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Quelle:

Flinserln
Johann Gabriel Seidl's
niederösterreichische Gedichte

Gesamt-Ausgabe
Wien 1844
Druck und Verlag von J.P.Sollinger
 

Vom Autor ein umfangreiches Wörterbuch. hier
 


 

Wer östreichárisch denkt,
Und wer aufrichti liebt,
Und wer weg'n án'm Schazerl
Sih g'freut und betrübt —
Den wer'n dö par Kreuzá
Für d' Flinserln nit g'reu'n;
Abá g'fall'n s'erm durchaus nit,
So muß ih's halt lei'n.
◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊

Zunerst is 's hánti, nachá süß,
Am End' is's All's in Oan'm:
Um koa'n Preis möcht' ih's nomal g'spür'n,
Und hergeb'n — áh um koa'n!
◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊◊

 


I. Váliebt's Zeug
 

1.

Ih such' ob'n, ih such' unt',
Ih such' hint', ih such' vorn;
Mein' Freiheit find' ih nimmá,
Dö is schon válor'n!

2.

So warm is koan Feuá,
Koan' Glut is so háß,
Als á hámliche Liab' is
Von der d' Welt nix wáß.

3.

Mein Herz war so leicht; —
Wann ich's g'habt hätt' in'n Füßen,
Á Schwalb'n, — hätt' s' má nachwoll'n,
Hätt' sih tummeln müssen!

4.

Ich kann's nimmer ändern,
Es is nimmá Zeit:
Mein Herz is váruckt wor'n,
Und wird nimmá g'scheidt!

5.

Du schwarzaugát's Derndál
Mi'm nußbrauná Har,
Wann's d' mih öfta so anschaust,
So wir' ih á Narr!

6.

Du hast má d' Gedánk'n
Ganz unrichti g'macht:
Oft woaná má d' Augná,
Wann 's Herz im Leib lacht.

7.

Zwá noh so schöni Veigerln sán
Bei weitem nit so schön,
Als wann zwá recht váliebti Leut'
Sih just gegn'übá steh'n.

8.

Ja, d' Wölkerln hab'n's gut,
Sö sán allweil au'm Weg,
Berg'l auffi, Tal abi,
Und brauchánt koa'n Steg.

9.

Ja, wár' ih wie d' Wölkerln,
Ih suchát dih g'hám
Tagtägli fünftausád
Und fuchzehnmal hám!

10.

Wann ih dih druck', da is 's
Ganz was Ágn's, was má schwant:
Da hab' ih ja, so z' sag'n,
Mein Glück bei dá Hand!

11.

Wann ih stád geh, wann ih still steh',
So wundát's eng nit:
Ih tra' ja mein Derndál
Im Herzkámmerl mit.

12.

An deiná Link'n laß mih sitzen,
An deiná Link'n sitz' ih gern,
Denn da kann ih, wann má stád sán,
Dein Herzerl schlag'n hör'n.

13.

In dá Weihnacht, in dá Metten
Háb' ih dih zu-n-erst g'seg'n,
Wie's d' schláfri mi'm Náserl
Au'm Betbuch bist g'leg'n.

Unsá Lieb' dö is heili,
Unsá Lieb' hat án'n B'stand:
In dá Kirch'n hab' ih's Herz kriegt,
In dá Kirch'n krieg ih d' Hand!

14.

Mit uns hat's koan' G'fahr,
Denn mir lieb'n uns in Ehr'n:
Sö kinnten uns keck
In oan Kástel z'sammsperr'n.

15.

Zu dir geh'-n-ih oft,
Und bei dir bleib' ih gern,
Und da wird má so gut,
Daß má-r übel kunnt' wer'n.

16.

Und wann ih's schönsti Wágerl hätt',
Ih gáng' doh z' Fuß zu dir:
Denn 's Besti bei'n-'r-án' iárd'n Lieb'
Is doh unstreiti — d' Müh'.

17.

Zwá Sterndáln stengán am Himmel,
Dö tán so still und g'hám:
Dös oani leucht't má zu'm Derndál,
Dös andri leucht't má hám.

