Ertappt
I gea af d'Alb
Da kimmt von Firaler d'Nanna zweg.
Mir gfallts so halb —
So gschamig kimmt sie über'n Weg.
I red sie o'(n) —
Grüaß Gott! sag i und roach ihr d'Hand.
Sie loft dervo'.
Sie mög ins nicht — all' mitanand,
Drum springt sie glei',
Sobald a Bua ihr z'nachnd kimmt.
I denk mir — mei' —
D schaug nu' grad, wie gnau 's dia nimmt.
I flack mi hi' —
Wie i af d'Alb kimm glei' in's Stroah.
Was siech denn i!
A Fürtig da im Schlemma Stroah!
"Was da leit gar —
Du Senn schaug hea, was ist denn da?"
Dear kratzt im Haar: —
""Nu 's Fürtig — woaßt vo'r Nanna — ja.""
"O dös ist schad —
Mei' hatt' i's decht schua früager gwißt;
Da schaug nu' grad —
Wie falsch a so a Madla ist!
Aha! — iatz woll! — mhm — a so!
Drum hat dia heunt so gschamig to'."
A guat's Mitt(e)l
So oft i hi(n)greif af dön Fleck
Tuat's weah — daß i schier bald verreck.
Dös sag i nacht in Dokter gnau.
Der söt: "Da greifst hald nimma drau!"
Akrat — i greif iatz nimma hea —
Da tuat dear Dreck o nimma weah.
Ah so!
"Galt — was d'Zenzl für uan hat!
Um dös Menschla ist es schad.
Schnall — dös kriegt sie mia als gnuag.
So, dia Haut, dia hat ihr Truag!
Ma' söt, daß er no trinka söll,
Da hatt' sie leicht af dear Walt d'Höll."
""Maria sei stad dös ist it wahr!""
"I stad?: — Salt gsöcha hon ihn gar
Nacht über d'Straß au hoarvoll!"
""Dös glob i schua — ei ja — dös woll!
Nu' trinka sag i tuat er it!""
"Jatz hear mir au', mach mi' it zritt,
Du laugnst z'löst no', daß er schnauft!"
""Na — trinka tuat er it! — er sauft!""
A Buaba-Huangart
"Wenn Du iatz Kaiser warst — ha Franz —
Was tatest Du iatz glei'?"
""Woaßt was? 's ganz Jahr ließ i Vikanz
In alle Schuala sei'!""
"Und i", söt drau' der Lois, "wüßt' woll,
Was i als Kaiser tat?
In Lehrer batzna ließ i toll,
Wüßt' er's decht salt, wie's tat."
Verlahnt
Es ist a trüaber, schwarer Wintertag.
Kohlschwarz ist's Gwölk — der Wind haust af de' Barg,
Und tröht in Schnea wie Gspenster um und um.
Vo' Stund zu Stund nimmt d'Wärme fei' stad zua.
Es daurt it lang — ma' merkt's — a Rega kimmt.
"Schaug Lois" — so bötelt d'Muater voller Sorg,
"Gea bleib heunt da — i woaß it was mir ist —
Grad so, als wenn a Unglück gschöcha müaßt,
So schwar ist's in mei'm Gmüat. — Galt Lois bleibst da!"
Gwieß hatt' er gfolgt, war heunt it d'heilig Nacht,
Wo's er sei'm Madla lang schua zua hat gsöt —
In Zalta schneid' er o' — da kömm' er gwieß.
Es tuat schua wüast und regnat über Joch,
Da geat a Mensch talein. Bald Schritt für Schritt
Sinkt er bis über d'Knie in woacha Schnea;
Er merkt's ja kam wie hart er fürwarts kimmt.
Er sinnt und denkt nu hi(n) zu ihr allua.
Da af amal, da tosnet's, schnellt's und kracht's —
Dön Mensch druckt's hi(n) in Schnea und döt vo'r Heach
Saust d'Lahna wild in's Tal und deckt ihn zua.
