weitere Idyllen

siehe Gedichtform

Quelle:

Caroline Pichler
Idyllen
Wien 1803
Im Verlage bei Anton Pichler



 

MEINE MUTTER
Die Frau Carolina, verw. von Greiner

Du, der das süße Geschenk des blühenden Lebens ich danke,
Und, der das Leben erhöht, einen gebildeten Geist:
Die du mit sorglicher Treu der zarten Pflanze gepfleget,
Freudig so manchen Genuß; opfernd der heiligen Pflicht;
Nimm den kindlichsten Dank für all' die Sorge, die Liebe,
Die nicht ahnet das Kind, die nur die Mutter versteht!

Nimm, als Gabe von mir, die kleinen Bilder des stillen
Friedens, des häuslichen Glücks, ländlicher Einfalt und Ruh.
Wenn im Geräusche der Welt ich Sinn für einfache Freuden,
Für die Natur bewährt: ist es, o Mutter, dein Werk.
Dein Werk ist es zugleich, wenn im frohen häuslichen Kreise
Mir die Blumen erblüh'n, die ich zu schildern versucht;
Wenn dem erdichteten Glück die schöne Wirklichkeit ähnelt,
Und mein zufriedenes Herz sich in den Liedern verrät.

 


Idyllen 1

 

Die Schnitterinnen
Der Sommerabend
Der Sänger am Felsen
Die Zurückkunft
Der Herbstabend am Kahlenberge

 

Die Schnitterinnen


                              Mieckchen:
Hörst du den leisen Gesang Sabine? Dort aus dem Wäldchen
Wallt er, wie Flötenton, durch stille Schatten der Nacht her.
Grillengezirp ertönet darein, und des Baches Gelispel,
Und der sterbende Laut des Abendwinds in den Zweigen,
Kennst du die liebliche Sängerin nicht?

                              Sabine:
Mich dünkt es Sophiens
Stimme, wenn anders mich nicht das dumpfe Plätschern der Wellen
Und die Entfernung täuscht. Auch glaub' ich die Weise zu kennen.
Aber horch! Jetzt schweigt sie wieder.

                              Mieckchen:
Komm, wir wollen zu ihr. Sie muß das Liedchen uns singen.
Rührend klang der Gesang mir, voll süßer Schwermut, und siehe:
Über ein trauriges Lied, und recht betrübte Geschichten
Von getrennten Verliebten, vom Fehmgerichte, von Rittern,
Unterirdischen Gängen, und Burgverließen und Geistern,
Wie sie vom Jahrmarkt jüngst aus der Stadt dein Bruder uns brachte,
Gehet mir nichts in der Welt.

                              Sabine:
Du bist ein Kind. Doch wir wollen
Hingehn, wenn es dich freu't. Ich hört' am Morgen das Lied schon
Unter dem Schneiden im Weizenfeld. Sie sang es mit leiser
Stimme, mit zitterndem Ton, und manchem Seufzer. Zuweilen
Hört' ich ein Wort von Empfindung und Krieg, und als ich sie plötzlich
Ansah, die arme Sophie! da flossen die hellen Tränen
Ihr auf die Garben hinab. Ich drückte schweigend die Hand ihr,
Aber sie bückte sich tief, die strömenden Augen zu bergen.

                              Mieckchen:
Wahrlich, ihr Schicksal ist hart! Mein Gott!
Wie muß ihr um's Herz sein,
Wenn beim Schnitte sie jetzt vergangener Zeiten gedenket!

                              Sabine:
Weist du noch Mieckchen, das vorige Jahr, da war noch ihr Heinrich
In der Ernte mit ihr, da waren sie beide so glücklich!
Oftmals necktet ihr sie, wenn nie ein Schnitter so fleißig
Seiner Binderin half, als er Sophien. Ich aber
Sah das zarte Bemüh'n des glücklichen Paars, und die treue
Liebevolle Geschäftigkeit stets mit inniger Freude.
Jetzo sammelt' er ihr die schönsten Blumen des Feldes,
Tremsen und Rittersporn, und rötlich schimmernden Wicken,
Dass der süße Geruch und das Farbenspiel sie ergötze;
Jetzt, wenn sengende Glut dem Mittagshimmel entströmte,
Rings umher kein wirtlicher Baum, kein Hügel uns Schatten
Bot: da häuft' er die Garben empor mit künstlichen Händen,
Fügete sie geschickt, und baut' ein goldenes Dach ihr,
Um die holde Gestalt vor Sonnenhitze zu schirmen,
Dankbar kühlte sie dann des Lieblings glühende Wangen,
Trocknend den ehrenden Schweiß, und fächelt' ihn sanft mit den Blumen.

                              Mieckchen:
Ei! Wie du alles bemerkst! Wer sollte der ernsten Sabine,
Wenn sie so ehrbar tut, so klug, die Zärtlichkeit ansehn,
Und die heimliche Lust, mit der sie Verliebte belauschet?

                              Sabine:
Mieckchen! Ich kann nicht scherzen; Sophiens Schicksal betrübt mich,
All ihr Glück ist dahin, und jeder Halm, den sie schneidet,
Jede Blume des Felds, die sonst ihr Heinrich gepflücket,
Muss in die blutende Seele zurück sein Bildnis ihr rufen,
Ach! den ihr Auge vielleicht nie wiedersiehet, den längst schon
Während die Arme noch hofft, des Schlachtfelds Hügel bedecken.

                              Mieckchen:
Denkst du des traurigen Auftritts noch, wie die wilden Soldaten
Ihn aus den Armen der jammernden Mutter, der weinenden Schwestern
Rissen? wie dann Sophie sich schluchzend ihm in den Weg warf,
Wie sie um Aufschub bat, nur noch um wenige Stunden?
Alles im ganzen Dorf bat mit; denn Alles im Dorfe
Liebte von Kindheit an, den braven sittlichen Jungen:
Alles flehte dem Offizier; nur Heinrich allein nicht.
Stumm zerdrückt' er die Tränen im Aug, umarmte sein Mädchen,
Nahm mit Lieb' und mit Dank von Allen Abschied, und eilte
Mit den Soldaten hinweg.

                              Sabine:
Schweig jetzt; sie kommt uns entgegen.
Siehst du sie nicht? Dort blinkt ihr weißes
Kleid durch der Erlen
Schwarze Stämme hervor. Ha, guten Abend Sophie!

                              Sophie:
Guten Abend, ihr Mädchen! Woher noch so spät?

                              Mieckchen:
Wir vernahmen
Eine Nachtigall hier, die unter den Erlen des Baches
Ihre Klagen der schweigenden Nacht und den Büschen vertraute.

                              Sophie:
Wartet, ihr habt mich belauscht, ihr schelmischen Kinder! Ich sang hier
Einsam mich wähnend und unbemerkt, in nächtlicher Stunde
Arglos ein Liedchen für mich — da schleicht ihr Losen, wie Diebe
Leis' auf den Zehen heran, mich armes Ding zu belauschen.

