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III.
Was Heurig's 2

 

's öde Schloß
's Kistel
's Beispiel
Der Spruch
's weiße Madl
D' Summerleut
Verbrennt
Schneeglöckerl
Sing, sing'!
's Zoachen
Der Tepp
Der eig'ne Herd
Christkindl in'n Himmel
Der Ziagelschlager
Der Tram
's Glückskind
D' Ammel
Der Schnurrbart
Der Bekehrte
Dö neuche Schrift
Dö rote Frau
D' Mari'zeller Roas'
Der Verführer
Landsleut!

's öde Schloß

Dö G'schicht von'n öden Schloß wöllt's wissen,
Wo san von' Kamp drei Buckeln z'seg'n!
No, laßt's a Maß an'n guaten hergeb'n? —
Ja! no is recht, so los't's mein't'weg'n.

An'n Ritter, den hat d' Welt verdrossen,
Er hat'n Leuten all'n nöt traut,
So is er hin zun Kamp in d' Wildnuß,
Und hat si dort a Schlößel baut.

Wia's firti war, da is er aufzog'n,
Hat alleweil dort g'lebt alloan.
Koa Mensch is kema, daß er'n hoamsuacht,
Es kunnt' neamt hin vo lauter Stoan.

Der Ritter is, Gott tröst'n, a g'storb'n.
Sei Schloß wa' wohlfli z'hab'n g'west grad,
Is ang'schlag'n wor'n, san häufti kema,
Nur koana halt, der's gnumma hat.

Denn wia s' auf den Sauweg zun Schloß hin
Steil auffikrail'n bis ganz in d' Höh',
Da mög'n s' vo gar nix mehr was wissen,
Es toan ean d' Heaneraug'n all's z'weh.

Und überall is 's ausg'schrian g'west recht.
Bein' Rittern und bein' Knappentroß
Hab'n s' alle g'schicha — hat neamt hin mög'n,
So is's verfall'n iatzt — 's öde Schloß.

Ob's "umgeht" drobnat, fragt's? Na, g'wiß nöt,
's is a um Mitternacht dort still; —
Auf's öde Schloß mag koa Geist auffi —
Sö scheuchen — 's Stiefel-z'reißen z'viel.

's Kistel

Sö hab'n ihr'n Buab'n nöt hoamfahr'n lassen,
Es hat's bein Exerzieren nöt tan,
So füllt s' eam halt, weil d' Feita keman,
Eh' d' Post geht g'schwind a Kistel an.

Ganz unt'risch gibt s' dö schwarern Sachen,
A Schünkerl, braten's Fleisch und Würst,
Zwoa Schwarten Speck und auf der Seiten
An'n Wein, daß er halt nöt verdürst't.

Mit den is's Kistel halb's g'rad voll wor'n'
Wa' dös gnua für a Hungersnot,
Sie aber legt nu Strudel auffi,
An'n Gugelhupf und zwoa Loab Brot.

Und wia s' dös alles scho beinand hat,
Daß 's Kistel voll is bis auf d' Höh',
Gibt s' ganz drob'n nu a Packerl eini,
Auf den steht g'schrieb'n: — Kamillentee.

's Beispiel

Der Kollerbäck' steht bei der Haustür,
Brinnrot in'n G'sicht und häufti z'krailt;
Da kimmt der Göd von Mitterhausen,
Der hätt' eam gern a Kuah ang'failt.

"Wia schaust denn du aus? — Bist in'n Kampf g'west?" —
"Ah! — Kampf is's weg'n den koaner g'west,
Mei Wei und i, wir hab'n nur g'stritten
Und si is krailat wor'n, verstehst!" —

"So, und dös leid'st, wo du der Herr bist,
Dös muaß i sag'n, — dös find' i oag'n,
Da kimm, wann i und mei Wei streiten,
Da wir' i dir a Beispiel zoag'n."

's trifft ein; — am Ir'ta d' and're Wocha
Kehrt scho der Bäck bein' Göden an;
Und 's will der Zuafall, wia er eintritt —
Toan s' hahnl'n, d' Godl und ihr Mann.

