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Quelle:
Gartner Anton
Gedichte in o.österr. Mundart
Pesth. 1848
Verlag von Gustav Heckenast
Leipzig, bei Georg Wigand
Vom Autor gibt es ein Wörterbuch hier
Was i tue
Mei — was tuer i?
Han á losáde Weil,
Han á schauáde Eicht —
Und bin denná nöt fäul.
Siegst 's Vogerl áf 'n Bámerl —
Was wird 's öpá toan?
Ganz rueli und stád is 's,
Tuet losn — alloan.
Und bsinnt si an Eichterl
Aft singt 's dár oans für —
Und áso — wie bán Vögerl —
Is 's netter bá mir.
In Gottsnam!
D' Zeitn hánd übl:
Koan Geldl in Sack,
Oan Schaur um án anán,
Gro häufti viel Plag;
Avá nur nöt verzaá
Und d'Arácht nöt gscheucht;
Nur anghöbt — in Gottsnam —
Aft geht's nu so leicht;
Aft geht öps von Flöck,
Und aft bringt már öps z'samm;
Avá nur nöt verzaá —
Höb an "in Gottsnam!"
D' Glockná
Ikann má nött helfá —
I han d' Glockná so gern,
Drum páß i und los i,
Bal i 's Gläuted kann hörn:
Dö groß' is der Ähnl,
Der zárt so sán'n Schall —
Brummt hiezt und brummt aftn,
Hängt áf wieder bal.
Dö mitter is d' Muedá,
S' röd't mehres schon drein;
I woaß 's, dáß sie 's gern tuet —
's wird nöti halt sein.
Es sagt á der Mösner:
"Der Ähnl geht sper,
I mue zárn und mue reissn,
Ehwenn i 'n nur hör;
Bá der Muedá geht 's leichter —
Denn kám kimm i an,
So rührt s' á schon 's Züngerl,
So hört má s' á schon. —
Ehwenn der Ähnl oans sagt,
Sagt d' Muedá schon zwen;
In Ähnl tuet 's Mäul halt
Schon spáchiger gehn;
Und Muedá — wann s' anhöbt,
Dö hört má ga weit —
S' brummt nöt und saust nöt,
Weil d' Muedá gern schreit;
Und án öftn is s' z'hörn á —
All' Tag hört má s' schon;
Der Ähnl — der kimmt an
Án Feirtá nur dran.
Avá guet moant 's á d' Muedá:
Denn so oft — als s' nur röd't,
Will s' hab'n, dáß má betn,
Sinst rührt is si nöt."
++++++++
Dö kloan'n Glöckln hán d' Kiná,
Dö z'sammjodln toand —
's is — wier in der Kindsstubn:
's oan lacht und 's oan woant;
S' hán rechte Schnabln:
"Bim bim" — und "bám bám;"
S' künnen nöt rödn nu,
Drum versteht má s' á kám.
Iebl toan s' ga z' viel
Duriánaná so schrein —
Da röd't aftn d' Muedá
Á Wártl á drein;
Dös is aft á Gschroa
Und á Gwigezád erst:
Án ieds möcht gern recht habn,
Án ieds rödet gern z'erst;
Z'lötzt — bal 's schon z' lang dauert,
Kimmt der Ähnl dázue;
Mö lassnd iehm d' Plázmäuln
In Oelter koan Rueh? —
Da möcht er si schlauná —
So tráwi — der Alt,
Dert hört má 'n kám brummá,
A' überjodlnd 'n halt.
Und bal s' áfhängend aftn —
Má hört s' schon meh kám,
Da brozmäult áf d' Lötzt
Nu oans nachi: "Bám — bám."
Aft sitz i án Eicht nu,
Woaß 's selm nöt — umö,
Bis i öps anás hör,
Áfsteh und geh.
Schnaderhüpfl 1
Was hast denn schon wieder,
Was hast denn schon meh?
Und du luegst áso drein —
Grad, als tát dár öps weh?