                              Mieckchen:
O wir hörten dich schon im Stoppelfeld hinter dem Garten.
Angelockt von der Kühle der Nacht, und der Sterne Gefunkel,
Die so freundlich und klar die blaue Tiefe durchzittern;
Gingen wir aus dem Haus', und schlenderten hinter dem Dorfe
Zwischen Gärten und Feldern hinab. Die Nacht war so heiter.
Freundliche Lüft' umspielten uns Stirn und Wange, der Glühwurm
Funkelte grünlich hervor aus des Ufers Büschen und einzeln
Schimmerte hier und da noch Licht in den Fenstern der Hütten.
Still war alles um uns, nur fern aus waldigem Tale
Tönte der Mühle Geklapper herauf, und wachsamer Hunde
Seltnes dumpfes Gebell. Da scholl auf einmal ein reiner,
Lieblicher Trauergesang durch Nacht und Dunkel, und reizt' uns
Unwiderstehlich herab, der süßen Stimme zu folgen.

                              Sabine:
Aber jetzt lohn' uns den Gang, du Nachtigall!
Sing' uns ein Liedchen!

                              Sophie:
Welches Liedchen? Erkläret euch erst; ich habe so manchen
Muntern und ernsten Gesang gelernt, so mancherlei Weisen.

                              Mieckchen:
Seht doch, wie sie sich zieren kann! Das Liedchen von Heinrich
Sing' uns, mein artiges Kind; das Lied, das du selber gedichtet,
Und heut Morgens beim Schnitt gesungen.
Unsre Sabine kannte die Weise sogleich.
Nun sing, es hilft dir kein Sträuben.

                              Sophie:
Wenn du so herrisch gebeutst: so muß ich endlich gehorchen.
Aber wollt ihr den hier, in des Baches feuchter Umschattung
Stehend, im tauigen Gras mein Liedchen hören? Ich dächte,
Besser wär' es, wir gingen in's Freie. Dort bei des Wäldchens
Eingang lieget der Stamm der niedergeschmetterten Linde,
Welche beim letzten Gewitter der Blitz traf, mitten im Wege,
Recht bequem, wie zum Sitzen gemacht. Dort wollen wir hingehn,
Kommt ihr Mädchen!

                              Mieckchen:
Was lauft ihr so schnell, und lasset im finstern
Dickicht mich ganz allein?

                              Sabine:
So geh geschwinder.

                              Mieckchen:
Wie soll ich?
Liegt doch der ganze Weg voll dürren Reisigs und Dornen!
Weh! Da hängt mir der Rock!

                              Sabine:
Du armes Mieckchen! Gesteh nur,
Daß dir's unheimlich wird, allein im Finstern zu bleiben.

                              Sophie:
Seht; da lieget der Baum. Kommt, Liebe, laßet uns sitzen.
Die ihr golden vor mir wallet,
Fallt, ihr reifen Ähren, fallet
Unterm Arm der Schnitterin!
Lieder schallen, Sicheln blinken,
Und des Feldes Blumen sinken
Tausendweise vor uns hin.

Unbemerket, unbedauert
Sterbt ihr, Blümchen! um euch trauert
Nur mein tief zerrißnes Herz!
Schrecklich rufet meinem Blicke
Ihr das Bild der Schlacht zurücke.
Wecket grausam meinen Schmerz!

Unsre Fahnen seh' ich wehen,
Unsres Heeres Reihen stehen.
Jedem Tode bloß gestellt!
Trommeln wirbeln, Schwerter blinken,
Und die tapfern Krieger sinken
Auf das blutgetränkte Feld.

Du auch bist dem Tod geweihet!
O mein Heinrich! Dir auch dräuet
Der Kanonen eherner Schlund.
In des Lebens Lenz getötet,
Fällst du jetzt vielleicht, es rötet
Dein entströmend Blut den Grund.

O wo seid ihr hin, ihr Stunden,
Die uns still und süß entschwunden!
Wo der Frühe goldner Strahl
Uns zu leichter Arbeit weckte,
Keiner Trennung Bild uns schreckte,
Keines langen Jammers Qual!

Damals band ich deine Garben;
Deine Lieblingsblumen starben
Täglich mir an Brust und Haar!
O nie wird auf weiter Erden,
Je ein Mensch so glücklich werden,
Als ich Arme damals war!

All das Glück, das wir genossen,
Ist nun wie ein Traum zerflossen:
Selbst die Hoffnung ist entflohn!
Nimmer seh' ich bessre Tage
Und vielleicht, indes ich klage
Decket ihn der Hügel schon!

                              Sabine:
Nicht doch, liebe Sophie, nicht solche trübe Gedanken!
Sicher kehrt er zurück. Was quält dein Herz sich mit Träumen,
Denen kein Anschein entspricht? Noch schreibt mit pünktlicher Treue
Heinrich, so oft er vermag, noch kehrt' er aus jedem Gefechte!
Unversehrt und mit Ehre gekrönt. Ihn liebet sein Hauptmann,
Sorget als Vater für ihn; und hat nicht neulich der Oberst
Ihm bei der nächsten Schlacht den goldnen Pfennig verheißen?

                              Mieckchen:
O ich erlebe die Zeit, wo als Offizier er im Dorfe
Prächtig erscheint, mit seidner Schärp' und strahlendem Helmschmuck,
Und in der stattlichen Kutsche, mit vier Engländern bespannet,
Heim sein Liebchen sich holt! Dann staunen wir alle, und bücken
Uns mit demütigem Knie vor der Frau Gemahlin des Hauptmanns.

                              Sophie:
Mädchen! Was gäb' ich dafür, du hättest wahr mir geweissagt!
Aber nun gute Nacht, ihr Kinder! Sehet es steiget
Schon in Osten der Mond, ein schmaler silberner Streifen,
Über die Bäume herauf. Es ist nicht ferne von Zwölfen,
Von der Gespensterstunde.

                              Sabine:
Nun Mieckchen? Wenn so ein Burggeist
Käme, mit Kettengeklirr und Seufzen? oder die weiße
Frau vertrat uns den Weg?

                              Mieckchen:
Schweig doch! Was soll das Gespötte?
Frevle mit Geistern nur stets; es wird dich einmal gereuen.
Aber so geh doch geschwinder, du Zaudrerin, daß wir ins Haus noch
Kommen, bevor zwölf Uhr der Ruf des Wächters verkündet.

Der Sommerabend
An meine Freundin, das Fräulein Josepha von Ravenet

Kühler wellte die Abendluft. Die Gluten des Mittags
Sanken allmählich herab zu milder Wärme. Der Erde
Abendlich Opfer flammt auf stillen Bergen in Westen,
Wo die Sonne verschwand. Dumpfläutend kehrten die Kühe
Heim von der tauigen Trift; es drängten wimmelnd die Schafe
Sich von den Hügeln herab, in Staub erregender Eile;
Und aus der bläulichen Flut des wallenden Rockens ertönte
Wirbelnd der Lerche Gesang, und der Schlag der verborgenen Wachtel.
Freier atmend enteileten jetzt den kühlen Gemächern,
Wo sie der Sonne Strahl, und den sengenden Lüften des Tages
Mit erkünstelter Dämm'rung gewährt, Seline mit Lyden;
Beid' im weißen Gewand, mit feingeflochtenem Halmhut
Und der häuslichen Schürze geschmücket; beid' in des Lebens
Erstem Lenz, der Natur vertraut, und Freundinnen beide
In dem besseren Sinn, der fremd der schimmernden Welt ist.

