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I.
Lieder und Gesänge 2

 

D' Natur und 's Herz
Leicht's Bluet
Alls wissen — nix wissen!
Der sákrische Bue
Dö pfiffige Ausröd'
'n Rekruten sein Abschied
d' Aushilf
Der Pfab
Politisch
Glei guet Freund!
Heunt und morign
Rausch und Schläg
Dö heili Zahl
Der Traunstoan
's Unglück
Wann dá was gschehgn is!
Der versötzte Bám

 

D' Natur und 's Herz

Daß alle Jahr der Früehling
Oanmal d' Natur macht grean,
Daß d' Bleameln, d'Bám und d' Staudná
All Jahr oanmal tán bleahn, —

Da machán s' so á Wösen
Und so á Gschroa dávon!
Oft á gstudirter Schreiber
Schreibt ganze Büecher an.

Da bin i viel bráver!
Bei oanmal is 's nie bliebn; —
Mein Herz, á weng nu jünger,
Das hat oft zwoamal triebn.

Im nämlign Jahr versteht si,
Hat 's triebn dö zwiefach Blüeh;
Hietzt aber kimmt má freili
D' Natur, die alte, für.

Leicht's Bluet

Án ausdráchselts Dirndl,
Á mollets, á gsunds,
Á Grüeberl in Wang
Und á Göscherl, á runds,
Dös kimmt má so für
Wier á Bám in der Blüeh, —
Und dö möcht' i glei halsen!
— Was kann i dáfür?

Der Wein is á "Gottsgab",
I gspür 's, wann i 'n kost,
Und i lög áh koan'n Spott
Auf 'n Wartberger-Most;
Am liebern nu is má
Á frische Hal' Bier,
Und i möcht glei án Emerl, —
Was kann i dáfür?

Man sitzt an án Feirtá
In 'n Wirtshaus beinand,
Bei'n Krueg und bán Pfeiferl
Wird plauscht allerhand;
"Gehts, thán már á weng zwická!
Thue mit! " sagn s' zá mir,
Und i spiel, — das versteht si, —
Was kann i dáfür?

Wann má trinkt, wann má spielt
Und mit Mentschern gern gspoaßt, —
Dö drei Ding' sánd á Laster,
Wie 's g'moánli gern hoáßt, —
Aber — daß i dös lassen sollt,
Macht má 's viel Müeh,
Kan má 's nöt außáschnein,
Kan nix dafür!

Alls wissen — nix wissen!

Auf'n Berg bin i g'stiegn,
Und han g'moant, daß i d' Welt
Als á ganzer wir' sehgn
Entá 's Nachbern sein'n Feld.

Oanst außi und überi
Und umádum!
Vo der Welt öbbá nöt
Öbn á Trüml oder Trum.

Bi kráxelt und gstiegn
Voller Müeh und voll Schwitz,
Und auf d' Höh bin i kemmá,
Bi g'standn auf 'n Spitz.

Was is 's g'wöst? — Sauber anbumt,
Fürwitziger Zwerg!
Is má fürg'stanen wieder
Án anderner Berg!

Und nu höher, was der, —
Und hat d' Aussicht verthan;
Wo i hischau, bumpst d' Nasn
An Stoanmäurn an.

So gscheidt ás wie z'erst
Bin i g'wöst zwögn der Welt; —
Und du, Kreuzkopf, der Alls kennt,
Woaßt öbn viel, gelt?

Dergründen willst Alls
Und dergrübeln so fein, —
Und hau, siegst ás! dein Nas'n
Bumt an wie dö mein.

Vor meiner á Berg,
Und vor deiner á Bröt, —
Und dös Bröt hat koan Luká —
Das mörkst aber nöt!

Der sákrische Bue

's Hüetl auf d' Seitn,
Án Juhetzer g'macht, —
Und sö kennent mi glei,
So wie 's Dirndl auf d' Nacht!

Gschwind denkt und frisch g'sungá,
Dös gibt das recht Gsang,
Und á Bue, der was künná will,
B'sinnt si nöt lang.

Á rechtschaffner Bue
Laßt koan Traurikeit g'spürn,
Ná der ablechti Narr
Mag sein Mäul nimmer rührn.