Es tuet má nix weh,
Avá wohl halt nöt á —
Und i moan, es wurd bösser,
Wann i váheirát't schon wá!
In Wald
I bin mehr in Wald hiezt —
Ünter 'n Bámán alloan,
D' Leut hán má z'wider,
's will 's ga nimmer toan.
Da hock i mi áhá,
Won i á Plátzl halt find;
I därf ga Koans fürchtn,
Dös mi ausfienzn künnt,
Und siech wieder Bámá —
In dö tausend hán s' da,
Bal oaná vertrückert,
Waxt án anáná nah.
Háds Leut — der is ga groß —
's wird der Guckähnl sein;
Er steht áf án Höcherl
In der Mittn so drein,
Und schaut umánaná
Und rührt si in oan'n,
Broat't sáne Händ aus,
Bewacht sáne Kloan'n,
Und noagt si so aá —
Als gáb er in Sögn:
Dáß á dö Kiná
Nahwaxná mögn.
Is künnen leicht waxná —
Wer irret s' denn á?
Möcht wissen — wo 's schöner
Und rueliger wá!
Stád is 's und guet is 's —
Bal i hinschau so stirr;
I moan, es wird lisplád
Und plauschád mit mir;
I gspür mi kám selber —
Es is wier á Trám:
Es zwigezn d' Ásterl
Und knaxnd aftn d' Bám,
Und boign si und dráhn si
Und reibn si inand
Und grüeßn si iebl
Und rödn miránand;
Aft flodrezn d' Vögerl
Nöbn mir umánand,
Und jagn si in Gstrüpped
Und Staunán allsand.
Oans lockt áf 'n Bámerl
So gschmáchi und fein
Án anás — dös antwort't
Und stimmt aftn ein,
Und bal 's hieztn hinfloigt,
Is 's Erste dávon —
Dös Lockád is 's Weiberl,
's Angschmierte der Mann,
Und weil er der Mann is,
Drum gibt er nöt nah —
So jagnd is si umá
Ásterl áf, Ásterl a;
In Weiberl is 's Ernst nöt,
's will iehm eh nöt dávan:
's tuet 'n netter nur zehná —
Ga guet woaß 's der Mann.
Da floigt 's aft in 's Dicked
Und lockt nu so schön —
Was will 's Mánderl toan aft?
Hau — nachi mueß 's gehn.
Dort habn s' leicht á Nösterl,
Á Hüttn — dö Zwen?
Halt ja mag 's da guet sein,
Halt ja is 's da schön!
Und wann 's dunnert und blitzt,
Und wann 's Spiß rögná tát —
Was schern si dö Vögerl:
In Nösterl is 's stád.
Ja — ös glückseling Vögerl,
Ös künnts es leicht sein:
Ös bauts engá Nösterl,
Háds glückseli drein!
Bá mir is 's ganz anás:
Bin der oanschichti Bue —
Und hätt i ár á Weiberl,
I han koan Nösterl dázue.
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So wurd i bal grüblád
Und nahdenkád mehr —
Da floigt wieder á Vögerl
Áf má Plátzerl aft her;
Wie schleini dáß 's áfsitzt,
Kreuzlusti meh singt,
Und wier es si aftn
Áf 'n Ásterl so schwingt,
Und laßt si von Wind dráf
So wiegn und so tragn —
Broat't d' Flügerl vonaná,
Tuet s' z'samm wieder schlagn
Und kühlt si sá Herzerl
Aft selm áso a —
Á der Mensch soll si tröstn,
Aft macht er iehm 's nah.
Hiezt floigt 's wieder weidá —
Áf án Zaunstöcká dráf,
Und bsinnt si án Eichterl,
Macht 's Schnáberl mehr áf.
Und singt wohl dös Nämli,
Avá wieder so schön;
Da los i iehm zue halt,
Mag wögá nöt gehn:
's höbt 's Köpferl in d' Höch aft,
Bláht 's Kropferl so áf,
Und zeberlt so umá
áf 'n Zaunstöcká dráf,
Und guckt umánaná
Und gfreut si, dáß 's löbt —
's is frei, als ob 's betet,
Bal 's 's Köpferl so höbt.
