's Zidánschlaá
In Moar drent sá Tochter
Is achtzöha Jahr,
Und bá mir is dös zwanzigste
Á schon bal gar;
Dös Töchterl von Moar drent
Hoaßt "Zilerl — dös kloan,"
Und i hoaß — wöllts es wissen?
"Der Päulás bán Stoan."
Da sagt fert má Vadá
Zan mir: "Päul, páß áf,
Du schlagst iebl d' Zidán
Ga schön und ga bráv;
Schau — wanns d' es halt lernest
In Zilerl — zan Gspoaß,
In Nachbárn tát 's sickárisch
Gfreun — ja, i woaß 's."
"" 'Zidánschlaá"" — sag i,
""Dös lern i iehm schon,
Und wann 's Zilerl mag,
Höbn már áf 'n Suntá glei an.
I nimm halt má Zidán
Unter d' Iex und geh hin,
Und sag, wier i bán Zilerl
In der Stubn dinnát bin.
Magst öpás für d' Kurzweil
Lerná von mir —
So lern i dá — Zilerl —
's Zidánschlaá dir.""
's Zilerl hat 's zuegöbn —
Mir höbnd á glei an,
Und 's Zilerl packt d' Zidán
So ungschickt nöt an. —
Vorerst alle Suntá
Lernt 's Zilerl ga bráv,
Avá nah á paar Wochán
Hört 's Zidánschlaá áf.
I an d' Zidán bá mir ghat
Dárnah wie voneh;
Avá wissts es, mö 's Zilerl
Glernt hat nix meh?
Weil d' Soatná hán gsprungá
Áf der Zidán — allsand;
Da kann 's freili nix lerná —
Dös sagt der Verstand.
Und statts 'n Lerna habn s' plaudert —
's Zilerl und der Päul,
Und es hat statt der Soatná
Zidert aft 's Mául.
Zidángschlaá, Zidángschlaá
Han i gern für má Löbn!
Avá z'lötzt hätt i für d' Zidán
Koan'n Halbazn meh göbn.
Und 's Zidern is kemmá
Allweil tiefer in mir,
Und z'lötzt hat 's in Herzn
Zidert in mir.
Und in Zilerl hat 's zidert
Áf der nämlingá Stöll; —
Wer Schuld hat an'n Zidern?
— Ja — i woaß 's nöt — dáswöl.
Wir habnd áf dö Zidán
Nöt denkt schon á Weil;
Da sagt aft má Vadá:
"Wie schaut 's aus denn — há — Päul?
Kann 's Zilerl von Moar
's Zidánschlaá schon?" —
Da gibt 's már in Herzn
Án Stich — dur und an;
Avá dert bin i bschossn —
Han án Antwort glei da:
"" 's Zidánschlaá"" — sag i,
"" 's Zidánschlaá? — ja,
Es geht schon kreuzbráv
Und tuet 's völli schön,
Und hörn má nöt áf nu —
Kann 's weidá nu gehn.""
"Na — so kannst mitgehn
Zan Moar hieztn glei;
I wár gern bá den Zidánschlaá
Ámal á dábei."
Mir gengan halt übi,
Es wird má senghoaß —
Weil in der Gáchád
'd Zidán nöt woaß.
Der Moar is voll Freudn
Und schreit glei dárnah:
"Zila! — bring d' Zidán,
Der Nachbár is da."
I hol s' aft glei selber —
Weil i dákemmá so bi;
Und mir suechen halt d' Zidán
's Zilerl und i,
Und suechen und suechen —
Was má dásuechá nur mögn;
Und wo findn má d' Zidán?
Unter der Bänk is s halt glögn.
Und endling — da hán má,
Und d' Zidán is da;
Já — d' Zidán is 's freili —
Avá d' Soatná hánd a.
Da steignd üns aft d' Ángstn,
Es glüeht ünser Gsicht,
Ná — denk i má — Päulás,
Dös wird gen á Gschicht.
Und 's Zilerl nimmt d' Zidán,
Höbt 's Flehn aver an,
Und sagt: " 's is leicht schlaá —
's hán d' Soatná nöt dran."