Drau' ist alls rüabig, still und stad ringsum —
Der Mo(nd) kriecht langsam zwischa d'Wolka durch
Und wirft 's geal Liacht no' matt af d'Lahn hi(n).— —
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Vom Tura klinga d'Glogga hi(n) durch d'Nacht,
Und lang voar's Zeit ist — knielt 's arm' Müatterla
Schua da im Kirchla in an Stuhl und reart.
Sie bittet Gott, daß ihrem Bua nichts gschiecht.
Heunt fallt's ihr gar so hart — woaß it warum. —
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Döt weit im Tal z'rugg steat a uanzachts Haus,
Da schaugt a Madla lang durch's Fenster aus.
Es ist schua spat — wo mag der Lois nu' sei'?
Sie woaß es gwieß, was er verspricht dös gschiecht.
Es weard ihr Angst, sie bötet — fragt in Mo(nd) —
Wo heunt ihr Bua nu' bleibt? — An seiner Treu',
Mei' na da zweiflet s' it, sall kennt s' ihn z'guat;
Es ist a Schatz — kuan brav're geit's im Tal.
Derweil sie da so sinnt und simaliert
Leit toat ihr Liebst's — verlahnt im tiefa Schnea.
Jatz hat sie's
(Schnaderhüpfl)
Der Hans ist a Jäger,
A bomfester Bua,
Dear braucht nu' z'verlanga —
All's söt ihm d'Lies zua.
Der Tonl vo' Wald hea,
Uar von der Reserv,
Ist froah, wenn er o a bißl
Zuachaschmecka derf.
Der Lois ist a "Reicher" —
Aber nu' bei de' Schütza,
Gwieß nam sie den decht —
Lasse d'nana sie sitza.
Z'löst war's nimma hoaggl,
Wenn's nu' uaner war.
So geat's wenn ma' z'hoaggl
Und d'Buaba so rar.
A Kreuzkopf
Zun Hanns ist heunt der Förster kömma,
Weil er an Streit hat mit'm Arar,
Drum söll' 'hn dear iatz gnau vernemma
Und schauga ob nicht z'richta war.
Er bringt's o galigst zun Kontrakt.
Zwoa Stund schreibt er alls wie 's sig's g'heart:
Daß wenn's Arar a Holz aushackt,
Sall durch sei' Fald o ausgführt weard.
Und dies und sall weard no' bestimmt.
Der Förster lest's o alls gnau für,
Was ihm derfür zum Nutza kimmt.
Drau' söt er no': "Jatz sagst Du mir,
Hast's woll verstanden gnau das Ganz'?
Dann unterschreibst und ich nimm's mit!"
""Mir ist's alls recht"" — söt ihm der Hanns,
""Nu unterschreiba tua ig nit!""
In Förster treffet bald der Schlag —
Alls umasüst sei' Müh und Plag.
's ist umasüst
Wie dös seit Alters hea ist gwöst —
Bei jeder Leich und süst an Fest
Geat alls gen Opfer — 's ist o recht,
Denn süst sei' d'Heara gwieß nu' schlecht
Für all dö Mühe bei ins da zahlt.
Da af amal geat dös Ding gfahlt;
Wenn hundert iatz gen Opfer gia,
Tröht's decht grad kam zwoa Söxer mia.
Der ua' der tupft — der and're gar —
Statt daß er opfert, nimmt a paar —
Vom Opfertaller wieder mit,
So kann dös ja nicht traga nit!
Döm hilft der Pfarrer aber a'(b).
Die Opfertaller fahra a'(b),
Statt dia geit er zwoa Kassa hi'(n) —
Söt af der Kanzl: "Daß Ihr mi'
Nit weiter mehr betrügen könnt,
Versperr' ich jetzt für Eure Händ'
Das mir bestimmte Opfergeld,
Und wenn Ihr dann was opfern wöllt,
Werft's halt die Kreuzer ob'n hinein.
