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Quelle:

Zeitliáchtln
Wilhelm Cappilleri
Gedichte in oberösterr. Mundart

Fünfte Auflage
Wien 1889
C. Daberkow's Verlag

Das Wörterbuch des Autors hier
 

Gedichte 1
 

Willkumm
Zán Enk muáß i kemmá
Z' Weihnächtn
Dá Abschied von Müáterl
D' Liáb
Wo má z'samm kemmá soán
Dá Spatz und 's Zeiserl
Dá Tod
D' Waldkapelln
D' Braut
Dá Uhrschlüáßl
's Christkindl
Mei Bitt
In Bergn
's Keglgspiel

Dá traurige Wald
's Zeiserl

 
Mei Dirndl
Dá Regnbogn
D' Ahnung
Dálogn
Z' Gmundn

 

Willkumm

Grüáß God, liábi Vögerln!
Vo wo kimmt 's denn gflogn?
Kimmt Koáns denn vo Enk nöd
Vo Östreich herzogn?

Ja, ja, Ös seid 's herzli,
Jázt han i scho Bscheid;
Ös seid 's scho vo Östreich,
Durt is d' Herzlikeit.

Schau, schau und do Koáná,
Der mir sagn tät:
"Geh' mit!" ja dös tuát sunst
Oá Landsma scho nöd.

Habt 's recht, es is bessá,
Das Herz, wurd má schwár,
Weil i in dá Hoámat
Oá Fremdá do wár.

Mi habn s' halt viel z'fruhá no
Aus 'n Nest aussághobn,
Und glei dráf so weithi
In d' Welt aussi gschobn.

Und do han i 's gmirkt guát,
Wo i bi geborn;
Und bi á oá Vögerl,
Oá recht lustigs worn.

War frisch und lebendi,
Dös war scho frei aus,
Han grad wiá Ös gsungá
In 's weiti Land 'naus.

Bis 's Gschick hat, dös bösi
Áf mi umi glangt,
Han i statts 'n Singá —
Zán Pfeifá angfangt.

Abá 's hat do den Hoábn
Á nöd gar viel gnutzt,
Er hat má sunst nix wiá
Oá wenig d' Flügln gstutzt.

Denn dös, was d' Natur
Den Menschn tuát gebn,
Váliert á nöd ehndá,
Als wiá mit 'n Lebn.

Drum han i no allweil,
Wiá 's sechts, 's alti Gmüát,
Und sing Enk zán Willkumm
Oá östreichá Liád.

Zán Enk muáß i kemmá

O Hoámat, o Hoámat!
Ös östreicher Láit —
Du herzliábstás Lándl,
Ös seid 's gar so weit!

So oft als dös Fruhájahr
Tuát Bleámerln schöh blühán,
So oft denk' i hoám!

So oft als bein Áfsteh
Scheint d' Sun übá mi;
So oft denk i, Hoámat,
Du liábi, an Di!

O Hoámat, o Hoámat!
Ös östreicher Láit!
Zán Enk muáß i kemmá
Wärt 's wiádáwöll weit!

Z' Weihnächtn

Kimmt Enk ámal dös Weihnächtsfest,
Dös is für Alli d' schönsti Zeit;
Da wern d' Altn wiedá Kindá
Und 's ganzi Haus is vollá Fráid.

Ja ehntá is koá Ruhá, bis nöd
Am Bám dö Liáchtln áfgsteckt soán,
So doáß 's durch d' blankn Fenstáscheibn
Gar weit in d' Nacht nei láichtn toán.

Und grod áso is á bei mir,
Wann nachá oft oá Dichtátrám
Schöh áfputzt, mit oán Flittágold,
Zán Weihnächtsfest mein Lebnsbám.

Und was dö Liáchtln durtn soán,
Dö schaun in d' Nacht mit eahnán Strahl,
Dös soán bei mir da dö Gedanká,
Dö i in d' Welt 'naus schick allmal!

Dá Abschied von Müáterl

So oft i von mein Müáterl han
Furt in dö Fremd gar aussi gmüáßt,
Hat sie jedsmal á Lehr mir gebn —
Hat gwoánt und hat mi herzli küáßt.

Do ámal abá, da is gschegn,
Doáß s' sölm furt hat müássn, weit, —
O God, des Loád vágiß i niá,
Mei Lebtá denk i an dö Zeit.