"So?" sagt der Moár aft,
"Wer nimmt d' Soatná denn a?
""Is springen"" — sag i daf —
""Iebl selber glei a.""
"Und sidá wann denn
Hán d' Soatná schon a?"
""Sidá wann"" — stigez i —
""I roat just drüber nah.""
"Á! is 's schon so lang?
Was habts denn aft tan,
Sid áf der Zidán
Koane Soatná hán dran?"
""Mir zwen avá hán stád gwön,
Schaun inaná áf's Mäul,
Und habn — so wie d' Soatná —
Nu zidert á Weil.""
Da habn si dö Altn
In Bart áhi glacht,
Als hätt iehn dös Zidern
Á Freud á nu gmacht.
Aft sagt má Vadá:
"Längst habn má 's gspürt,
Dáß eng dö Zidán
Netter nur irrt;
Mir hán ja so dumm nöt —
Wie 's moanets — ös zwen;
Wißts was — zan der Bueß
Müeßts eng heirátn gen."
Wann án Jeds — dös zidánschlagt —
Den Lohn hätt für d' Plag;
Aft möcht i dös kenná,
Dös nöt Zidánschlaá mag?
Schnaderhüpfl 1
Á ránziger Buder,
Á streberláts Oa —
Und á lödi bliebns Leutl
Dös taugt zan dö zwoa.
Schnaderhüpfl 2
Nöt z' hoaß nd nöt z' kalt,
Und nöt z' wenig und nöt z' viel,
Halt wier es si ghört just —
Aft kimmts gwiß zan Ziel.
Já — dös is ja ebn d' Kunst,
Und dös is ja ebn d' Sach —
Und wie sollt i denn wissen,
Dáß i 's netter recht mach?
Schnaderhüpfl 3
Bal 's rögnt — aftn ducken si
D' Blüemerl so schön,
Und bal aftn d' Sunn scheint,
Toan s' áf wieder stehn,
Und höbnd iehnre Köpferl
Aft wieder in d' Höh —
Á — der Rögn hat iehn wohl tan:
S' hán frischer wier eh.
Má Musi
Má Musi is wolfl,
's liegt koan Heirátsguet dráf,
Netter dáß má si hinsötzt,
Und lost áso áf:
Áf d' Nacht — iebl tuet es —
Wann d' Arácht is gschegn,
Da nimm i má Pfeiferl,
Und — hast es nöt gsegn —
So sitz i schon daust,
Loahn mi hint áf 'n Bám,
Kent má mein Pfeiferl an,
Los aft und trám.
Peck peck — glost der Schwammá,
In d' Nas steigt der Ruck,
Der Tábák wird glei fangá,
Bal i in Schwammá dráf druck.
Án ötli Züg mach i —
Armdick — völli braun,
Aft geht 's schom von selber,
I brauch ga nöt z' schaun.
Áso sitz i dadá —
Má Pfeiferl in Mäul,
Hab d' Arm inánaná,
Loahn da völli fäul;
Vor meiner der Beri,
Da siech i áf d' Straß —
Bal hör i án Radschueh,
Bal dös und bal das;
Ámal saust már á Káfer
Bán Öhrln vorbei,
Án anásmal rührt si
Á Vögerl á glei;
Und wunásam — rátslerisch —
Alls hat sá Stimm,
Und so gschiecht 's, dáß i z'tiefest
In's Áflosn kimm.
Und 's Lábwerk wird rauschád —
Á Lüfterl zoigt dur,
In Zweigerln und Ásterln
Laßt 's Lüfterl koan Rueh;
Aft bal si der Wind wend't,
Hör i d' Mühl ünt bán Bah,
Án Eichterl nur hör i s' —
Aft is 's wieder ga.
Á Nußhöcher krágezt —
Siegst, wier er si bámt,
Er tummelt si gwalti,
Dáß er ja nix versámt,
Iebl hör i án Alstern,
Aft wieder á Krahn;
Án anásmal juchezt oans,
Was 's nur glei kann!
Á Hund bellt bán Hof ünt —
Leicht geht mehr oans für?
— Dös Alls tragt der Wind
Duri d' Lüftn zan mir.