Kehr d' Händ um — is 's wögá,
Huscht áhi in 's Láb —
Hat 's öpás leicht zrütt't hiezt,
Is 's Vögerl leicht háb?
Mei ná — es hat 's gnädi,
In Nösterl öps z'toan:
In d' Kindsstubn geht d' Muedá,
Dort hán ja dö kloan'n,
Dö nackádn Vögerl —
Dö froist nu binand;
Warts, d' Muedá kimmt eh schon
Und wármt eng — allsand;
S' broat't d' Flügerl vonaná
Und hüllt eng schön zue;
Dös is d' Duched in Bötterl —
Habts allesand gnue;
Und tuet eng z'erst gántn,
Aft heidlt s' eng ein,
Und singt eng á Liederl,
Dáß 's rueli künnts sein.
Und wird'ts aftn größer —
Bauts selm engá Nöst,
So guet — als 's es künnts halt,
Macht es enter áf 's Böst.
Eng schilt Niemd, eng hienzt Niemd —
Háds kloan, oder groß,
Ös wird'ts nöt verspöttlt,
Táts dös, oder das.
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Und da sollt i nöt gern
In Wald aui gehn?
Is 's denn wo anás
So friedli und schön? —
Dáhoam wern s' meh fraá:
"Hast gmoassnt in Wald?"
""Hau Narr"" — sagt dös Aná,
""Mei — glost hat er halt.""
Já — glost han i freili
Gsinniert han i wohl —
Leicht má not iebl
Studierád wern soll?
Há — der Söpp hat leicht lachá
Hat eh 's Glück in Sack:
Hat gheirát't váwichá
Und finst á koan Plag.
Der Grázte*
Ná — schau halt, dáß d' áfhängst,
Du hienzádá Bue!
Und zoig di nur schleuni,
I han schon bal gnue.
Mei ja — bin koan Lehnfeign,
Kimm her, wanns di traust:
I gib dár á Flaschn,
Dáß 's dá wochálang saust,
Dáß 's dá brummt hinter 'n Öhrln,
Und 's Mäul gschwillt dár áf —
Und bals d' öpá z'wenig häst,
Kriegst nu oane dráf;
Und d' Zähnd wern dá waglád,
Und aftn magst gehn;
Hast án Prosit bá den Handl:
Hast á Goschn für Zwen!
*Der durch Spottreden zum Zorne Gereizte.
Schnaderhüpfl 2
I woaß 's nöt — wie 's kimmt,
Und i woaß 's nöt — wie 's is;
Avá dáß 's áso sein tuet —
Dös is ámal gwiß;
Sein tuet 's und gwiß is 's:
Um dö Dirnderln geht 's Griß —
Avá d' Buemá wernd eh
Völli zrissn — auweh!
Schnaderhüpfl 3
Dá Schönát vergeht bal —
Du wunáligs Ding!
Und was hast von der Schönát
Aft ghat für án Gwing?
Dá Gwing — der wird sein:
Á alts Gsicht, á jungs Bluet,
Und drum sei nöt so wunáki —
Moan dár 's ja guet.
Der Weichbrunn
Es is dös kloan Miezerl
Ámal daustn in Wald,
Und weil so viel Bám hánd
Verrennt es si halt.
Und finster wird 's á schon
Es is völli stád —
Nur d' Bám rührn sie iebl,
Bal der Wind duri wáht;
Da höbt 's aftn 's Flehn an:
"Ganz álloan bin i da;"
Und 's Herzerl — dös stoßt 's iehm
Vor Ángstn schier a;
Es woaß si nöt z' helfá
Und bleibt áf oan 'n Flöck:
"U mein Gott, u mein Gott,
I find ga koan 'n Wög!"
Gebetläutn hört 's hiezt —
Dös is sá lötzts End;
Denn finstn geht 's schlafá,
Áf 'n Weichbrunn is 's gwöhnt.