Da hat er 's guate Beispiel g'seg'n iatzt;
Er übt's dahoam a nacher aus,
Macht's wiader Göd; — bal' sei Wei anfangt,
Nimmt er sein'n Stock g'schwind — und rennt aus.

Der Spruch

Tant' und Onkel keman moring.
Denn 's is all'n zwoan grad ean "Tag",
Da hoaßt's: "Everl, lern' an'n Spruch g'schwind',"
Und 's Kind muaß, wann's glei nöt mag.

Stundenlang muaß d'rinnat hucka,
Derf si gar nöt niederleg'n,
Daß sie si all's merkt, zwoa Seiten
Voll'gschrieb'n ganz mit Glück und Seg'n.

Und wia s' lernt den Spruch, den langen,
Der halt gar nöt eini will,
Wispelt s', weil sö s' allweil ausg'rein'n,
Nu a Sprüchel in der Still:

"Geht's nöt moring, kriag i Schläg nu,
San ja heunt scho voller Grant!
Wann s' nur g'schwind der Teufel holat,
Den Herrn Onkel und d' Frau Tant'! —

's weiße Madl

Dös is halt allaweil ihr Wunsch g'west,
Und all's hat s' in der Hoffnung tan,
Daß s' heuer 's erstemal bein' Umgang
Mit'n weißen Madeln mitgeh'n kann.

Morg'n wa' er iatzt; ja, mein Gott, aber
's kloan Fannerl liegt in'n Betterl krank,
Recht Hitzen hat s' und schreckbar matt is s',
Der Muater is scho so viel bang.

Dö arme Frau sitzt neb'n der Kloan'n dort,
Halt't s' allweil bei der Hand ihr Kind
Und wart't, und schaut, frei selb'n in'n Fiaber,
Ob 's Leid'n nöt do amal verschwind't.

Siah, da auf oanmal hebt si 's Dirndl:
"Gel, Muater, wann i recht schön bitt',
Du sollst mir 's weiße Kloadl bringa,
Gel, nacher Muater kimmst damit."

"Ja, Kind, glei a; da schau, da hast du's; —
Nöt wahr, san schöne Mascherln d'rauf; —
Dös Rosenkranzerl, dös kriagst a nu,
Du wirst scho d' Schönste, paß' nur auf."

's kloan Dirndl glüaht va lauter Freuden,
"Bitt', Muater, wann i's anleg'n kunnt?!" —
"Ja bist denn narrisch?! Wann 'ß d'in'n Bett bist?"
"No, nur a kloane Viertelstund!" —

Und gibt nöt nach und fangt zun Woan'n an,
D' Frau Muater woaß nöt aus, nöt ein. —
Legt s' ihr's halt an, weil s' so viel treibt d'rum;
So gar groß g'fehlt wird's ja nöt sein! —

All's legt s' ihr an, Strümpf, Schuach und d' Rockerln,
Richt't d' Haar, steckt 's Kranzerl auf, daß's halt't;
Und 's weiße Kload iatzt. — Schön is s', schön is s'!
Koan Engel is so liab wo g'malt! —

A Weil' schaut 's Menscherl si in'n Spiagl.
Auf oanmal rennt s' zun Fenster hin,
Bockstarr schaut s', deut't am Himmel auffi,
Es is, als ob s' was sechat d'rin.

"Schau Muater, schau, wia s' winkan drob'nat;
Sö ruafen, daß i kema sollt,
I — g'fall' — ean — sag'n s' — — — Maria!"
                                        — aus war's. —
Sö hab'n si 's weiße Madl g'holt. —

D' Summerleut

All's was recht is, i sag's offen,
Heuer hab'n wir 's Rechte troffen;
Wia sunst d' Leut drei-, viermal keman,
G'schichten machen, eh's was nehman,
D' Uns'rig'n heuer hab'n nöt g'schnofelt,
San nöt schar'nweis einibofelt,
Hat koa Handeln geb'n, koa Drucken,
Na! 's is ean aus freien Stucken
Alles recht g'west, wia wir's möchten,
Zins hab'n s' ganz glei zahlt den rechten,
Hab'n a schon auf ean're Kösten
Bod'n leg'n lassen, recht an'n festen;
War'n für'n Anstrich, d' Maurer, d' Maler,
Kurz für all's halt selber Zahler. —
Rare Leut; — gibt nix zun Lacha; —
Oan G'fall'n kunnt'n s' uns nu macha: —
Daß wir s' ewi gern hab'n mössen,
Soll'n s' — auf's Außaziag'n vergessen.

