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Quelle:
Luber Ludwig
Gesänge
in ob der enn'scher Volksmundart
Ried 1849
Zweite Auflage
Druck von Mathias Kränzl
Vom Autor gibt es ein kleines Wörterbuch hier
Vorgsángl
Alls höbt zon singár an
Sing i hald á
So guet ázwieris kann —
Heidildumdá!
Dáß i kain Maistá bi
Waiß i von eh,
Avár döstzwögn sing i dener i —
Heidildumde!
Han ja i árá Mäul
Bi ja kain Stum,
Und Gsángln kann i nah dá Zeil —
Heidildumdum!
Drum sing i Enk öttlá für
Gschwind nah dá Reih,
Dáßs ár öbbs herts vo mir —
Heidildumdei!
Má Gmüet
Lusti und trauri
Das geht már in ain'n,
Kann mit dö Lustigná lachá
Mit dö Traurigná wain'n!
Avá d' Traurikeit — mein Gott
Dö habt nötlang an,
Denn má lustigs früschs Wösen
Das scheucht sö dávon.
'N Gsund — Gottlob han i
Und 's Furtkemmár a,
Und zwö häd i's aft naot
Daß i trauári wá?
'N Stain, den i nöt höbn kann,
Laß i liegn áf dár Erd,
Á so á Brokár á schwárá
Wár 's Bucká nöt wert! —
Avá mag i 'n dápárzen
Sodl schmeiß i 'n áf d' Seit
In án Bah, in án Grabn —
Avá nöt üntá d' Leut!
Vo mir had allssanná
An Fried und á Rueh,
Wird á mir Niemd öbbs tain
Bal i á Niemd öbbs tue!
Á sodl denk már i
In mán rebigná Sinn;
Und drum lob i áf dá Welt
Allwei lusti dáhin.
Aufrichti, ehrli,
Mit alln Leuten guet,
Das gát aft von iehm selm
Recht á lustigs frischs Bluet!
Und á lustigs frischs Bluet.
Gottlob, han i in mir,
Und had wer öbbs dáwidá
Kann i á nix dáfür!
Fraoh löb i dahi
Kenn kain'n Gift und kain Gall,
Wie glöbt, á so gstoribn —
Wird’s haißen ámal!
Gebet fürs Kaisáhaus Estreich
O Gott, der du im Himmel bist,
Der áf uns Menschen nöt vogißt
Und ünsá Bitt erhert!
Erher má Rueffen ma Gebet
Das z'toifást aus mán Herzen geht,
Und fürs Haus Estreich ghert!
Franz Josef bschütz mit deiner Hand
Schick Iehm kain'n Krieg kain Pest ins Land
Kain Sori und kain Plag!
Gib Freuden Iehm dahin, dahin,
Dáß er in Glück und fraohá Sinn
Sá Land regieren mag!
Und übers ganze Kaisáhaus
Brait Glück und Heil in Unmaß aus
Und Segen ohne End!
Und lang erhalt zo ünsrer Freud
Zo Esterreichs Glückseligkeit
Franz Josef als Regent!
Dá 9. Mai 1843
Zwö schlögt denn heunt 's Herz
So vágnüegt und so fraoh,
Und zwö höbt ás sö sist
Ázwie heunt nöt so haoh?
Zwö hads denn not sist
Á den frehlingná Schlag?
Viel mueß á bodeuten
Dá heuntigö Tag!
Ja freiling bodeut't ar
Á Fest graoß und schen,
Denn wem segn már in ünsáná
Mittn heunt stehn?
Niedáleut, schauts enk um
Niedámark schau di an,
Wer had durch án Bsuech
Dir dö Ehr heunt antan?
Alls was már anschaut
Alls saits und vákündts,
Dáß dar Erzherzog Johann
Dá Kaisali Prinz,
Von üns da voweilt
Und sein Rais' her had gmacht,
Dámit Er 'n G'werbs-Verein
Siegt und botracht.
Johann! — so röd i
Und sprich i gen glei,
Just ázwieri más denk,
Ahne Furcht ohne Scheu;
Denn zwö soll i má fürchten
Schaut ja her gar so mild,
Ga so freundli so guet
Wierá Heiligenbild!