Hoff mit die Spind'ln fallt's kei'm ein,
Daß er mir z'löst was außer tupft!"
Und 's nachstemal jö schaug — derlupft
Der Pfarrer schier die Kassa nit.
's ganz Gsicht lacht ihm und in der Mitt'
Gangs heunt ihm schietr bald aus'n Leim.
Jö, jö — staunt er — wie viel ist drein?!
Jatzt macht er au': "O wart's Ihr Tröpf! —
Nur altes Geld und Hosenknöpf!"
Dös ist kua Gspaß!
Heund ist a Hoachzet af der Post.
Und was es nu' an Wei' und Kost
Grad Fühenehms geit, dös tröht ma' au',
Z'löst kimmt a Turta obadrau'.
Da schreit iatz 's Loisele und reart —
A sölla Gschroa hast ist bald g'heart.
Glei nimmt sig d'Braut um 's Büabla o':
"Wear hat döm Heiter öbbas to'?!
Schaug wie 's 'hn druckt und wie 's 'hn stoaßt
Und über's Wangla rinna über's foast —
Wie d'Bachla rinna d'Zacher hea!"
""Wo fahlt's Dir denn — so sag's! Jatz gea,
Hear au' — dös Groz ist o kua Art!""
Söt d'Muater, dia in d'Schüßla fahrt,
Um's greaßt Stuck vo' dem Turta da.
""Da se — sei stad!"" — "Mei", söt er, "ja,
Dös ist es ja, was mi' verschmacht,
Weil iatz dear Turta no' weard bracht,
Und i schua nicht mia essa kann —
Weil i z'viel Bratla dunta hon."
Kurios
Zum Kramer kimmt heunt d'Anna-Lies
Und bötlt ihn: "Gea les' mer decht
Dös Briefla für und, und heb fei' gwieß —
Gwieß d'Oahra zua, weil i it mecht,
Daß Du dös woaßt, was drinna steat.
Er lacht und folgt, hebt d'Oahra zua
Und lest ihr's für grad gnau wie's steat.
A Liebsbrief ist's von ihrem Bua'.
Wie er in Brief hat fertig glest —
Geit er 'hn zrugg — und 's Madla söt:
"Woaßt Du vo' wem der Brief war gwest?"
Vom Vater — drum hon i dia Fröd!"
""Mei Madl' na — vom Bua ist dear!""
Jatzt lost sie drei(n): "Wie dös nu' geat?!
Hebt d'Oahra zua — decht woaß der Hear,
Was er hat glest — was dinna steat!"
Der Kaiser rüaft
Tief dinna weit im Wald da steat a Boom,
Dem seine Äst' an Muatergottesbild
Seit viel,viel Jahr a Schutz und Obdach sei'.
Darvoar döt leit a Stua im woacha Moos,
Af dem schua viel Bedrängte döt sei knielt.
Gwieß oft und und oft hat d'göttlig Frau derheart,
Um was ma' sie voll Andacht bittet hat.
Es geit weitum kua bess're Wallfahrt it —
Als bei dem Bildla da im stilla Wald.
Vom Schlag hea führt a Weg hi' zu dem Boom,
Wo sünst kua Mensch für gwöhnlig geat, als nu
Wenn uar dahea zur Muatergottes will.
Dön Weg kimmt iatz a Madla stad durchau',
Dia 's Köpfla traurig hängt bald bis af d'Brust.
Wie sie zum Bild kimmt treibt's ihr d' Zacher hea —
Sie nimmt a Büschele vom Mieder fort,
Und opfert's zearst no' voar sie niederknielt.
Sie wirft sig hi' af d'Knie — hebt d'Handla au'
Und hebt iatz voller Andacht z'böta o':
"O inser lieba Frau — i bitt verlass' mig it!
Schaug wie mi' 's Schicksal gar so hart verfolgt.