Da wird 's aft lebendi
Áf 'n Bámerl — ás wie —
Und singt völli lusti
Áf 'n Ásterl: "Zie zie."
Und 's Asterl — dös schwingt si
Von Vögerl sán'n Gwicht,
Und á Rögntröpferl fallt hiezt
In Miezerl áf 's Gsicht:
"Vergelts 's Gott — Schutzengerl,
Für 'n Weichbrunn — ga schön,
Já — künnt i mit der Muedá
Hiezt schlafár á gehn!"
Áf oanmal schreit d' Muedá
"Miezerl" in oan'n,
Und in Spitzerl hört 's kelzn,
Sán 'n Spitzerl — in kloan'n;
Und "Muedá, má Muedá!"
Schreit 's Dirnderl dárnah; —
Da is iehm schon leichter:
Der Spitzerl is da —
Und schwoaferlt schon umá
Und kelzt ohne End;
Derweil kimmt a d' Muedá
Und nimmt 's bei der Händ,
Und wischt iehm sá Gsichterl
Mit 'n Fürtá glei a,
Und weist 's aftn hoamá,
Legt 's nieder dárnah,
Und macht iehm á Kreuz nu —
Da schlaft 's schon bán "Suhn;"
— Und ebl stoßt 's 's Miezerl
Als á schlafßade nu.
Schnaderhüpfl 4
Allsaná habn Dirnderln —
Wie stölln sie 's nur an?
Und i woaß 's nöt — umön i
Koan Dirnderl nöt han?
So sei nöt so dumm —
Und so schau di dert um,
Und mö plagst di denn ga
Um á Dirnderl so a?
Schnaderhüpfl 5
Wie höcher dáß d' Birn hängt —
Wie schöner — dáß s' is;
Und wie gschámiger 's Dirnderl —
Wie größer is 's Griß!
Avá bal má s' erst abrockt —
In Händn hat — d' Birn;
Und aft kann má si dert
An der Schönát nu irrn:
Der Graber
(Der Totengräber)
Wieder oaná gstoribn — Gott tröst 'n
Hätt 's nöt gmoant, dáß der schon kimmt;
Hán Schuler miránaná gwön —
Leicht der Tod schon Alle nimmt?
So geht halt oaná nah 'n anán,
Schau, schau — der Simmerl á schon da! —
Da denk i iebl so bán grabn
Über d' Schulkamradn nah:
Wie már iebl gspielt habn z'sammá,
Habn iebl plattlt miránand,
Habn üns ausghienzt : "Hast nix künná,
Bist schon der Gscheiter — du — in Land."
Dös oan — dös is áf d' Schandbänk kemmá,
Hat án Eichtl aft nu gflehnt;
Dös aná hat án Bazn kriegt —
Den habn má mehr án "Locherl" gnennt;
Iebl habn má kuglgschiebn,
Kopf und Adler habn má gspielt;
Iebl hán Zwen ráffád worn,
Habn si gnußt und tüchti gmült;
Schneemándl habn má baut in Winter,
Habn iehm Fingern gmacht, á Gfriß,
Á paar Luckán für dö Augná
Und án Zapfn, der d' Nasn is;
Habnd 'n umgrennt aft wieder,
Habnd üns gschneeballnt — zwöspnbla —
Aftn Schramá gschlaá, Dübln,
Hán vonaná grennt dárnah.
Habnd oft gschlipfezt hintránaná —
Der Erste zahlt dö anán aus:
Hockt si nieder — und kroicht wögá
Und hienzt dö Purzládn mehr aus.