Und all's was Enk anschaut
Mueß sagn Ös sáts ganz
Enká liebá Herr Bruedá
Dá gottfaili Franz!
Johann, Prinz Johann!
Bitt, schenkts már á G'her,
Herts mi an á klains Eichterl
Ös freundligá Herr!
Enká Dasein gfreut Alls,
Denn weils ga selten gschiegt,
Dáß má z' Ried da von Kaisáhaus
Estreich wem siegt!
Zwös da sáts, daß waiß i
Kenn Enká Boströbn
Öbbs Nutzbars taits stiften
Fürs menschligö Löbn!
Fürs menschligö Löbn
Für dö gwerbsamá Leut,
Was in spátásten Jahrn
Nu dö Kindskinná gfreut!
Und drum derfst á gwiß glaubn
Áf mein Ehr und mein Treu
Viel schloißen sö nu
Zo den G'werbs-Verein bei.
Ga selm is Er da gwön,
Wirds haißen dá Prinz
Áf da Durirais' her
Vo Salzburg bis Linz!
Lösts spötá dö Lösen
Wo d' Mitgliedá steh'n,
Werdts Enk denká: So häuftigs
Schon, ei das ist schön!
Und ietzt häd i á Bitt,
Und dö Bitt ham már all':
Kaisáli Haoheit
Gehts, bsuechts uns fein bal!
Denn ös kinnts es nöt glaubn
Wie sö mentisch ugheit,
Schan áf Enká Wiedákunft
's Innviertl gfreut!
Wie so áf Enká Wiedákunft
's Innviertl gfreut,
Und wie schan sodl schwár dráf
Dá Niedámark beidt!
"Und du himmlischá Vádá
Herst, tue hald das Dein,
Laßn allweil dein Schutz
Und Schirm anbefohln sein!
Du waißt, dáß má'n gern ham
Du waißt, dáß mán liebn,
Und drum tu'n á du
Mit kain Unstern botrüebn!
Steiermark sait:
Dá Prinz Johann is rar
Und 's Innviertel frait:
Wer denn nu rárá wár!
Und drum laßn löbn
In Gsund und in Freud,
Aft in Glück und in Sögn
Á langmächtigö Zeit!
Jetzt — Kaisáli Haoheit
Zon Bschluß ruef i aus:
Haoch löb' dá Prinz Johann
Haoch 's Kaisáli Haus!"
Frühlings-Gsángl
Dá Früehling is ang'ruckt,
Juheisá, juhe,
Vorüber is 'd Költen
Und wög is dá Schnee!
Schaust hinum, schaust herum,
Schaust hin wo dá wöll,
Sodl zaigt sö überall hald
Á freundligö Stöll!
Schen grüen sán dö Wisná
Schen grüen is dá Wald,
Und schen laut singán d' Vögerl
Dáßs umádum schallt!
Und Keferln dö burren,
Alls is vollá Löb'n;
Ás blüehn d' Ban und dö Blüemel
Tain 's Köpferl áfhöbn!
Und drum, liebá Mensch
Höb du á dein'n Kopf áf,
Und denk, wie dárs dá Hergott
Sodl guet maint und brav! —
Drum wolln má recht christli
Frumm löbn aft blüeht gwis,
Nah'n Steribn án ewigá
Früehling für üs!
's Schatzerl
Nöt Länder und Gschlössá,
Nöt Güeder und Geld,
Nan, má Schatz gfreut mi bössá
Was Alls áf da Welt!
Má Schatzerl das han i
Sodl übáraus gern,
Ja mir is oft ázwann i
Frei nárrisch mecht wern!
Schier anbeten mecht igs
Vo Lieb und vo Freud,
Denn ás is ja á prächtigs
Á wunáschens Leut!
Wo fundt i, wo náhm i
Dö her, dö iehm gleicht,
Ságs dá Káisá sodl zám mi
Stehn blieb er án Eicht
Und schauát, iehm gfalláts
Das waiß i ja gwiß,
Denn kain Mahlá der mahláts
So schen nöt zwies is!
