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Aus meiner Werkstatt
Gedichte in niederösterr. Mundart
Schadek Moriz

Wien 1894
Verlag von Carl Konegen
K. u. k. Hofdrucker Fr. Winiker & Schickardt, Brünn

Werkstattspruch

An sei Arbat muaß ma frisch geh'n,
Guaten Muat's,
Muaß gern wöll'n, hoaßt's in der Werkstatt:
"Angeh'n tuat's."

So halt's i; und also hoff' i
Ganz in'n Still'n,
Daß's aus meiner Werkstatt oans find't's: —
Guaten Will'n.

 

V.
Werkstatt 1

 

Der Hornerbod'n
D' Stadtlehr'
Der Stoanklopfer
Graue Haar'
D' Stalldirn'
Der ha'be Ritter
Dö Bräuch'
Am Loaterwag'n
Unser Herrgott am Weg
Verschwunden
D' Würsteln
Der Ungläubige
's Ringerl
Dö Trud
Der Irrtum
Der Dicke
D' Sängerin
Auf der Roas'
's Ändern
Der traurige Bua
Durchg'setzt
Dö G'wißheit
Der Unparteiische

 

Der Hornerbod'n
(Das Horner Becken)

Am Hornerbod'n, wer'n eppa kennt,
Da siacht ma weit hin ent' und drent',
Und viel gibt's, was si' da befind't;
I bi dem Hornerbod'n guat g'sinnt.

Boig'n, Burgerwiesen, Bernhard, Streg'n,
Frau'nhofen, Fuglau, all's künnt's seg'n,
Stift Altenburg der Turm verkünd't;
I bi dem Hornerbod'n guat g'sinnt.

Und Mödring, wia's in'n Grab'n liegt drunt'!
Da hat ma nur a Vietelstund'
In's Himmelreich. Geht's wo so g'schwind?
I bi dem Hornerbod'n guat g'sinnt.



Diese Ansicht sah Schadek von Ma. Dreieichen,
im Vordergrund Mold.


Schaut's her: Drei-Oacha grüaßt von drob'n,
Tait's d' heilige Maria lob'n,
Dö hilft geg'n Krank'at, Schuld und Sünd',
Is a dem Hornerbod'n guat g'sinnt.

Und draht's eng um, sechts wunderschön
Rosenburg am Felsen steh'n.
Den Kamp secht's nöt, weil der z'tiaf rinnt;
I bi dem Hornerbod'n guat g'sinnt.



Mold, Broatenoa, Mühlfeld und dort
Am Hornerwald der höchste Ort.
Gel' ja, ös schaut's eng bald scho blind;
I bi dem Hornerbod'n guat g'sinnt.


Jatzt san wir ferti bald amal,
Da habt's nu drunten 's Tafatal,
Dort ist's hübsch kühl und geht koa Wind;
I bi dem Hornerbod'n guat g'sinnt.

Und ganz auf d' Letzt, schön mitten g'rad',
Zoag' eng das Beste — d' Hornerstadt.
Sei Hoamat laßt koa Mensch nöt hint', —
I bi dem Hornerbod'n guat g'sinnt.

D' Stadtlehr'

Wann's d' zun Göden iatzt in d' Stadt kimmst,
Putz dir d' Füaß recht a z'erst, Muckerl,
Klopf' nöt an z'laut, bal' s' herein sag'n,
Gehst schö eini, machst dei Buckerl.

Toan s' a Frag', gib ean' a Antwort,
Is's zun Essen, tua schön beten,
Friß nöt eini wia a Halter,
Laß di allaweil z'erst nöten.

Bein Spazier'ngeh'n renn' nöt doni,
Bleib' nöt steh'n bei alle G'wölber,
Zoag' nöt hin und sag', dös möcht' i,
Wöll'ns', so kafen s' dir's scho selber.

Mach' ean' koan'n Verdruß dahoam nöt,
Woaßt, sunst toan s' di außiboatzen,
Rühr' nix an und mach' nix schmutzi,
Wann s' a Viach hab'n, tua's nöt roatzen

Hast dir's g'merkt? — Ja, Muater, Alles,
Und i wir' mi scho befleißen;
Oans nur — wia is's mit dö Flöh iatzt? —
Derf i s' fanga, wann s' mi beißen?!

Der Stoanklopfer

Mitten zwischen Wald und Felsen,
Allweil muaterseel'n alloan,
Sitzt der Peter Obenecker,
Stopft sei Pfeiferl und klopft Stoan'.