Hiezt saust 's ober meiner
Vorbei völli gschwind:
's floign d' Wildtaubn mehr auá
Von Hölzerl da hint;
Vonerst hán s' á Duized,
Wern weniger dráf,
Denn vans nah 'n anán
Sitzt zeitliger áf.
Iebl hör i aft rödn,
Oder 's lacht oans nöt weit;
So hör i á Meini,
Und so vergeht d' Zeit.
Allweil finstriger wird 's schon
Und stáder — so stád,
Dáß mi nixi meh wöcket,
Wann i einschlafá tát;
Avá wier i so launl,
Da jáglt oans meh
Aus Leibskräftn drunter:
"Juhheissá, juhhe!"
Der Juhhezer gibt aft
Ga weithin án Hall,
Und verloist si so kloanweis
Vor meiner in Tal. —
Iebl höbn s' aft in Dorif
's Gebetläutn an, —
Dös is so was oang's,
Wann má zuelosn kann:
Da tragt 's aft in Schalt
Duri d' Bámá zan mir;
I kann 's ga nöt saá,
Was i allsaná gspür:
Á Schall und koan Wort,
Und schier dennár a Röd,
Verstehn kann má 's deutli,
Aver auslögn halt nöt.
Ganz stád is Alls worn,
Und á 's Läutn is ga,
D' Sunn is schon ahi,
Ötli Stern hán schon da;
Han 's Rauká vergössn,
In Huet han i a,
— Und sitz halt nu alleweil
Losáde da. —
Aft höb i mi endling
Schön stád von mán'n Bám,
Hör d' Turmuhr nu schlaá,
Und geh hoamá in Trám.
Schnaderhüpfl 4
Sobal i di siech —
Wird má 's Herzerl so leicht,
Drum lass di — má Dirnderl
Dert anschaun án Eicht.
Avá hau — bá den Hinschaun —
Da wird ma schier bang,
Und drum gib már á Busserl!
Dös Schaun daurt má z' lang.
Schnaderhüpfl 5
Bal der Mon áffá kimmt
Über Kremsöck,
Aft schleuch i mi übi
Bán Bácherl um 's Öck;
Án'n Sprung über 's Bácherl
Und áffi in d' Wies',
Und — duidiei duidiedede!
Grüeß di Gott — Lies!
Grüeß di Gott — z' tausendmal —
Liesl bán Bah!
Und hiezt gib már á Bussl,
Und hals mi rund a!
Schnaderhüpfl 6
Kimm — du Blabaugáde —
Dráh di in Kroas,
Und wanns d' már á Bussl gibst,
Wird má senghoaß!
Du zündst mi frei an —
Ja — so hoaß geht 's dávon,
Und i kann nix dáfür,
Wann i brinnád aft wir!
Der lachád Lipp
(Philipp)
Der Nachbár bán Höcherl
Hat án zwoanzgjáhrign Suhn,
Der hat glacht vor zwanzg Jahrn,
Uns lacht heutigs Tags nu.
Er lacht halt in oanen
Und zahnt oan'n so an,
Záhrt 's Mäul vonánaná,
Má moánt, 's scheint der Mon;
D' Nasn is broatdruckt,
Steht kám á wenig áf,
Statts 'n Augnán zwen Schlitzl —
Bringt d' Döckln kám áf.
Wanns d' 's Mäul willst recht schätzn,
Aft schau 'n nur an —
Bal er goamezt — der Lippl —
Da schröckst di frei dran.
D' Har — dö hán schidri —
In 's Gelfláde braun,
Wier án ausbösserts Strohdach —
So zimmt 's oan'n in Schaun.
Augenbrám — hat er eh koan,
Aver Öhrln — u mein!
Má moant, 's müeßn d' Habn
Von án Mostkrüegl sein.
Und sá monscheinigs Gsicht
Hat án Glanz allweil dráf;
Koan Wuná: es z'sprung iehm
Und gáng ámal áf.
In oanen mueßt räuspln —
So oft als er röd't;
Was er saá will, mueßt wissen,
Sinst verstehst 'n ga nöt.
Du moanst, du mueßt anschoibn —
So oft als er geht;
Á Spreitzn möchst anloahn'n —
Wann er netter wo steht.