Denn dösmal, da hat s' gar nix gsagt,
Und á koá Träná han i gsegn;
Dö Äugerln dö hat s' zuádruckt ghabt,
Is ruhig da, wiá schlafád glegn.

Hat d' Äugerln á nöd áfgmacht mehr,
Han gwoánt, han gruáfn laut áf sie,
Da hat s' in Stilln mi tröstn wölln,
Hat hoámli glacht in Schlaf áf mi.

I abá bi áf sie hingfalln,
I woáß nöd, wiá má da is gwest;
Han s' druckt, han s' bußt viel hundertmal —
Und an mei Herz, mei armás, preßt.

Bis, doáß d' Busserln, dö i ihr
Zán Abschied, d' letztn gebn hab,
Mit 'n frischn Bleámerln und mit 'n Kráiz
Mit abi gnumá hat in 's Grab.

D' Liáb

's Herz is oá Wiesn,
Wo d' Liáb drinát fliáßt,
Wiá oá Bach, der von Bergn
In 's Tal abischiáßt.

Oft kannst bis am Grund segn,
So klar is und rei;
So hell als ob d' Sterndln
Si badátn drei!

Oft abá tuát's rauschn,
Als wurd 's nimmá still;
Als hätt 's mit 'n Geistern,
Den bösn, ihr Gspiel

Und geht 's ámal übá,
Da nutzt dá koá "Halt!"
Es reißt d' schönstn Bleámerln
Dir weggá mit Gwalt.

Und is um dö Bleámerln,
Dir dann no so schwár,
Dá Flek, wo sö blühát habn,
Der bleibt nachá lár!

Wo má z'samm kemmá soán

Ja, da is dös Plátzl —
Ja, grad bei den Stoán,
Wo i und mei Dirndl
Oft z'samm kemmá soán;

Wo i und mei Dirndl
Am Sundá habn gscherzt,
Und nachá dazwischn
Sie bußt habn und gherzt;

So, doáß dös den Sterndln
Hat sölm oá Fráid gmacht,
Dö zuágschaut uns habn
Bis spat 'nei in d' Nacht.

Abá d' Dirn hat oán Andán
Für 's Leben si ausgwählt,
Und mi treibt 's iázt ummá
Ohne Ruhá in dá Welt.

Und lár is dös Plátzl
Und greán ganz dá Stoán,
Dá Weg is váwachsá,
Wo má z'samm kemmá soán.

Dá Spatz und 's Zeiserl

Es war grad um dö schönsti Zeit,
Wo Allás mitánand
In dá Natur frisch anglegt war
Mit 'n saubán Summágwand.

Dö Sun is grad in Áfgeh gwest,
Und hat durch d' Bládln guckt,
Und gsegn wiá da áf oán Ast
Oá recht liábs Zeiserl huckt.

Dös hat aus ihrn Fedápelz
Grad s' Köpferl aussigsteckt,
Als wann 's dö Sun hätt fragn wölln:
"Zwögn was hast mi scho gweckt?

Is denn mei Áfstehzeit scho da,
Was gibst má denn koá Ruhá?
I moá, zá meiná Arbát kimm
I do no zeitli gnuá!"

Dabei gibt sö an Schupfá si,
Mit den 's dös Köpferl droáht,
Und putzt, weil sö koá Stubnmadl hat,
Si sölbá aus ihr Kloád.

Und wiá s' mit 'n Putzn firti is,
Da fliágt s' in oána Hast,
Als ob sö 's nöd dáwartn kunnt,
Gschwind abi von ihrn Ast.

Und grad in 's Tal áf d' Wiesn hi, —
Bein Bacherl, da bleibt s' steh,
Und schaut si stolz wiá oá Kredl nei
Und denkt: "I bin do schöh!"

Dös Alls hat in dá Ghoám oá Spatz,
Der in sein Nest is glegn,
Und lang oán Aug áf 's Zeiserl ghabt,
Játzt vo dá Weitn gsegn.

Der Schlánkl hat si just nöd gmuckt,
Doáß sö si ned schenirt,
Ehám hat halt grad, wiá alli Herrn,
Dös Ding recht intressirt.