Wos er eppa denkt, der Peter,
Tiaf in d' Wilnuß drein verbannt,
Wia er Welt und Leb'n, all's z'sammramt
In sein'n stoanern Hausverstand?

Hab' i'n g'fragt: "Was denkst denn allweil?" —
Schaut er: "Denka?" sagt er, "Herr,
Sunst nöt viel und seiter gestern
Denk' i liaber gar nix mehr.

Hab' nur denkt: Wia is 's Kraut besser,
Dünst'ter oder brennt ma's ein;
Seg'n S' und bi scho g'witzingt wor'n g'schwind:
Laß di auf koa Denka ein.

Denn wia i so spintisiert hab'
Weg'n den bisserl dumma Kraut,
Hab' i mi mit 'n Schotterhammer —
Glei fest dreimal auffig'haut.

Graue Haar'

I schau in'n Spiagel eini,
Was siach i! — Ja, is's wahr?! —
An'n Bremsler hat's mir geb'n g'rad;
Dö dumma grauen Haar'!

Und seitdem is's halt nimmer
Wia's eh is g'west, dö Jahr,
Sö mischen si in all's drein
Dö dumma grauen Haar'.

Sö leid'n mir's Aufbleib'n nimmer,
"Marsch, marsch, mit den is's gar,
Du g'hörst auf d' Nacht in's Bett," sag'n s';
Dö dumma grauen Haar'!

I derf koan'n Dirndl nachschau'n,
Glei brummen s': "Geh', du Narr,
Du schau auf d' alten Weiber!" —
Dö dumma grauen Haar'!

Bei all'n seg'n s' glei an'n Hoag'l
Und wittern g'schwind a G'fahr.
Mei ganze Schneid verderb'n s' mir
Dö dumma grauen Haar'!

Und wegtoan? — "Tua's," sag'n s', "kriagst halt
A Platten" — und 's is wahr! —
Da g'halt' i mir do lieber
Dö dumma grauen Haar'!

D' Stalldirn'

Krank is's wor'n, d' Lenorl, so krank,
Daß s' scho moanen frei, sie geht,
Aber si is zach wia Kuahaut,
Hat si' wieder außabet't.

Was? Wer s' is? — A alte Stalldirn',
So viel g'schickt und guat für's Viach,
Wia si' dö in'n Kuahstall auskennt,
Und bei'n Fadeln, dös is schiach!

Also dö war krank und 's erst'mal
Krailt s' heunt aba von der Höh'.
"Je, d' Lenorl!" froh san s' alle,
Na, gern hab'n sie s', dös woaß s' eh.

Geb'n si d' Händ'. — Jatzt will s' in'n Stall geh'n,
Halten s' a. — "Du bist nu z'schwach."
"Macht nix, Frau; i muaß mei Viach seg'n,
Mir is so viel bang da'nach."

Na so lassen sö s' halt weiter,
Sie macht d' Tür auf, — los't's amal,
Wird a Lärm d'rin, a Spe'takel,
Als wann Kirta wa' in'n Stall.

Was Viach hoaßt, all's grataliert ihr,
Alle hab'n s' a rechte Freud',
Und weil s' Vivat schrei'n nöt künnan,
No so brüll'n s' halt wia nöt g'scheidt.

Und d' Lenorl? — Ja, d' Lenorl
Is nöt woach, dös is s' nöt g'wöhnt,
Aber heunt, wo's Viach so g'röhrt hat,
Heut hat s' do a bisserl g'flennt.

Der ha'be Ritter

Von' Turm, von den alten, a Liad hab' i g'macht,
Sö soll'n si vor'n Ritter dort nehma in Acht; —
Hab' do g'moant, es half', wann i s' recht und recht warn',
Ja, d'Moanung war guat, aber g'nutzt hat's an'n Schmarn.

Wia hätt' s' a der Ritter, der tote, was g'irrt;
Es hat a lebendiger Graf protestiert,
Is a g'rad für nix g'west, sö hab'n amal mög'n,
Bum, bum — kracht's in'n Turm, und herunt' is er g'leg'n.

No i bi scho stad g'west, i z'reiß mir koa Mail,
Nur denkt aber hab' i mir hoamli mein'n Teil,
Und d' Lies' g'fragt und dö hat g'sagt: "I sag' dir das,
Pass' auf und gib Obdacht, da g'schiacht amal was.