Bal er nießt — geht er über
Und beutlt si dráf,
Frei 's Dorif dáschüttert 's
Und d' Vögl floignd áf.
Und was er nur toan mag,
Und lost er nur glei —
So zahnt er in oanen
Und lacht halt dábei,
Und d' Buem treibnd iehn Gspöttád
Und d' Dirnderln halt á;
Avá moants, dáß er áfbracht
Und schiferi wá?
Mei ná — bal s' 'n fockend
Und zehnd — wie nur glei,
Stih halt er — der Lippl,
Und lacht halt dábei.
++++++++
Znágst hat er d' Schäfl
In der Nußleidn ghüet't —
Da habn s' iehm sán Huet aft
Mit Voglleim gschmiert;
S' toan ga nix dágleihá,
Und pássnd schon dráf,
Bis der Lippl in Huet nimmt
Und sötzt iehm án áf.
U mei — dös is ga z' viel —
Schier flehnet er glei;
D' Augn gehnd iehm über —
Dert lacht er dábei.
In Samstá — da is iehm
Öps Saubers passiert:
Er schlienzt vor 'n Oxnán —
Wier er Erdöpfl führt;
Schaut si um nöt — umö á?
Moant, d' Oxná gehnd nah,
Haut hinteri iebl
Áf d' Oxná — halt ja:
's wár ja eh recht — má Lippl —
Avá gspürn wern sie 's kám;
— S' hán stehn bliebn und rastn —
Mö gehst so in Trám?
"Tscháhi!" — schaut si um aft —
Woaß 's selm nöt: umö —
Da sagt er aft lachád:
"Dö Dalpatschn— dö."
Ámal hat er gschlafá
In der Wiesn hidan;
Da habnd 'n d' Kiná dásehá,
Und d' Gschicht geht glei an:
's oan nimmt á Gártn
Und kizlt 'n stád
Áf 'n Wadl — zwen — droimal,
Als ob 's án Amoassn tát;
Nah der Reih hupfn s' drüber —
Der Schöpperl — der kloan —
Nimmt ungheut án Anláf,
Und moant, es mueß 's toan;
Aver apást — má Schöpperl!
Hast d' Háxl z' wenig ghobn,
Drum liegst überzwerch
Áf 'n Lippl hietzt drobn.
Und drent ruscht er ahi,
Is glei in der Höh,
"Der Lippl!" schrein d' Kiná,
"Er rührt si — o je!"
Und staubnd ausánaná,
Der Lipp rennt iehn nah;
Avá mei — wo hán d' Kiná —
's oan dort und 's oan da.
Dös oan hat sán'n Huet gstohln
Und zoagt iehm án: "Seh!"
Án anás hockt nieder:
"Na! — Lippl — kimm he!"
Vor lauter rennár und lachá —
Dastolpert er si,
Und sagt — wier er da liegt:
"Dö Sáckárá — dö!"
++++++++
So wüssat i á nu
Von Dirnderln viel Gspoaß;
Avá därf 's ja nöt saá —
Was i Alls netter woaß.
Schnaderhüpfl 7
Und schrems über 's Feld —
Dortn juchezt oans áf,
Und aus Leibskräftn juchezt
Án anás glei dráf.
Der Bue spreizt sán'n Arm aus:
"Juhheissá, juhhe!"
Und er höbt schier in Übermuet
's Dirnderl áf d' Höh!
Schnaderhüpfl 8
Du dalkádá Bue —
Hast an oaná nöt gnue!
So sei dert nöt so dumm!
Denn Zwo bringen di um.
's gibt dá schon oane
Gnue z' denkár und z' toan —
Und drum ghalt dá dö aná,
Und gib má dö oan!
Der z'wider Bue
Ámal — als á kloane —
Hat mi Alls untressiert,
Alls is má recht gwön,
Nix hat mi g'irrt,
Alls han i toan wölln,
Nixi nöt gmiedn;
Halt ja — als á kloane
Is má leicht zfriedn.
Hiezt is 's ganz anás:
Alls is má z'schlecht;
Mir is hiezt wahrhafti
Ga nixi meh recht.