Kain'n Bildhauá gáts nöt
Ders ausstemmá mecht,
Und kain Dráxlá der dráhts nöt
Sodl sauber und grecht!
Á Gsichterl sodl ehrli,
Aft Äugerl á Paar
Recht kernfrischö und herrli,
Wie Seidn hads á Haar!
Dö Wángerl hánd gfáröbt
Wie d' Raosen schen raot
Just ágrad bal mas háröbt
Wern weiß wie dá Taod!
Á Göscherl sodl prächti
Zon Bußen recht gleng;
Weil i allweil langmächti
Mán Fotz zuihäng!
Hald ganz ohne Mängel
Von obn her bis ünt,
Dá má kain'n schenern Engel
In Himmel nöt findt!
Aft is á ga Kaine
Sodl bráv und sodl rár
I mecht sehá wo Aine
Sodl rechtsinni wár!
Drum had má Herz Freuden
Und laut lachts már áf,
Wann igs duettá vo Weiten
Sieg, s' Schatzerl das brav!
Han igs erst an dá Seiten
Wier is már aft z'Muet,
Ja mir wár nöt bo Weiten
In Himmel sodl guet!
Sodl wohl und sodl prächti
Wier áft is má nie;
Drum liebs Schatzerl drum mecht i
Dást da wárst bon mir!
Dá Plaggeist
I wá so viel lusti
Schen fraoh und vágnüegt,
Dáß má hald nöt leichtling
Án söttán wo siegt!
Ás schmöckát má 's Össen
Und 's Trinkár oll Tag,
Pumpágsund wár i á
Dáß i aráchten mag;
Just án ainzigö Plag
Ja, wann döl not wá,
Aften wárs áf dár Erd
Wie in Himmel so rá!
Má Wei — 's Mariándel
Das plagt mi so viel,
's Is á nimmá zon ändern
I mag tain wieri will!
Hans mit Gueten vásuecht
Hans mit Lötzen probirt,
I han avá bis ietzt
Nu kain Änderung gspürt!
Ain'n Tag zwie den andern
Mentirts, greints und schreits
Ja Leut mit den Sternsakrá
Han i á Kreuz!
Söttá solls mehrá göbn
Söttá zwie sie,
Aften heuráchtát Kainá,
Dassell sag eng i!
Á hirndámischs Tain is's
Und wirds allweil bleibn
Und das hirndámisch Zoig
Mag iehm Niemd mehr vátreibn!
Vo dá Flrüeh bis áf Spat
Briemmelts furt in ein'n Trum
Und da waschts enk á Gfáßt
Zam, brüehlab und saudumm!
Geh i furt is 's nöt recht,
Und dahaim is kain Rueh,
I geh do liebá dávan und denk:
Mariándl grein zue!
Kimm i haim schreits mit mir:
"Hast mehr gsuffen bráv Bier
Und gnue Wein und was nu
Alls — i kenns ausn Gruh!"
Denn schmöcká tuets alls
Bal i trink was dá wollt,
Und drum waiß i á nimmá
Was i z' Leib nehmá sollt!
Jetzt is már öbbs eingfalln
I waiß itzt schan was,
I trink alls durigánandá
Bal dös und bal das;
Und han i dös trunká
Frim i das wieder an,
Dáß s' es gschwind nimmer schmöckt
Was i zammtrunká han!
Und á Guet tuets, ás nutzt,
Und drum rat i enks á
Wanns á Wei habts das öbbá
Sodl feingschmáchi wá!
Fürn Gruh wár ietzt gholfen
Fürs Gher avá nöt,
Bal i haimkimm áf d' Nacht
Aft schoißts áf vo sán Bött:
"Wer geht?" — schreits — ""Nan hau""
Sag i, ""Mariandl i"" —
"Bist da Lump" brüllts aft
Und kait d' Tuchát áf mi,
Und macht mi rund aus,
Dáß's alls surmt in Haus,
Bis dá Schlaf wiedá kimmt
Und sán Zaorn wögnimmt!