Bal már üns aft ztoaln habn müessn —
Habn má páßt áf 's "Lötzl" schon;
Denn ohne Lötzl wár 's nöt müglá,
's hätt 's Vonanágehn nöt tan:
Koaná tuet meh was dágleihá —
Mir gengen wie dö altn Leut,
Bis aft oaná zuehaut wieder
Und " 's Lötzl" zu den anán schreit;
Da höbt si d' Gschicht von neuchn an,
Denn koaná ghalt halt 's Lötzl gern;
Und dert mueß 's oaner endling ghaltn —
"Ná — moring wird 's dár azahlt wern,"
Ásodl is 's halt gwön vor Zeitn,
Ásodl is 's halt gwön voneh —
Hiezuná hán má Manná worn,
Und koaná denkt áf 's Lötzl meh;
Nur i álloan — bal i eingrab oans —
Nur i álloan — i denk nu dráf;
Halt ja — bá mir hört 's Lötzlgöbn
So lang i löb, nöt áf.
Und trauri is má Lötzl halt —
Weil 's 's allerlötze is;
Gott gib nur, dáß's allsanán á
Für 's Himmelreih oans is!
Han maning schon má Lötzl göbm,
An den i 's schuldi bin sit Jahrn —
U mei! i möcht wohl iebl oan 'n
Má Lötzl nu dásparn!
Wer wird denn mir 'mal 's Lötzl göbn?
Ámal is 's dert vorbei —
Leicht is 's von máner Freundschaft oans,
Und flehnt á weng dábei!?
Schnaderhüpfl 6
Heut so, moring so —
Iebl woach, iebl hart,
Dös is halt in Dirnderln
Iehn gwöhnliche Art.
Drum mag i koan Dirnderl,
Dös Ding wár ma z' bunt —
Und i wüsset koan oanzigs,
Dös anás sein kunnt.
D' Aförtigung
Wann s' nöt schön safti hán,
Schmöckt má koan Birn —
Und wanns d' má nöt treu bist,
Umö soll 's mi irrn?
Mö sollt i mi háribn
Und grimmár um di?
Du bist nöt dö Oanzi,
Dö tauget für mi;
Und du taugest már eh nöt —
Geh, bild dá nix ein;
Denn má Dirnderl mue gschmáchi
Und schwarzaugat sein.
Und wann i di anrühr,
Han i nix in der Händ,
Und dös hätt i voneh schon
Mein Löbtá nie gwöhnt.
Du ruschst oan 'n dur d' Fingern
Und gángst in Verlue;
I brauh mi nöt z' grimmá —
Bin a sauberá Bue!
Und hiezt grüeß di und bfüet di —
Und i bin koan Narr —
Und á Dirnderl mue zuehi stehn,
Aft is 's á Paar.
Schnaderhüpfl 7
Mö sollt i nöt juchezn:
Duidiei — duidieh!
Und mö sollt i nöt lusti sein?
's tuet má nix weh.
's Dirnderl hat gsagt:
I soll kemmár áf apat;
Denn i woaß ma nöt z' helfá —
Drum gibt 's már án Rat;
Und fá Rat — der wird sein —
Ája — wisst es ja eh —
Und da sollt i nöt juchezn:
Duidiei — duidieh!?
Schnaderhüpfl 8
Oan Tröpferl is 's erste —
Á zweits kimmt glei dráf,
Und áso wird á Bácherl,
Dös hinrennt in Láf.
Geh — gib már á Busserl,
Áf oans stehst nöt an —
Und bal s' aftn mehr wern,
So knüpfnen má s' dran.
Der Keschbám
(Der Kirschbaum)
Es is án oagne Sachá
Um dö Bám,
Und mit'n Staunán is 's
Ár anás kám.
An Jeds kennt eh dö Gschicht
Von Adam — gwiß,
Und von der Evá schon
In Parádis;
Dö bringt án Öpfelbám
In d' Gschicht so drein,
Bá mir — da mueß 's
Á Keschbám sein.
++++++++
's schön Liserl hat bán Vadánhaus —
Da — wo 's sá Fensterl hat,
Á Meni großi Hollerstaun —
Und ár án Keschbám ghat;
Und wie dö Keschn zeiti hán
Und hán schün safti schon,
Da höbt halt 's Liserl in der Früeh
's Keschnbrockár an.