Verbrennt

's gibt scho so Dirndln,
Aug'n hab'n s' voll Gluat;
Kemmt's ean nöt z'nachat,
Seid's auf der Huat.

Braucht eng a Fünkerl
z'fliag'n nur entgeg'n,
Künnt's scho nix toan mehr,
's Unglück is g'scheg'n. —

Hoaß wird's in'n Herzen,
Bald is dakennt; —
Feuer habt's g'fangt, Buab'n,
Und — seid's verbrennt.

Schneeglöckerl

Wia d' Bleaml'n alle ausg'fragt wer'n,
Wann s' blüah'n wöll'n auf der Welt —
Hat sie ganz ruckwärts in an'n Eck
A kloans weiß's Bleamerl g'meld't.

"Bitt'," sagt's, "wann 'ß d' mir a Zeit gab'st Herr,
Zun Blüah'n für mi alloan,
Denn sunst, woaßt, überseg'n mi d' Leut,
No ja! — i bi all's z'kloan."

"Guat," lacht der liabe Gott, "soll's sein;
Nur, frag' i, hast a Schneid?
Denn 's is sunst nix mehr zun Vergeb'n
Für di als d' Winterszeit."

's kloan Dingerl fahrt a bissel z'samm':
"Da sturmt's ja, schneibt was's kann,
Wann gar all's z'viel kimmt, und all's z'gach,
Was stell i nacher an?" — —

"Da fürcht' di nöt; mißbraucht amal
Der Winter z'stark sei G'walt,
Sei Moaster und sei Herr bin i,
I kimm scho, läut' mir halt!" —

"Schön'n Dank, wir's toan — und iatzt nu oans,
Wia derf i hoaßen drunt?" — —
Der liabe Gott b'sinnt si nöt lang,
"Schneeglöckerl hoaßt'st, — bleib' g'sund."

Sing, sing'!

Leucht't's Glück mit'n gold'na Schein
Sperr' d' Freud in's Herz nöt ein,
Da hat 's koan'n Platz mehr d'rin,
Klinga laß's weit dahin,
Sing', sing'! —

No, und will's dumper wer'n,
Laß nur koan'n Seufzer hör'n,
Treib', was di hab'n will, keck,
G'schwind mit an'n Liadl weg,
Sing', sing'! —

Was d' bist, ob arm, ob reich,
Jung oder alt, 's is gleich,
Halt' bis auf's End' zun G'sang,
Da wird dir d' Zeit nöt lang,
Sing', sing'! —

Is s' aber aus, dei Zeit,
Ziagst ein in d' Seligkeit,
Mach's in der Muatersprach
Drobnat den Engeln nach:
Sing', sing'! —

's Zoachen

Red'n wieder so daher in'n Dörfel,
Daß d' Welt scho bald zun z'Grundgeh'n wa',
Es glaub'n's a d' Mehr'an, toan si fürchten,
Grad nur der Taugner Sepp lacht: — Ah!!

Spott't s' allweil aus, nennt s' dumme Kerl'n,
Bis am Pfingstsunnta nach'n Seg'n, —
Da sagt er: "Maner! — ja, iatzt glaub i's;
I hab' a sicher's Zoachen g'seg'n.

Ös kennt's den Pfusterer, den Geizkrag'n,
Der allweil auf si selber denkt,
Er hat no nia koan'n armen Leut nöt
Was schwarz is unter'n Nagel g'schenkt.

Heunt geh' eam nach bein' Kreuzweg drausten,
Der blinde Muck sitzt auf der Bank,
Gibt er den nöt zwoa halbe Kreuzer!
Habt's Recht! — Jatzt steht d' Welt nimmer lang."

