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Das Wörterbuch des Autors hier

Gedichte 2
 

Dá kranki Buá
Gfáhlt
Dá Waldfranzl
Dá Sundá-Buá
Z'wögn oán oánzign Bußl
D' Noándl
Bei uns am Land
Mein Dirndl ihre Augn
D' Treu
In Wald
Mei liábst's Bleámerl

 
Mir soán nöd so dumm!
D' vázwickte Gschicht
Dá Patzn
Wár i anstatts 'n Mond
In dá Schul

 
D' Prüáfung
D' Glockn
Dá Ráffhansl
Dá Spitzbuá
Dös Schröcklichsti

 

Dá kranki Buá

I woáß nöd was má fehlt,
I woáß nöd was i mächt;
Mir ia áf derá Welt
Koá oánzigs Ding mehr recht.

Mi gfráit nöd mer dá Tag,
Mi gfráit nöd mer dö Nacht,
Mi gfráit koá Erdngschmuck
Und á koá Himmlspracht.

Mir gfallt koá Bleámerl mehr,
Han á koá Gsangl liáb;
Es scheint dö Sun má z' hell
Und d' Sterndl soán má z' trüáb.

Miá gfallt koá Vögerl mehr,
Dös zwitschát drobn am Bám;
Mi gfráit á mehr koá Tanz,
Bin nimmá gern dahoám.

Mi gfráits á nimmámehr
In Doáf heruntn sei,
Mächt hintri nöd in Wald,
Mächt á in d' Stadt nöd nei.

Wollt nuá, doáß s' mi ganz stoád
In Kirchhof aussi tragn;
Dös wár mei oánzige Fráid,
Bein Dirndl sei begrabn!

Gfáhlt

I han má á Hüttn
In Wald eini baut;
Nuá han i 'n dá Größn
Oá wenig mi váschaut.

In dá Mitt is oá Türl,
Zwoá Fensterln sán vorn;
Játzt sig is, doáß d' Hüttn
Is z' groß für mi worn.

I wer má halt helfá,
Nimm oá Dirn zá miá nei,
So wird 's an dá Größn
Grad recht passát sei.

Dá Waldfranzl

Geh, tuá nöd so dalkát —
Wannst no so viel woáßt;
Du bist halt oá Jágá
Und Waldfranzl hoáßt.

Moánst leicht, Du kannst stolz sei
Áf Dein greáná Kragn;
In Wald d' greáná Bámá
Soán schöná ausgschlagn.

Und zwögn Dein Singá,
Da mach i koán Schriát;
D' Nachtigalln singá
Oá viel saubrás Liád.

Odá moánst, weilst oá Schütz bist,
Der guát trifft? — No! no!
Da woáß i — kannst 's glaubn —
Oán bessán miá scho.

Der schiáßt mit dö Augn
Ohni Pulvá und Blei,
Und trifft ohni Zieln
In 's Herz mittn nei.

Drum brauchst áf nix stolz sei,
Wannst no so viel woáßt;
Du bist halt oá Jágá
Und Waldfranzl hoáßt.

Dá Sundá-Buá

Am Sundá gschwind eini
In 's schöh náichi Gwand,
Oá Bleámerl áf's Hüátl
Und fort nachánánd.

Und áffi zán Dirndl
Und eini in Wald!
Bein Kemmá da sing i
Oá Liád, dös ihr gfallt.

Und druck má 's an 's Herzl,
Und buß má 's voll Fráid.
Drum is halt dá Sundá
Mir á d' liábsti Zeit.

Ja, kunnt i nuá hexá,
I machát 's á glei,
Doáß 's durch d' ganzi Wochá —
Nuá Sundá müáßt sei!

Z'wögn oán oánzign Bußl

"Geh — sei widá guát
Und schau mi do an;
Z'wögn oán oánzign Bußl,
Was liegt denn da dran!"

So redt iázt dá Buá
Zán Dirndl ganz stoád,
Dös wiá oá Wildantn
In Kragn vádroáht.

"Ja freili" — sagt s' fuchti,
Und strampft mit 'n Fuáß, —
"Weil mir armás Dirndl
Halt Alls recht sei muáß!

Du häst s' z'wögn den,
Weil s' ihrn Fuáß übátaucht,
Wiá s' grad mit dir tanzt hat,
Nöd áz'schnátzln braucht."