Má Wög — der führt mi just vorbei,
I geh so in oan 'n Gehn,
Da siech i aft bán Keschbám dort
Á Loatán stehn.
Á Loatán loahnt wohl iebl wo,
Was geht mi d' Loatán an —
Bá derer avá han i dert
An Blick áf 'n Keschbám tan.
Was siech i? wier i áffi schau —
Á Zistl áf'n Bám —
Und á Dirnderl — sickráwalt!
Á schöners gibt 's wohl kám.
's hat Äugerln ghabt — wie d' Kescherln schwarz,
Sticht aá so áf mi;
I kann eng 's ga nöt saá gnue,
Wier i dákemmá bi.
Es deut't már, i soll weidá gehn,
Und richt't si d' Loatán z'recht
Mit'n brockár is 's leicht förti schon,
Weil 's aásteign schon möcht.
I tuer án Schritt — will weidá gehn —
Da ruscht iehm d' Loatán schon;
"Halt," schrei i, "du künnt'st aá falln,
I hab dá d' Loatán an."
I denk má: han i iebl eh
Án Gfalln án Dirnderl tan,
Und stemm halt so mán 'n rechtn Fueß
Án d' Loatán an;
Hab d' Händ áf d' Sprißl hin,
Schlag d' Augn áf d' Erd,
Und los schön stad halt, ob má s' nu
Nöt kraxln hört?
I hör s' á glei, wie s' nah und nah
Oan Sprißl nah'n anán nimmt,
Und denk má, dáß s' schon bal zan mir
Hiezt aá kimmt;
Da hör i aft án tüchtign Schroa:
Á Sprißl bricht iehm a;
Und eh dáß i 's han wissen künnt —
Is 's Liserl á schon da;
S' ruscht aá halt, — der Toifl á!
Und fahrt má greá áf 's Mäul;
Ja hau, und mit 'n Bussn halt
Da bin i dert nöt fäul;
I han iehm halt án Schmazá göbn,
Mei — döswögn is 's nöt aus; —
Ná — wen dös Zoigs passiert is schon,
Der kennt sie gueting aus!
++++++++
Und für mán 'n Beistand hat már aft
's Liserl "Geltsgott" gsagt — ga schön,
Und sagt: "Geh, kimm bal wieder her,"
Und i will weidá gehn;
Da höbt oans in der Hollerstaun
Gro sackrisch z' mentern an:
"Was hast denn du bán Keschbám da
Und máner Tochter tan?"
""Hau — d' Loatán,"" sagn már alle Zwen
""Dáß s' umfallt nöt!""
" 's Mäul halts, " schreit der Vadá dráf,
"Und sparts eng engá Röd."
Und sán'n Stöcká laßt er tanzn aft
Áf mán'n Bugl nu — der Baur.
— Áf dö Keschn wir i denkár oft,
Denn — Toifl — dö hán saur.
's oanschichti Weiberl
Is ga so á losádá
Tag gwön — heut meh:
D' Sunn hat kám ausgscheint,
I moan, má kriegn Schnee.
Ja ja — á Kreuz mehres,
Weil der Winter meh kimmt —
Wird wohl schier der lötzt sein,
Moan, dáß er mi nimmt;
Bin eh nix mehr z' brauhá,
Dáschlepp mi nur kám;
So á wunáligs Leutl
Löbt eh nur in Trám.
's Gödächtnuß verlasst mi,
's Augnliecht vergeht;
Wár heut Allerseelntag,
Hätt gern á wenig bet't. —
Wie 's Bitzl schon z'sammbrinnt,
Dös i anzundn han —
Vonerst hat 's so frisch
Und so rüglsam tan;
Hiezt löscht 's bal gar aus,
Es bligezt kám meh —
Dös Zueschaun — dös tuet oan'n
In Herzn so weh!
Da denk i halt wieder
Áf alle dö Mán'n;
Áf 'n Mann und áf d' Kiná,
Dö gstoribn schon hán.