Und sie schwebten den Gang, mit feinem Sande bestreuet,
Unter den Apfelbäumen hinab, am Brunnen vorüber,
Wo des Wassers kristallener Strahl aus dem offenen Rachen
Eines Delphines mit Kraft emporschießt. Perlend und sprudelnd
Spielt es in heiterer Luft, fällt dann mit lautem Geplätscher
Wieder ins Becken zurück, und verläuft, in weichenden Kreisen.
Jetzt, die Linde vorbei, die in altertümlicher Würde
Über das niedre Gesträuch die schirmenden Äste verbreitet,
Senket ihr Pfad sich hinab ins dämmernde Wäldchen. Die Quelle
Sprudelt hier silbern hervor aus künstlichem Felsen, durchirret
Rieselnd das frischere Gras, und lockt die blühenden Mädchen,
Sich auf rötlichen Klee und Schlüsselblumen zu lagern.
Und sie setzten sich hin, und langten das zierliche Strickzeug
Emsig aus seidenen Körbchen hervor, und strickten und schwatzten,
Fröhlich im süßen Gefühl der Jugend und ländlichen Freiheit,
Preisend des Landmanns Geschick, und des Abends ruhige Schönheit.

Aber Lyda begann: Bist du nicht erfreuet, Seline!
Daß du der qualmenden Stadt, dem Geräusch, dem geschäftigen Nichtstun
Endlich entronnen, im Schoß der Natur dein selber genießest?
Sonst, wenn der Abend herab aus blauen Lüften sich senkte,
Standest du noch voll Ungeduld am stäubenden Putztisch
Ordnend der Locken Gebäud', und den zart gepuderten Haarturm,
Oft dem sträubenden Flor der ungelehrigen Feder
Zürnend, wenn aller Kunst und Mühe spottend, sie nimmer
Zu gefälligem Schwung, zur schönen Falte sich schmiegten.
War nach Stunden zuletzt vollbracht die Herkulische Arbeit;
Dann, mit britischen Pferden bespannt, die schnaubend den Boden
Scharrten, rollte der Phaëton dich in des Praters Alleen.
Dort, statt Düften und Vogelgesang und blumigen Rasen,
Fandest du Wolken von Staub, Karossengeroll, und zertretnes
Gras, und Frauen und Herrn im zierlichsten Putze. Vergebens
Strahlet des Abends Gold durch laubige Wipfel; vergebens
Ladet der majestätische Strom, und dunkle Gebüsche,
Wo die Begeisterung wohnt, zum Genusse besserer Freuden,
Fern von der großen Allee auf den Damm hin: Frauen und Herren
Haben nur Aug' und Ohr für Equipagen und Moden,
Nur für Gefrornes Geschmack, nur Sinn für die feinen Sarkasmen,
Welche der spottende Witz Vorüberwandelnden anschnellt.

                                     Seline:
Wahrlich, du schilderst getreu? Wie oft, o Liebe, wie herrlich
Sehnt ich aus jenem Gewühl und Geräusch zu dir auf das Land mich,
Zum Genusse der freien Natur! Dann saß ich im Geiste,
Während die Damen um mich von Neuigkeiten und Moden
Schwatzten, im Garten mit dir und deiner trefflichen Mutter
Unter dem Apfelbaum am Kaffehtisch; oder wir gingen
Auch auf die Felder hinaus, und die Rebenhügel und labten
Uns an dem Abendrot und der unermeßlichen Aussicht;
Oder ich saß auf der Wiese mit dir, wo der hellen Kastanien
Grünes Dach sich über uns wölbte. Gestreckt auf dem Rasen
Lag die Dogge vor uns, die feingeschenkelte, weiße,
Bellt' im Schlummer mit heiserer Stimm', und träumte von Jagden.
Also ergetzt' ich mich oft, bis plötzlich irgend ein leeres
Unbedeutendes Wort mich aufrief, und vor der schalen
Wirklichkeit mein liebliches Bild in die Lüfte dahin floß.

                                   Lyda:
Freundin, es geht mit der Seelenruh, wie mit der Gesundheit,
Selten würdigt sie recht, wer ungestört sie besitzet.
Aber im Menschengewühl, im Lärmen der Städte, wo nimmer
Man aus dem Taumel erwacht, und von dem Strom der Gewohnheit
Hingerissen; gedankenlos fort mit der Menge sich treibet;
Dort erkennt ein Gemüt, gewohnt an bessere Freuden,
Ganz den Wert der himmlischen Ruh und des stillen Vergnügens,
Das aus dem Herzen entspringt, und rein zum Herzen zurück kehrt.

                                     Seline:
Wie du begeistert sprichst! Wie die Wange dir glühet! .Ei Liebe!
Bringe doch unser Gespräch von des Landes Reizen in nette
Reimlein! Wie bald ist nicht ein Dutzend Verse geschmiedet!
Sieh hier englisches Blei und elfenbeinerne Tafeln,
Diese mit Gold zusammengefügt, und jenes in goldner
Röhre, das Futteral von Gold, und prächtigem Schmelzwerk!
Und, wenn du singst, so schenk ich es dir.

                                   Lyda:
Ja, spotte nur, Lose!
Spotte der Leyer nur, voll Stolz auf den schildernden Pinsel!
Sind sie doch beide der Musen Geschenk, und der Führer der Musen
Trägt die goldene Leyer im Arm, doch nie die Palette!
Aber, wir werden den Streit, den niegeschlichteten, langen,
Heute nicht enden; genug, die gütigen Götter verleihen
Einem Sterblichen die, dem Andern andere Gaben,
Aber, weil du mich denn aufforderst, will ich zur Strafe
Du Mutwillige! gleich ein langes Liedchen dir singen
Von den Reizen und Freuden des Lands. Ob ich's selber gedichtet,
Ob ich's gelernt, ob jetzt ein Gott in die Seele mir's hauchte;
Dieses verkünd' ich dir nie, wie sehr auch die Neugier dich plage.

Ferne von der großen Stadt,
Nimm mich auf in deine Stille,
Tal, das mit der Frühlings Fülle
Die Natur geschmücket hat!
Wo kein Lärmen, kein Getümmel
Meinen Schlummer kürzer macht,
Und ein ewig heitrer Himmel
Über sel'gen Fluren lacht!

Freuden, die die Ruhe beut,
Will ich ungestört hier schmecken,
Hier, wo Bäume mich bedecken,
Und die Linde Duft verstreut,
Diese Quelle sei mein Spiegel,
Mein Parkett der junge Klee,
Und der frisch beras'te Hügel
Sei mein grünes Kanapee.

Deiner mütterlichen Spur,
Dem Gesetz, das ungerochen
Noch kein Sterblicher gebrochen,
Will ich folgen, o Natur!
Aus dem dunkeln Schoß der Erden
Will ich Freuden mir erzieh'n,
Und aus Baum und Blume, werden
Seligkeiten mir erblüh'n.

Mein zufriednes Herz erfreut
An den selbstgepflegten Reimen,
An den hoffnungsvollen Bäumen
Sich mit Vaterzärtlichkeit.
Wenn die Blumen sich vermählen
In der Sonne mildem Licht:
Will ich jede Blüte zählen,
Die mir süße Frucht verspricht.