"Abá Dirn, sei do gscheit
Und sei do koá Narr!
Du woáßt 's ja no gar nöd,
Wiá 's eigentli war.

Siágst, wiá s' so bein Tanz
Is ausdrutscht mit mir,
Is 's Bußl á mitgrutscht!
Kann i da dafür?

Drum sei widá guát
Und schau mi do an;
Z'wögn oán oánzign Bußl,
Was liegt denn da dran!"

D' Noándl

D' Noándl unt hat glaubt,
Ás is nuá á so;
Oán Andán tát s' liábn, —
Abá guát wár i ihr do,

Wann s' öftá Oán brauchát,
Der s' zán Tanz abi führt;
Abá mi hat dös Treánscherl
Nuá oámal angschmiert.

Denn derá ihr Gscheitn,
Dö kenn i gar z' guát,
I woáß, daß s' an Jedn
Um án Doám droáhn tuát.

Und iázt moánt dös Nezerl,
Sö narrt und foppt mi;
Abá da hat sö si gschnidn,
So dumm bin nöd i.

"Pfüát God!" — han i gsagt,
"Mit uns Zwoá is gar!"
Und z'ruck bin i nimmá,
No ja! — bin denn i ihr Narr?!

Bei uns am Land

Ös nobln Láit all mitanánd
Drei in dá großn Stadt!
Tuát 's nuá recht stolz, tuát 's nuá recht gspreizt,
I sag Enk 's, es is schad!

Ös moánt 's ganz sichá, Ös alloá
Habt 's drinát alls Vágnüágn,
So, doáß bein uns heraußt am Land
Má gar nix mehr kann kriágn.

Wart 's nuá, bis 's Fruhájahr oámal kimmt,
Hernachá rechn má z'samm;
Da werd 's Ös nachá sölm scho segn,
Was 's is mit Enkán Kram.

Ob 's untá unsán Himmlsdach,
Dös ausbroát is gar weit,
Enk da nöd bessá, als wiá drei
In Enkrá Stubn gfráit.

Wo habt 's denn untán Füáßn glei
Oán solchán Teppi gspannt,
Der mit so viele Bleámerln schöh
Is gstickt vo Gottes Hand?

Moánts leicht, mit Enkán Gschmuck kinnt 's prahln,
Mit 'n Diamantnpracht?
Schaut 's nuá áf 's Feld, was da dá Tau
Für saubri Perln macht!

Und wo find 's Ös á in dá Stadt
Oán Sängá glei sobald,
Der Enk so saubri Liádln singt,
Als wiá bein uns in Wald?

Bei 'n solchán Sängá gibt 's koá Gfrött,
Wiá 's oft bei Enk passiert,
Doáß á oá Jahr nöd singá kann,
Weil á glei hoáßri wird.

Braucht á koá Gstudi nöd, wiá dö
Da drinát in dá Stadt;
Er setzt nuá an und trifft 's á scho, —
Singt Alls glei weg von Blatt.

Ja, glaubt 's má 's gwiß, oá solchá Gsang
Is tausendmal mehr wert,
Wiá oft bein Enk für 's schwári Geld
Oá langweiligs Konzert.

Na, na, i sag Enk 's frei — packt 's ei
Mit Enkán Stadtvágnüágn;
Da kinnt 's bei uns oá bessás scho
Und billigárs á kriágn.

Mein Dirndl ihre Augn

Wann am Himml dö Sun
Si ausgláicht scho hätt,
Und dá Mond bei dá Nacht
Nimmá scheiná tät:

Áf d' Erd abi fallát
Dá letzti Stern,
Doáß 's rundumádum
Tát stockfinstá werdn:

So derfát mei Dirndl
Nuá in d' Welt guká nei,
Wár 's wiádáwöll finstá,
Wurd 's liácht widá glei!

D' Treu

I han Dá 's ja gschworn
Zán Himml mei Treu;
Und i sag Dá 's á nomal,
Es bleibt scho dabei.

Und führát dá Weg mi
Zán Mond áffi gar:
I bleibát dá Alti,
Grad so, wiá i 's war.

Zá Dir müáßt i widá!
Gáng 's andáschtá nöd:
I suáchát oá Flekl,
Wo i aussifalln tät.