Der Tepp

Wia s'n Seppl drob'n in'n Himmel
Z'sammg'richt hab'n für's Leb'n dö Gab'n,
Is ean's Unglück g'scheg'n, daß s' Alle
Auf'n Verstand vergessen hab'n.

Und so wachs't er auf, lernt 's Red'n ka'm,
Lernt ka'm ord'ntli geh'n, der Sepp,
Tappt nur so durch's Leben durchi, —
Bleibt halt allaweil — a Tepp.

Wo'n d' Kinder seg'n, da heanzen s',
Spott'n 'n a dö Alten aus,
Er tuat nix zu All'n, als lacha —
Macht si weiter nöt viel d'raus.

Weil er koa Vernunft zu nix hat,
Tuat eam a koa Spott nöt weh',
Alles is eam gleich herunten,
Er schaut fleißi nur auf d' Höh'.

Recht hast! — Schau nur hin auf'n Himmel,
Dir blüaht dort dö bess're Zeit,
Was d' da z'kurz kimmst, dort wird's einbracht,
Seppl! drob'n wirst zwoamal g'scheit.

Der eig'ne Herd

Verliabt san s' g'west und deant hab'n s',
So war ean ganz's Gebet:
An'n eig'na Herd, den möchten s',
Wann's nur a bissel geht.

Sö hab'n ean Sacherl nachzählt.
"I moan," sagt sie, "es g'lengt." —
"Ja, ja! — so mach'n wir Hozat,
I hab' mir's eh scho denkt."

Hab'n s' g'heirat; hab'n recht Freud g'habt —
Der eig'ne Herd war da,
In Anfang moanen s' richti,
Es gang' ean nix mehr a.

Nur wia dö Kinder keman
Oans nach'n andern halt,
Da fangt'n Herd was z'faihl'n an,
Er bleibt ean gar z'oft kalt.

Jatzt gengan s' mit der Kreuzschar,
Wia s' ausziagt nach'n Schnitt,
Dö liabe Frau wöll'n s' angeh'n,
Sö hab'n a schön's Gebitt'.

"Gott hat den eig'na Herd geb'n;
Tua du dei Hand iatzt auf,
Du liabe Muater Gottes,
Und schenk' uns a — was d'rauf."

Christkindl in'n Himmel

Tan is sei Arbat herunten,
All's glanzt voll Liacht'ln, was 's kann,
's Christkindl kann wieder hoamfliag'n,
Jatzt geht halt drob'n sei Plag an.

Kinder viel tausend und tausend,
Wia ean' Gott auffi hat g'winkt,
Warten und passen in'n Himmel,
Daß's eana a was heunt bringt.

's Christkindl laßt s' nöt lang passen,
Läut't mit an'n Glöckerl, an'n fein'n,
Jatzt derfen s' eini, in'n Saal drob'n,
Blend't s' frei der goldene Schein.

Kasterln dö schönsten, dö feinsten,
Stengan viel Dutzadweis' da,
G'falln eana dö schon, den Kindern,
Wenden ean'n Blick gar nöt a.

"Macht's aber auf erst dö Kasterln!
Gel', iatzt seid's z'frieden mit mir;
Hab' mir 's ganz Jahr' recht a Müah geb'n,
Müaßt's drum recht brav sein dafür.

Wia s' drunt auf eng voll Liab denken,
Wia s' fleißi beten für eng,
Drin in dö Kasterln is 's aufg'hebt,
So — und i mach' eng's zun G'schenk." —

D' Kinder, dö jubeln und singen,
Hab'n eana glücklichste Stund.
Dös is den kloan'n Seel'n das Liabste,
Daß s' nu wer gern hat herunt'. —

D'rum Leuteln, wöllt's, daß si d' Kinder
Drob'nat auf Weihnachten g'freu'n,
Schickt's ean Gedanken, Gebeter,
's Christkindl legt ean s' schon ein.

Der Ziagelschlager

"Ja Leut," sagt der Ziagelschlager,
"Wann i arbeit bis auf d' Nacht,
San nöt eh' als in drei Tägen,
Tausend Ziageln firti g'macht."

Und für's Tausend kriagst zwoa Gulden?!
Nöt a Kreuzer mehr g'hört mein;
Da sollt's leb'n, du, 's Wei und 's Kloane,
Sag' mir nur, wia teilt's dös ein?