Meine Bienenrepublik
Summet dort im Lindenschatten,
Bringt von blumenvollen Matten
Mir des Honigs Gold zurück.
Auf des Hügels trocknem Rasen
Halb im Schatten hingestreckt,
Seh ich meine Lämmer grasen,
Die das feinste Vlies bedeckt.

Wenn durch Fleiß und Sonnenbrand
Früh die schwächern Kräfte schwinden,
Ruh' ich in des Tales Gründen
An der Felsenquelle Rand.
Ihre Lieb' und ihren Kummer
Singt die Turteltaub' im Hain;
Und es wiegt in sanften Schlummer
Mich der Quelle Murmeln ein.

Hebt der milde Herbst sein Haupt,
Mit dem Früchtekranz geschmücket,
Aus den Fluren, und erblicket
Rings die Gärten halb entlaubt:
O wie laben dann den Gaumen
Trauben, die mein Weinstock trägt,
Oder blau bereifte Pflaumen
Von dem Baum, den ich gepflegt.

Endlich, wenn der Nordwind stürmt
Durch die blätterlosen Wälder,
Und auf die erstarrten Felder
Ganze Schneegebirge türmt;
Dann verkürzet am Kamine
Freundschaft mir die Winternacht,
Bis geschmückt mit frischem Grüne
Neu der junge Lenz erwacht.

Der Sänger am Felsen

                Alexis:
Kllag', o meine Flöte! klage
Die entschwundnen schönen Tage,
Und des Frühlings schnelle Flucht,
Hier auf den verwelkten Fluren,
Wo mein Geist umsonst die Spuren
Süß gewohnter Freuden sucht!

Klag', o meine Flöte! klage!
Einsam rufest du dem Tage,
Der dem Schmerz zu spät erwacht.
Einsam schallen meine Lieder,
Nur das Echo hallt sie wieder
Durch die Schatten stiller Nacht.

Klag', o meine Flöte! klage
Die entflohnen schönen Tage,
Wo ein Herz, das mir nur schlug,
Deinen sanften Liedern lauschte,
Zürnend, wenn ein Zephyr rauschte,
Und den kleinsten Laut vertrug.

Klag', o meine Flöte! klage!
Nimmer kehren diese Tage!
Ungerührt hört Delia
Meiner Lieder banges Sehnen,
Sie, die ich bei deinen Tönen
Oft in Lust verloren sah!

Klag', o meine Flöte! klage!
Kürzt den Faden meiner Tage
Bald der strengen Parze Stahl;
Klage dann auf Lethe's Matten
Irgend einem guten Schatten
Meine Lieb' und meine Qual!

                               Mycon:
Sei mir gegrüßt, Alexis! Mich hat dein Gesang von des Hügels
Schattiger Höhe herunter gelockt. Das dumpfe Gemurmel
Jenes Baches, der Nachtigall sanft klagende Stimme
Tönt nicht so schwermutsvoll, als deine Lieder, die mächtig
Selbst mein heitres Gemüt zu sanfter Trauer bewegen.

                              Alexis:
Mycon! Süßer ist oft der Wehmut Wonne dem Herzen,
Als der Freude lautes Geräusch. Komm, setze dich nieder!
Hier, wo trockene Blätter und Moos den schwärzlichen Felsen,
Welchen ein wilder Orkan vom Gipfel des Berges geschleudert,
Decken, hier setze dich, Mycon! Mein Hund wird die Herden bewachen.

                               Mycon:
Wär' es nicht lieblicher noch auf dem Hügel dort? Es erhebet
Sich der erheiterte Geist in der unermesslichen Aussicht.
Auf den weitverbreiteten See, und die waldigen Berge.

                              Alexis:
Nein, ich folge dir nicht. Mich reizt der düstere Himmel,
Der wie ein Trauerflor die herbstliche Gegend umschleiert,
Diese seufzenden Lüfte, die jetzt die Fläche des Teiches
Schauernd kräuseln, und jetzt die gelben Blätter der Büsche
Spielend verstreu'n, die Erde, dies weite Grab zu bedecken;
Diese welkenden Blumen; die matten Strahlen der Sonne,
Welche durch Nebelgewölk, wie ein Auge durch Tränen mit lächelt;
Dieses Scheiden, dies Sterben der ganzen Natur — o es schmeichelt
So wohltätig dem Herzen, das auch so welket und hinstirbt!

                               Mycon:
Stirbt? Was hast du, o Freund! Du sprichst vomTode, du grämst dich?
Lange schon hab' ichs bemerkt. Du fliehst der Hirten Gesellschaft,
Meidest Tanz und Spiel, und weilst am liebsten im Schatten
Finsterer Haine. Was quälet dein Herz? Vertraue den Kummer,
Der dir die Seele bewölkt, dem Freunde. Leichter erträgt sich
Stets die geteilete Last, und oft sieht Hilfe der Freund noch,
Wenn ein verdüsterter Sinn an jeder Rettung verzweifelt.

                              Alexis:
Mycon, ich täusche mich nicht. Mir blüht kein Glück mehr.
Du kennest Delien wohl, die schönste, flatterhafteste Hirtin?
Ach, ich liebte sie mehr, als Worte zu sagen vermögen,
Mehr als Leben und Ruhe! Des Tales Bäume, die jetzo
Sterbend ihr welkes Laub abschütteln, standen in Blüte;
Blumen entsprossten der Flur; hier, wo die einsame Meise
Melancholisch ihr Lied aus dunkeln Tannen hervorsingt,
Sang noch die Nachtigall, und grüßte wirbelnd den Frühling;
Ach, da war ich wohl selig! Sie liebte mich wieder; zum mindsten
Wähnt' ich Tor, mich geliebt. Es schwanden die goldenen Tage
Schnell wie Minuten dahin. Die hohen Götter des Himmels
Neidet' ich nicht im Gefühl der allbeglückenden Liebe,
Jetzt ist Alles verschwunden; die kleinste Hoffnung, die fernste,
Ist auf ewig dahin! Ich fühl' es, ich weiß es: und dennoch
Ruft mein allzugeschäftiges Herz mit peinlicher Wollust
Jeden seligen Tag, der an ihrer Seite mir hinschwand,
Jedes zärtliche Wort aus dem Munde der Falschen, und jeden
Blick, und jeden Seufzer, und jede Liebkosung zurücke.

                               Mycon:
Wahrlich, du dauerst mich, Freund! Doch sprich! Wie kannst du so lange
Eines eiteln Mädchens Verlust, das dich täuschte, beweinen?
Gibt es der Schönen nicht mehr? Vergiß die Schmerzen, den Kummer
Den dir die Eine gemacht, bei zwanzig Andern —

                              Alexis:

Nein Mycon! Nein, nie wird dies verwundete Herz sich in andere Fesseln
Schmiegen, mir nimmermehr ein anderes Mädchen gefallen.
O sie sind Alle falsch! Getrennt von ihnen und einsam
Soll mein Leben vergehn. Hier in den Klüften der Felsen
Will ich einsiedlerisch wohnen, hier, wo in dämmernden Grotten,
Wo in finsterem Tannenhain tiefsinnig die Schwermut
Wohnet, und ringsher Still' und totes Schweigen verbreitet.