Nuá wiá á siácht, doáß s' firti is,
Mit ihrá Eleganz,
Und doáß sö scho ganz z'sammgricht is
Am Promenadnglanz,

Da denkt er si: "Halt, iátzt is Zeit!"
Und hupft gschwind aus sein Nest;
Er beidelt nuá sein Frack si aus,
Und is scho firti gwest.

Und wiá 's halt háintzátag dá Brauch
Bei alli jungán Herrn,
Hupft á dá Spatz ám Kittl ihr —
Dös is iátzt so modern.

Dös Zeiserl abá, nöd so dumm,
Fliágt weitá um oán Schritt,
Und sagt grad wiá dö nobln Freiln:
"Sö, soán S' so guát, i bitt"

In Spatzn abá is dös recht,
Weil nuá oá Anfang is;
Dös Andri, moánt á, kimmt scho nach,
Hätt á nuá Alls so gwiß.

"Pardon! — sagt á — mei liábá Schatz,
Bitt, wo spaziern S' denn hi?
Dö Sun váschwindt — und regná wird 's,
Sö habn koá Parapli."

Dráf sagt dös Zeiserl: "Dank recht schöh,
— Sö kennt si á glei aus, —
Tuán S' ihn á nöd, Herr Spatz, bemühán,
I bin ja eh scho z'haus."

Und mit den Redn hin und her,
Da kimmán s' bis zán Wald,
Wiá grad áf 's Zeiserl ihrn Kopf
Oá Regntröpferl fallt.

Dös Zeiserl schreit: "Uh mei, sö regnt!"
Und suácht si gschwind oá Dach.
Dá Spatz, der iátzt ihr Fráind scho is,
Der fliágt ihr á glei nach.

Da sitzn s' untár oán Láb beisamm,
Am Bám dort áf dá Höh,
Grad so, als wiá dö Liábláit oft,
Wann s' untár oán Haustor steh.

Und eh 's in Wald is finstá worn,
Oá Weil no vor dá Nacht,
Da hat dá Spatz mit 'n Zeiserl längst
Ganz fest Bekanntschaft gmacht.

Dá Tod

Dá Tod, so han i oft scho denkt,
Der is oá hartá Mann;
Den liegt an bestn Menschn Enk
Oá nöd oá wengerl dran!

Und wann dá Buá um d' kranki Dirn
Si d' Augn auswoánt vor Schmerz,
Er holt s' und macht si gar nix draus;
Dá Tod is ohne Herz!

Er nimmt dös Liábsti, was má habn,
Redst ehám á no so vor, —
Da nutzt koá Bitt — koá Lamentirn, —
Dá Tod is ohne Ohr!

Drumm kimmst zá oáná Gruábn wo —
Geh ja nöd bis zán Rand! —
Sonst gschiácht 's daß á Di abi reißt
Mit seiná Knochnhand.

Ja, ja, den Tod, den trau i nöd,
Drum wann á ámal kám —
So schreib i gschwind áf d' Stubentür:
"Da is koá Mensch dahoám!"

D' Waldkapelln

In tiáfn Tannáwald,
Wo d' Weg si kráizn toán,
Steht dá liábn Frau zán Ehrn
Oá kloán Kapelln vo Stoán.

Und wann Oáns si várirrt,
Doáß 's aus 'n Wald gern mächt,
Und kimmt zá der Kapelln,
Findt sá si glei zárecht.

Denn an der liábn Frau
Hat Oáns in bestn Halt,
Dö zoágt in bestn Weg,
Wost aussi kimmst recht bald.

Und sollst ámal in Lebn
Du selbá Di várirrn,
Suách nuá dö liábi Frau,
Dann wirst Di nöd válirn!

D' Braut

Drein in dá Stubn liegt d' kranki Dirn
Und trauri steht dá Buá danebn,
Er moánt, es druckt ehám 's Herz schon a, —
Ehám is dö Dirn sei oánzigs Lebn.

Und áf der Ofnbank da sitzt —
Dös Gsicht vádeckt, in Winkl hint,
Dö Muádá, dö in Jammer schluáchzt
Und hoámli bet' für 's armi Kind.

Ja, 's armi Kind, wiá 's blaß iátz is —
Dö Reserln soán wiá weggágflogn;
Und d' Äugerln, hell wiá d' schönstn Stern,
Soán wiá mit Nebel übázogn.