Halt mit'n Fasten; d' Wochen durchi
Fast' bald i, bald 's Kloan, bald 's Wei,
Nur am letzten Tag is anderscht,
Denn da fast'n wir — alle Drei.

Der Tram

Wia s' bei der Fruahstuckmili sitzen,
Dö Kuahdirn und der alte Knecht,
Kimmt eam in oan'n furt allweil 's Lacha,
Er haut in'n Tisch und ruaft: "Nöt schlecht!"

Neugieri san d' Weibsbilder alle,
Macht d' Kuahdirn a koa Ausnahm' nöt,
Sie hört nöt auf zun Frag'n und Bitten,
Bis daß der alte Hansel red't.

"Ja," sagt er, "was mir heunt Nacht tramt hat! —
In'n Himmel hab'n s' mi auffig'holt,
Auf oanmal bin i drinnat g'standen
In lauter Edelstoan und Gold.

A Engel hat mi umg'führt üb'rall,
I sag' dir's — dö Pracht, dö ma find't! —
So schön's in'n Schloß is bei der Herrschaft,
Geg'n dös drob'n bleib'n s' um hübsch was hint'.

A so a tausend Zimmer wer'n wir durch sein,
Da fang'n mir d' Füaß zun wehtoan an;
"Herr Engel," sag' i, "bitt', gibt's gar nix,
Wo oans a wengerl rasten kann?"

"Ja," moant er, "Hansel, freili gibt's dös,"
Und führt mi in a Kammerl hin,
Da steht in'n Eck a gold'ne Bettstatt
Mit ganz an'n seidern' Bettzeug drin.

"Bfiat Gott, da leg' di eini", sagt er.
Und geht. — I steh' wia Nannerl da,
Nöt g'waschen, wia i bin, da hinleg'n,
Dös kunnt a Anseg'n kriag'n. A ja!"

"So bist nöt einig'stieg'n?" — fragt's Kuahmensch.
"Na! — Hätt' mi ja mei Leb'n nöt traut,
I hab' nur allweil hin- und herdenkt,
Auf mi bald, bald auf d' Bettatatt g'schaut.

Und mit dem allweil Schau'n und Denka,
Da hab' i 's Richtige entdeckt." —
"Hast di z'erst g'waschen halt?" — "Na, Mirl!
I hab' mi — hinter d' Bettstatt g'legt."

's Glückskind

Weil der Kramer gar so penzt hat,
Hab'n s' ean Los', dö Bauern g'numma,
Wo ma zwoamal 's Jahr kann g'winna,
Winterszeit und geg'n den Summa. —

Spiel'n scho iatzt dö ganzen Jahr mit,
Und koa oanzig's Los mag kema,
Gab'n s' 'n Kramer wieder z'ruck gern,
Aber der will s' nimmer nehma.

Ha'b san s' alle und verdrossen, —
Schelten toan s' auf alle Arten,
Bis auf'n Lexl; der schimpft nöt mit,
Den sei Moanung is: Nur warten.

No und recht is 's! — 's zoagt si wieder,
Dö Geduld bringt Rosen schöne,
Er war 's Glückskind; wia s' z'letzt zog'n hab'n,
Rat't er zuwi — bis auf zehne.

D' Ammel

D' Muater kann nix toan für's Kindl,
Und 'n Wasser is nöt z'trau'n,
"Müaßt's eng halt," schafft d' Frau Madam' an,
"G'schwind wo um a Ammel schau'n." —

Hab'n si's ang'leg'n sein recht lassen,
Er is glei zun Suacha aus,
Und is glückli g'west; denn Tag's d'rauf
Is a d' Ammel scho in' Haus.

Lassen s' a der Kloan'n glei anschau'n,
Zoag'n ihr hin aus sie: "Gu, gu!" —
D' neuche Ammel wend't si a her,
Statt "Grüaß Gott" ruaft s' aber — Muh!