                               Mycon:
Und das alles, warum? Weil dich ein Mädchen betrogen?
Schäme dich, Freund! Wie wird sie sich freuen! Wie wird sie voll Hochmut
Ihren Gespielen die Trauer, die Flucht des schönen Alexis
Prahlend erzählen, voll Stolz auf übermächtige Reize!
Und du gönntest ihr diesen Triumph? Ermanne dich, zeig' ihr,
Daß auch du sie vergessen kannst. Die bitterste Strafe
Wird dein Gleichmut ihr sein. Auf! Folge dem Rate der Freundschaft!
Mische dich wieder in unsere Reihn, in unsere Spiele;
Wecke mit Klagen nicht mehr den Widerhall; fröhliche Lieder,
Muntre Gesänge nur laß auf unseren Fluren ertönen.
Blick' um dich her, o Freund! Du sieh, daß Alles sich ändert!
Diese Bäume vergrünen, das Gras, die Blumen verwelken,
Aber sie sterben nicht, so wie du wähnst Nach stürmischen Tagen
Kommt der belebende Lenz, und Licht und Wärme verbreiten
Sich in der schlafenden starren Natur. Von welkender Wurzel,
Wo es zu sterben dir schien, im Hauch gelinderer Lüfte,
Hebt sich das Blümchen empor. Die Bäche welche der Winter
Fesselte, strömen aufs Neue mit lautem Geräusch durch die Täler.
Alles verjüngt sich und blüht, und von den Schrecken des Winters
Schwindet die letzte Spur auf lachenden Fluren und Triften.

                              Alexis:
Freund! Ein reizendes Bild! Allein was nützet das Wehen
Lauer Weste der Blume die längst die Sichel des Schnitters
Abgemäht hat? Kein Tau erquickt sie, kein Sonnenstrahl wecket
In der erstorbenen Brust den Funken des Lebens; sie hebet
Nimmer ihr Haupt empor!

                               Mycon:
Du willst nicht hoffen, Alexis?
Eifersüchtig bewahrt die trauernde Seele den Kummer,
Welchen sie liebt, sie schließet sich fest an ihn, und vermißt sich
Auch der allmächtigen Zeit, der Alles weichet, zu trotzen.
Aber sie, die verborgen und leis' in die Ritze des Felsens
Schwellende Keime streu't, mit still wohltätigen Händen
Zarte Fäden hervor aus dem Steine locket, mit Regen
Und mit Tau sie erzieht, bis schroffe Felsen mit weichem
Moose sich decken, die Zeit, wird die tiefen Wunden dir heilen,
Laß nur Stunden zum Tag, zum Mond die Tage sich sammeln,
Laß den Winter vertoben, der jetzo sich nahet, und wenn dann
Neu verjünget die Erd' am Frühlingsstrahle sich öffnet,
Wenn, was jetzo zu sterben scheint, ins Leben zurückkehrt:
Dann eröffnet der Freude dein Herz sich, und in die Seele
Kehrt die heilige Ruhe mit neuem Reize dir wieder.

                              Alexis:
Dank dir, gütiger Freund, dass du den nagenden Kummer,
Welcher mein Innres verzehrt, mit freundlicher Rede beruhigst!
Mild erquicket am Abend der Tau die durstenden Pflanzen
Milder tönet dein Trost in die Seele des trauernden Freundes.
Aber siehe schon neigt der Tag sich zu Ende. Die Nebel
Sinken dichter und tiefer herab, und es harret die Herde
Ungetränket des Hirten. Leb wobl! Wenn morgen die Sonne
Gegen den See sich senkt, besuche mich wieder am Felsen.

Die Zurückkunft

Tobend stürmte der Nord; es taumelten Flocken auf Flocken
Stöbernd vom Himmel herab, der wie aufgelöset in graue
Traurige Nebel hing, auf erstarrten weißen Gefilden.
Pfeifend, im hellen Gekling der Schellen, fuhren die Schlitten
Über den knarrenden Schnee, und der Sturm verwehte die Gleise.
Und zu der Winde Geheul, zu des Winters Schrecken gesellte
Jetzt sich die Nacht, die schwer aus dunkeln Lüften herabsank.
Ihr Cimmerisch Gewand durchstrahlt kein freundliches Glänzen,
Und kein Schimmer des nie genetzten Siebengestirnes
Leitet den Wanderer heut, und zeigt ihm tröstend die Heimat.

Aber im einsamen Zimmer, erwärmt von dem Ofen des Weisen,
Welcher mit kühner Hand nach Willkür lenkte die Blitze,
Saß an verglimmender Glut, das Haupt auf die blendende Rechte
Traurig sinnend gestützt, des Gutsherrn schöne Gemahlin.
Lächelnd, der Mutter zu Füßen, im Morgenschimmer der Kindheit
Saß ein größerer Knabe, dem hoch die rosige Wange
Glühte vom eifrigen Spiel' und dem Wiederscheine des Feuers;
Und ein kleinerer lag der Mutter schlummernd im Schoße.
Jetzo neigt sie ihr blühend Gesicht zu dem schlafenden Säugling,
Lächelt mit feuchtem Blick, und spricht, verloren im Anschaun:
Du holdseliges Bild des besten Vaters! Wie ruhig
Schlummerst du nicht, und bläsest mit lautem Atem den Schlaf weg!
Lächelst im Traum, und bewegst die halbgeschlossenen Äuglein,
Die mit Tränen kein Schmerz noch gefüllt, als wenn am Mittage
Später der Milchbrei erscheint, und Abends die Wärterin säumet,
Bald zur Ruh dich zu bringen, wenn ungebeten der Schlaf kommt!
Schlummre Kleiner, o schlummre sanft! Du kennest den Kummer
Nicht, der mein Herz erfüllt! Zweimal aus nächtlichen Schatten

Hob sich säumend der Tag, beschneite Fluren erhellend,
Hüllte nach kurzem Lauf sich zweimal wieder in Nacht ein,
Seit aus der Stadt zurück dein Vater zu kommen versprochen.
Ach er kommt nicht, und ängstlich klopfet das Herz mir im Busen!
Hält ein Zufall ihn dort? Umringen vielleicht ihn Gefahren?
Sollt' er im tiefen Schnee verirrt, auf einsamen Wegen
Nimmer den Rückweg finden, der Tollheit schnaubender Rosse
Hingegeben? vielleicht von Räubern — O schweig, du Gedanke!
Der du so oft, so fürchterlich schwarz aus dem Busen mir aufsteigst!
Kehre zurück, mein Gemahl! und du, der in heiligen Stunden
Unsichtbar uns umschwebt, o Schutzgeist ehlicher Liebe,
Häuslichen Glücks, und all der besseren Freuden des Menschen!
Schütze den teuern Gemahl, und gewähr' ihm sichere Heimkunft!
Also sprach sie, und trocknete still die strömenden Tränen.