Der Ritter is bitzli, und glaubst, er steckt's ein,
Da müaßt er ja g'rad nur von Le'zelten sein,
Er tuat ean was und dös is heili und wahr,
Und tuat er's nöt heuer, so tuat er's auf's Jahr."

Darat'n hat's d' Liesel; sö wölln's nur probier'n
Ob's gang, wann s' mit'n Dampfwag'n an'n Schotter verführ'n,
Geht eh' bis zu'n Platz, wo der Turm g'standen is,
Da krax, macht's an'n Rumpler, da gibt's ean an'n Riß.

Der Ritter hat's tan, denn all's z'schiach hab'n s'n g'macht,
Er hat eana's zoagt, aus'n G'loas' hat er s' bracht,
Und 's oanzige Glück is nur dös g'west valei,
Der Schotter, der hat si nöt weh tan dabei.

Do aber hab'n s' d' Köpf' z'samg'steckt, was ma do tuat?
Sagt d' Liesel: "Was's tait's? No, den Ritter macht's guat,
So long der koa Platzl zu'n Umgeh'n nöt hat,
So lang bleibt er ha'b und um alles is schad."

"Wird eh a so sein," sag'n s', und hackn am Fleck
Dös G'strüpp und dö Bam von sein'n Gschloßmäuern weg.
Jatzt hat er schön umgeh'n drob'n, wann eam drum wa,
Und mag er, so siacht er in'n Mark' eini a.

Der Liesel nach hat er mit den iatzt grad gnua,
Und wahr is's, ma hört nix mehr, er gibt a Ruah;
Und guat is er; ja, geht der Dampfwag'n dahütt
Geg'n oans bei der Nacht, — kann's nu sein, — er fahrt mit.

Dö Bräuch'

Der is ent' dahoam, der drenten,
Wer'n s' halt z'Red' a weg'n dö Bräuch',
Wia's am Kirta da und dort is,
Denn da is's nöt üb'rall gleich.

Sagt der Florian von Zauning:
"Wann bei uns der Kirta fallt,
Wird a wengerl z'erst g'stritten,
No und nacher raf'n wir halt."

"So. — Da geht's bei uns ganz anderscht,
Da gibt's gar koa Streiterei,
Wird nöt g'wartelt lang und g'hahnlt,
Gott bewahr! wir —raf'n glei."

Am Loaterwag'n

D' schön Reserl geht mit'n Bünkel,
Schwa' mächti, ka'm zun trag'n,
Auf oanmal hört s' was radeln,
Es fahrt a Loaterwag'n.

"He! Reserl, magst nöt auffa?"
"Belei, der Platz is z'weng." —
"Ah, brauchst di gar nöt z'grimma,
I mach' mi scho recht eng."

Na also, weil er's hab'n will,
So tuat s' eam nach sein'n Sinn,
Wirft hint' ihr'n Bünkel eini,
Steigt auf und setzt si hin.

"Jatzt lass'n wir's renna," sagt er,
Und schnalzt fest frohen Muat's,
Fein guat geht 's Loaterwag'l,
Nur so viel stößen tuat's.

Daweil der Weg wo guat is,
Da tat si's übrig'ns eh',
Wo aber Stoaner keman,
Da schupft sö's hoch in d' Höh'.

Si is a lustig's Dirndl,
Sie hat zu all'n nur g'lacht,
Dös g'fallt eam und voll Freuden
Hat er si s' halt betracht't.

Hätt' s' überhaupt scho lang mög'n,
Sie taugat eam als Braut,
Nur recht a Led'feig'n is er,
Z'red'n hat er si nöt traut.

's kam nu zu heunt, aber
Wann's sein will, so g'schiacht all's,
A Erztrumstoan, a Pump'rer —
Sie schreit — fliagt eam auf'n Hals.

Wohl möcht' s' gern wieder doni,
"Na, na, da wird nix draus."
Er schlingt sei Hand g'schwind umi,
"I lass' di nimmer aus.

Jatzt bist auf mi daher g'flog'n,
Jatzt will's amal so sein,
So bleib' bei mir dei Leb'n lang,
I hab' di gern — g'hör' mein!"

Na, also, so is's ganga, —
I hab' nix weiter z'sag'n,
Als: wöllt's an'n g'schwinden Brautstand,
So — fahrt's am Loaterwag'n.