Früeh — bal i áfsteh —
Schilt i in Tag schon;
So is halt 's Áfstehn
Früeh glei má Plag schon —
Glei denk i aftn:
Wár nur hiezt Nacht!
Mö denn Gott Vadá
Nöt lauter Nácht macht?
D' Tág hán má z'wider,
's Liecht is má z'schlecht —
Mir is halt wahrhafti
Ga nixi meh recht.
I möcht gern álloan sein —
Tát i oft moaná,
Dert schrei i glei wieder:
"Mö kimmt denn meh Koaná?"
's reißt mi voll Gall
Aui bán Haus —
Hiezt — weil i daust bin —
Hiezt is 's erst gar aus:
D' Leut hán má z'wider,
S' hán már All' z'schlecht —
Mir is ünter Hunát
Koan oanzigs meh recht!
Nárrisch und wüni
Renn i aft umá,
Bal mi oans anröd't —
Steigt mir má Kummer;
I flehn aft und brumm
Und kenn mi nöt aus:
"Mö mueß i á Baur sein,
I halt 's nimmer aus;
Wár i dert Koaser —
Áso is 's má z'schlecht!"
In Gottswilln — mir is halt
Ga nixi meh recht.
Iebl hat d' Gresch gsagt:
"Bist schon meh z'wider?" —
Já — weil i gmoant han,
D' Liab stoßt mi nieder;
Denn hat ámal d' Gresch nur
Zan oan'n öpás gsagt —
Hat mi glei sickárisch
D' Eifersucht plagt.
Hiezt is s' váheirát't —
Da is 's erst ga schlecht:
Sidá d' Gresch gheirát't hat —
Is má gar nix meh recht!
Höllseitn! wie guet hat 's
Má Blássl nur glei!
Künnt i tauschn — aft wár á
Má Z'widern vorbei;
I wüßt nix von Ärger
Und von koaner Gall;
Oder weil 's denn schon sein mueß —
So sturb i dert bal!
Und z'lötzt is má 's Steribn
Á wieder z' schlecht.
Ja — in Gottswilln! mö is má denn
Avá ga nixi meh recht?!
Schnaderhüpfl 9
Iebl kimmt 's má so für —
Und i tauget dá — dir,
Und án anásmal dráf
Steign má Zweifln mehr áf.
Mö steign dá denn Zweifln áf
Bist má schon recht!
Und i wüßet koan Dirnderl,
Dös i gern hätt und möcht.
Schnaderhüpfl 10
Mán Arácht is tan —
Und es scheint schon der Mon,
Und hiezt gehn i halt hin,
Won i verwichá gwön bin!
Wo bin i denn gwön —
Und was han i denn tan?
Gwön bin i bán Dirnderl —
Dös oan woaß der Mon.
's Bácherl
Hat Koans nu von eng
Máne Gedánkán nöt ghat —
Wann 's so án'n Bácherl
Dáhinabi gschaut hat?
Was siecht má nöt Alles
Und hört már und gspürt —
Sobal má mit iehm
Vertrauliger wird?!
I stehn iebl á Stund,
Á zwo iebl da,
Und schau so in Bácherl
Wie 's weidá rinnt — nah:
In Bering — weit daust —
Is in Gstrüpped á Stoan;
Da bin i so gangá,
Han Bö gsuecht — álloan,
Und hör aftn riesln
Und plábán und rön,
Mag wohl nix verstehn nöt, —
Bin angrádi gwön:
Und geh halt so zuehi,
Boig 's Gstroassed stád wög
Und geh völli hoamli,
Daß i Niemst nöt daschröck;
Und was han i gsehá —
Wier i mi durt dáwind?
Á silberás Bánderl —
Wie 's au'n Stoan auá rinnt;
Dánebn sitzt á Vögerl
Und singt völli lant —
Und tuet mit 'n Wásserl
Bikennt und vertraut;
's oan rinnt áf 'n Erdbodn,
's oan singt áf 'n Stoan —
So habn si dö Zwo
Ünterhaltn álloan. —
Áso is der Ursprung
Von mán'n liebn Bah;
Hiezt gehn i sán'n Wásserl —
Wie 's weida rinnt — nah:
Kám á paar Schritt —
Dáß 's Wásserl so rinnt,
Weil 's aftn in Erdbodn
Á Lückerl glei find't;
Da schloift 's áso áhi
Und kroicht 's áso dur —
Als saget 's: "Bin dagwön,
Hiezt suech mi —má Bue."