Jetzt ergriff sie den Ring, von blitzendem Stahle gebogen,
Zog die Klingel, und schnell der Gebieterin Rufe gehorchend
Trat die Wärterin ein. Die Mutter mit schonenden Armen
Hob den Säugling empor, ihn nicht im Schlafe zu stören,
Reicht' ihn der Harrenden hin, und hieß, ins Körbchen ihn legen,
Welches mit grüner Nacht der taftene Bogen beschattet,
Jene ging; und die Frau erhob sich vom Englischen Sofa,
Trat ans Fenster, vom Frost behaucht mit Bäumen und Blumen,
Drehte den blanken Griff, und den mächtigen Flügel eröffnend,
Blickte sie sehnlich hinaus, still lauschend, ob sie von ferne
Nicht ein Geräusch vernähm' und den Schlag der hallenden Hufe.
Aber die Gegend schwieg. Kein Laut als des Sturmes Geheule
Tönt durch die Finsternis her, die traurige Stille belebend.
Seufzend wendet sie sich, und schließt tiefsinnig das Fenster.

Aber mit schnurrendem Laut enthub sich der Hammer der Wanduhr.
Gellend erklang das Metall von sieben Schlägen und klingelnd
Spielte das Glockenspiel den Vogelsänger von Mozart.
Da durchblitzt ihr trauerndes Herz ein Schimmer von Hoffnung!
Sieben Uhr erst! Wie lang sich die Zeit dem Harrenden ausdehnt!
Ach nun kehret vielleicht noch heut mein Lieber zurücke!
Sprachs; da niesete laut der spielende Knabe, sie lächelt:
Soll ich dem Zeichen trau'n, dem freundlichen? Telemach nieset,
Wenn von des trauten Gemahls Heimkehr Penelope redet!
Aberglauben und Täuschung ists, und dennoch erfreut michs.
Ach, mein liebendes Herz ergreifet jegliche Hoffnung!
Also sprach sie, und trat zum schönen Mahagonie - Schranke,
Hellgeschliffen und reich mit schimmernden Bronze verzieret.

Hier, in niedliche Laden verteilt und verborgene Fächer,
Lag ihr Geschmeide, die goldenen Ketten, und Spangen und Ringe,
Sonn, und Mond von Demant, und schwere Ohrgehänge;
Köstliche Perlen, ihr liebster Putz, der weiße und bescheiden
Ohne prunkenden Glanz, wie sie selbst, durch inneren Wert galt;
Auch in Englisches Leder gehüllt ein Bündelchen Briefe
Ihres Gatten an sie, aus den stolzen Tagen, da seufzend
Er um ihr Hetz sich bewarb; Geschenk' im seligen Brautstand
Ihr verehret, der goldensten Zeit, die ein Mädchen erlebet;
Und sein gelungenes Bild, ihr teurer als alles Geschmeide.
Doch im geräumigsten Fache des Schranks, in ledernen Hüllen
Sorglich verwahret lag ein Schatz von Türkischen Pfeifen,
Von dem Major des Freiherrn Bruder bei Novi erbeutet,
Jede von köstlichem Stoff, und jede künstlich gebildet.
Als sie die schönste gewählt, mit dem Kopf vom bräunlichem Meerschaum,
Unten am silbernen Gitter geziert mit silbernen Kettchen,
Und das Rohr aus dem Stamm des Tamarisken - Gebüsches,
Nahm sie den duftenden Beutel, geblümt mit Seide, der Nadel
Meisterwerk, welchen sie selbst dem Gatten gestickt, und bedeutend
Auf dem schimmernden Atlasgrund der Nicotiana (Tabakkraut)
Rötliche Blüte verschränkt mit dem hellen Grüne der Blätter;
Schloß dann klappend den Schrank, und legt auf das Tischchen beim Ofen
Alles zum Schmauchen zurecht. Da, horch, erschallet auf einmal
Knallend der Peitsche Geklatsch; der Pferde Stampfen, und rasselnd
Über die donnernde Brück' in das Schloßtor rollet der Wagen.

Freudig erschrocken, mit glühender Wang' und offenen Armen
Fährt sie empor: Er ist's! er kommt! und fliegt aus dem Zimmer.
Jubelnd folgt ihr das Kind, und in der Schwelle des Vorsaals
Sinkt sie mit freudigem Ruf dem lieben Gemahl in die Arme,
O willkommen! willkommen! Gottlob! ich habe dich wieder!
Sehnlich hab' ich geharrt und voll Angst seit gestern am Mittag!
Aber umschlingend sein holdes Gemahl erwiedert der Freiherr:
Zürnst du trautestes Weib? Wie gerne wär' ich gekommen!
Ist mir doch nirgend wohl, als wo ihr Lieben bei mir seid!
Und aus den glänzenden Zirkeln der Stadt von Spielen und Festen,
Selbst aus des Vaters Haus, dem teuren, gewohneten, sehnt' ich
Herzlich in deinen Arm und mein stilles Dorf mich zurücke.
Aber es hielt mein Geschäft, das verdrießliche, welches du kennest,
Bis zum Mittage noch gestern mich hin, und bei dämmerndem Lichte
Wollte zu reisen mir nicht mein zärtlicher Vater erlauben.
Heute trieb ich die Pferde mit Macht, nicht achtend des Schnees;
Denn mich spornte die Sehnsucht nach dir, und der ängstlichen Sorge
Bild, die dein treues Herz um den zögernden Gatten erfüllet.
Doch vor dem Tore der Stadt zerbrach das tückische Rad mir,
Und ich kehrte voll Unmut zurück zum staunenden Vater.

Tausend Grüße von ihm, an mein treffliches Weib und die Kleinen;
Aber wo sind sie? Hier bin ich, Papa! und Brüderchen schläft schon.
Sieh mich ein bisschen doch an, ich bin recht artig gewesen!
Rufet der Knab' und klettert empor auf Vater, und küsst ihn,
Und der Glückliche hält sein Weib und Kind in den Armen,
Schwelgend im reinsten Genuß, der sterblichen Menschen vergönnt ist.

Nun als die erste Lust des Wiedersehens gestillt war,
Mahnet die sorgliche Frau an des Vorsaals schneidende Kälte.
Armer! Dir brennt die Wange vom Nordwind, und an dem Pelze
Glänzt der gefrorene Hauch dir in Flocken Laß uns hineingehn!
Warm ists drinnen und heimlich im grünen Zimmer; dein Pfeifchen
Liegt auf dem Tische bereit, und sogleich erscheinet der Punschnapf.
Spricht's, und öffnend die Tür' in die milddurchwärmten Gemächer,
Ließ sie Gemahl und Kind voraus gehn, eilete seitwärts
Durch die Tapetentür ins nahe Zimmer der Jungfer,
Rief sie vom Arbeittisch, und sprach die geflügelten Worte:
Eile geschwind in die Küche hinab! Der Herr ist gekommen!
Hol' uns siedendes Wasser zum Punsch; dann, liebe Sophie!
Geh' in das Speisegewölb, hier sind die Schlüssel, und bringe
Feinen russischen Tee, und Zucker und Rum und Zitronen
Samt dem japanischen Topf, und der kleinen silbernen Kelle.