Han má Freundschaft begrabn schon,
Han mi ahigflehnt gnue;
Gott tröst s' — Allesaná,
Gib iehn dö ewige Rueh —
Und 's ewi Liecht soll iehn leuchtn —
Und mir halt bal á! —
Mei — in Hanns hat 's dáhi ghat
Ga schleuni und gáh. —
So siech i s' halt steribn
Und bet für iehn'n Tod —
Und 's Flammerl löscht aus schier,
Wird völli ganz matt, —
Bis 's endling gar áfhört —
Is 's gstoribn leicht schon?
— Oan Goamezerl tuet 's nu,
Aft hat 's koans meh tan.
's Vögerl
Á Föderl, dös áfsteht
Und spreizt si nur glei,
Dös ráft es sie aus,
Dös leid't 's nöt — bálei!
's is ja á Fáhlerl —
's wár weidá koan Schand!
— Dös tuet á kloans Vögerl —
Und hat koan'n Verstand.
Schnaderhüpfl 9
Má Dirnderl is sauber —
Juhheissá, juhhe!
Und so oft als i 's siech,
Hupft má 's Herzerl in d' Höh!
Und so oft als i 's siech,
Is 's á glückliche Eicht,
I moan, i künnt floign
Wier á Vögerl — so leicht;
Wier á glückseligs Vögerl
In Lüftn — juhhe!
Má Dirnderl is sauber —
Juhheissá, juhhe!
Schnaderhüpfl 10
Umö tuest denn so schön,
Und moanst leicht, i mue gehn?
Und mö laßst má koan'n Fried,
Umö záhrst mi denn mit?
Und dráh di nur wieder,
Wos d' herkemmá bist,
Denn bá mir is dán Angráding
Längst ümásist.
Schnaderhüpfl 11
Dö gaffádn Buemá,
Dö alleweil schaun,
Dö si ga nie nöt rührn,
Dö si ga nie nöt traun. —
Dö hán schon in Dirnderln
Iehn Gift und iehn Gall;
Drum schau not in oanen,
Und trau di ámal.
Schnaderhüpfl 12
Dá Herz is má lieber
Als á Beutl voll Geld,
Als á Künireih selber —
Já — als dö ganz Welt!
Was tauget má 's Geld
Und was nutzet má d' Welt?
Und was tát i dámit?
— Hätt ja denná koan'n Fried!
Der Gfangá
Mi fangen nöt Köttná
Und Rügl und Tür —
Und dert bin i gfangá,
I sag eng 's glei — wie:
Má Dirnderl — dös hat má
Öps antan ámal —
Nu wir i springgifti,
Nu rüglt 's má d' Gall;
Han 's bstimmt ghat án öftn:
Heut sag i iehm 's — gwiß,
I verdruck 's nöt — bálei,
Und wann 's wiederwöl is;
Und inne wern mueß sie 's
Gib 's enter nöt áf;
Und soll 's ár aft aus sein —
Laß 's ankemmá dráf!
Já — fürgnummá freili,
Avá gschehá tuet 's nöt —
Denn bal i iehm 's saá will,
Verschlagt 's má mein Röd:
Bán Tag irrn mi d' Äugerl,
Dö funglnd mi an —
Da gspür i aft wieder,
Wie gern als i s' han;
Da schau i halt áhi
Ganz düld und verwirrt,
Und so han i bán Hinschaun
Koan Loadwesn gspürt.
Und kimm i áf d' Nacht aft,
Dáß i s' sehá nöt kann —
So höbt aft sá Stimmerl
Ga wunálieb an:
"Má Bue — weils d' nur da bist,
Und hast mi denn gern?"
Já — wie sollt i denn hárb sein,
Wann i dös Stimmerl mue hörn?
So hán 's bán Tag sáne Äugerl,
Áf d' Nacht is 's sá Stimm —
Und so is 's halt nöt müglá,
Dáß i zan Akebln kimm.