18.

Mein Tag hat drei Stund' nur,
Drei Stund' und mehr nit:
Oan' guti, oan' schlechti,
Und dö dritti geht mit.

Bei dir is mein' guti,
Mein' schlechti — dáhám,
Und dö dritti, dö mitgeht,
Wann ih Nachts von dir trám'.

19.

Oft trámt má, du wárst
Mit'm Busseln gleih da;
Wann ih muntá wir', küss' ih
Mein'n Polsterzipf a.

20.

Ih leg' mih hin, leg' mih her,
Leg' mih kreuz, leg' mih quer,
Und ih mag mih leg'n wie-r-ih will,
Dá Platz bleibt má z' viel!

21.

Á Trámbüchel káffá? —
Ih wüßt' nit, z'weg'n we!
Ih hab' nur án'n oanzing' Trám,
Den kenn' ih eh'.

22.

Koan Schütz bin ih nit,
Abá 's Handwerk kann ih treib'n:
Mein'm Derndál sein Herz
Is mein' sichrásti Scheib'n.

23.

Zwá Blátteln, zwá Bleameln,
Und á Reb'n um án'n Stamm:
Was für ánand b'schaffen is,
Find't sih á z'samm.

24.

Ja, Derndál, um d' Lieb'
Is 's á g'spaßigá Kauf:
Sein Herzerl váschenkt má,
Und 'n Kopf gibt má drauf.

25.

Koan Vögerl is treuá
Sein'm Nesterl au'm Bám,
Als ih dir, lieb's Derndál,
Wann ih wach bin, wann ih trám'.

26.

Ih bin zwar koan Prinz,
Und ih bin zwar koan Kini,
Abá, — wann's d' má recht schön tust, —
Weit mehr noh bin ih!

27.

"O God!" und "Ja, ja!"
Und "Ih moan'" und "Ih muaß!"
Is oft unsá ganzá
Váliebtá Diskurs.

28.

"Hast má nit was sag'n woll'n?"
So frag' ih oft dih. —
"Hast má nit was sag'n woll'n?"
Fragst du schon z' gleich mih.

29.

Seit mi d' Lieb selbá
So peiningt und neckt,
Hab' ih vor alli
Váliabt'n Respekt.

30.

Was kümmern mih d' Sterndáln,
Was d' Sunn' und dá Mond?
Mi kümmert nur 's Haus,
Wo mein Schatzerl drin wohnt.

31.

Am Sunnta da geh'-n-ih
Drent' umi zu'm Schatz,
Und da braucht halt mein Herzerl
Án'n g'waltingá Platz;

Da hämmert's und hämmert's
Und hupft má-r in d' Höh':
Drum tut's aft áh wieder
Á Wochá lang weh!

32.

Setz' dih zu mir, lieb's Kind!
Liebli kühl wáht dá Wind;
Wann á dá gar z' kühl wáht,
Kumm in mein'n Arm!

'a Wedá váwandeln zwar
Kann ih nit ganz und gar,
Abá — was gilt's? — schön stád
Wurd' dá doh warm!

33.

's ersti Veigerl brock' ih dir z' Lieb',
Dáß 's dih g'freut, dös is g'wiß;
Ih brockát's áh sunst nit: —
Weil's ersti grad is!

34.

Für dih tát ih Alles,
Für mih tu'-r-ih nix!
Für dih leid' ih 's Todtschlag'n,
Für mih — koani Wichs´!

35.

"Du schlechtá Hállodri,
Dáß 's d' treu bleibst, dös fodr' ih!" —
Dáß ih dá treu bin blieb'n,
Steht má-r in'n Augnán g'schrieb'n!

36.

D' Stirn laßt sich vázieg'n,
Und mi'm Maul laßt sich lüg'n:
Abá wer sih auf d' Aug'n vásteht,
Acht't auf koan G'red'.

37.

Daß má-r imm'rámal streiten,
Dös macht má koan'n Gram:
Zwá ganz glatti Hölzeln
Halten áh nit fest z'samm.