In Wald

I wollt 's gern vágess'n,
Was i han in mein Sin,
Was macht, doáß i allweil
So kopfhängri bin.

Zwögn den bi i aussi,
Bein Bach drunt vábei,
Und weit übá d' Feldá
In Wald gar tiáf nei.

Han denkt: Da in Greáná
Vágißt áf 'n Schmerz
Hörst d' Vögerln schöh singá,
Wird dá leichtá um 's Herz.

Und so wiá dö Menschn,
Wo Oáns 's Andri vásteht,
Habn d' Vögerln á ghaltn
Mitánandá oá Red.

Soán umghupft gar lusti,
Habn gsungá dabei,
Doáß d' Stimm bis zán Himml
Gar áffi muáß sei;

Denn d' Sun hat so fráindli,
Si liáb abi gschaut,
Als tát s' dischkárirn
Mit eháná vátraut.

Und glacht habn dö Reserln;
Und d' Käferln in Gras
Habn glaubt, sö dálerná
Von Singá á was.

Nuá i war so trauri,
No mehr, wiá zuvuá,
Han gschaut áf dö Reserln,
Und gwoant stoád dazuá.

Kunnt 's gar nöd vágessá,
Dös Loád und den Schmerz;
Mir war in den Wald da
No schwárá um 's Herz.

Was d' Vögerln habn gsungá,
Dös lustige Liád,
War allás viel z' trauri
Für mei kranks Gemüát.

Dabei is má worn
No mehr angst und bang;
Han denkt nuá áf 's Dirndl,
Áf d' Liáb — und ihrn Gsang.

Mei liábst's Bleámerl

's is oá kloáns Bleámerl,
Bald 's kloánsti vo Alln,
Und do kunnt koá andás,
Wiá dös miá so gfalln.

Riáchá tuát 's freili nöd,
Abá 's is schöh;
Wo i dös Bleámerl siách,
Bleib i gleih steh.

Han 's in mein Gartl á
Für 's schönsti gschätzt,
Und zwischn d' Reserln grad
Mitt' eini gsetzt.

Han 's gossn recht fleißi,
Doáß 's ja nöd wird hi;
Und allweil betreut, ja,
Und áfghebt für Di.

Geh, nimm Dá 's iátzt, Dirndl,
Es ghört ja eh Dei,
Und pflanz Dá 's recht tiáf
In Dei Herz mittn nei.

Denn siágst ás, dös Bleámerl,
Dös sagt Dá mei Bitt;
Du kennst 's ja, Du woáßt ja —
's hoáßt: Vágiß mei nit!

Mir soán nöd so dumm!

In Summá ziágt si Alls áf 's Land,
Dö altn wiá dö jungá Herrn;
Dö Fraun und Kindá — d' Ammln á,
Und dö zuá nobln Wirtschaft ghörn.

Da kimmán — grad, als wiá am Markt,
In jedá Hüttn oá andrá Kram —
Dö dummán und dö gscheidtn Láit,
Wiá s' in da Stadt zástráit soán, z'samm.

Da siácht má 'n Herrn mit 'n Augnglas,
Den Alli Doktá titálirn,
Weil á bein nobln Láitn tuát
Dö Heánáaugn opárirn.

Glei nebn siácht má widá Oán
Mit eselslangá Künstláharn;
Wann der 's nöd sogát, wer á is,
Den haltát Jeds gwiß für oán Narrn.

Dráf wackelt Oáni, wiá oá Ántn,
Dös Gsicht mit oáná Farb lakirt;
Wann Oáns vo der oá Bußl kriágt,
I dank, der wird nöd viel angschmiert.

Da kimmt Enk Oáni mit oán Schleir,
Grad wiá oá Pfáu daher gspaziert;
Weil s' woáß, doáß sunst koá Mittel gibt,
Doáß sö vo vorn no angschaut wird.

Und hintá ihr tuát Oáná schleichn,
Dös is o´s Hochá — 's mirkt má glei;
Denn wann má den vo Weitn siácht,
Moánt má, es müáßt oá Kirchturm sei.

Da kimmt oá Alti mit sex Töchtá,
Und nöd oá oánz'ge hat oán Mann;
Sö moánt, weil's in dá Stadt nöd geht,
Vielleicht bringt sö s' am Land da an.