Frisch außi in d' Welt,
Daß Alls wimst und Alls hellt!
Sö solln 's hörn auf der Weit,
Wie má sán bei der Schneid!

Bei der Schneid und bei'n Zeug!
Hulliuh, hullieh!
Und wanns 's Oaner nöt glaubn will, —
Den schupf i in d' Höh!

Dö pfiffige Ausröd'

D' Stánzl hat gsagt zu mir:
" 's Herz han i kriegt vo dir,
Hast so lang benzt und plauscht,
Bis má ham tauscht."

"Aber — i sag' dá was,
Därf di nöt wundern das!
D' Lieb hat koan Gschlößl für,
Wier i hietz gspür."

"Sit i dein Herz drin han,
Höbt 's már oft z' schnöbln an;
— Hast schon viel g'liebt dámit,
Drum gibt 's koan 'n Fried."

"Schau, und drum rándt di nöt,
Gib má koan hárbe Röd,
Wann 's zu án Andern geht,
Der 's so gern hät."

"Geh, han i gsagt zu ihr,
Röd' di nöt aus mit mir!
Is ja in mir das dein
Just wie das mein."

"Is má ja selm áso!
Schau' mi um anderswo, —
Pfüet' di fein Gott, und röd'
Über mi nöt!"

— Sie hat án Andern hietzt, —
Hamt auf mi áh nöt g'spirzt:
D' Seph — á liebs Häuserl hat's, —
Is hietzt mein Schatz.

'n Rekruten sein Abschied

I mueß das weiße Röckel tragn,
Wir' in die weite Welt verschlagn!
So pfüet di Gott viel tausendmal,
Du lieber Schatz, — und schreib má bal!

O Dirndel, oanzigs Löbn!
I mueß dá 's lötzte Bußel göbn!
I mueß vo dir, — áde! áde!
Wie thuet mein'n Herzen 's Fortgehn weh!
Do' — eh i fortgeh, schwör má z'erst,
Dast meiner Lieb nöt deserterst!

I bleib dá treu, da hast mein Händt!
Und kimm i z'ruck — drum sei koan Zeiserl!
So káf'n már uns dáhoam á Häuserl
Und liebn uns ohne End'!

D' Aushilf

Geh he da, du Alte!
I mach má nix draus;
Mueß heunt oane halsen,
Schaut 's wiedáwöll aus.

Geh he da, bist guet,
Wann má sunst koane hat, —
In der Neoth frißt der Toifel
Selm Fliegn als Salat.

Der Pfab

Á Vogl mueß singá,
Á Vogl mueß fliegn;
Sunst is er koan Vogl,
Soll den Nam gar nöt kriegn.

Nár umgehn und krágátz'n,
Schiech wier á Ráb, —
Gar á traurige Sach,
Wannst má 's glaubn willst, mein Pfab!

Eahm gfallt 's aber dennást!
Wie spreitzt er sein'n Schwoáf,
Und was moant er nöt z' sein
Mit 'n gschecket'n Roaf!

Á Vogl — nöt fliegn
Und nöt singá — wie lab!
Geh scham' di, hogförtiger,
Dalketer Pfab!

Politisch

I bi nu á Bue gwön,
Da han i oft ghört:
"Á politischer Mensch
Is koan'n Zwoarer nix wert!

Á politischer Mensch,
Wann er nu so schön tát,
Is á grundfalscher Schlánkel,
Verzwickt und verdráht.

Má därf eahm nöt traun
Zwögn der Pfiff' und der Schlich',
Und er macht ám in d' Roatung
Oft armdicke Strich'.

Sein'n Vorthel derschaut er
In Alln, wo er kan,
Und du magst di kám umdrahn —
So hat er di schon!"

Und hietzt — 's is zun Froás kriegn!
Má geht wodáwöll,
Hietzt is Allssant politisch,
Der Herr wie der Gsöll.

Und der Baur — dös versteht si!
Is á nöt so dumm,
Er geht hietzt mit lauter
Politischen um.

Politischer nu
Ás wie d' Herrn will er sein,
Und was bildt si der Strumpf
Auf sein Gscheitn nöt ein!

Alls dráht er und lögt er
Si aus, wie 's eahm taugt;
Ja, wie siecht er 's klar ein,
Wann er trinkt und — recht raukt!

