

Aber, wia sie's kennt hat, dös,
Da hat s' d' Flucht ergriffen
Und ak'rat wia Vogerl a
Hat s' dem Buab'n — was pfiffen.

Dö schwarze Katz'

Wann der Teufel z' dursti wird,
Fahrt er aus der Höll',
Und zu 'n Wirt sei'n Keller hin
Ziagt 's 'n auf der Stell'.

Alle Wein'l'n kost't er da,
Bis er si oan'n find't,
Der halt g'rad der rechte is,
Z' herb nöt und nöt z' lind.

Setzt bei den sein'n Heber an,
Trinkt nach Durst und Freud',
Sorgt a, daß dem Wein nix g'schiacht
In der später'n Zeit.

Nimmt vom Sack a schwarze Katz',
Setzt s' auf's Fassel d'rauf.
"Daß neamt pantscht da bei den Wein,"
Sagt er, "da paß' auf." —

Und wia wem der Einfall kam,
Daß er 'n wasser'n möcht,
Geht er glei; d' Katz' lass't's nöt zua,
Eher krailt s' 'n recht. —

D'rum bleibt a der Wein beinand',
Kriagt an'n Wert wia' Schatz,
Wöllt's 'n finden, wo er is,
Sucht's nur — d' schwarze Katz'.

D' Aussteuer

Wann sunsten a Diandl wo aufziagt,
Kimmt d' Aussteuer g'fahr'n in an'n Wag'n.
D' arm' Lenerl kann 's Fuhrwerk scho g'raten,
Hat nöt amal oane zun Trag'n.

Koa'n Vater hat s' nimmer, koa Muater,
Freund' hätt' s' wohl, — nur hab'n dö ka Geld,
G'wand bringt s' ihr'n Mann, was s' am Leib hat,
Und da is s' nöt extra guat b'stellt.

Load tuat d'rum der Mann all'n sei'n Nachbarn
Und üb'rall in 'n Dörfel is d' Red',
Wia trauri' daß d' Lenerl beinand is,
Weil s' neamt hat, der s' ausg'steuert hätt'.

Es dauert nöt lang, toan s' scho heanzen:
"No! d' Aussteuer, Hans, von dein'n Wei,
Dö nimmt dir nöt Platz gar viel wegga,
Wia geht's dir denn eppa dabei?!" —

Der Hans schaut's z'erst an, nacher moant er:
"Ös glaubt's alle, gar nix hätt's bracht?
Da irrt's eng. Sie hat scho wem g'funden,
Der hat ihr a Aussteuer g'macht.

Der hat ihr zwoa Händ' geb'n, z'woa starke,
Dö arbaten können und mög'n,
An'n Kopf voller guater Gedanken,
Dö 's Rechte erraten und seg'n.

A Herz, so klar rein wia der Himmel,
Wann's wolkenlos drob'n is und blau,
A G'sichtl, daß 's schöner neamt mal'n kann,
Und gar so a wunderliab's G'schau.

Wohin s' ihr'n Fuaß nu hat hing'setzt,
Der Seg'n folgt auf Schritt und auf Tritt; —
A so hat' s' der liabe Gott ausg'statt't.
I moan', i bi z'fried'n damit."

Der Heiratshandel

Der Teppner Natz, sag'n d' Leut, is dalkat
Und 's Nachbarn Kathl voller Dreck.
Dö zwoa, dö taten s' z'samm gern kuppeln,
San d' Alten alleweil am Weg.

Mit'n Acker'n wa'n s' scho über Ort hübsch,
Mit'n Geld hätt's a scho Richtigkeit.
Is 's d' Wäsch' und 's Bettzeug all's in Ordnung,
Nur weg'n den Viech san s' nu in Streit.

Dö längste Zeit hab' s' uma g'wartelt
Und hätten nu nix ferti bracht;
Bis daß si 's Brautpaar selber d'reinmischt,
An g'scheiten Heiratsausgleich macht.

Der Bräutigam verspricht der Kathl:
"An'n Ochsen kriagst, dös woaß i g'nau."
"Is recht!" sagt d' Kathl d'rauf und kudert:
"Du kriagst dafür — a rechte Sau."

Der Stoanwirt

Bei'n Stoanwirt draust am End von Dörfel, —
Schaut's schiach aus, wia nöt bald bei oan'n;
Bei 'n Sesseln wackeln häufti d' Füaß schon
Und seine Bänk' hab'n koane Loan'n.