Und jetzt kam sie zurück, und suchte den Gatten, und fand ihn
Über das Körbchen gebeugt des schlummernden Säuglinges stehen.
Und es weitet ihr Herz, voll stolz aufwallender Liebe,
An der edeln Gestalt des hochgebildeten Mannes
Sich, an dem feinen Sinn, dem milden Ernst in den Zügen,
Mehr noch in diesem Moment an der Vaterzärtlichkeit Ausdruck,
Welcher sein blühend Gesicht verschönerte, an dem Bewußtsein,
Wie so glücklich der Mann, der Treffliche, Hohe, sie mache.
Jetzo tritt sie zu ihm, und aus der süßen Betrachtung
Weckt ihn ihr freundlicher Ton. Er schauet empor, und es danket
Ihr sein strahlender Blick, sein Kuß, das blühende Leben
Und das frohe Gedeihn des selbstgenähreten Säuglings,
Dem sie, des Zwangs nicht achtend und mancher Verleugnungen, freudig,
Ehrend die heilige Pflicht, den schönen Busen gereichet.

Als sie nun beide zurück ins verlassene Zimmer gekommen,
Nahte Sophie mit dem Punschgerät' und der Kanne von Silber,
Schlank und Hetrurisch geformt, und gefüllt mit kochender Quelle,
Welche, brodelnd gestürzt auf das Blatt der Chinesischen Staude,
Lieblich das ganze Gemach durchduftete. Nahe beim Ofen
Stellet sie Alles zurecht auf den rundlichen Tisch und entfernt sich.
Und die Gebieterin teilt die Hesperische Frucht mit dem Messer,
Preßt auf Zucker den Saft in die Schale, schüttet des Tees
Goldene Fluten darauf, und aus langhalsiger Flasche,
Welche mit stärkerer Hand indes der Freiherr entsiegelt,
Gießt sie das flüssige Feuer des Rums in bräunlichen Wellen
Messend mit Vorsicht darein, und kostet prüfend die Mischung,
Öfters mit klugem Sinn abändernd Maß und Verhältnis.

Als sie untadelig nun den Punsch gefunden, da schenkt sie
Voll das Böhmische Glas, in zierliche Rauten geschliffen,
Strahlend im Farbenspiel, und bringt es nippend dem Gatten;
Selbst sich enthaltend vom Punsch, der dem saugenden Kinde Gefahr droht.
Und es rühmet den trefflichen Trank der kundige Freiherr,
Setzt zu dem lieblichen Weibe sich hin, und am lodernden Feuer,
Welches sie selber zur Lust erregeten, freuend des Glanzes
Sich, und des wechselnden Scheins, bei freundlichen Kosen und Scherzen
Eilten dem glücklichen Paar die geflügelten Stunden vorüber.

Der Herbstabend am Kahlenberge

                               Röschen:
Guten Abend, Lenore! — Lenore! Wahrlich, sie hört nicht!
Nun doch wendet sie sich! — Du warst jetzt tief in Gedanken!

                               Lenore:
Ich in Gedanken? Du irrst. Was willst du?

                               Röschen:
Kannst du noch fragen?
Hörst du denn nicht die Musik, und das frohe Getümmel im Dorfe
Holen will ich dich, Kind! was sitzest du sinnend am Ufer,
Heftest den starren Blick auf den Fluß, und hörest und siehst nicht?
Alles jubelt umher. Von jeglichen Hügel herunter
Lärmt ein fröhlicher Zug, und bringt auf Wägen, mit Bändern,
Flittern und Blumen geschmückt, den Most in schäumenden Kufen.
Jauchzend springen die Kinder voran; mit Scheffel und Hippe
Folgen, und lautem Gesang, die Winzerinnen und Winzer,
Freudig und froh der gesegneten Lese, welche so reichlich
Ihnen die Sorge des Sommers vergilt, und die Lasten der Arbeit.
Komm, du mußt in das Dorf; man sieht das im Jahre nur einmal.

                               Lenore:
Wohl, ich gehe mit dir. Doch sieh, schon sinket die Sonne
Tiefer und tiefer hinab, bald ist sie gänzlich verschwunden,
Laß uns noch weilen. Hier ist so groß und prächtig die Aussicht
Auf den erhabenen Strom, der in nassen Armen die Inseln
Hält, und die luftigen Au'n, und in breitem Zuge hinabwallt.

                               Röschen:
Wahrlich die Gegend ist schön!

                               Lenore:
So bleib. Die Tänze beginnen
Erst, wenn es dunkelt, und Tau aus feuchten Wiesen emporsteigt.
Schau nur betrachtend umher! Dort tief hinunter zur Rechten
Ganz in Nebel gehüllt, der Stadt hochragende Türme;
Hier das Rebengebirg; da drüben unendliche Flächen,
Wo, gleich Inseln im Fluß, umbüschte Dörfer zerstreut stehn!
Und die mancherlei Farben der Auen, welche der Frühling
Nimmer so wechselnd malt, und so bunt! Hier gelbes Gesträuche;
Da verwelkendes Braun; dort Purpurblätter des Mehldorns,
Und das bunte Gemisch, durchbebt von silbernen Espen!

                               Röschen:
Prächtig erhebet sich dort die Abtei, und spiegelt die Zinnen
Und die Kronen darauf im Strom. Wie stattlich des Stiftes
Fünffach getürmete Mauern auf unsere Hüttchen herabseh'n!
Recht als wäre der Fluß für sie nur geschaffen, als färbte
Ihnen der Herbst die Wälder so bunt, und kochte der Trauben
Würzigen Saft nur ihnen allein!

                               Lenore:
Da gleitet ein Schiffchen
Langsam hin, und zerteilt die weiß aufschäumenden Wellen.
Horch! wie der Schiffer singt, und das rauschende Ruder den Takt gibt!

                               Röschen:
O ich hätte wohl Lust im Schiffe zu fahren! Die gleiche
Sanfte Bewegung, der Ruder Geräusch, die weichenden Ufer,
Welche mit Hügel und Tal vor unseren Blichkn vorbeiziehn!
Dann ein spielender Wind, der die Spiegelfläche des Wassers
Kräuselt, wie Mücken den Teich an Sommerabenden kräuseln!
Köstlich müßte das sein! Nicht wahr Lenore?

                               Lenore:
Wie meinst du?

                               Röschen:
Mädchen! Was geht mit dir vor? Was spuckt dir im Köpfchen? Du hast ja
Nichts von allem gehört, was ich sagte?

                               Lenore:
Was dir nicht einfällt!

                               Röschen:
Lorchen! Mich täuschest du nicht. Ich sehe, dein Herz ist beweget.
Glänzend strahlet dein Aug, und ein feines Lächeln verrät dich,
Das um die Lippen dir schwebt. Du denkst besondere Dinge,
Etwas Liebes, was Süßes, vergangen oder noch künftig.
Gleich gestehe mir Alles!

                               Lenore:
So sei's denn; aber versprich mir,
Daß du nicht lachen willst.

                               Röschen:
Gewiß nicht. Rede nur, Lorchen!

                               Lenore:
Auch daß du Niemand erzählst, was jetzt mein Herz dir entdecket.

                               Röschen:
Niemand! ich bin so stumm wie das Grab.

                               Lenore:
Noch eine Bedingung! Ansehn darfst du mich nicht.
Da gucke vor dich auf den Fluß hin,
Sonst erröt' ich zu sehr.