38.

Sobald ih dih stád küss',
So is's dá nit g'nua;
Sobald ih dih stark küss',
So greinst: "Geh' má zua!"

39.

Ja, d'Mádelsprach' lernt sih
Bei meiná Seel' schwer;
Denn sag'n s': "Geh' má dani!"
So háßt's: "Kumm nur her!"

40.

Frag' d' Freund' und frág' d' Fremden,
Frag' d' ágná fünf Sinn',
Und wie kannst denn nur frag'n,
Ob ih gut auf dih bin?

Wann ih "Ja" sag', so hast ja
Nix Neug's mehr dáfahr'n,
Und wann ih "Nán" sag', so wáßt ja
Ih will dih nur narr'n!

41.

Geh' woan' nit, wer wáß's,
Ia 's am End' áh noh wahr:
Dös unnützi Kränká
Macht zeitli grau's Har.

42.

Frau Máhm und Herr Vedá,
Red't's zu, so lang 's möcht's;
Ös macht's aus-r-án schön'n Wedá,
Gleichwohl koan schlecht's.

43.

Dö Finken hab'n Kröpferln,
Da singen s' damit:
D' Frau Máhm hat án'n Kropf gar,
Abá singá kann's nit.

44.

Und dá wampáti Vedá,
Schau, schleimt sih halt noh:
Koan Bär is á nit,
Abá brummá kann á doch.

45.

Ih hab' auf dös G'sindel
Mein Lebta nit zählt:
Dö geb'n uns koan' Windel,
Viel wen'ger á Geld.

46.

Geh', woan' nit, weil's d' arm bist:
Ih bin ja nit reich;
Du g'freuást mih lang nit so,
Wárst d' má nit gleich.

47.

Á Geld braucht nur, wer sunst nix kann,
Bei mir wár's übáschi:
Denn brauch' ih oan's, so tu'-r-ih was,
Dázu brauch' ih nit dih!

48.

Kränk' dih z'weg'n dem nit a,
Rot kennt koa'n Not:
Weil ih nur 's Háserl hab',
's Gráserl gibt God.

49.

Ja, d' Lieb' álloani halt't
Leib und Seel' z'samm,
Ohni dö Lieb' wär' ih
Längst 'm Leb'n gram.

50.

Deini Aug'n sán váwánt,
Und dein Náserl is rot,
Und is dá gleih All's g'storb'n:
Dö Lieb' is nit todt!

51.

Und so lang d' Lieb' noh lebt,
Und so lang ih mih rühr',
So lang därfst nit bedeln,
Ih steh' dá dáfür!

52.

"Auf was má denn heirat'n?"
Fragt dá g'streng' Herr:
"No, auf d' Lieb und auf's Glück halt,
Was brauch'n má denn mehr?" —

53.

D' Grundeln im Haltábach
Schwimmt oan's dem andern nach,
Sán voll Vágnügenheit, —
Is dös nit g'scheidt?

54.

Hollá, lieb's Derndál,
Guck' eini in'n Bach!
Und mach'n má's den Grundeln
Halt áh dáweil nach!

55.

Ih wissá't uns zwá Ámteln,
Oan's dir und oan's für mih:
Du müassást fleißi Grill'n fangen,
Und Trübsal blasát' — ih.

56.

"Laß's gut sein!" sagt s' oft,
Wann s' mih trübsinni find't. —
Ja, wann má nur widá's Pfnoten
Was einnehmá kinnt'!

57.

Im Wald schreit dá Gugá;
Wart', zähl'n má mit!
Längá, wie du, mein Schatz,
Leb' ih g'wiß nit.

58.

Kunnt' ih áh längá leb'n,
Hätt' ih nit dih dáneb'n? —
Was ih g'span', was ih g'spür',
Kummt ja von dir!

59.

Wär'n unseri Herzerln
Zwá Glöckerln, dö Freud'! —
Was gáb' dös nit oft
Für á wundáschön's G'läut'!