Und wie bal dári haimgeh
Dassell wißts á so,
Denn össen und trinkár
Und rön mue má do,
Und da geht hald d' Zeit umi
Sodl gáh und sodl schnell,
's Zimmt ain'n daust nu stockfinstá
Dáweil wirds schan hell!
Jetzten han i enks gsait,
Han enks haarklain vozöhlt,
Was má Mariandl, der Plaggeist,
Für Sachán anstöllt.
Hánz, mag denn Niemd tauschen?
Gehts handeln má zam? —
Mein — 's nutzt nix má Plauschen
I ghalts in Gottsnam!
Avá fail wárs má hald
Und glei gáb igs ain'n hi,
Wunsch iehm Glück und viel Freuden
'n Sögn — gáb iehm sie!
Tánzl
Buem sáts már lusti
Schen rebi und frisch
Zwier in Lüften dá Vogel
In Wassá dá Fisch, —
Zwier in Lüften dá Vogel
In Wassá dá Fisch
Und zwier i bal i gschwind
Á schens Diendl dáwisch —
Ázwier i bal i gschwind
Á schens Diendl daglang,
Den i 's Gsichterl kann sträumeln
Und abußen d' Wang!
Dá Vierz'g-Emá
I trink vo kain'n Zwanzgá,
Kain'n Vierádreißgá
I trink vo den prächtigná
Vierz'g-Emá Bier.
'n Schützen Päuli sá Gsángl.
Vi schan gnue umágschlienzt
Vo dö Broi, bo die Wirt
Und han schan iehná Bierl
Zon Sauffen probirt.
Jebl ains had má taugt
Und hübsch wohl han igs gmögt,
Avá sodl wie das ietzt Bier
Hads má nöt gschmöckt!
Kain söttás gáts nöt
Ás is wahr glaubts márs gwiß
Wier in Broi obn in Kellá
Sá Vierz'g-Emár is.
Derl had in sán Keller
Án Vierz'g-Emár ünt,
Dáß má zweidigst dahi
Ga kain'n söttán nöt findt!
Já dás is á Bier —
Nan da zimmt die hald schan,
Siebn vierzöhá Tag in ain'n Trum
Mechást glodern dávon!
Á Farö wie'sGold
Und án Schein just ázwie
Hald gö fangázát Sunn —
Á sodl fienmelt dás Bier!
Frisch, wir á grorns Wassá
Schoißts dá schan duri d' Zähnd,
Und sodl hell is wie dá Himmel
Bal kain Gwülkat umrennt!
Und wie aften d'Stern leuchten
Á sodl glitzt ár und perlt
Das gustáli Bier,
Das von Vierz'g-Emá rerlt!
Und dá Milirahm nan
Jodl der schwimmt dáhin,
Sodl schen áf dá Heh
Wierá Zilln áfn Inn!
Und aft baldst ás trinkst
Rennts dár ahi in Schlund
Mecht dá wasdáwöll feihln
Ain Trunk macht di gsund!
Jetzs schaust weil i sag
Dáßs du Krankhát votreibt,
Ja, heldá was dá Einguß,
Denn dá Bada voschreibt.
Und á Reschen hads schan
Frei all Ádern láfts a,
Und wanns hald öbbs z'wácheln gab,
Aft wárst hald da!
Goraschö grads gnue
Ja frei über d' Neth,
Áfn Bom müet er liegn
Wann á nu so föst steht!
A sodl is's bschaffen
Das Vierz'g-Emá Bier,
Ás had ga kain'n Glei
Und ás kriagt'n á nie!
Avár ietzt häng i áf,
Denn gar is má Gschicht,
Avá loßts was dá Päuli
Von Vierz'g-Emá spricht!
Dánenstá da gehn má
Zon Kellábroi hi,
Án öttlige Zöchbuem
Dá Päuli und i!
Aften ham már uns glei
Zon án Tisch zuigsöllt,
Und án ieden hams án Amperl
Von Vierz'gá hergstöllt.