Und mit dö Äugerln, trüáb und matt,
Winkt s' fráindli ihrn Buám no zuá:
"Geh," sagt s', "geh, gib má do Dei Hand, —
Und sei nöd tráuri, liábá Buá! —

Hör, was má trámt hat: — i war Braut,
In weißn Kloád, mit offná Haar,
Am Kopf oán frischn Mirtnkranz,
Und glückli, wiá i 's niá no war.

Gelt Buá, iátzt is mei Ehrntag bald,
Und 's schönsti Sträußl bindst für mi;
Oá schneeweiß Kloádl wir i habn,
Und á oán Mirtnkranz kriág i ?!" —

Dá Buá, der kann koá Wort dráf sagn,
Als schnürát Oáns ehám d' Gurgl zuá.
Er druckt ihr d' Hand, schaut ihr in d' Augn,
Und statts 'n Redn — woánt á nuá.

Dö Dirn, dö legt 'n Kopf áf d' Seit,
Als kunnt s' in Buám nöd woáná segn; —
Und hat si á nöd umdroáht mehr,
Denn d' armi Dirn — is tot daglegn.

Und so wiá sö si 's trámt hat ghabt,
So is iátzt richti gwest — ja ganz! —
Oán Strauß hat s' kriágt — und oá weiß Kloád,
Und wiá oá Braut oán Mirtnkranz.

Dá Uhrschlüáßl

Bein Menschn in Herzn,
Da is oá Uhr drei;
Und nachá á Spielwerk
Is á nebnbei.

Drum hammert 's und klopft 's á
In oánfort so viel,
Wann 's nöd glei für immá
Just stehbleibn á will.

Und so is mit 'n Spielwerk,
Dös, kám doáß má 's denkt,
So fei und so gschickt
An oán Fadn dran hängt.

Dös hat á für Jedn
Seine extrign Stuck;
's repetirt á und geht so
Vo vorn widá z'ruck.

Oft spielt 's dá oán Landlá,
Du tanzást dazuá;
Áf ámal, da kimmt dá
Oá Trauámarsch vuá.

Und so muáß má 's nehmá,
Wiá 's kimmt und wiá 's geht;
Koá Mensch kann 's nöd wissá,
Wiá lang 's braucht, bis steht.

Nuá dös is ganz sichá,
Dös kann oá Jeds sagn:
Is ámal nuá brochá —
Hat 's letztmal gschlagn.

Es kann 's koá Mensch machá,
Koá Mensch woáß oán Rat;
Denn drobn wohnt dá Moástá,
Der 'n Uhrschlüáßl hat!

's Christkindl

Husch, husch! wiá is da draußt so kalt,
Má moánát, má dáfrierát bald.
   Es hat d' Natur si schlafá glegt,
   Und mit oán Schneetuách zuá si deckt.
Dá Platz, als wann á auskihrt wár,
Dö Straßn alli tot und lár;
   Denn Jeds is bei dö Sein Dahoám
   Und gfreit si übán Weihnachtsbám.
Nuá oá arms Kind, den d' Eltern gstorbn,
Schleicht áf dá Gassn wiá válorn;
   Es hat koá Hüttn, koá Dahoám,
   Geht allweil umá wiá in Trám.
Jázt bleibt 's dort bei oán Fensterl steh,
Da glanzn d' Liáchtln drei so schöh;
   Es is ja háint dö Weihnachts-Nacht!
   Da hört 's wiá drinát Allás lacht,
Und wiá vor Fráid dö Kindá singá, —
Es mächt vor Loád ihr 's Herz záspringá.
   Geht nächádá zá d' Fenstáscheibn,
   Tuát 's Eis mit 'n Hándl wekáreibn;
Da siácht sö grad dö Tannázweig,
Wo 's dráf hängt all dös saubri Zeig,
   Was 's Christkindl zuvor erst bracht,
   Und Kloá und Groß, Alln Fráidn macht.
Da seufzt sö stoád, dös armi Kind,
Den übá d' Woángerln d' Träná rinnt;
   Dann sagt s': "O liábi Muádá geh,
   Bitt 's Christkindl für mi recht schöh,
Doáß mi á in oá Stubn führt,
Wo 's mi nöd gar so schröckli friert;
   Wo á für mi so Sochá soán,
   Und schöni Liáchtln brenná toán." —
Do weitá hat s' koá Wort rausbracht,
Und ihre Äugerln stoád zuágmacht;
   Denn 's Christkindl war scho bereit,
   Hat ihr zuá Muádá gebn 's Gleit,
Und weil s' dö Liáchtln wollt so gern,
Habn áf 'n Weg ihr gláicht dö Stern.