Ja, Schneckn! Miá am Land da soán
Nöd, wiá dö Láit oft glaubn, so dumm;
Miá schaun, wann miá oá Weib mal wolln,
Uns grad um so oá Krámperl um,

Doáß, statts 'n Knödl und gselchtn Fleisch,
Wiá má 's so gwohnt soán áf z' Mittag,
Oáns Tee nuá kriágát und Kaffee —
Und weitá nix in ganzn Tag.

Und höchstns, wann am Sundá oámal
I hoámli tát in 's Wirtshaus geh,
Doáß s' mi mit Fisch traktirn tát,
Wann i nöd gnuá hätt an mein Tee.

Na, na, mir soán nöd gar so dumm,
Füá so oá Háirat dank i schöh;
Oá so oá Weib wár nix für uns, —
I brauch koán Fisch und á koán Tee!

D' vázwickte Gschicht

Dös is so oá vázwickte Gschicht,
Dö gift mi — meiner Söl!
I woáß, Ös werdts dös selbi sagn,
Wann i Enk 's klar dázähl.

I bi do sunst nöd gar so dumm,
Dös wissn alli Láit;
Nuá bei der Gschicht woáß i koán Rat,
Bin i má nöd gnuá gscheidt.

Denn, ob i Tag und Nacht gstudier,
Sö is halt allweil so,
Und wann i má in Kopf areiß,
So is dös Alti no! —

Ja, i kann 's fufzgmal umádroáhn,
Es bleibt dös selbi Zeich;
Denn, ob i so denk odá so,
Sö is si allweil gleich.

Ja, zwögn der vázwicktn Gschicht
Wir i no frei oá Narr;
Denn da kennt si dá Teixl aus!
No ja, is dös denn nöd wahr?

Drum moán i, doáß i ehándá
Der Gschicht am Grund nöd kimm,
Bis i statts der vázwicktn Gschicht
Oá andri Gschicht nöd nimm! —

Dá Patzn

Weil s' letzti Mal bein Stáierzahln
Miá z' viel áfgrechnát habn,
Denn so wiá i dö Ziffán kenn,
Wár 's d' Hälfte grad Alls z'samm,

So bin i in mein Zorn glei
Zán Schreibá áffi grennt,
Der mi vo meiná Kindháit her,
No ungeborná kennt; —

Und han ehám 's da ganz gnau dázählt,
Wiá si 's váhalt dö Gschicht,
Und betn, doáß á áf oán Bogn
Was machen soll füá 's Gricht.

Dös hoáßt, er soll für mi nomal
Ehrná dö Gschicht dázähln;
Nuá doáß á halt bein Schreiben so
Tuát andri Ausdrück wähln,

Und sagt, wiá 's bei uns Bauán halt
So misárabl geht,
Und wiá má weni Fuádá habn,
Wiá 's schlecht mit 'n Kerndl steht,

Und wiá 's dös Jahr mi troffá hat,
Doáß má mei Kuhá,
Mit 'n schwarzn Fleck hint, krank is worn,
Hernach mei Weib dazuá.

Mit oán Wort, Alls was nachá so
Stoád hintránandá kimmt,
Wann 's Gschick Oáns orndli báitln tuát,
Bein Ohrwáschl Oáns nimmt.

"Ná guát!" sagt dráf dá Schreibá, "guát!"
Und tuát in Bart si zupfá!
Und wiá mit den firti is,
Da tuát á nachá schnupfá!

"Wollt 's á oán Pris — so greift 's halt nei!"
Sagt á gar stolz, als wiá!
Reckt Dösn hi — nöd kloána bald,
Wiá dö zán Schmalz bei miá.

I derf ehám do koán Korb nöd gebn,
Greif fest in sein Tabak
Und steck oá wenig in d' Nasn nei,
Döa andri in mein Sack.

Jázt fahrt á übá oán Bogn Papier
Mit 'n Ellbogn krump und grad,
So wiá á Schneidá mit'n Eisn,
Der Postarbát hat.

Und wiá á firti begelt hat,
Woáß á nöd, was á will;
Dö Fedá is! — Jázt nimmt á 's grad,
Nuá fehlt ehám no dá Stiel.