Und Oans is gögn 's Ander
A'dráht in der Röd,
Denn án ieds is politisch,
Und — scháment si nöt!

Der Bader is so,
Und der Schuelmoáster áh,
Und es gáng' glei in oan'n,
Wann der Mößner so wá.

Auf d' Weiber kimmt's áh nu,
Auf d' Bäuring und d' Dirn,
Daß do' nacher bei Neamd mehr
Was zsammgeht in 'n Hirn!

Ja — und öbber áh d' Mirzel?
Du krautsákerlot!
Is sie áh leicht politisch?
Is s' áh so á Krot!

Nán! — sie nöt, auf koan Weis nöt!
Dös glaub i nöt, i!
Sie is ehrli! — sie is nöt
Politisch gögn mi!

Sie schaut mi, wann s' rödn thuet,
So treuherzi an!
Laßt mi eini ins Herz schaun,
So tief als i kan.

Sie gáb' má das Lötzt,
Bis sie selm nix mehr hät!
— Bei 'n Politischen findt má
Dös nöt äuf der Gret.

Sie hät schon, weil s' sauber is,
Fleißi und klueg,
In der Pfarr bei uns Anwerth
Ghabt, Heiráten gnueg:

'n Krengelbach- Müllner,
'n Weichselmoar-Suhn,
Bei der Straß unt 'n Schmid,
Und woáß Gott wen nöt nu!

Viel mehrá, was i,
Mit án Sácherl, was werth, —
Aber 's Mirzel hat dennást
Koan 'n Andern begehrt.

Gott Lob und Dank, 's hat
Nix politisch in ihr,
Und drum páßet' koan Párl
So z'samm ás wie mir.

Nán! I und mein Mirzel,
Mir sán nöt áso!
Und wann má nöt pfiffi sán —
Recht sán má do'.

't sei 's Christás! ös wendts
Mi und 's Mirzel nöt um!
Und meintswögn sádts politisch, —
I scher' mi nöt drum!

Glei guet Freund!

Bist her wodáwöll,
Aus 'n Böhm' oder Máhrn,
Oder wann deine Leut
In Krawatenland wárn, —

Schaust aus wiedáwöll,
Öbber z'rissen und z'náht,
Mit schieglede Haar
Oder krump und verdráht, —

Is dein Sprach wiedáwöll,
Und böhmákst oder nöt,
Is verzwickt oder spánisch
Dein wállische Röd, —

Bist á Jud oder Náz,
Bist á Hoád oder Christ,
Wannst á Herr oder Baur
Oder werdáwöll bist, —

Bist was oder nix,
Hast á Geld oder koans, —
Hau, wer wird denn so frátscheln!
I schau öbn auf oans.

Auf oans — is nöt viel,
Kan wohl sein, auf nu mehr, —
Aver oans, das is gwiß,
Daß i 's föstwög begehr:

Dast már ung'hoáßen sagst,
Wiest ás hast in 'n Geblüet,
Mit án treuherzign Wort
Und án aufrichtign Gmüeth:

"Vo der Enns an, dein Hoámát,
Dein Lándl, das lieb —
Für mein Löbn han i 's gern,
Und so gern, bis i stirb!"

Sagt Oans dös guet Wártl,
Da woáß i für b'stimmt,
Daß már aufgeht mein Herz
Und gleih 's duhetz'n kimmt.

Da druck i eahm d' Hand,
Denn má sán schon guet Freund,
Und auf länger als öbber
Öbn morign und heunt.

Heunt und morign

1. Der Ang'stochne

Wies sádts in der Stubm da,
Ös Baurn da allsam,
Oans sag i enk eini,
Enk All'n mit ánand!

I sag dös und — sunst nix,
Und verwött drauf mein Haus!
Denn — sobal i so rödn thue,
So kenn i mi aus.

I sag dös und — sunst nix,
Und bei dem bleib i stehn!
Was i sag, sagt mein Köpfl, —
Ös kennts uns, uns Zween!

Wer feanzt, wann i röd?
Will er ham, daß i 'n strix'?
Kám' má justáment recht!
I sag dös und — sunst nix!