Da gehn i aft weidá
Schön hoamli in Gras —
Áf oanmal wern d' Füeß
Üntáschi naß,
Und kám dáß i 's gspürt han,
Hupft öpás in d' Höh —
Wier á silberás Wölkerl:
— Má Wásserl is 's me!
Da sag i zan iehm aft:
"I kimm dá schon nah,"
Und 's Bácherl hat g'antwort't:
""Guglgu und dada.""
Und kemmán aft Stoaná —
Da kuglt 's vorbei;
Wann s' nöt ga z' groß hán,
Hupft 's drüber á glei,
Kreuzlusti, frei lachád;
"Hast recht — lieber Bah:
Der kloan Prügl tuet nix,
Is er z' groß — gibt má nah." —
Gáh rennt aft án anás
Kloans Bácherl vorbei;
Da macht 's nur á Hupferl —
Und dinnát is 's glei,
Und oans mit 'n anán
Zoigt glückli dáhin —
Leicht heirát i á bal,
Dáß i glückseli bin!
Gueter Rat
Glaubts nur koan'n Dirnderl nix —
Alls is dálogn;
Und wurd Alls — was z'sammloingd,
Bá der Himmelstür gwogn;
Aft kám ga koans áhi,
Und 's wár denná wohl rár —
Wann in Himmel nur Mannsleut
Und koan Weibets nöt wár?
Wie gáb 's aft án'n Himmel —
Wárts ös nöt dábei?
Drumá loigts nur bráv zue —
's wird nöt g'wogn drent — bálei!
Schnaderhüpfl 11
Mö hätt i denn d' Augn,
Und mö hätt i denn 's Gschau?
Und moanst leicht — má Büeberl —
Moanst, dáß i dá trau?
I trau dá nöt — dir,
Und drum páß i dár áf;
Und i kimm dá — du Hoamliger —
Denná nu dráf.
Schnaderhüpfl 12
Má Dirnderl is sauber —
Und z' Rohr is dáhoam,
Und dortn wird busslt
Und ghalst in der Ghoam!
In der Ghoam und álloan
Tuer i 's ahalsn kloan,
Han koan Rast und koan Rueh:
Denn i hals má 's nie gnue.
Der verwirrte Bue
I han mi g'ändert —
Má Lusting is hin,
Und wahr is 's — wann s' saánd,
Dáß i deppád worn bin.
I kann má nöt helfá,
Es ja frei schier!
Han nahdenkt schon iebl —
Wo 's fáhln mueß in mir:
Denn will ich vázöhln öps,
Und gáng 's als wie gschmiert —
So mag i nöt weidá,
Weil mi öps irrt:
Es hat si oans gräusplt,
Oder huest't halt in oan'n,
Da gift i mi aftn,
Dáß i azspringá moan;
Und der Gift und dö Gall
Dö machen bá mir,
Dáß i mi vákelz
Und stigezád wir.
Oder 's lacht iebl oans
Bán ár ernstlingá Stöll —
Da schau i mi um aft,
Möcht wissen — dáswöl?
Und dáweil i so umsuech —
Vergiß i má Röd,
Und wanns már á Haus gábts,
Weidá gáng 's nöt.
Dös is nur bán Rödn —
Avá 's is ja bá mir
Á wo anás nöt bösser,
Es is ja frei schier!
Bin irr gangár a schon,
Án anásmal für;
Han iebl öps gsuecht,
Und han 's eh schon bá mir;
Bin holn öpás gangá
In d' Stubn und in Stall —
Da find i aft nixi,
Und woaß 's nöt ámal;
I kann schier nöt schlafá,
Wann i nu so müed bin;
Dráh mi hinum und herum,
Lieg d' längst Weil dáhin;
Bin áfgstandn á schon —
Dert kimm i nöt draus;
Han 's g'klagt schon in Sánderl,
Dös lacht mi nur aus. —
Avá hiezt wird má g'holfá —
Und aus is má Not;
Dös verdank i in Pfarrer
Sán'n grundgscheitn Rat:
I han iehm 's alls saná
Gsagt — wie 's má geht —
Und á, dáß mi 's Sánderl
Ausglacht nur hätt;
Und áso und so á —
Und dös á nu dázue;
— Da hat er si auskennt,
Und gwüßt hat er gnue.