Unser Herrgott am Weg

Wann ma hingeht über d' Felder,
Über Wiesen, Wald, Steg,
Alle Aug'nblick wo geg'nt oan'n
Unser Herrgott am Weg.

Und warum, daß er dort hängt?
No, dös kunnt's scho erfahr'n:
Daß dö Bauern a Predi
In der Wocha erspar'n.

Denn wann s' murr'n über d' Arbat:
"Es is nimmer mehr schön!"
Red't er aba von Kreuz drob'n:
"Leutln, laßt's es nur geh'n.

Ja, dös müaßt's eng scho schinden,
Da is eh' nix zun sag'n,
Müaßt's an'n iader, wia's seid's da,
Enger Kreuz in'n Leb'n trag'n.

Aber moant's, daß dös meine
Eppa g'ringer g'west wa'? —
Gel na? Secht's und bei all' den
War i stad. Seid's es a." —

So a Lehr klingt von'n Kreuz her
In dö Felder, in d' Schläg'.
So schön predigt den Bauern —
Unser Herrgott am Weg!

Verschwunden

Hat nöt länger wia a Jahr braucht,
Seit daß s' hab'n ean' Ho'zat g'halten,
Und iatzt hat er's. — Gestern suacht er s',
Is s' eam gar davon, ihr'n Alten.

Hat eam eh wohl nöt viel Guat's ton,
Denn sie war nöt vo dö Besten,
Aber, daß s' eam iatzt no durch is,
Kann er si halt do nöt trösten.

Z'erst glei gar nöt; wann er aufdenkt,
Kimmt eam 's Woana allweil wieder,
Lang braucht's, bis er sei tief's Herzload
Do a wengerl iatzt druckt nieder.

Aber, wia da Jahr'stag eintrifft,
Wo s'n hoamli hat verlassen,
Da steht's wieder auf; da sitzt er
Ganz verzagt draust auf der Gassen.

D' Nachbarn trösten: "Tat mir's eh nöt,"
Sagt er, "gar so z' Herzen nehma,
Nur, a Jahr is's heunt, — und gestern —
Is mir 's Luader wieder kema."

D' Würsteln

Daß s' seg'n, wia weit's der kloane Bua
In'n Folg'n iatzt kunnt scho bringa,
So leg'n s' eam g'selchte Würsteln hin,
Da soll er si bezwinga.

"Es wird di wohl der Teufel," sag'n s',
"Zu'n Nehma gern verleiten,
Da gang's dir aber schlecht; lass' s' steh'n,
Tua fest nur widerstreiten."

Der Bua, der schaut dö Würsteln an,
Es tat wohl schon kitzeln.
Auf'n Teufel aber denkt er und —
Ißt g'schwind zwoa g'salz'ne Stritzeln.

A'f d' wia er's g'essen hat, verfluacht,
Kimmt eam der Gusto wieder,
Er is scho bei der Kucheltür,
Nix! — numal druckt er'n nieder.

Kehrt numal um, kaft Backerei,
Ja, dö is bald verschwunden;
Jatzt fall'n eam wieder d' Würsteln ein,
Jatzt hätt er dö gern drunten.

Auf d' Kucheltür, und eini g'schwind,
Er kann si nöt bezwinga,
Vor lauter Eifer siacht er nöt
D' schwarz' Mitzerl außispringa.

Auf oanmal hör'n s' a schreckbar's G'schroa,
's derft wer am Bratspieß stecken,
Der kloane Bua is's; keman s' halt:
"Was tuast uns denn so schrecken?"

"Da schaut's! san d' Würsteln weg! Der Lump,
Der Teufel voll Finessen!
Weil i mi so lang b'sunna hab',
Glei hat er s' selber g'fressen."

Der Ungläubige

Er glaubt auf'n liaben Gott nöt,
Auf Buaß nöt und Gebet,
Und Himmel, Höll' und Teufel,
Auf alles glaubt er nöt.

Nur seit er huast't in'n Winter,
Daß d' Brust eam recht tuat weh,
Da glaubt er do a weng wos,
Er glaubt — auf'n Krampertee.

's Ringerl

Er tat ihr gern sei Liab' erprob'n,
(Sie is a g'schmackig's Dingerl,)
So greift er in sein'n Leibelsack:
"Schau her, da hast a Ringerl.