Und mach i á d' Augn zue,
Und hör s' ga nöt an —
Weil i moan, dáß i 's leichter
Aft fürbringá kann;
Da gibt s' már á Bussl aft,
Halst mi rund a —
Und so is aft má Fürnehmá
Und Ärgánuß ga.
Und dö Äugerln hán d' Köttná
Und 's Stimmerl is 's Gschloß,
Und d' Busserl hán d' Föstung —
Dö lassnd nöt los.
Drim bin i der Gfangá
Und kann nöt dávon —
Und wann s' mi ár auslueß —
Wer woaß 's, náhm i 's an?!
Schnaderhüpfl 13
Zwo schneeweiße Täuberl —
Dö busserln si dort,
's versteht oans dös aná,
Und rödn dert koan Wort.
Und i und má Dirnderl
Machen 's netter áso:
Koan Stockwort nöt rödn má —
Verstengen üns do.
Schnaderhüpfl 14
Kimm áhá in 's Stüberl —
Má Büeberl — geh an,
Und i gib dár á Busserl,
's scheint netter der Mon!
Der Mon plauscht 's ja aus nöt,
Er schaut netter zue;
Und irrt di denn 's Zueschaun schon —
Gschámiger Bue?
's Dirnderl bán Bah
Bán Wald is á Wieserl,
In Wieserl á Bah —
Und da steht so á Gstaudrád
Nah 'n Wásserl hina.
Ganz drunt in der Ebná —
Der Bah rinnt so ghoam,
Da is ga á wunáschöns
Dirnderl dáhoam:
Á kuglrunds Gsichterl
Und Lefzerl — so gschmah,
Und zwen fungláde Äugerl —
So klar wie der Bah;
Und so gschmáchi kann 's rödn
Und so gustáli halt —
Drumá gibt 's ár án Buem,
Den dös Dirnderl so gfallt.
Avá nöt nur der Bue
Hat án Plangá darnah;
Der Monschein und 's Bácherl —
Dö machen iehm 's nah:
Denn der Mon áf 'n Himmel
Bleibt eh völli stehn,
Kám dáß er vorbei mag,
Mue langsamer gehn,
Und glinsnt duri 's Fensterl
Stihgreá áf sá Bött —
Da mag er nöt weidá,
Es wunát mi nöt;
Beleuch't sáne Wangerl
Und funglt 's so an,
Und glüeht áf sá Gsichterl —
Der sickárisch Mon!
Er wird völli größer —
Möchst aá leicht ga?
Monschein — gelt, 's gfallt dá
Dös Dirnderl bán Bah?
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Und in Bácherl geht 's netter
Ágrát wier in Mon:
Von Wald aá rennt 's schier —
So schleuni als 's kann;
Bal 's hinkimmt zan Häuserl,
Dráht es si übi um 's Öck;
Má moant — bal má hinschaut —
Ga nimmer mag 's wög:
Da wurlt 's in Bötterl
So frisch und so bráv,
Macht oan'n Wirfl, án zweitn
Aft geht 's erst — láf láf;
Und s´sne Tröpferl — dö hupfen
Bláserl áf, Bláserl a,
Kám hán s' verschwundn,
Hán s' meh wieder da.
Und wann aftn 's Reserl
Erst schledert ámal —
Da is halt má Bácherl
So glückli allmal:
Da pritscherlt 's aft umá
Und busst 's áso a,
Und dárnah rinnt er weidá —
Der glückseli Bah.
Und da stehn i halt iebl
Áf d' Nacht so bán Bah —
Der Monschein guckt aá,
Ünser drot hán má da,
Dö verliebt hánd in 's Reserl,
Und dö 's habn möchtn gern —
Avá dö Zwen künnen zueschaun,
Bal má Horzátleut wern!
Schnaderhüpfl 15
Grüeß di Gott — z' tausendmal,
Glaub má mein Röd:
Und es gfalln má wohl mehrás,
Avá gern han i s' nöt;
Denn z' tiefst in mán'n Herzn —
Da sitzt du álloan;
Und dáß d' má nöt auskimmst,
Han i fürglögt án Stoan.