                               Röschen:
Mein Gott! Ich sterbe vor Neugier,
Und vor Ungeduld schon. Sprich nur! Ich zähle die Wellen.

                               Lenore:
Kannst du des jungen Barons dich erinnern, welcher im Sommer
Eben ums Erntefest, die gnädige Herrschaft besuchte?

                               Röschen:
Ah, der so zierlich tanzte, so schön war, und so gefällig?
Freilich weis ich es noch. Wie wär' es anders auch möglich!
Also der junge Baron?

                               Lenore:
Nun sieh, so lang er im Schloß war,
War mir ganz anders als sonst! so wohl, und doch so beklommen!
Immer dacht ich an ihm, und wo mein Auge nur hinsah,
Rief mir irgend ein Ding sein Bild in die Seele zurücke.
Schlank, wie sein hoher Wuchs war die Tanne des Hügels, die Saaten
Waren so gelb wie sein Haar, und blau wie sein Auge die Tremsen.

                               Röschen:
Seht mir die Heuchlerin an! Wie tat sie immer so spröde,
Wenn wir Andern im Scherz mit dem schönen Herren sie neckten?
Dennoch war sie verliebt. Das will ich dir künftig gedenken.

                               Lenore:
Zürne nicht, Röschen, mit mir! Ich will auch redlich bekennen.
Abends am dritten Tag, bevor der Erntetanz anfing,
Schlendert' ich hinter das Dorf, und setzte mich hier an dem Hügel
Unter das Erlengebüsch, und sann, und dachte so Manches;
Auch, ob wohl der Baron beim Feste tanzen, mit wem er
Tanzen würde; besah mich im Schatten, und putzte mich besser.
Sieh! da rauschte das nahe Gebüsch, und der junge Baron stand
Plötzlich vor mir! Ich erschrak, ich wollte fliehen; er hielt mich,
Setzte sich hin, und zog an seine Seite mich nieder.
Zitternd saß ich bei ihm, und wagt' es kaum, so verstohlen
Hinter dem Hute hervor, nach dem gnädigen Herren zu schielen.
Doch es verscheuchte sein freundlicher Ton, sein gütig Betragen
Bald die törichte Furcht. Mir ward die Zunge gelöset,
Und wir plauderten viel und lang, von dem Feste des Abends,
Von dem Leben im Dorf, und den Freuden und Leiden des Landmanns;
Auch von Gutsein und Lieben —Ach, Röschen! ein süßes Geschwätze;
Bis die Dämmerung kam, und mit ihr die Stunde zum Tanze.

Lorchen! rief der Baron auf einmal: Siehst du das Schiffchen
Dort im Schilf, wo der Wind die braunen Büschel beweget?
Hättest du Lust und Mut: so führt' ich im Kahn dich hinunter.
Sprachs, und eilte voraus. Ich folgte; wir lösten den Nachen,
Sprangen hurtig hinein, und glitten über den Strom hin,
Welcher im rötlichen Schein des Abends prächtig dahin floß.
Schon erstarb in Westen die Glut; nur rosige Düfte
Schwebten am tiefen Blau des Himmels; sichtlicher funkelnd
Trat der strahlende Stern des Abends jetzt in die Höhe,
Und in den Büschen entglomm der grüne Funke des Lichtwurms.
Alles war still. Kein Laut, als das heis're Zirpen der Grillen,
Und des Ruders Geräusch im bewegten Wasser! Ach Röschen!
Ach das war dir ein Abend! so schön, so herrlich!

                               Röschen:
Was stockst du?
Rede nur weiter. Wie kamt ihr zum Tanz?

                               Lenore:
Du kannst das Erstaunen,
Als ich dem Schiffchen entsprang mit meinem Begleiter, der Mädchen
Leises Geflüster umher, und die hämischen Winke dir denken!
Nun begann die Musik. Es bat der Baron mich zum Tanze,
Mich vor Allen zuerst, und allein! Ich weidete kindisch
Mich an dem Ärger der Dirnen, dem Neid, der auf ihren Gesichtern
Ach, so deutlich sich wies! Doch Röschen! Der Tanz mit dem Herren!
So am Arme des schönsten, des Ersten in der Gesellschaft
Nach dem Schall der Musik dahin zu schweben! Nein, Röschen
Das beschreib ich dir nicht! Der Lust war nichts zu vergleichen!

                               Röschen:
Ha, nun begreif ich es wohl, warum das schwebende Schiffchen,
Das so im Abendglanz wie euer Nachen vorbeiglitt,
Süße Gedanken dir weckt', und heimliche Seufzer entlockte!

                               Lenore:
Spotte nur, Lose! Ich sage nichts mehr, und ich wüßte noch Manches.

                               Röschen:
Heißet das Spott wenn ich scherze? Sei nicht empfindlich! Erzähle!

                               Lenore:
Nun, wenn du redlich versprichst, nicht wieder zu lächeln, so will ich
Mehr noch tun; ich will ein neues Liedchen dir singen,
Das ich soeben ersann, als du zum Tanze mich riefest.
Aber lache mir nicht!i

                               Röschen:
O singe nur immer: ich will auch
Weinen, so du's verlangst, wenn ich dein Liedchen nur höre.

                               Lenore:
Schon hat mit buntgefärbtem Laube
Der Herbst den Grund bestreu't,
Das stärkem Lüften leicht zum Raube
Von Büschen niederschnei't.
Doch heiter, ohne Nebenhülle,
Sieht noch die welke Flur,
Und schön, wie in des Frühlings Fülle,
Stirbt lächelnd die Natur.

Jetzt, da schon über leere Felder
Der flieh'nde Sommer zieht,
Tönt aus der lichten Nacht der Wälder
Uns noch der Vögel Lied.
Noch rauscht geschäftig ohne Decke
Von Eis, der Bach durchs Tal;
Noch glänzen Wiese, Baum und Hecke
Im goldnen Abendstrahl.

Mit ihrem letzten Segen lächelt
Die Sonne noch uns zu
Und sinkt, von Lüften mild umfächelt.
Hinab zur frühern Ruh.
So wirft der treue Freund im Scheiden
Hoch einen heißen Blick,
Voll von der nahen Trennung Leiden
Auf seinen Freund zurück.

Ja! Sinke hinter diese Hügel!
Dein Strahl, o Sonn' , erblickt
Sie von des Zephyrs lauem Flügel
Einst schön und neu geschmückt.
Doch wer vermag mir wohl zu sagen,
Ob, wann der Winter flieht,
Auch mir nach langen trüben Tagen
Ein neuer Frühling blüht!

                               Röschen:
Richtig, du armes Kind! Wer weis denn, ob der Baron auch
Künftig zur Ernte kommt!

                               Lenore:
Mutwilliges Mädchen! du denkst doch
Überall Arges von mir: Doch komm! Schon schwimmet der Nebel
Bläulich auf jedem Dorf, und Tau befeuchtet die Pfade.
Auch hallt stärker bereits der Ton der Flöten und Geigen
Durch die stillere Luft. Komm, Röschen! Laß uns hineingehn!
Tanzen ist allemal gut, wenn auch der Baron nicht dabei ist.