I schwör', der Ring is echt von Gold,
Mei Liab' is echt von Eisen;" —
Da hat s' a Freud' und kann den Tag
Als Glückstag nöt gnua preisen.

Drei Wochen später aber woant s',
Falsch is der Bua von Stößing:
Denn wann a d' Liab' von Eisen is,
Sei Ringerl is — von Messing.

Dö Trud

Sö red'n über Geister und G'spenster,
Da meld't si der Lois, der Rekrut:
"Jatzt sagt's mir a wen'g enger Moanung,
Was glaubt's denn a so: Gibt's a Trud?"

"Wia gab s' es denn nöt," sagt der Schleifer,
"No guat, wann s' es gibt richti wo,
So deutscht's mir iatzt wenigstens aus g'schwind,
Wia is s' denn? was tuat s' denn a so?"

"Wia s' is? — No a hauschiach's alt's G'spenst is s'.
Was s' tuat? — Woaßt, sie kimmt dir in'n Still'n,
Und macht di ganz dumm; druckt di nieder
Und laßt dir koa bisserl koan'n Will'n."

"Hat leicht scho von eng oane g'seg'n wer?"
Neamt rührt si, der oanzi Baptist,
Der zwinzelt und tuat so g'wiß quasi,
Als wia wann er glabast wos wüßt'.

"So red'!" — "Ja, Leut', g'wiß kann eng's nöt sag'n,
Nach'n Zuhör'n nur bild' i mir ein,
Hat der Schar'nschleifer recht mit dö Truden,
Nacher — wird wohl mei Wei oane sein."

Der Irrtum

"Ja, wos schaust denn gar so fuchti?" —
"Weil i greint hab' g'rad mit mir,
Daß mir alles durchanand kimmt,
Daß i mi in oan'n fort irr'." —

"Hast leicht wieder überseg'n was?" —
"Freili wohl, und hübsch was a,
I hab' g'moant, wo Freita is heunt,
Dummer Weis', daß Sunta wa'.

Und a Stückl hab' i auf'gführt,
Was dir du g'wiß nöt vergunnst,
Was a nimmer guat is z'machen: —
G'waschen hab' i mi umsunst."

Der Dicke

A Dicken kriagt er wia Bagoner,
Hat 's Anseg'n wia a Faßl Bier,
Mit lauter Schieb'n nur, Drah'n und Zwänga

Kann er mehr durch dö Gart'ntür'.
Na, dös is nix; er geht zun Docter,
Nimmt Pulverln alle Viertelstund',
Und saure Wasser trinkt er maßweis',
Hilft all's nöt viel; er bleibt halt z'rund.

So fast't er recht, ißt wia a Spatz nur,
Trinkt nöt a bisserl Wein und Bier,
Mit all' den großen Abbruch aber
Geht's do nu spießi bei der Tür.

Is eam auf d' Letzt a Wallfahrt eing'fall'n,
An'n Tag hat s' dauert und a Nacht,
Und guat geht's iatzt durch's Gartentürl:
Sö hab'n's — a wengerl weiter g'macht.

D' Sängerin

Von Schullehrerhaus hört ma's singa,
A Weanerfräul'n kann's so viel schön,
Kirrt auffi auf d' Höh' und kraht abi,
Es kann scho nöt lauter mehr geh'n.

Der Christl, der kloan', mit sein'n Ähnl,
Dö keman am Hoamweg dazua,
Bleib'n steh'n und wer'n alle zwoa losat,
Sö künnan si wundern nöt gnua.

Sogt koaner wos, bis daß dö Fräul'n drin
An'n Platzer macht, g'rod wia nöt g'scheidt,
Da zupft der kloan' Christl sein'n Ähnl:
"Wastoans'ihr denn, daß s' a so schreit."

Auf der Roas'

Weil schon 's Leb'n amal a Roas' is,
Daß neamt bleib'n kann auf oan'n Fleck,
Gibt's dafür koan'n besser'n Rat nöt,
Als für's Roasen: Geh' dein'n Weg.

Laß dir 'n z'erst a wengerl weisen,
Denk' a Randerl, überleg',
Aber nacher nur frisch weiter,
Bleib' nöt hint' z'viel: Geh' dein'n Weg.

Renn' a nöt; wer rennt, der fallt leicht,
Geh' neamt eini, sunst kriagst Schläg',
Rast', was sein muaß, daß d' nöt ra'ch wirst,
Bleib' bei Kräften: Geh' dein'n Weg.