Há! traut si Neam z' streiten!
Án ieder fürcht d' Wix, —
Was i sag, dös is gsagt!
I sag dös und — sunst nix.

Dir — und dir sag i 's áh, —
Und wanst kanst, widersprich's! —
Es is Allsart á G'lump!
I sag dös und — sunst nix! —

2. Den andern Tag

Heunt sitzt er ganz dusmi,
Und traut si kám z' rührn, —
Über 's Gsicht ötlá Flicker,
Án Dübl auf 'n Hirn.

Heunt lost er und luegt er,
Und rödt nöt á Wort;
Sein Zöch zahlt er zeitli,
Pfüet Neamd, — und is fort.

Und d' Kellnerin pfugátzt,
Dö ganze Stubm lacht, —
Sö hamt mit eahm göstern
Nu Richtikeit gmacht.

Für dö lästerli Goschn
Ham 's 'n halt á weng droschn,
Und ghabt hat er d' Wix', —
Aber gsagt ham s' sunst nix.

Rausch und Schläg

I han á weng á Dámpfel ghabt, —
Da hat má wer was than!
I gspür 's, wie d' Gall in 'n Magn umgrabt —
Daß i 'n nöt reißen kan!
I roát oft hin und her —
Wann i ná wisset' — wer?

Hánts, hat mi Oaner niedergrennt?
Wie 's gnue so Auschölm gát!
Mag sein, i han 'n Stock verkennt,
Der nöbn der Stigel lát?
I roát oft dös und das —
Wann i ná wisset' — was?

Kimmt 's öbbá drent drent vo 'n Wirtshaus her?
Dös wár' á schöns Tráctirn!
Is má was kemmá über zwer
Bei'n Fenster vo der Dirn?
Bei'n ráffá? — 's má so!
Wann i ná wisset' — wo?

Is 's wiedáwöll, es is was gschegn!
Mir dispátirt 's Neam wög!
Schauts her, da kan 's án ieder sehgn, —
Da sán dö blaben Flöck!
Wann i nöt woáß — vo wen? —
Den wöllign reiß i denn?

Dö heili Zahl

I zöhl 's an mein'n Fingern á:
Oaner — zwoá — droi!
"Steht nix auf über dö!"
Sag i iebel bei 'n Broi.

"Is wohl ung'rad dein Zahl,
Sagt der Broi allemal,
Aber wahr is 's und g'wiß,
Daß 's schön austüpfelt is!"

Oan Gott und oan Kaiser —
Und nu was — á Schatz!
Dö hamt in mein'n Herzen
Just nöbn ánand Platz.

Oan Glaubn und oan Liebschaft,
Oan Kaiser und Herr, —
Dö drei gueten Ding' sán 's!
Was will i nu mehr?

Unser Herrgott is 's Höchst
Und der Kaiser das Rechtst,
Und der Schatz is — das Liebst, —
Á Narr, wannst di betrüebst!

Mag wiedáwöll roáten —
Dö Drei sán das Böst'!
Und dö laß i nöt her, —
Was i han, hab i föst!

Dirndl, mueßt áh so sein!
Los' auf mein Röd:
Dir kann i untreu wern, —
'n andern Zwoan'n nöt!

Der Traunstoan

Der Traunstoan — da hast 'n!
Da schau dir 'n guet an,
Und betracht' dá den Kunten,
Dast rödn kanst dávon!

Hietz thuet er sein Haubn wög —
Á sákrische Höh!
Und der Wildling — ganz naket
Bis abi zun See!

Á Pracht, wier á dasteht
In 'n Feur vo der Sunn,
G'rád ás wann 's von all'n Seiten
Bán Dach außá brunn'!

Is der Wögzoager, der Ám
Auf Ischl hinweist,
Wo 's in Summer halb Wean hi
Zun luftschnappen reißt.

Der Gottsöberst von All'n,
Untern Schübel voran,
Mit 'n Gschau umádum,
Auf weitmächti hidan.

Und sein Kopf hat á Gsicht
Von án Küni, wie 's hoáßt!
Á Franzos hat má 's gsagt,
Wier i bi mit eahm groást.

Der Traunstoan! Der Traunstoan!
Du mentischer Stoan!
Bist das ewige March
Auf 'n Kammerguet-Roan!