Wies d'Amperln ham bracht
Hads 'n Päuli glei bogn,
Is iehm d' Drienschen vonand
Had sán Höckar afzogn.
Aft dárnach hab árs angsötzt
San Ámperl das rund,
Und alls áf ámal
Had árs einglárt in Schlund!
Kräutlfutteriganeiniá —
Á sodl hat á gsait,
Ja das is á Bierl
Das má ninerst dáfrait!
In da Nahát gáts kains
Und daust á nöt bon Rhein,
As ham kains in Engeland
Und in der Türkein!
After hams iehm glei wieder
Á frischs Amperl hergstöllt,
Und da had üns dá Karl
Was Wuná vozöhlt!
Vo sáná Geburt
Und was er alls schau had ghert;
Denn das mueß már iehm lassen
Es ist blösen und blehrt!
Hal taod —had ar anghöbt
Hal taod bin i worn
Um zwai Monat z'bal
Hat mi d' Mueda geborn!
Wás hads? — han i gfait —
Wier oft sag igs denn nu
Á Siebnmonatkind bin i
Du Stainösel du! —
Had á plátzt und hat gsait
Aft is d' Höfang áf mi
Had mi einduscht ins Loh
Bis i lendi worn bi!
Häds d' Höfang vostanden
Wies i ietzt vostánd
Aft häds mi ja glei
Mit án Vierz'g-Emá gánt!
's Bierl — sait á — das schmeckt má
Jahr aus und Jahr ein,
Häd i 'n Vödán schen gfoligt
Kunnt i árá Broi sein.
Schau Päulö, had á gsait
Das Zoig ghert ietzt mei,
Baldst á Broi wirst, má Bue,
Aften gherts ámal dein!
Und i hans nöt mögn —
Ha das háröbt ja mi
Döl Roß und döl Aochsen —
I Stainösel i.
Han —frag i —hast den allweil
Dein'n Höcká schan ghabt?
Ná — sait er — den han i
Bo dá Studi dádappt!
Vo lauter Einschaun ins Büchel
Hads mi á sodl dánáht,
Had már üntaschö 'n Schedl
'n Buckl üwáschö dráht!
Á sodl hat ár üns vozöhlt
Bal dös und bal das,
Ja allhand hald allhand
I waißs selm nimmer was.
Von alln had á brácht,
Avá denigá schier
Nu zon meisten vo den prächtigná
Vierz'g-Emá Bier.
Sodl lang das Bier haust —
Sait á — wirds schier allmal
I mecht tan wieri wollt
Hald á doweltö Zahl.
Schan wieder zöhár Amperl
Hellsáffárádi!
Ain Ding is's weil i eh schan
In dá Zwielichten bi!
Dá Vierz'g-Emá gfreut mi
Is zon trinkár á Lust
Bal más Ámperl áfmacht
Wierá áfsteigt dá Duft.
Und kreilt már in d' Augn
Ja han mechst ás denn main'n,
Macht má d' Augenhöbel naß
Daß s' frei segátzen tain'n.
Kellnárin! nu á Amperl
Ains han i nu naot,
Avar aften aft heng i
Denn i suff mi z' taod.
Ás tuts hald heut nimmer
Ás is má frei laid,
Allso Kellnárin was schuldi?
Aináfuchz'g Kreuzer hads gsait!
Elf Amperl habts ietzt,
Z' Mittag sáts á vobeitrappt,
Und habts gschwind án Eicht zuekehrt
Habts á söxe ghabt!
Und aft richt ár iehm 's Geld
Und sait: Nan in Gottsnam,
Kellnárin, da hast á Guldastuck
's geht iehm just zam;
Áf á Hárl gehts zam
Denn heunt in dá Früeh,
Han i á gschwind drei Ámperl glárt
Vierz'g-Emá Bier!
Und aft sait á bfürt Gott! —
Maring glei in dá Früeh
Má liebá Vierz'g-Emá
Bi i wieder bo dir!
Nan — han i má denkt —
Han mein Päuli han mein,
Is 's den migli das Ding
Mags denn denigá sein!