Den kriág i scho, denkt á bei ehám,
Kriácht hintán Tisch ganz stolz,
Ziágt vo oán altn Kochlöffl
Hervor oán Splidá Holz.

Jázt is dö Fedá á beinand;
's is zwar nöd gar viel dran,
's is nuá grad, doáß á 's in dá Faust
Wenig bessá haltn kann.

Und mit oán andán Holz tuát á
In oán kloán Tegl stiárn;
Giáßt aus oán Hefn Wassá dráf
Und nachá tuát á rühárn.

Dös is sei Tintn, dö á hat,
Und doáß s' nöd z' liácht soll sei,
Doáß Gricht á recht guát lesn kann,
Rühárt á no Schuháwix drei.

Er hat á Recht, so gibt 's was aus,
Wann schwarz dö Buchstabn soán;
Er woáß halt, daß bein Gricht dö Herrn
Alls schwarz gern segn toán.

Er braucht, wiá eh, nöd d' Fedá z' spitzn,
Sö is von Stahl — hat eh á Schnáid;
Dös is für Oáns, als wiá dá Schreibá,
Der koá Kurasch hat, gscheid!

Jázt setzt á an; — dá ersti Strich,
Godlob, der is scho gschegn!
Sunst kunnt má leicht vo derá Schrift,
Áf 's Jahr á no nix segn!

"Was guát is," moánt á, "dös braucht lang;"
Ziágt widá 'raus sei Dosn,
Reibt 's Nasntröpfl si in d' Hand
Und von dá Hand in d' Hosn.

Dráf macht á widá á paar Strich,
So lang fast wiá Elln;
Und übá tausend Háxln dra,
I kunnt s' ja gar nöd zähln!

Und wiá 's áf d' Letzt scho kemmá is,
Macht á drei Kráiz hintan
Und moánt, dös Kráiz, dös hoáßt so viel,
Doáß i nöd schreiben kann.

"Ja freili is oá Kráiz," sag i,
"Wann Oáns oán Schreibá braucht!"
Und han ehám, doáß á guát soll sei,
Oán Oánserl eini taucht.

Dös hat'n blendt, so doáß váwirrt
Er laßt dö Fedá falln,
Weil á gschwind nach 'n Guldn greift,
Der hat ehám bessá gfalln!

Do wiá dös Unglück oft scho will,
Fallt d' Fedá grad áf d' Schrift
Und hat oán Eselspatzn gmacht;
Dös hat mi sakrisch gift.

I schrei glei áf: "Hört 's, da schaut 's her!
Dös is koá kloáná Patzn!"
"No, no," sagt á, "den wir i glei
Mit 'n Messá aussá kratzn.

Seid 's stoád," moánt á, dös tuát ja nix!"
Greift abi in sei Trugl,
"Dös is ja kám dös Redn wert,
Dös macht dá Katz koán Bugl!"

Und wiá á siácht, doáß dös Ding
Áf koán Fall bessá wird,
Doáß justament dá Patzn si
Áf 's Dableibn kapricirt,

Sagt á zá miá: "Mir soán do dumm,
Doáß miá da umáreibn!
Dá Patzn, iázt fallt 's miá erst ei,
Der muáß ja do da bleibn.

Wann d' Red vo oáná Wirtschaft is,
Wiá da in derá Schrift,
So ghört do á dö Sau dazuá.
Habt 's umasunst Enk gift."

I han dös á begriffn glei,
Und gsegn erst, was dös hoáßt,
Und wiá dá Schreibá guát wiá Koáns
Zán Advokatn paßt.

Bin hoám mit meiná Schrift und han
Hint dráf oán Stempl pickt,
Und nachá mit dá Sau zán Gricht
In d' Stadt gschwind eini gschickt.

Wár i anstatts 'n Mond

Wann i oámal anstatts 'n Mond
Am Himml kunnt regiern,
I tát ganz gwiß dös Regiment
Da drobn viel bessá führn.

D' Frau Sun, dö müáßt vor Alln si
In meini Launá schickn,
Derft nuá mit ihrn goldná Strahl
Dort, wo i wollt, hinblickn.

Und so tát á den Jupitá
I nach mein Gschmack arichtn,
Der derft má mit sein Donnákeil
Nuá was i wollt vánichtn.