Und iatzt halt't d' Eisenbahn bei'n Stoanwirt,
Wer aussteigt, muaß bei eam vabei. —
"Sollst do was toan," sag'n seine Nachbarn,
"Daß d' mehr der Stadt kimmst gleich valei!"

Der Stoanwirt hat si a nöt b'sunna,
Hat nöt an oanzig'n Tag verlor'n.
Er hat was tan, daß d' Leut a Stadt g'spür'n, —
Mit 'n Essen is er teurer worn.

Der Feste

Sö hab'n halt wieder a mal g'stritten,
Sie blinzelt eam auf d' andern z' viel,
Da hat er alleweil was z' penzen
Und sie is nacher a nöt still.

So hat's heunt wieder Funken geb'n recht,
Er wird brinnrot vor Gift, der Bua,
"Dös schwör' i und vableib a fest d'rin,
's is aus, i geh dir nimmer zua." —

Und rennt als wia von 'n Teufel b'sessen,
Geht hoam, haut recht in 'n Tisch, daß 's kracht:
"I kimm ihr nimmer, nia, mein' Leb'n mehr,"
Dös schwört er fufz'gmal dö se' Nacht.

A so wird's Tag, da sagt er's All'n a,
Was g'scheg'n is, und wia wild als 's steht,
Daß er als Mann iatzt fest dabeibleibt
Und nimmer zu der Nand'l geht.

Wird's dumper; d' Sunn' is d'runt, es brennen
Schon d' Liachter in dö Häuser d'rin. —
Do siacht 'n oaner schleicha hoamli
Zum Hütterl vo der Nand'l hin.

"Aha, do wieder zu der Nandl? —
Is g'schwind verrauscht der Gift und Grimm!"
"Koa Red' vo den. — I geh' nur hin g'schwind
Und sag' ihr's — daß i g'wiß nöt kimm."

Der Glaserer

Wia dö Kreuzschar scho ihr'n Seg'n hat
Und zun Ausziag'n all's si wend't,
Kimmt auf oamal hint von Gassel
Der alt' Glas'rer a no grennt.

"Du willst mitgeh'n, dös derf nöt sein,"
Sagt der Wast'l voller Gift. —
"Und weg'n was nöt?" — "Weil dei Mitgang
Nix als lauter Unglück stift't!

Vorig's Jahr bist a dabei g'west,
Hast di z'bet't, i hab' scho g'schaut! —
Glei d'rauf is a Hagel kema,
Hat uns d' Fensterscheib'n all' z'haut."

Kaiser Josef
Wia er g'rad hundert Jahr g'storb'n g'west is.

's is hundert Jahr g'rad, daß wer g'storb'n is,
Um den d' Leut bitterli hab'n g'woant,
Weil Kopf und Herz bei eam beinand' war,
Weil er's mit 'n Volk so guat hat g'moant.

Braucht neamt viel z'red'n, gilt's Wort an'n solchen,
Den eh' all's gern hat scho und kennt,
Bei den dö Herzen weiter dichten,
Wenn oan's a wen'g sein'n Nam' nur nennt.

D'rum sag i nix als: Kaiser Josef.
Sag' nur sein Nam'; i moan, 's is g'nua,
Will nur ganz still 's Gedächtnis wecken,
Zun Weitern, gel' — braucht's neamt dazua.

's Hütterl

Er war alloan in 'n Hütterl
Und 's hat eam gar nöt g'fall'n,
Es war eam z'kloan und z'minder,
Es war eam z'g'ring in all'n.

Geld hat er aber koansnöt
Zun Umbau'n der Heb'n,
So lebt er in sein'n Hütterl
A recht verdrossen's Leb'n.

Da will's sei Glück, er find't si
An'n Schatz, nöt reich, dös nöt,
Nur so viel jung und sauber
Und so viel liab hat s' g'redt.

Valiebt g'schwind und g'schwind g'heirat't,
A so hab'n dö Zwoa tan,
Ziag'n ein in d' alte Hütt'n
Und fangen d' Wirtschaft an.

Und seitdem sie in 'n Haus is,
Da is a Wunder g'scheg'n,
Da hat er sei kloan'sHütterl
In oan'n furt besser mög'n.

Es wor eam nimmer z'minder,
Es wor eam nimmer z'schlecht,
Hat nimmer g'schimpft und g'scholten;
Na! Alles wor eam recht.

D'rum secht's, — 's derf d' Liab nur kema.
Dö richt't allweil was aus,
Derf 's Hütterl nu so kloan sein,
Sie macht an 'n Himmel d'raus.