Avár i waißs vo mir,
Denn das Vierz'g-Emá Bier
Bon Kellábroi om —
Findt hald ga nie kain'n Bom!
Dá Vierádreißgá
Vonácht, da bon Broi
Trink i hald so schen stád
Vo den Vierz'g-Emá Bier
Das in Keller ünt lát!
Aft fragn ain: gehst nöt
Zon Kaffeesieder ein
Der hat heunt án bsunern
Án ga gueten Wein!
An Vierádreißgá —
Mein du das i á Wein!
Na haun han i má denkt
Schaust hald árá weng ein!
Und aft han i glei zahlt
Was i schuldi gwön bin,
Und habaus bin i grennt
Zon Kafeesieder hin.
Ává wie is's má gangá
Ja, los' á wenig zue,
Ja vözöhl dá dö Gschicht
Aften herst dá glei gnue.
Das wá dá recht Kund
Der Sau-Vierádreißgá,
Der runn ahi in Schlund
Zwans á Brunnwassá wá!
Avá z'traun is iehm nöt
Den ölendigná Tropf,
Er voschlöcht ain'n glei d' Röd
Und föcht anhi in Kopf.
Á Seitl ná grad
Han i z' kosten probirt,
Han á mehrá nöt braucht
I han das schan gnue gspürt.
Lötz hads mi dánaht
Und gro hads mi dárennt
Das ganz Gsicht hats má zdráht,
I han d' Leut nimmer kennt!
D' Zung — sodl schwár nan
Wár á Bleibatzen dran,
Kunnts nöt schwárá gwön sein
Ázwies gwön is die mein.
Gögn dá Löst aften hi
Kräutlsáffárádi
Mein du los', la dá sagn —
Had mi 's Ghaxrát nöt tragn!
Á paar glösránö Augn
Und á blodrátö Röd,
Aft án Magn wierá Sau
Und kain Geweri nöt!
Á sodl han i ausdschaut
Sodl lehn und sodl záh
Lötz had á mi zamgricht
Dá Vierádreißgá!
Dá Mötzger und Broi
Ham mi haimzáht schen stád
Wár üns d' Straß schier bal z'eng worn
Á so hads üns dráth!
Sist waiß i nix meh
Was das waiß i gwiß,
Dáß dá Mötzgá hinter üns
Nu dá Gscheidá gwön is!
Bis haim sáns mit mir
Ham mi glaihnt zo da Tür
Wieri avár einkemmá bi
Dassel waß i nöt i.
Hald ga nix meh waiß i
Was daßl á grad
Dáß von üns wög dá Mötzger
'n Broi haimgschleppt had!
Á sodl is dö Gschicht gwön
Von Vierádreißgá —
I han sitdem kain'n trunkár
Und trink kain'n mehr á!
I mag kain'n und brauch kain'n
Geh liebá zu dir
Raotá Biervadá Broi
Und trink á Vierz'g-Emá Bier!
April-Gsángl
O mein lieber April
Hast kain Maß und káin Ziel,
Hast kain Ziel und kein Maß
Treibst bal dös und bal das!
Treibst bal dös und bal das
Bist bal drucká bal naß,
Hast kain Daur und kain Bstand
Is á Spott und á Schand!
Schmátz dö nöt á so a
Schau i frag nix dárnah
Han hald á meine Bránd
Weil d'Leut ár áso sánd.
Á sodl had á grödt
Is ár anerästá nöt
Er had recht han i má denkt
Und han s' Brecheln áfghängt.
Áf dá Welt wárs á Freud
Wann án Einhellikeit,
Und án aufrichtigs Herz
Wá bon Leut'n alláwärts!
Avá mein Gott o mein
Hau wie mecht denn das sein,
D'Welt is graoß, d'Leut sánd viel
Und sánd wie dár April! —
Dár Eifásüchtö
Ain'n Feihlá grad han i
Ham d' Leut schon oft grödt,
Ham á recht, avá nan
Er vágeht má hald nöt!
Voll Eifersucht bin i,
Is freiling nöt recht,
Ja! i wá herzli fraoh
Wann igs anbringá mecht.