It gnuag, daß i an arms — arms Madla bin,
Dös nicht hat — als in Gsund und 's reine Gmüat,
Muaß i iatz d'uanzig Fröd, die mir no ist,
Mein Robert, den i gar so gera hon —
Mein Allerliebst's iatz no' verliera z'löst!?
Daß wenn der Kaiser rüaft — uar folga muaß,
Verstea i salt — da geits kua Widerred;
Und schaug, fast war's a so als wur iatz d'Lieb
Earst recht fest — weil er fort muaß gegen Feind.
Fast bin i stolz af d'Lieb vo' so an Bua!
Nu' hon ig d'löst Nacht gar so fürchtlig troomt:
A groaßes Schlachtfald ist da gwest und er
Leit schwarverwundet — grad im Sterba da.
O Muattergottes schaug um was i bitt,
Ist nu', daß Du mein Robert mir beschützt'st.
Dei' Bildle gib i ihm mit, daß döt wenn's gilt
Du alle G'fahr kannst wenda von mei'm Lieb!"
Durch's Wegla schleicht a Kaiserjäger hea —
Sie hat's it gwahrnt, wie er kömma ist.
Derweil sie bötet hat zur "Inser Frau" —
Steat hinter ihr der Bua und losnet zua.
Jatz siecht er earst , wie lieb, daß sie ihn hat.
Da wie sie fertig bötet hat, legt er
Sein Arm um ihren Hals: ""Marie bleib mei'!""
Heart sie sei' lieba Stimm. — Drau' leit sie schua
An seiner Brust — hebt's Köpfla au' und schaugt
Mit ihra schwarza Oga ihm in's Harz —
Bis z'tiefst in Grund. Mei' d'Lieb dia hat kua Sprach.
Sie springt vom Harz durch d'Oga hi' zum Harz,
Und söt so mia als mit der greaßta Red.
"Mei Robert — ob Du wieder kimmst — dia Sorg?!
Da bei der Muatergottes siechst — da sei's —
Da sag mer ins "Pfüat Gott!" und wenn's Gott will —
Daß Du mir gsunder wieder kimmst — da sei's —
Wo's "Grüaß Gott" g'wechselt weard.
Und da dös Bildla nimmst Der mit zum Schutz."
""Marie"", söt er, und hebt sie bei de' Händ —
""Ja, ja — so sei's. Und wenn i nimma kimm,
So denkst halt decht a siemal z'rugg af mi'.
Mei' Harz ist Dei', bis zu sei'm letzta Schlag!"""
Zum löstamal druckt er sie no' an's Harz.
Pfüat Gott Marie! — Robert pfüat Gott! — Pfüat Gott!
""So sei's"", söt er, ""Der Kaiser rüaft — i folg!""
Sie wirft sig wieder hi' af d'Knie am Stua,
Nu böta kann sie nit — es fallt ihr z'hart.
Dös Vonanandergia — wo kuas mia woaß,
Ob sie anond af dear Walt söcha no'!
*…*…*
Zu "Sankt Maddalena" — dunt bei Volta stia
D'Tiroler Jäger, "d'blawe Tuifl" da.
In alla Muskla zuckt's 'hna schua, wie döt
Der Feind kohlschwarz in groaßa Haufa kimmt.
Es blitza d'Bajonneter da und döt,
D'Kanona kracha o schua um und um.
Jatz stürmt der Feind den Hang durchau' — da wo
Vor zechet Kompagnie der Friedhof b'setzt,
Und wo der "Streicher" steat mit seine Leut.
Wie rase't stürza d'Jäger sig am Feind —
Für'n Kaiser gilt's, für Gott und 's Vaterland! —
Es geit a Handgmeng, wie ma' 's it leicht woaß.
In Freund kennst kam vom Feind — so finster ist's.
Nu' wenn a Gschütz agschossa weard — döt woll
Siechst hall a Fuir aublitza in der Nacht.