Und schoibt Alls áf 's Sánderl:
Verliebt — weil i bin —
"Drum bist so verlorn,
Und drum geh nur glei hin,
Und röd mit 'n Vadán,
Mach Richtikeit bal;
Ast wirst wieder rueli
Und gscheit — wier ámal."
Und richti — recht hat er:
Heut gehn i nu hin —
I gspür 's schon ganz deutli,
Dáß i anástá bin.
Schnaderhüpfl 13
So oft als i herkimm
Und geh wieder fort —
So ghoaßst már á Busserl,
Und haltst dert nie Wort.
Heut gehn i nöt weidá —
Wann 's wiedáwöl wár;
Und drum gib már á Busserl —
Und tue nöt so rár!
Schnaderhüpfl 14
Der oan hat sá Freud —
Wann er Bier plempern kann,
Und den anán hängt 's Herz
An der Köglstatt dran.
Nur ja — es is recht,
Und so táts — was eng gfallt;
Und má Freud — dös is 's Singá —
Wann 's umádum hallt.
In Zwiliechtn
Ámal in Augusti
In Zwiliechtn schier,
Sitzt der achzgjáhri Mathies
Áf der Bank vor der Tür:
Kloan z'sammgrámt von Älter —
Stockblind und zaundürr,
Á Wagln und Bagázn,
Z'sammbogne schier;
's Gehweri hin schon —
Áso sitzt er da
D' längst Weil vor der Haustür,
Und roat á weng nah,
Und denkt bán iehm selbá
Áf manigs so dráf. —
Mö höbt er in Kopf hiezt
Si müehseli áf,
Und schaut füri vor seiner
In d' Lüftn — so stier?
Als künnt er öps sehá
Und ausnehmá schier?
Já — sehá wohl nixi —
Avá: 's Zügnglöckl meh!
Und nu nöt der Mathies?
Nun oans voneh?
Wie der Tod halt schon is:
Er greift netter drein —
's oan wár schon lang grechtlt,
Án anás mueß 's sein.
Allsand müessn má steribn —
's oan bal — dös oan spat,
Und manigs, dös Zeit nöt
Zan abüessn hat. —
Hiezt bet't halt der Mathies
Für dö christglaubi Seel —
Und 's Glöckerl — dös zidert
In Lüftn so hell
Dahináffi und áffi —
Zan Himmel kimmt 's ga,
Und bit't dort um Einlaß:
Es kimmt mehr oans nah.
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Und wen hat 's erst goltn?
Koan 'n stoanaltn Mann;
Á bluetjungs, saubers Dirnderl
Hat steribn müessn schon,
Und hätt so schön löbn ghat
So jung — nu herünt —
Und der achzgjáhri Mathies
Bleibt allweil nu hint.
Lusti
Bin alleweil lusti
Und anástá nie;
D' Lusting vergeht nöt —
Hán s' allweil bá mir.
Und mag mi má Dirnderl —
So gfreut 's mi schon recht;
Und i wüsset á ga nöt —
Umö 's mi nöt möcht?
Und is 's má schon gschehá —
Was leicht oan'n passiert:
Dáß má künd't hat má Dirnderl,
Hat 's mi á nöt viel g'irrt.
Is 's dö nöt — in Gottsnam!
Wird 's án anáne meh,
Und ehwenn i mi sorig —
Is 's gscheiter: — i geh,
Und i geh und i roas
Und i schau mi halt um;
Avá d' Lusting verscheucht 's nöt,
I bin nöt so dumm.
Und was nutzet 's denn á —
Wann i griesgrami wá?
Und áso wier i bi —
Bleib i alleweil — i!