60.

Und wär' dein Herz á Wieg'n, und mein's
Á Kind, — dös wár' halt rár!
Dá wiegát' ih's tagaus, tagein,
Bis 's nimmá streiti wár!

61.

Geh' scham' dih nit und bussel' nur,
Drauf steht ja koan Vábot:
Was schnábeln d' weißen Täuberln nit,
Und dená wird koan's rot.

62.

Wie so gut und freundli lácht d' Frau Sunn',
Wie-r-is d' Luft so klar und blab:
Und mir kummt noh All's weit schöná vor,
Weil ih dih neb'n meiná hab'!

63.

Du, — Derndál, — ih bin's, — hörst! Steh' auf!
D' Sunn' scheint schon, — kumm zu mir:
Eh' ih auf's Feld geh', hätt ih gern
Á Busserl noh von dir!

64.

Wann heunt' mein Herz á Schlösserl wár',
Heunt' lassát' erm koan' Ruh',
Ih sperrát's auf und lüftát's aus,
Und sperrát's wieder zu.

65.

Ih hab' koan ágn's Häuserl,
Koan Feld und koan' Kuah,
Abá mein bráv's ágn's Derndál,
Und dös is má g'nua.

66.

Koan kloanbánlát's Wuzerl,
Hübsch groß is mein Schatz,
Und doh hat er in mein'm kloa'n
Herzerl án'n Platz.

67.

Dáß ih nit eifern tu',
Dös is ganz kloar;
I gunnát' nur Koan'm von dir
Koan Hárl Hoar.

68.

Dá Ganausá gift't sih,
Wann d' Gánserln wer husst:
Und ih sollt' mih nit gift'n,
Wann á-n-Andrá dih busst?! —

69.

Drei Wochen nach Ostern
Da heirat'n má z'samm,
Schon destweg'n, dáß d' Leuteln
Was z' red'n von uns hab'n.

70.

"Á-n-ewiger Ehr'nta!"
Dös, moanst, wár á Pracht? —
Ih dank' für án'n ewingá,
Der hätt' koan' Nacht.

71.

Moanst g'wiß, du häst má z'viel schon geb'n,
Und ziegst dih destweg'n z'ruck,
Und gunnst an heiling' Zeiten kám
Jetzt oanmal Oan'm án'n Druck?

Glaub' ja dös nit, mein Schazu, und küss'
Und druck' mih müd und matt:
Mein Oad! — in söltán Stuck'n bin
Ih frei á Nimmásatt!

72.

Du willst nit, du magst nit,
Ih kann nix dafür:
Á Dirn bleibt á Mádel,
Dös siecht má-r-an dir!

73.

Dir is mein letz's Brieferl
Unleserli blieb'n? —
Ja, d' Lieb' kann halt lesen nur,
Was d' Lieb' hat g'schrieb'n!

74.

Dö Lieb' is koan Apfel,
Den má teilt, wie má will;
Der hat schon g'wiß z'weni,
Der moant, er hätt' z'viel.

75.

Wann's d' wieder auf Wiesen gehst,
Laß dein Lieb' z' Haus,
Sunst fallt's dá bei'm Máh'n
Aus'm Mieder heraus.

76.

Im Windtal, auf dá Küahwád',
Wo dá Wind sih so fangt,
Da, hör ih, kann's d' Lieb' váwáhn,
Wann más válangt.

"Nur wann má's válángt,
Denn sunst bleibt's auf ihr'm Fleck,
Und sunst zárrn's wohl vier
Pumpfásti Rösserln nit weg."

77.

Eh' dá Schnee weggeht goar
Ändát á d'Farb' bivoar,
Abá dö Treu' várinnt,
Ehwenn má sih b'sinnt.

78.

Wann ih denk' an dein' bánfesti
Treu' bis in's Grab,
So greif' ih an'n Kopf, ob ih'n
Richti noh hab'!

79.

Vor'm Haus hat dá Hund g'heult:
Sterb'n muß wer, ganz g'wiß! —
Lieb's, goar so treu's Derndál,
Wann's d' Lieb' nur nit is!