Vo' alla Seita geat's af d'Jäger los —
Dia freilig heunt viel z'wianig sei' an Zahl,
Nu' sei' sie weit an Mut und Schneid voaro'.
Döt rennt uar 's Bajonnet uam durch und durch,
Keart drau' sein Stutza um und schlöht nan hi'.
Da gilt's in Hauptmo' z'retta no — und gflingg
Sei d'Jäger da zur Hilf und schlaga drei(n).
Und wenn uar o a zwoa drei Stich im Leib,
Da geit's kua Weicha gwieß kuan Finger broat;
So lang halt bis uar nimma kann und toat
Af d'Eard hi' sinkt. — Für'n Kaiser hat er 's to'!
Und vo' den Earste uar — der üb'rall stürmt
Und drei'schlöht — niedermetzlt da und döt —
Der oft mit drei und vier in Kampf au'nimmt,
Der o sein Leutnant grettet hat — von Toad —
Der Robert ist's, dear sig so tapfer zoagt.
So kämpfa d'Jäger muatig durch d'ganz Nacht —
Und wie der Tag o'bricht g'heart o der Sieg
Im Kaiser und sei'm brava Regiment.
Am Morga reita über's Schlachtfald hi'
Die General all' mit'm Erzherzog;
Da liega d'Jäger — oft bildschiana Leut,
Im ärgsta Bluatbad haufaweis bei'nand. —
Und uar leit döt — grad mittlst unter'm Feind;
Fest in der recht Hand no' sei' bluatig's G'wehr,
Und 's Muatergottesbildle in der link',
Uar von de' Bravste ist es gwest, die heunt
Im Regiment zur Ehr da gfalla sei'. — —
Der Krieg ist für — alls kimmt iatz wieder huam,
Was it im Fald hat 's Leba lassa gmüaßt.
Der Muater kimmt der Bua — im Weib der Mo' —
Dös ist a Fröd! Und 's Madla, dös sein Schatz
O mit im Fald hat köt — ist wieder froah,
Weil sie 'hn hat und stolz wie er hat kämpft.
Nu da und döt geit's Jammer, Elend — Noat,
Der Bua — der Vater — der Verdiener fahlt.
So geat hald Fröd und Jammer Hand in Hand.
Bei'r Muatergottes draußt im Wald da brennt
Seit langer Zeit a Lichtla voar'n Bild,
Und all' Tag knielt a Madla döt und reart —
Denn toat ist ihr Liebst — kimmt nimma huam.
Da zu den Bildla ziecht's sie's hi', denn da
Hat er versprocha z'kömma zum "Grüaß Gott!"
Wo sie nu' geat und steat klingt's ihr no' nach —
Oft mittlt in der Nacht schreckt sie 's vom Schlaf;
Was er hat 's löstmal gsöt — sie heart's no iatz:
"Maria pfüat Gott! — Der Kaiser rüaft — i folg!"
Im Rausch
Na mit'n Wiart ist's decht a Kreuz,
All Tag ist dear iatz bsoffa breits;
Ja mei' all Tag — was sag i' denn —
Woll Tag und Nacht seit i' 'hn kenn,
Hat er sein Rausch und dös kuan klua'!
Wie wüast er tuat — durch Mark und Bua(n)
Geat uam dös Gschroa, wie's dear vollführt.
Bald singt, bald fluacht er, onzget, quiert,
Bald rüaft er in Tuifl er söll kömma.
Es muaß uam nu' grad Wunder nemma —
Wie lang 's dear hebt 's Drilirium.
Der Wiartin weard's iatz woll bald z'dumm,
Drum hat s' ihn nacht dön Possa gspielt:
Grad wie er hat af's Kreuz hi' zielt,
Woaßt mit sein Stöcka, und hat grüaft:
"Kimm Tuifl — kimm!" — Jö, jö — da schlieft
A schwarzer Bock durch d'Stubatür.
Wie er dön siecht ist d'Grascha für.