Tag und Nacht han i kain Rueh
Weil mi allweil furt zimmt,
Dáß már übá mein kreuzsaubers
Schatzerl wer kimmt!
Wissáts eh, daßs just mi
Und kain'n andern Buem liebt,
Und dáßs má mein Herz
Mit nix söttán botrüebt, —
Avá nan hald döl Sucht
Stöckt sol bumföst in mir,
Wie dá Ziegl in dá Mauer
Und d' Schnalln an dá Tür!
Denn rödt mit mán Menschen
Án anderná Bue,
Aft steigt má glei d' Gall áf,
Aft han i glei gnue!
I frag a nöt lang
Was s' ham grödt mitánand,
I haiß iehm glei án Lumpen
Und sie á schlechts Band!
Wir ganz und ga damisch
Und fuxteuxels wild,
Geh in d' Heh wier á Bihahn
Und kner recht und schilt!
Und stoß's Mensch glei áf d' Seiten
Gögn 'n Buem höb i d' Faust
Und hau iehm ains ein
In sá Pappen dáßs saust!
Und natürli, er laßt sö
Dö Fotzen nöt gfalln,
Er váklait mi — und i
Kann aft Schmerzengeld zahln.
Mueß ein gar ins Gricht
Und da sait dá Gadiunk:
"Ah bist du schon hier
Du verfluechter Hallunk!
Du hast einen gfotzend
Laut't d' Klag über dich,
Derzähl jetzt die Sach
Defrendir dich und sprich,
Aver loig nicht, sag d' Wahrát
Wies gwön is und gwest,
Sisten laß i dich einspörn
Acht Tag in Abrest!"
""Nix für uguet meints Herr,
Schauts i kann nix dáfür,
Niemd is Schuld dran was dnettá
Má senghaiße Lie!
Dá Kund had mit man Menschen
Grödt, und i aft, nan ja,
I han gmaint er váschwörzt mi
Und schmátzt márs gen a,
Und da han ign in mán Zaorn
Án Lumpen aft gnennt,
Und han 'n á klains weng
Mit dá Faust anhi grennt!"" —
"Also — sait er — á Fotzen
Hast wirkling iehm gstöckt?"
""Ja! — avá had nöt viel tain,
Dnettá d' Augn á weng gröckt!""
"Gfeihlt — sait á — gfeihlt hast
Zwögn der Fotzen drum zahl,
Fünf Guldár und mirk dirs
Ein anderes Mal!"
Da hads már án Riß göbn
Höllsáffárádi,
Wie reimt sö dös Ding zam
Fünf Guldár und i!
Aften sag i iehms hald
Dári nöt so viel han,
Dárnah schreit á 'n Diener
Der weißt mi dávan,
Und spürt mi ins Loh
Und in drei Tagen dráf
Mue i mi hinlögn áf d' Bänk
Und aft wixens mi brav!
Zöhá mössens már aá —
Darnah kann i gehn,
Und denk már ietzt laß i
Mein Eifásucht stehn!
I wills glei mán Menschen
Sagn, was s' má ham tan,
Ja! mach d' Stubntür kam áf
Höb i 's Schelden schan an;
Denn was sieg i — á Bue
Steht bon iehm, is nöt gnue,
Dáß á rödt — bo dá Händt
Habts der Sáffáráment!
Häd i nöt zöhá gfaßt
Vor á klain Eicht,
Denn häd i má gwaschen,
Nan, denn häd i gleucht!
Ausgmacht han ign schen
Han iehm gschafft er soll gehn,
Avá tan han i ehm nix
Wögn dö zöhá Wix Wix!
Mitn Menschen han i á greint,
Avá sie had mi bitt:
Geh an — saits — vozoig más,
Und nimmt mi um d' Mitt,
Und halst mi und bußt mi
Schau saits liebá Bue,
Für di löb i und stirb i,
Dir ghert má Herz zue!
Aften han i iehm mán Handel
Vozöhlt, und á sie
Had á Laidwösen ghabt
Recht á graoßs über mi!