Sein Blitz, den tát i glei füá mi
Füá alle Fäll miá ghaltn,
Damit i was zán dreifahrn hätt,
Wann 's wo was gáb zán Spaltn.

Und nachá gáb i Urlaub glei
Á alln den Himmlszeichn,
Dö eh lang gnuá scho Dienst gmacht habn —
Solln áf da Erd umstreichn.

In Wassámann, der mi scho lang
Da drobn tuát schenirn,
Tát i, weil i koá Wassá mag,
Vor Alln suspendiern.

Den schickát i glei unsrá Gmoán,
Und tát ehám dort dálaubn,
Doáß á in Summá d' Straßná spritzt,
Doáß s' nöd so grimmi staubn.

Krebs, der müáßt, so gschwind á kann,
Von Platz drobn ganz váschwindn;
Der wordt bei manchn Herrn herunt
Oán bessán Dienst bald finden.

Dann den Skorpion, dös Viech, dös kinnt
Unt manchá Schreibá brauchn,
Der schmiert — fürs Volk! und statts in d' Tintn
In 's Gift tuát d' Fedá tauchn.

Füá 'n Widdá, da wár á bald gsorgt,
Wußt á oá Platzl schon;
Der stößt áf Jedn, reibt übrall d' Hörndln,
Dös hoáßt — Opposition.

Stoánbock, der kinnt dromát bleibn,
Dös wár koá großás Sachn;
Der machát da 's Kraut á nöd fett,
Weil s' sölm gnuá Böck da machen.

In Fisch, den ghaltát i füá mi,
Füá d' Fasttäg, wann oán soán;
Weil s' druntn eh gnuá Stockfisch habn —
Nach Gustá, groß und kloán.

Nuá mit dá Jungfrau hätt i 's Gfrött!
Denn da wußt i koán Ort,
Wohin i 's brácht, doáß sichá wár
Und nöd vádorbn wordt.

Waag, dö tátn d' Kaufláit unt
Zán Mustá alli kriágn;
Wann ehánre á so gnau sei kunnt,
Tátn s' nöd so viel betrüágn.

In Löwn schickát i in d' Stadt,
Dort kunnt á umspaziern
Und mit den andán Löwn z'gleich
Mit 'n Dirndln karessirn.

Schütz, der müáßt áf d' Schiáßstatt geh;
Dös hat mi eh scho gift,
Doáß mir koán oánzign Schützn habn,
Der fest in 's Schwarzi trifft.

Zwilling, weils koán Ausweis habn,
Wer ehánri Ältán warn,
Dö schickát i per Schub áf d' Erd,
Fort áf oán Wolknkarrn.

In Stier gáb i zá meini Láit,
Weil d' Gmoá eh lamentiert
Seit vorigs Jahr, wo ehrná grad
Dá Jodl is krepiert.

Und so tát i, wiá 's Ös ás sechts,
Als Mond gwiß guát regiern;
Nöd so, wiá er 's iázt allweil macht,
Bockstoáf nuá abi stiern.

In dá Schul

Drent in dá Schul
Soán d' Kindá allbeinand;
Dá Lehrá steht
Mit 'n Staberl in dá Hand,

Und scheángelt fest
Weit übá 's Augnglas
Áf d' Buámá hin
Und denkt si hoámli was.

Áf ámal ruáft
Á laut in Hintán zuá:
"Ös Bankátn!
Gebt 's Ös nöd bald oá Ruhá,

So kimm i hin,
Und Jeds kriágt dann áf d' Pratzn
Mit allá Gwalt
Zwoá orndli festi Patzn."

Áft sagt á no
Ao á paar Redn dráf —
Bis á dann schreit:
"Jázt, Buáma, iázt, paßt 's áf!

Und schaut 's ganz gnau
Da áf dö Tafl her,
Was i für Ziffán Enk
Mal mit dá Kreidn her."

Dabei setzt á
So schiáf als Oáns nuá kann,
Oán Zehná hin,
Und drunt oán Náiná dran.

"Játzt kimmt 's," moánt á,
"Dá Gscheidásti halt raus,
Und rechnt 's da
Dös Ding áf 's Haar miá aus.

I setz den Fall:
Zehn Gulden wár mei Gasch,
Davon brauch i
Náin Gulden áf d' Menasch.