— So á Gschroá überall
Und á G'röd is von eahm,
So á Möttn, ás wár'
Außter seiner sunst Neam.

Halt ja, außter seiner
Sunst Neam, — aber hint
Nach ánander á Reih,
Daß má 's größer kám findt.

Weit hint und schön stát,
Wie dö Gscheitern gern sán,
Dö viel mehrá, meints ös,
Ás wie d' Lärmschlager thán.

Is dábei iebel oaner,
Steht da wier á Ries',
Sticht 'n abi den oan'n
Um án guetn Kopf gwiß!

Der Traunstoan — is pfiffi,
Án a'dráhter Hoad!
Er stöllt si voran hi,
Und macht si schön broat.

Er denkt si: was Augn hat,
Mueß herschaun auf mi!
Neam da, der má fürsteht —
Der Erste bin i!

— — Á hogförtigs Mándl,
Was 's nettá so macht —
Hat 's bei 'n alten Kalfakter
Leicht d' Lehrzeit verbracht?

's Unglück

Verrie'l dein Haus mit Stang und Gschloß,
Und spörr' di nu so ein —
Es nutzt di nix! Du woáßt nöt wie —
Wird 's Unglück drinnet sein.

Ob'st was verschuldt hast oder nöt,
Da fragt 's nöt viel derna';
Es is halt eingsprängt just auf di,
Und ehst ás denkst — is 's da!

Wár' nu so eng á Spalten wo,
Á Luká nu so kloan:
Es schloift dár ánhi, wier á Gspenst,
Was ohne Fleisch und Boan.

Du hast eahm wohl zun Mittámahl
D' Einladung gwiß nöt gmacht:
Da steigt 's bán Dach ein, wier á Dieb
Bei stockrabnfinstrer Nacht.

Es beißt si dur 'n Bodn, und kimmt
Vo unt auf, wier á Ratz;
Am öftern kimmt 's, weil 's hámisch is,
Stát gschlichá wier á Katz.

Oft macht 's án Plumpser wo in 'n Haus —
Und da is 's, schiech, mit Kralln,
Ás wár 's als wier á Flödermaus
Von 'n Raukfang abágfalln.

Oft kimmt 's öbn von án Wispler her,
Der hoamli geht gögn di;
Da wird gar oft á Sturmwind draus,
Und reißt di lästerli!

Á Himmlitzer án anders Mal,
Und drauf á gácher Stroá', —
Und da, mein Man, da hast aft gnue
Wohl auf á Jáhrl, á zwoá!

Oft macht 's á Gsicht ás wier á Fuchs,
Und nennt si "gueter Freund" —
Da nimm di, hörst! erst recht in Acht,
Und jag 'n aus — nu heunt!

Und sunderbar! oft is 's á Man,
Du moanst, es is der rár'st!
Der Man, der siecht dá glei auf 's Haar,
Ás wannst ás selber wárst.

Das nämli Gstöll, ás wie das dein,
Dein Nasn und dein Gschau,
Dö nämli Gwándtung und dein Größt,
Dein Gang, dein ganzer Brau'!

Ja, mach nár Augn! Oft bist ás selm!
Denk na', sobald alst kanst,
Und frag di nur, wer schuld is dran,
Dast ieblámal schier zanst?

Und z' lötzt, wann áh dös Alls nöt is,
Und wárst in Alln guet dran,
So lögt si 's Unglück, wann 's sunst nix
Mehr woáß, als — Weibsbild an.

Du machst eahm d' Tür nu selber auf,
Und 's Balzer hat di glei!
Sie blengátzt schölmisch hi auf di, —
Da z'rinnt dá 's Gsicht dábei.

Sie kratzt dá 's Goderl z'erst, aft mueß 's
Di als á ganzer habn, —
Du  h e i r á t s t, Hánserl, — und da liegt
Ja öbn der Hund begrabn!

Wann dá was gschehgn is!

Á Stroá' hat di troffá,
Gehst um wier á Henn;
Es hat di ganz zsammtetscht,
Und mögst lieber flenn'.

Gelt, 's Unglück, dös liegt
Vor Ám da wier á Boán?
Is zun kifeln gar härt,
Und zun tragn wier á Stoán.