'n Tag dráf is á Tanz gwön
Und aft han igs gfrait:
"Nan Lená magst mitgehn?"
""Bitt di gar schen"" hats gsait.
Von Hingehn ins Wirtshaus
Was gschiegt má nüt alls,
Kimmt á Bue daherglauffen
Fangt 's Mensch umán Hals!
Da han i áf meine
Wix Wix nimmer denkt,
I han gfotzend ás had ja
Leicht fuchz'g Mal nöt glängt!
Den voll Eifásucht bleibi
Drum sag igs ietzt laut:
Wer má Mensch ágrad anrührt —
Wird áráso ghaut!
An Jeden schlögt sá Stündl
'n Bah laß i rauschen
I mag iehms nöt wön,
Und á d' Leut laß i plauschen
Wanns wosdáwöl rön!
Denn dö ga so viel wissen
Zon rön über mi,
Döselln sán um kain'n Bissen
Not brává was i!
Ja zöhámal schlechtá
San söttánö Schelm,
Wás á Mensch is á rechtá
Der schaut áf iehm selm;
Und just döselln Schlechten
Ham allweil öbbs zschrein,
Denn sö wolln hald und mechten
Dö Brávern gern sein!
Avá laßn más ná menten
Gáh ruckt á Zeit an,
Wo sö 's Bládel wird wendten
Aft kriengs iehnán Lahn.
Denn an Jeden sá Stündel
Schlöcht ollsgfáhr ámal,
Und áft kimmt á das Gsindel
Das schlechte zon Fall!
Dá stink fäul Lenz
Müed, Matt und fäul
Meints ös bin i allweil,
Denn fäul müed und matt
Bii vo dá Früeh bis áf Spat!
Und döl Ablechtikeit
Zimmt mi kimmt vo mán Nam,
Weils mi wieri han d' Welt dablickt
Lenzel tauft ham!
Und wieri alls Kind
Was dá Lenzel gwön bi,
Löb i ietzten als Lenz
Als stinkfäulá dáhi!
Án Ruckár, án Bucká
Sodl bin i glei müed,
Denn ás stöckt hald dá Lenz
In mán ganzen Geblüet!
Mi froißt áf und nieder
Wann i aráchten tue,
Und sitz i bon Össen
Sodl schwitz i má gnue!
Zon wiesesten is má
Wann i mi ausströcká kann
Und drum lög i mi nieder
Höb 's Ausranzen an!
Áfn Bom wárs wohl guet obn
In Heu oder Stroah,
Avá da müet i steign
Und i steig nöt gern haoh!
Denn 's Kráxeln und 's Steign
Das taugt z'erst nöt für mi,
Und drum lög i mi liebá
Áf d' Ofenbänk hi!
Und wann i aft main
I höd dort dö schenst Rueh,
Kemán d' Floign he dö Zoifeln
Und höckán brav zue!
Sitzen umár ums Gsicht
Floign már ein bis ins Mäul
Und i lieg so guet da
Bi zon Wögjagn rein z'fäul;
Avá macháns mas z'rund
Höb i 's Blasen aft án,
Do — dö Toifeln sán z' köck
Floign so leicht nöt dávon,
Und drum bin igs schan gwehnt
Ás mángirt mi nöt á,
Wanns á sutzeln in Gsicht
Zwans á Roßhaufen wá!
Ás rührt sö und reibt sö
Kain Gliedel in mir,
Zwann á Taods áfn Brött da lág
Kimm i má für.
Und drum is 's á ganz gwis
Dáß i lemdi Niemd zám,
Wann má nöt iebl á Kreistár
Oder sist öbbs auskám!
Bleib á glei über d' Nacht
Áf dá Bänk wie bon Tag,
Denn gáng i ins Bött
Häd i mit'n Azoign á Plag,
Und zon Azoign bii z' matt
Und zon Böttsteign bii z' müed,
Und zon Zuehülln bii z'faul
Und drum feihlts in Geblüet!
Döstzwögn zimmts mi und mahnta mi
Und glauben tue is schier,
Dári z'löst gen nu z'fäul
Selm zon Fäulenzen wir.