Mei Bitt

In Wald steht mei Hüttn,
Á kloánwunzigs Haus;
Abá i tauschát 's halt do
Mit koán Kaiságschloß aus.

Und ghörát á Alls,
Dö ganzi Welt mei,
So bleibát halt do
In der Hüttn i drei.

Und wüáßts Ös, zwögn was
I 's so gern han, i?
Weil in der Hüttn
Áf d' Welt kemmá bi.

Und koá Mensch brácht mi aussi,
Weil i ehám nöd geh;
Nuá oánzi dá Vadá
Da drobn áf dá Höh, —

Den kann Koáns nöd trutzn,
Dös siácht oá Jeds ei —
"Jázt gehst!" und glei kummt á,
Wiá á 's sagt, so muáß sei.

Und so ruáft á s' Alli,
Abá Koán nöd bein Nam;
Und do kimmt Enk Oáns so
Um 's Andri — stoád z'samm.

Und doáß á vágessát,
Doáß dá Michl da is,
Dös wár grad dálogn,
I woáß, er denkt 's gwiß.

Für was hät dá Pedá
Dös großi Buách mit!
Und gáb 's eppá oán Fehlá? —
Obá dös glaub i nit.

Man kann 's grad nöd wissá,
Es kunnt scho á sei;
Dá Schulmoásta druntn
Sagt oft: "g'irrt is glei!"

Abá was nutzt dös Speklirn,
Is so odá so, —
Kannst wiádáwöll streidn,
Was Der will, gschiácht do.

Drum fallát 's den Vadán
Grad á oámal ei,
Doáß á i bei de Andán
Da drobnát soll sei,

So gehn i in Godsnam,
Weil i 's woáß no so guát,
Wiá oft dá Herr Pfará
Uns predigná tuát:

"Glaubts Ös, nuá in Himml"
— Da winkt á allmal, —
"Is dá Vadá, dá Enkre?
Der is übárall.

Und wann eppá Oáná
Von ehám gern was hätt,
So bitt 's nuá den Vadán,
s' werd 's segn, doáß 's geht."

Dös han i má gmirkt so,
In Herzn áfghebt,
Und wer 's niá vágessá,
So lang dös Herz lebt.

Und soll i oámal sterbn,
Da denk i gwiß dráf,
Und schick dann zán Himml
Mei kloáni Bitt 'náf:

"Ei, Du herzliábstá Vodá!
Geh, hör do mei Bitt, —
Und gib má mei Hüttn
Zá Dir áffi mit!"

In Bergn

Was láicht't denn da drobn
Z'höchst áf dá Bergspitz,
Grad wiá wann aus Wolkn
Herfür schiáßt dá Blitz!?

Und glei dráf, da hört má 's,
Wiá 's unsinni kracht,
Grad wiá wann oá Weddá
Oán Dunárá macht.

Secht 's denn nöd den Jágá
Ganz drobn áf dá Höh,
Der dort si grad áfschwingt,
Wiá um d' Wett mit oán Reh?

Den Jágá, den flinkn,
Mit sein greáná Huát,
Der wiá aus 'n Himml
Jázt abi schaun tuát!?

Den Jágá sei Büchsál,
Dös is, was dös macht,
Doáß 's láicht und doáß 's blitzt so
Und dunád und kracht.

So oá Schütz, als wiá der is,
Kann Koáns so leicht wern;
I wett ja, er trifft Enk
Jedn oánzláná Stern.

Und nachá in Steign
Da is á erst z' lobn;
So gschwindi, als der — ja,
Is Koáná nöd drobn.

Jázt áffi, dann abi,
Als ob dös nix wár!
Der macht Enk in Gámsál
Dös Lebn oá wenig schwár!