Wann Ös dö Náin
Vo Zehn in Abzug schreibt,
Kriágt Oáns, was miá
In Monat übá bleibt."

In bestn Kopf,
Den hat dá Michl Kraus,
Drum sagt zá ehám
Dá Lehrá: "Michl raus!"

Do wiá á kimmt,
Da steht dá dummi Buá
Und schaut á Weil
Wiá d' Kuhá áf 's náichi Tuá.

Ná — denkt á si —
Dös is so leicht nöd grad,
Wiá uns dös Ding
Dá Lehrá vorgmocht hat.

"Na was gstudierst?"
Schreit ehám dá Lehrá drei,
"Was wird zánerst
Da z' machá nöti sei?"

"I muáß — i soll," —
Da stockt dá armi Buá;
Dá Lehrá, guát,
Der sagt: "Na, na — nuá zuá!

Weilst muáßt — weilst sollst —
Vo Zehn Náin subtrahirn,"
Antwort dá Buá
Und fahrt si übá 's Hirn.

"Na, wann Du 's woáßt,"
Sagt dráf dá Lehrá dann,
"Was wartst denn no,
Fangst nöd zán abziágn an?"

Da rinnt in Buám
Oá Träná übá d' Wang,
Schaut d' Ziffán an
Und dráf in Lehrá bang.

Der sagt: "No, wird 's?
Was schaust mi denn so an?"
Dá Buá: "Weil i — —
Vo Zehn — nöd aziágn kann."

Dá Lehrá wild,
Schreit dráf: "Warum denn nöd?"
Dá Buá, der sagt:
"Weil Náin vo Null nöd geht."

"Und wann 's nöd geht?" —
Jázt schreit vo hint Oáns raus:
"I bitt, i bitt —
Da borgt má si Oáns aus!"

"Má borgt Oáns aus."
Moánt dráf dá Lehrá dann
Und sagt zán Kraus:
"Zwögn was hast dös nöd tan?"

"Weil — weil" —
Moánt woánát iázt und bsorgt
Dá Buá, "weil uns,
Sagt d' Mudá, Neámand borgt!"

D' Prüáfung

Wiá z'náchst in altn Schulmoástá
Sei Namánstag is gwest,
Da warn von ganzn Ort beinand
Die Nachbarsláit als Gäst.

Und druntá war, versteht si, á,
Dá Suh von Schneidá drent;
Der hat, wiá 's scho sei Gwohnheit is,
Áf 's Essn orndli brennt.

Drum hat á á, wiá 's Bradl kimmt,
Sei Máil áfgrissn glei;
Z'erst gschaut oá weng — hernach ganz keck
In d' Schüáßl griffn nei.

Játzt zárrt oán halbn Schlegl bald
Er virá bis zán Rand;
Und weil á 's Trum nöd spiáßn kann,
So nimmt á 's mit dá Hand,

Doáß d'Gsellschaft frei dáschrocká is
Es schaut Oáns 's Andri an. —
Ehám abá, ehám scheniert dös nix,
Fangt fest in 's Dreihaun an.

"No, no!" schreit ehám sei Vadá zuá,
"Hörst, Michl, was is das?
Vo wem, sag má, hast dös nuá glernt?
Geh, schám Di, wildá Fraß!"

"Vo wem, als i dös glernt hán?
Da schaut 's oá weng hinbei;
Dort sitzt á," sagt dá Michl, zoágt
Am Schulmoásta dabei.

"Herr Schulmoástá, is leicht nöd wahr?
Wiá i oá Buá bin gwest,
Habt 's in dá Schul ös sölm nöd gsagt:
"Prüáft Alls und bhalt 's dös Best?"

Und i moá halt, was in dá Schul
Oáns lernt, soll 's niá vágessn;
Drum denk i an den Spruch allweil —
Und so halt á bein Essn!"

D' Glockn

In Badá-Seff sei schwarzi Dirn,
Dö Franzl drent von Stand,
Dö is Enk grad so z'wida nöd,
Oá Murdmensch übránand.

Nuá oáns is, was s' váschándln tuát,
Dös steht ihr nöd guát an;
Sö hat, was Koáns vákiffln kann,
Allweil so virnehm tan.