D' Röd
Á Mensch, der nit rödn kann,
Den nennt már án'n Stumm;
Der is netter halbád,
Den fáhlt 's umádum.
Und d' Röd is á Gottsgab,
Án oanzi groß's Gschenk;
Drum keu 's fein nöt wögá,
Avá nutz 's á nöt z'wenig.
Wer kann denn bestimmá
In Wert von der Röd?
I sag Eng 's Allsanán:
Z' schátzn is s' nöt;
Ga nöt is s' zan schátzn —
Dös sag i Eng — i,
Und dank in Gott Vadán,
Dáß i koan Stummerl nöt bi.
I röd — wier i denk,
Und i sag 's — wier i 's gspür,
Und da macht mi koan Koaser
Und ga Niemst nöt irr.
Wann i anás soll rödn —
Als i denká tuer — i;
Aft wár 's schon dös Gscheidter,
's rödet án Anás für mi;
Avá denká tát denná
Koan Anás statts mir —
Und so steht má bán Rödn
Der Dám ár á weng für.
Bal i All's soll bemössn,
Leicht i 's saá däft schon —
Müet i án'n Zollstab z'erst schlická,
Dáß i d' Wort mösset dran.
Und i moan — bal i 'n schlicket,
Á Trumm sách má do —
Und es wüssetn Alle:
Es is nöt áso,
Nöd áso — wier i 's saget;
's wár netter á Röd —
An á Zollstab is s' gmössn,
Avá von Herzn kimmt s' nöt.
Ásodl denk i und moan i
Und blei i — má Löbn,
Und Niemst kann már á Moanigung —
Án anáne göbn.
Und wen i nöt recht bin —
Weil i röd — wier i denk;
Der geht mi nix an nöt,
Um den scher i mi weng.
Má Vader is greá,
Má Mueder is 's á —
Und wie wár 's denn aft müglá,
Dáß 's der Suhnbue nöt wá?
Schnaderhüpfl 15
Koan Birn ohne Schöl
Und koan Nuß ohne Kern —
Und koan Dirnderl in Löbn,
Dös koan Büeberl hätt gern.
Dös is schon so bstimmt worn —
Wie d' Welt hat anghöbt,
Und á Dirnderl — álloan —
Ja — i wüßt nöt, mö 's löbt.
Schnaderhüpfl 16
Ája — moanst leicht — má Dirnderl,
I grimm mi um di,
Und i findet koan anás
Dirnderl für mi?
Zöhá für oane,
Fünf große, fünk kloane,
Dö find i leicht i, —
S' pássnd enter áf mi.
Mön i sing
Umö dáß i sing,
Und wier i denn tue?
Já — umö und aft wie denn
Künnt antwortn gnue.
Án Jeds hat sá Freud,
Und der Gsang is dö mein;
Drum laß i halt 's Singá
Má Löbtá nöt sein.
Á Wásserl suecht umá —
Ob 's á Lückerl nöt find't;
Is 's Lückerl aft gfundn,
Wie schleuni dáß 's rinnt;
Und wann 's aft nöt eingfrert,
Vertrückern tuet ga —
So rinnt er in Ewikeit
Weidá — der Bah.
Und áso — wie bán Bah halt
Is 's netter bá mir:
Vonerst wier i suechád
Und los und sinnier;
Bal wird már aft leichter —
Da kenn i mi aus:
Há há — denk i aftn,
's wird á Gsangl meh draus!
Es rührt si aft d' Zidán
So frisch wie der Bah,
Und áf Ja und áf Ná
Is á Gsángl meh da.
Dös reimt si aft z'sammá
Und kimmt wie der Rögn —
Der is für d' Felder,
Für mi 's Gsángl á Sögn.
Drum lassts má mein singáde
Weis — liebe Leut!
Denn bal i nöt singa sollt,
Hätt i koan Freud.
Schnaderhüpfl 17
Wann d' Keschn hängá bleibn,
Aft kriegn s' á Mail —
Und wann d' Dirnderln lödi bleibn,
Aftn werdn s' fäul.
Und daß d' nöt fäul wirst —
's wár dennár á Sünd,
So is 's schon dös Gscheiter:
Má heirátn gschwind.
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