80.

Wann's du erm 's Wassá woaná tást,
Vátrickern müasst' dá Bach:
Denn d' Weiberzächern dauern just
Von Elfi bis z' Mittag!

81.

Drinnád' hat s' zärtli tan,
G'jámmert und g'röhrt;
Kám war ih draust, hab' ih s'
Pfucház'n g'hört.

82.

Und wann gleih á G'fahr is,
Daß 's Herz dábei bricht,
Wann d' G'schicht ámal wahr is,
So lüg' nit in's G'sicht!

83.

Á hátschátá Spielmann,
Der laßt dá koan' Ruh'? —
Aft spiel' ámal  i h, — und er
Tanzt má dazu.

84.

Wann ih den dáwischát',
Der kriegát koan' Gnad',
I schlagát' den krumpen
Schmározer frei grad.

85.

Á Stadtherr hat mit dir fahr'n woll'n?
Wann er's wieder möcht', ruf' mih nur hám:
Wann á goar so á Schneid' auf's Fahr'n hat,
No — ih fahr' halt mit erm um án'n Láhm.

86.

Án'n Badág'sell'n kinnt'st gern hab'n?
Bedenk' doh dö G'fahr! —
Á so á Balbierá
Laßt Koan'm koan gut's Har!

87.

Á Loch kann má flicken,
Abá ganz nimmermehr,
Und á z'rissáni Lieb'
Dö váheilt sich goar schwer!

88.

Wann Oan'm a Hemád z'reißt,
Gift't má sih g'nua;
Wann Oan'm was d' Lieb' várreißt,
Lacht má dazua.

89.

Z'weg'n we, Derndál, machat's má
Goar á so hoaß?
War eh' ja nit mehr, als á
Weittrieb'ná G'spoaß.

90.

Wie gut als s' ma's moant,
Hab' ih iezt erst dáfahr'n:
Dáß ih ja nimmer hungri wir',
Laßt s' már' án'n — Schmarr'n.

91.

Laß' má mein Derndál geh'n,
Kerl, und lauf': —
Wann ih á Kreid'n find', —
Heunt' schreib' ih auf.

92.

Kruzifix! ih möcht' nix,
Als án' eisáni Hand:
Heunt' hau-r-át' ih alli fünf
Finger an d' Wand!

93.

Herrgod! mit Recht
Macht á Jágá sih brád:
Wann er án'n Gift hat,
Váschießt á sein Lád.

94.

Schau, schau, zu-n-án'm Müllner
Bin ih wor'n, wie-r-ih glaub',
Denn mein' Hoffnung is — Wassá,
Mein Glück is — á Staub;

Und um was sih mein G'werb dráht,
Dös Herz, is — á Stoan! —
Zu-n-án'm Müllner in dá Lieb'
Bin ih wor'n, wie-r-ih moan!

95.

Du wáßt nit, gut's Derndál,
Wárum ih mih zürn'? —
Mein Herz hast á so schon,
Möch'st nit áh mein Hirn?

96.

Glaub' nit, ih tu' woaná!
Mih druckt's nur im Hals,
Ih hab' nur mein Tüchel
Z'fest um, dös is All's.

97.

Glaub' ja nit, ih wagel',
Und kann nit recht steh'n;
Mih lass'n nur d' Hean'raug'n
Nit ordátli geh'n.

98.

Glaub' ja nit, 's Vánandágeh'n
Greift Oan'n so an: —
Jetzt geh'-n-ih in's Wirtshäus'l
Und trink' má-r-án'n Mann!

99.

Jetzt bleib' ih im Wirtshäus'l
Und schwámmel' aft z' Haus;
Vielleicht schlaf' ih d' Lieb'
Mit'm Räuscherl z'gleich aus!

100.

So wird má von dá Lieb' betrog'n,
So wird dá Mensch vákennt,
Und mit dá Lieb' hat — dös is klar —
's váliebti Zeug á-n-End'.