Er schrickt und schlieft glei' unter'n Tisch —
"Verzeich — wenn Du der Tuifl bisch(st)
I rüaf Dir nimma — gwieß it, gwieß!"
So schreit der Wiart und macht a Gfrieß,
Weil iatz der Tuifl 's Maul aureißt.
Aber mei, der Bock, statt daß er beißt —
Hebt iatz o schrei'a: Meh — eeh!
Du los! dia Schand — o jeminee! —
Schaugt dear Bock für'n Tuifl o'. —
Sie stinka halt bead gleich a so.
A paar Gsatzla vom
Heirada
Woaßt was bei 'ra Hoachzet
Ist 's earst was sig g'heart?
Muanst 's Zamageba?! — Na! —
Daß toll autraga weard.
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Wenn D' an alts Madla fragst:
"Daß Du no' kuan hast?"
Weil sie kuan hab gmögt —
Decht reart's derbei fast.
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Der Ehstand — a Wehstand —
Weard gspaßig woll sei';
Bist dinna — willst außa,
Bist daußa — willst drei'(n).
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"Mei schaug", söt a Madla,
"War 's Heirada leicht,
Wenn ma' nu' grad zu dem it —
An Bräutigam bräucht!"
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Er hat ihr'n Kittl,
Sie d'Hosa vom Mo';
Mei, woaßt woll, im Ehstand
Geats öfter a so.
~~~~~~~~~~~~~
Wenn i mei' Weib prügl,
So söt sie it viel —
Sie hat a Harz wie vo' Stua,
Gar kua bißla a Gfühl.
~~~~~~~~~~~~~
's Ledisei' — 's Heirada,
Wie's nu' grad kimmt —
's Treusei' — wie's Umchalieba,
's ist uan hald bstimmt,
Drum woaß a Madl nia
Ob's der Bua nimmt.
~~~~~~~~~~~~~
Der Sepp, dear nimmt d'Liesl
Und woaß dia ist tear;
Er tia's, weil 'hn dia it
D'Nacht huam kömma hear.
D'Dokterei
Gwieß hatt' ihr der Dokter
Dia Krankheit vertrieba,
War ihr nu' it früher no
Der Atem ausblieba.
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Der Jaggl dear doktert
Bei Viech und bei Leut —
Unter d'Eard bringt er alls,
Nu' braucht er sei' Zeit.
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A Madla dös doktert
Land au' und Land a',
Es findet kua Hilf it,
Ma' spottet 's nu' a'.
~~~~~~~~~~~~~
Mixtura und Pulver —
Es hilft ihr gar kua's;
Bis nach a paar Monat,
Da schreit öbbas Kluas.
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An Dill und an Holertee,
Anis an Pris.
Deck no' a drei Better drau',
Da schwitzest gwieß.
Der Kreuzerklieber
Z' Imst ist am Boh(n)hof a Kassierer,
Kua bißla Fleisch — nu' Haut und Buar,
Dös ist a Dürrling so a Quierer —
Süst war's a Hear a ganz a gmuar.
Heunt fahrt der Zenz — den kennt an iader,
Daß dös kua Fei(n)r ist, woaß ma' woll,
Dazua a Mengger recht a müder
Und d'mehrigst Zeit no' hoaravoll.
Daß ihm "Fufzg Kreuzer" z'viel sei' schreit er:
"Dös bißla Weg da bis Landeck,
Wenn D' handla laßt, dönn red' mer weiter,
An Kreuzer — söt er — tuast aweck."
Er geit it nach: "Wart nu' mei' Lieber,
Es ruit Dig gwieß, sall sag Dir i!"
""Da weard it g'handelt Kreuzerklieber!""
"Nu', wenn's it tuast, fahrst ohne mi'!"
A Pfiff! — Der Zug fahrt aus durch d'Statio'.
"Ah ruit's Dig iatz? pfeif zua, hattst's wölfler to'!"
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