Ja, ja, glaubt 's má 's sichá,
I bildt má nix ei, —
Abá nix mächt i liábá,
Wiá der Jágá sei!

Schaut 's nuá oámal áffi,
Wann 's blitzt und wann 's kracht,
Wiá sölm da dá Adlá
Eáhm z' Füáßn stolz wacht.

Und gwiß wird 's ná kenná,
Den Schützn und Herrn,
Den s' übrall, wo 's hinkimmts,
Nuá liábn und váehrn.

I hör Enk scho ruáfn,
Doáß 's hallt vo dá Wand:
"Dös is ja mei Kaisá
Von Östreichá Land!!"

's Keglgspiel

Wann d' Maná am Sundá
Recht lusti oft soán,
Und nachá bein Gmoáwirt
Drobn Kegl spieln toán,

Da wird allmal gjucházt
Und gschrián dabei,
Nuá miá falln Gedanká
Recht ernstlichi ei.

Wiá i denk und gspeklir so
Für mi in dá Still,
Wiá Manchás so gnau á
Grad paßt áf dös Gspiel,

Wann i nimm da in Lebn
Nuá oán solchán Fall,
Wird 's segn, doáß i recht han,
So wiá allámal.

Dös Keglgspiel, moán i,
Dös is wiá oá Staat,
Wo 's Kini und Bauán
Und andás Volk hat.

Dá Kini, der steht Enk,
Wia 's ghört, glei vora,
Und nachá, da kimmán,
Dö Andán hinta.

Und d' Scheibá soán d' Fáind, ja —
Dö dá Teixl soll holn,
Weil s' allweil in Kini
Z'erst wegputzá wolln.

Und dös moán i sichá
Und halt 's á für gwiß,
Doáß dös halt mei Lebtá
Koá lustigs Gspiel is.

Denn is Enk dá Kini
Mal fest troffá worn,
Hoáßt 's á nix mit 'n Volk mehr,
Is 's Gspiel ganz válorn!

Dá traurige Wald

I waáß oán Wald, recht weit vo da,
Gar draußt in dáitschn Land;
Da warn ehmals dö Bám so frisch
Und wundágreá beinand.

Und oáná gar — á Eichbám war 's —
Fast wiá oá Ries' so groß,
Z' höchst áf oán greáná Hügl drobn
Dicht b'setzt mit Ringlmoos.

Dös war dá Stolz von ganzn Wald,
Sei Glanz und Herrlichkeit!
Dös war sei Schutz, sei Macht und Lebn,
Sei Alls — sei Loád und Fráid!

Drum habn á dö ganzn Bám
Allweil so recht vátraut,
Wiá d' Kindá zá ehrn Vadán oft,
Nuá áf den Eichbám gschaut.

Und wann dá Wind oá Bládl ehám
Hat nuá oá wenig angrührt,
Hat 's ängstli glei in ganzn Wald
Dös kloánsti Bámerl gspürt.

Do is á froh und fráindli gwest,
Habn d' Vögerln lusti gsungá;
Dö Bám habn glacht und Hirsch und Reh
Soán um den Eichbám gsprungá.

Kurzum es war nöd andáschtá
Dös ganzi Treibn und Wesn,
Als ob, was Alls in Wald da glebt,
Wár oá Famili gwesn.

Nuá sit der Eichbám aus den Wald,
Der ehám so liáb und wert,
Von Schicksalshand vásetzt is worn
Weit in oá fremdi Erd,

Ja, sittá hört 's koá lustigs Liád,
Als gáb 's koán Vogel nöd,
Es springt koá Hirsch, es springt koá Reh,
Dá Wald is lár und öd.

Und d' Bámá soán gar trauri iátzt
Und toán statts fráindli rauschn,
Oánandá nuá ihr Loád vátraun
Und klagád hoámli plauschn.

Sö soán á nimmá greá, wiá eh,
Sö welkn urndli hin!
Sö habn ja zán Lebn mehr
Koá Lust und oá koán Sin.

Sö denkn an den Eichbám halt —
Und dös macht sö so trüáb,
Grad wiá dá Eichbám an sö denkt
Allweil mit Loád und Liáb!

Geht 's Ös válssná Bámá dort,
Macht 's koá soá traurigs Gsicht"
Wer woáß denn, was dá Himml will —
Und was no Allás gschicht!

