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Quelle:

Das bunte Buch
Franz Stelzhamer
Poetischer Teil

München 1852
I
m Selbstverlage des Verfassers


Prolog

 


Wieder hab' ich Befehl von der freundlichen Muse erhalten,
Und ich gehorche mit Lust! — schnell zu edieren ein Buch,
Bunt, wie Wiese und Feld, und bunt, wie das Menschengetriebe,
Sind die Gedanken des Kopfs und die Gefühle der Brust;
Sieh, und so bunt und noch bunter als das, ist der Inhalt des Buches,
Wer nur blättert und sucht, trifft sein Kapitel gewiß.
Doch dem gebrochenen Strahl des Sonnenlichtes vergleichbar
Ist die Buntheit des Buchs, einfach nur Sinn und Tendenz:

Wahrheit, wie sie erscheint allstets dem Auge des Forschers,
Ernsthaft hinter dem Scherz, heiter im ernsten Gewand.
Sieh, und dies Buch, ein kleines Zeichen großer Verehrung,
Möchte gewidmet Dir sein, rufend: verschmähe mich nicht!
Ursach' ist mehr, als der Schmuck um Deinen vielrühmlichen Namen,
Der — ich bekenn' es gern! bestens dem Buche bekommt:
Ursach' aber ist mehr: ist der Stolz und die Freude am Landsmann,
Der als Knäblein mit uns Wasser geteilt hat und Luft —

Wasser und Luft, gewürzt und gesättigt vom Dufte des Waldes,
Brot voll Kraft und Milch lieblichster Süßigkeit voll!
Stolz ist daß Riederschloß und stolz sind seine Umwohner,
Daß sie so herrlichen Mann hegten und hatten als Kind!
Das — und damit Du Dich oft und freundlich erinnerst dessen,
Ist der Widmung Grund, laß ihn genügend Dir sein!

                                                                       Der Verfasser.