Und wiá dö Modi kemmá is,
Dös is scho á paar Jahr,
Doáß d' Weibá Roáfröck anglegt habn,
Doáß Jeds wiá oá Faßl war,

Hat á dö Dirn si söchán Kittl
Unbändi broátn káft,
Der, wann s' in 's Stadltor hat wölln,
Hat bei dá Seitn gstroáft.

Dös kunnt dá Seff halt nöd vátragn,
Denn Alls hat sákrisch glacht,
Wann sö am Sundá Nachmittag
Habn ehrn'n Spaziergang gmacht.

Bis á áf oámal wild is worn,
Und sagt: "Kráizsappráment!
Schmeißt du nöd bald den Kittl weg,
Hat 's mit uns Zwoá oán End.

Ja, mit den Narrngwándl kannst,
Wannst willst, oán Andán locká;
Am Tuám hängt eh scho oáne drobn,
I brauch koá Extraglocká!"

Sö sagt: "Wann i oá Glocká bin,
Da pass má grad recht z'samm,
Denn jede Glocká, dös woáßt eh,
Muáß á ihrn Kláchl ham!"

Dá Ráffhansl

Wann i nuá wo von Ráffá hör,
Zuckt 's mi in Gliedán glei;
Ja, wo dö Láit recht ráffá toán,
Da bin i gwiß dabei.

Ja, gráfft, dös han i füá mei Lebn
Als kloáná Buá scho gern;
Und hat mi Oáns zá der Zeit gfragt:
"Was willst denn, Kloáná wern?"

Da han i ehám zár Antwort gebn:
Oá recht oá großá Mann,
So stark wiá drunt dá Holzknecht is
Doáß i recht ráffá kann.

Und in dá Schul, da han i nix
Als allweil umádádelt,
Und statts in Büchán, fleißi d' Buám,
So viel is kunnt — durchbládelt;

Bis alli z'sammá, wiá s' da warn,
Habn kriágt oán rechtn Zorn;
Dös war mei Fráid, weil s' da gwiß
Jedsmal soán ráffát worn.

Und dös steckt no so in mein Bluát,
Wann Oáns an mi nuá stroáft —
In Wirtshaus odá wo 's halt is,
Mit den wird sichá gráfft.

Drum, wann i hinkimm, wodáwöll,
Da habn d' Láit oán Respekt;
Sö wissn, daß i Oána bin,
Der mit dá Faust Alls zlegt.

Und kriág i Enk oámal oá Weib,
Dö nuá in Friedn kann leidn,
Und dö mit miá nöd ráffá will,
So laß i mi glei scheidn.

Denn, wo nöd gráfft wird, is koá Lebn;
Ja, glaubt 's má 's, gráfft muáß sei!
Oán Eh, wo 's koáni Dipln gibt,
Da is koá Liáb dabei.

Und wann i oámal sterbn soll,
Kenn i á no koá Not,
Da ráff i dann, so lang 's halt geht,
Áf d' Letzt no fest mit 'n Tod.

Dá Spitzbuá

Doáß 's á grad dö hat treffá müássn!
Um d' Förstá-Zilli is gwiß schad;
Dá Spitzbuá laßt si nimmá segn,
Vákriácht si orndli in dá Stadt.

Da hoáßt á 's hint und vorn oán Schatz,
Sei Perl gar, sei goldás Kind!
Ja, wann s' nuá Oáns vo Alln wár gwest,
Wár á ganz gwiß nöd groást — so gschwind!

Dös Schröcklichsti

I han oámal glesn,
Es geht so schöh z'samm, —
Vo oán Dichtá oán gscheidn,
Wiá is gschwind sei Nam?

Dá hat oá jeds Wártl
So recht z'sammá páßt;
I moá — wir nöd irrn,
Doáß á Schiller hoáßt.

"Dös Schröcklichsti," sagt á,
Der hochgláhrti Mann,
Dös Schröcklichsti wár nuá:
Dá Mensch in sein Wahn!"

I abá, i denk halt,
Der hat 's nöd recht gwüáßt,
So, doáß ehám 's halt Oáná
Erst ausbessán müáßt.

Denn i moá halt allweil,
Und dös is á gwiß,
Doáß oá Weib — oá bößs — habn,
Dös Schröcklichsti is!!