's Zeiserl

Wiá i vor vieln Jahrn
No frisch und muntá war,
Habn d' Láit mi 's Zeiserl ghoáßn,
Oá lokás Vögerl gar!

I bi halt umágflattert
In meiná Rosnzeit,
Und han mein Gsang in Bleámerln
Nuá gwidmát vollá Fráid.

Dö Freiheit is váschwundn,
Dö Rosnzeit is hin,
D' Flüágln soán má brochn,
Und trauri ia mei Sin.

Nuá manigsmal, da gspür i
Den Wunsch in Herzn no:
Mein God, wár i vo ehntá
Dös lockre Vögerl do!

Mei Dirndl

Mei Dirndl is saubá,
Ja, dös kinnt 's má glaubn!
Grad wiá oá paar Sterndln,
Soán ihre liábn Augn.

Grad wiá oá paar Reserln,
Soán d' Wangerln allzwoá;
Grad so wiá oá Reserl
An oán Halm alloá.

Ja — so saubá is mei Dirndl,
I sag Enk 's, áf Ehr!
So saubá, wiá dö is,
Gibt 's Koáni nöd mehr!

Gar guát is oá Lampl,
Weil 's koán nix Schlechts tuát;
Und mei Dirndl sei Herzl,
Is grad á so guát.

Denn tuát 's oft was kränká,
Sagt s' glei: "Liábá Buá,
Geh, tuá má nuá dös nöd!"
Und woánt gar dazuá.

Ja — so guát is mei Dirndl,
I sag Enk 's, áf Ehr!
So guát, als wiá dö is,
Da gibt 's Koáni mehr!

Und d' Liáb, drein in Herzn,
Dö brinnt, nöd zán sagn!
Und mittn in d' Flammá,
Da hat s' mi begrabn!!

Und kunnt i aussá,
Heraußt wár 's má z' trüáb;
Drum bleib i á drinnát
Und wann i glei stiáb.

Denn mir is mei Dirndl
Dö Liábsti, áf Ehr!
So liáb als i dö han,
Han i Koáni mehr!!

Dá Regnbogn

Oft is drobn am Himml
So schö und so rei,
Koá Wölkerl vásteckt nöd
In Sunáschei.

Oft abá is finstá,
Weil 's in Himml vádriáßt;
Má siácht 's, wiá dös Wassá
Vo d' Wolkn abáschiáßt.

Und akrat so oá Himml,
I liág nöd, 's is gwiß,
Is in Dirndl sei Äugerl,
Wann s' freundli oft is.

Wiá d' Sun schaut s' so liáb á,
Und lacht mi froh an,
Drum han an den Himml
I á mei Fráid dran.

Und wird s' á oft finstá,
Und schiáßt, grad so á
Wiá 's Wassá, dö Träná
Aus d' Äugerln all zwoá,

So lacht s' do bald widá,
Hat 's Gwölk si vázogn; —
Und d' Liáb malt in Herzn
Oán schön Regnbogn.

D' Ahnung

Dirndl, wannst trauri bist,
Und dei Lebn trüáb,
Gspüást, doáß dei Herzl schlagt,
Denk, dös is d' Liáb.

Wann 's nachá stirká kimmt,
Ghalt dá 's in Si:
So schlagt dein Büábl 's Herz
Allweil für Di.

Und wann dá ängstli wird
Und 's wird dá bang,
Denk dá, dei Büábál
Is sichá á krank.

Wannst nachá sölm nöd
Woáßt wiá dá is,
Denk dá, daß 's Büábál
Is gstorbn für gwiß!

Dálogn

Dálogn is, áf Ehr,
Wann d' Láit öftá sagn:
Doáß mir unsá Lebn
Drein in dá Söl habn.

Mei Lebn is mei Dirndl,
I han 's in Herz drei;
Drum kann á dös Lebn
In Herzn nuá sei. —

Z' Gmundn

Z' Gmundn, han i allweil ghört,
Da wár 's halt gar so z' lobn;
Dort wár 's, sagn d' Láit, nöd andáscht grad
Als wiá in Himml drobn.

Und sit i han dö Rosl gsegn,
Glaub i 's scho sölm glei;
Denn wo 's so saubri Engerln gibt,
Da muáß dá Himml sei!