Wem sagst ás? wem klagst ás?
Wer schert si was drum?
Du schaust di umsunst
Um án Mithelfer um!

Der Erst — mag von eh
So was z'widers nöt hörn,
Dwe Zweit — hat koan Zeit,
Und geht — eini "zun Stern."

Und der Dritt — o betracht ná
Das fleanschende Gsicht!
Hau, der hat dá 's ja lang schon
Vergunnt so á Gschicht.

— I kenn öbn án oanzign,
Án seelngueten Man,
Der álloan nur moant 's ehrli!
Den, Stöffel, geh an!

Du brauchst nöt lang umz'gehn,
Du findst 'n gar gschwind:
Knie nieder, halt' d' Händ zsamm,
Und bet' wie á Kind!

Der versötzte Bam

Bei 'n Gschloß, in 'n Garten siech i
Á Tannábámerl stehn; —
I wir' allmal schier trauri,
Und denk: "so geht 's uns Zween!

Bist auf dem Platz nöt g'wachsen, —
Ausg'rissen ham s' di wo
Und eing'sötzt da in 'n Gartn, —
Ja, d' Stadtleut san schon so!

Du stehst da mitten drinnet,
Bist fremd da, ghörst nöt he,
Und wann dein March dein Herz is,
So tuet 's dá gwiß drin weh!"

Oanschichti is dös Bámerl,
Sein Hoamát weit hindan!
— I woáß wohl, was dár a'geht, —
I kenn dá 's, Bámerl, an!

Du bist von Berign abá,
Magst in der Ebm nöt stehn,
Á Stoanwänd wár dá lieber,
Denn auf der Höh is 's schön!

Dort geht allweil á Lüftel,
Schön frisch, und gsund ás wie!
Der schwáre Dunst, wie dadá,
Der druckt án Waldbám nie.

Und wann áh 's Lüftel grob wird,
Und oft der Wind recht haust:
Á Bissel schübeln schadt nöt,
Es macht nix, wann er s' zaust.

Hau! wann der Wind nöt wáhet',
So kunnt si koaner rührn;
Dös Rügeln gibt á Frischen,
Má siechts, wie d' Bám das g'spürn.

Sö treibnt in d' Höh 'n Wipfel,
Und wern dábei stoanalt,
Uns áh koan Langweil plagt nöt
Án Bám in 'n Tannáwald.

Wie g'freut's 'n, wann a Vogel
Aus seine Ästeln kimmt,
Voll Lustbarkeit sein Gsángl,
Bal d' Sunn aufgeht, anstimmt!

Schwarzplátteln, Finken, Dröscherln,
Es gibt nöt oans án Fried;
Der Guger schreit, der Häher,
Und d' Alstern krágetzt mit.

An ieder gibt sein Gsángl, —
Áso is 's recht und guet;
Schau nár ámal in 'n Wáldl,
Wie stát als 's losen thuet!

Und Hirsch und Reh — ganz' Rudeln!
Umspringen s' alt und jung,
Und d' Bám, dö allweil stehngán,
Eahn gfallt án ieder Sprung.

In 'n Wald is Alls lebendi!
Selm 's Wasser thuet si meldn:
Dort fallt wo oans von 'n Fölsen,
Da plodert wo á Quelln.

— Und 's Bámerl denkt auf d' Kurzweil,
Dö d' Kameráden ham;
Dö rödn dávon, und rauschen
Mit 'n Östen lusti zsamm.

Und dorten bist du g'wachsen,
Dort is dein Hoamátbodn!
Hast deine Leut beinander,
Mit Vöder, Göd und Godn.

Dort mögst halt sein, mein Bámerl?
Dort hi wár' dein Begehrn?
I glaub dá 's! Was má g'wöhnt is,
Dös hat und thuet má gern.

Du kannst nöt wög, — bist umg'sötzt, —
Derbármt si Neamd mit dir!
Sö göbn nix um dein Hoamweh, — —
Schau, geht dá halt wie mir! *

*
Des Verfassers Lebens- und Dienstverhältnisse
führten und — versetzten ihn im Jahre 1842 aus
seiner Heimat Oberösterreich nach Wien.