Der Schnurrbart

Ja, Loiserl, mei Kind, dös is g'wiß wahr,
Wann 's Unglück amal sollet g'scheg'n,
Du gabast an'n Buab'n wo a Bussel,
Da kriagast an'n Schnurrbart, wirst seg'n.

No, d' Loiserl is eh wohl dö bravest',
Bei ihr find't koa Bussel nöt statt,
D'rum bleibt ihr a ober dö Lippen,
Ihr G'sicht allweil wunderschön glatt.

Nur wia der Soldatenhans hoamkimmt,
(Sö hab'n a "schöner Hans" taft),
Und wia ihr zwoa-, dreimal zuaschleicht,
Da — hat s' a Balbiermesser kaft.

Der Bekehrte

Hab'n 'n d' Moaster alle hoamg'schickt,
Weil er nix hat lerna wöll'n,
No! und bis eam wer was neuch's find't,
Geht er g'schwind in's Äpfelsteh'ln.

Aber 's will eam nöt recht g'raten,
Beißt'n 's erstemal a Hund,
's zweitemal, da fallt er aba,
Dös war a nöt gar so g'sund.

Aber er probiert's do nu mal,
War a kohlrab'nschwarze Nacht,
Hm! a Knecht, der ha'n do g'seg'n,
G'haut recht und in'n Kotter bracht.

So da brummt er iatzt, der Arme:
"Dös is richti d'rum Müh' wert,
Dreimal mög'n — und dreimal ablitzt —
Na! — iatzt bin i scho bekehrt,

I bi g'witzigt gnua, dos woaß i —
Mi tuat g'wiß neamt mehr verführ'n,
Bei koan'n Apfel seg'n s' mi nimmer,
Wia s' mi freigeb'n — stiehl' i Birn'."

Dö neuche Schrift

"No wohin, Mann, Burgermoasta?"
"Zu der G'moan' halt, auf d' Kanzlei,
Is a Schrift scho wieder kema,
Sunnta is, so les' i s' glei." —

So a drei Stund' is er ausblieb'n,
Nacher kimmt er, ranzt si aus.
"No, is s' guat dö neuche Schrift g'west,
Find'st an'n rechten Nutzen draus?"

"Ah! i glaub's; sunst mit dö andern
Hab' i schreckbar Zeit verlor'n,
Bei der neuchen bin i aber —
Gott sei Dank glei schlafat wor'n.

Dö rote Frau

Aus der Stadt is oane kema,
Aber dö is schön! mein Gott! —
's Kload, der Hut, 's Ombrell, dö Handschuach,
Was s' auf ihr hat, all's is rot.

Ja, und wann s' a so dahersteigt,
Daß ma moant, si brinnat frei,
Rennt a Jung und Alt in'n Dorf z'samm,
Schaut, reißt 's Mail recht auf dabei.

Siah! dös g'fallt ihr, umgeht s' fleißi,
Nia is s' in ihr'n Zimmer fast,
Zwoamal 's Tag's nur muaß s' dahoam bleib'n —
All'mal — wann der Halter blas't.

D' Mari'zeller Roas'

Hat Oa'r verkaft auf Ostern häufti,
's geht a mit'n Butter von der Stell;
So hat' s' hübsch Geld auf d' Seit g'legt d' Bäu'rin,
Es g'lengat grad auf — Mari'zell.

Denn 'wohl s' koa' Not nöt leid'n, brav g'sund san,
Und G'schäft und Haus si wohl befind't,
Um oans möcht s' liabe Frau halt bitten,
Sö hätten gar so gern — a Kind. —

Just will s' ihr um a Wagerl umschau'n,
Der Mitterbauer hätt' oans steh'n,
Da siacht s', wia s' g'rad am Weg zu eam is,
Dö Wölferleut mit'n Bünkerl geh'n.

Sö woanen recht, dö arma Teufeln,
Is d' Bäu'rin steh'n bei eana blieb'n;
"Wohin, wohin?" — "No, halt in's Elend,
Der Hausherr hat uns außitrieb'n. —

No ja, der Mann is d' längst' Zeit krank g'west,
I hab'n warten müaßen z'viel,
Is nix verdeant wor'n, hab'n koan Zins g'habt,
So hoaßt's halt geh'n; no, wia Gott will!"