No und g'freut's alloan di nimmer,
Woaß i a was: Frag' und bitt',
Bis a brav's, schön's Madl einschlagt:
"Wann'ß d' dein'n Weg gehst — i geh'mit."

's Ändern

Der Pfarrer red't ihr recht in's G'wissen:
"I sag' dir's, Moarin, geh' in di,
Jauk' aus den Spielgeist aus dein'n Herzen;
Setz' nöt so narrisch in d' Lott'rie."

"Ja, Sö hab'n Recht, Hochwürden, dreimal,
Das viele Setzen richt't oan'n z' Grund,
Sei Geld verliert ma, muaß si giften,
I wir' mi gründli ändern, und —"

Da hört s' gach auf. — "Was hast denn aber,
Was schiaßt dir denn durch'n Kopf iatzt grad'?"
"Ah nix — i hab' a wen'g nur nachdenkt —
Was 's Ändern für a Num'ro hat?"

Der traurige Bua

Ja, Lipperl, red', was bist so trauri?"
"No, weil's mir gar so weh tuat halt,
Daß i muaß lassen von der Cillerl,
Den oanzig'n Dirndl, dös mir g'fallt."

"Ja, bist ihr eppa auf was kema?"
"O na, sie is wia Gold so treu!"
"Hat s' keppelt?" — "Na, frumm is s' wia Lamperl!"
"Is s' eifersüchti?" — "A belei!"

"So bringt eng 's Geld leicht ausanander?"
"Was, Geld! Da frag'n mir nix danach."
"Is s' hoamli krank? — Dös a nöt? Also,
Was trennt eng? — Außa mit der Sprach'."

"Ja, woaßt, sie is am Berg dahoam drob'n,
Und wia's dir da schiach auffigeht,
Was da für g'spitzte Stoaner umlieg'n,
Du, meiner Seel', dös glaubast nöt.

I muaß mi vo der Cillerl trenna,
's kimmt z'teuer der verliabte Sinn,
So oft i auffikrailt bi fensterln,
War all'mal — a Paar Stiefeln hin.

Durchg'setzt

D' Nachb'rin hat ihr oft scho g'raten:
"Laß eam nur koa Ruah', koa Rast,
Bis du 's Geld für'n seidern Kittel
Bei dein'n Geizkrag'n durchg'setzt hast."

No und heunt muaß s' richti g'red't hab'n
Wia a resolute Frau,
Denn auf d' Nacht heunt, wia er ausgeht,
Schaut er finster wia Wauwau.

D' Nachb'rin glei nach eam g'schwind umi:
"Na, was is's? gel', du hast g'redt?
Und so nach sein'n G'schau, sein'n wilden,
Hast du's durchg'setzt a, i wett'."

"A ja freili hab' i's durchg'setzt,
Hab' recht penzt, und er daneb'n
Hat Banknoten zählt und eing'steckt, —
Und mir hat er oane geb'n."

Dö G'wißheit

"Du und d' Klarl werd't's a Paarl?
Schön! — Da bringst a guate Post,
Sag' mir nur, wia is's denn ganga,
Hat's viel Hin- und Herred'n kost't?"

"Gar nöt; — i hab' sie z'erst ang'schaut,
Und sie mi ganz von der Seit',
G'rad nur, daß's zu'n Kenna g'west is,
Daß'aa wengerl was bedeut't.

's zweit'mal hab' i's anderscht ang'fangt,
Hab' scho hoamli auf sie g'lacht,
Sie hat hinter'n Fürta vüra
A drauf kloane Schmunzler g'macht.

Und am Sunta in der Kircha,
Wo ma d' Seg'nmess' hört als Christ,
Hab' i sie in d' Seiten g'stoßen
Und si mi. — Da hab'n wir's g'wißt."

Der Unparteiische

Is a Wahl in'n G'stättelhofen
Und sö leg'n ord'ntli drein,
Denn dö zwoa, dö's wer'n wöll'n, zahl'n was,
Oaner Bier, der and're Wein.

Und so ziag'n s' ean s' schön stad zuwa
Mit'n Trunk und guate Lehr'n,
Bis daß s' alle miteinander
Bei der Wahl parteiisch wer'n.

Oaner nur bleibt unparteiisch,
Draust von'n Wald der Steckerl-Fritz,
Den kriag'n s' nöt mit'n Bier, mit'n Wein nöt —
Der mag nur an'n Sligowitz.