San brave Leut g'west sunst bein' Wölfler,
Hab'n recht dazua g'schaut, nix verschwend't;
Du mein Gott aber, wann oans krank is,
Nimmt 's kloane Geld gar g'schwind a End.

So denkt si d' Bäu'rin, denkt nu allweil,
Wia d' Wölferleut san furt a Stuck,
Auf oanmal pascht s' in d' Händ zwoa-, dreimal:
"Hört's, ös dort, kemmt's a bisserl z'ruck.

Ja, schaut's nöt viel, und geht's mit mir glei,
Warum? — Dös wird't's scho inna wer'n, —
So, — san wir da! — Wart't's in der Stub'n drin,
I geh nur hint'ri, red' mit'n Herrn."

Sie kimmt a bald; "I sag eng was," sagt s',
"Da habt's an'n Fufz'ger, hab' mir'n g'spart;
Statt daß er mi nach Mari'zell bringt,
Erspart er eng a Wanderfahrt."

Dö arma Leut san ganz von' anda;
Ma muaß nur wissen, wia das tuat,
Wann oans scho moant, koa Glück mehr gabet's,
Und justament wird do all's guat!

Am Bod'n knian wöll'n s' und d' Händ a'schlecken,
Dö Bäu'rin leidt's nöt: "Was nöt gar,
Geht's liaber hoam und zahlt's 'n Zins g'schwind,
Handbussen künnt's a anders Jahr."

So sag'n s' "vergelt's Gott" halt und gengan,
Dö Bäu'rin aber schaut auf d' Höh:
"Gel ja, bist nöt ha'b, Muater Gottes,
Daß i nach Zell nöt eini geh!"

Und unser' liabe Frau war nöt ha'b,
Dös hat ma 's Jahr d'rauf recht schön g'seg'n,
Da is in' Bauernhaus um Pfingsten —
A kloaner Bua in'n Wiagerl g'leg'n.

Der Verführer

Der Teufel siacht 'n Zwickl loan'n,
Den mit den Blick, den g'wissen,
"Wart," denkt er, "den verführ' i g'schwind,
I moan, dös is a Bissen."

Zwoa "Adler" san in'n Dorf, in'n kloan',
A schwarzer und a gelber,
Da lockt er'n hin; es braucht nöt viel,
Der Zwickl geht vo' selber.

Bein "schwarzen" zahlt der Teufel Bier,
Bein "gelben" Wein, den besten,
Der Zwickl halt't si zuwi recht,
Er hat an'n Zug, an'n festen.

Versünd't si a so weit nu nöt,
Bleibt allweil stad und g'lassen,
Der Teufel schafft an'n Branntwein an,
Jatzt, moant er, wird er'n fassen.

Nöt gar so stark; zwoanz'g Stamperln wohl
San langsam abig'runna,
Sö toan eam nix; er schimpft conträr,
Dös G'söff hat viel z'wen'g brunna.

's is d' Sperrstund da, sö müaßen furt;
'n Teufel draht's glei nieder,
Der Zwickl, der geht kerzengrad,
Seufzt nur: "Mi dürst't scho wieder."

In'n Keller muaß der Teufel mit,
Er schleppt'n hin, der Zwickl,
"Da is a Most; den kost' iatzt nu,
Und iß' a G'selcht's, a Stückl."

Der Teufel is ganz ausanand
Vor lauter Schneid'n und Grimma, —
Er hat seit dem viel Leut verführt,
'n Zwickel aber nimma.

Landsleut!

Meine liaben Landsleut alle,
Kinder von oan'n Volk, oan'n Stamm,
Wöllt's was füranander bringa,
Soll was weitergehn, — halt't's z'samm!

Streiten, unoans wer'n, vo'nand geh'n,
Paßt'n Teufel in dö Kram,
Wann's eng auffiwend't's zun Drobern,
Den sei Moanung is: Halt't's z'samm!

Arm und Reich, gibt's, Hoch und Niader,
Soll' s' es geb'n in Gottes Nam',
Geld und Stand braucht eng nöt z'trenna,
Wer's seid's, Landsleut seid's! halt't's z'samm!