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VI.
A bisserl was 2

 

Grean Dunnerstag
A Gebitt'
's kloan Bamerl
Waldmoaster
Bei der Muater
D' Adlerfeder
D' neuche Muater
Der Heiratshimmel
's Landmadl
D' Wettahütt'n
Der Andere
's Kreuzel
Der guate Tag
Der arme Teufel
Dö letzte Bitt'
Der Z'fried'ne
Der Gattern

 
Am sieb'nten Tag
's Betbüachl
A wen'g a Wittiber
Unser Land
Zun End'

 

Grean Dunnerstag

's hab'n d' Juden den Herrn Jesus g'roazt,
Und g'red't hab'n s' a spottschlecht,
Da hat er auf'n Dunnerstag
Am Ölberg g'jammert recht.

Was er ean tan hat, Wunder gnua,
A ganze Butt'n voll,
Es hat nix g'nutzt, grad weil er's kann,
So hab'n s' auf eam an' Groll.

Und wann ma siacht, ma hat füt d' Plag
Nur Undank um und um,
Dös wird auf d' Letzt, wann's gar dick kimmt,
Sogar an'n Herrgott z' dumm.

So geht's halt 'n Herrn Jesus a,
Verdrossen schaut er drein;
"Kann i denn gar koa Freud nöt hab'n,
Muaß denn dös richti sein?" —

Sei Vata drob'n,der siacht'n knian,
Erbarmt eam do valei,
"Wart," sagt er, "wart, a wen'g a Freud',
Dö sollst erleb'n, und glei." —

Her geht er, schafft's g'schwind üb'rall an,
Wo si a Staud'n nur rührt,
Daß s' glei, was s' kann, recht außatreibt
Und grean wird und schön blüaht.

Da habn's s' es gnädi mitanand,
Dö Bötzeln springan auf,
Wo erst nur kahle Asteln war'n,
San greane Blatt'ln drauf.

Auf alle Eck' und End' wird's grean,
Gar ninderscht hat was g'fehlt.
Der liabe Gott, der schaut si's an:
'Jatzt g'fallt mir selb'n mei Welt.'

Erst der Herr Jesus, wia er siacht
All's grean, bein Abageh'n,
Verliert sei ganze Traurigkeit:
"Na, dös is aber schön!

Mei Vater kann's; is d' Welt so öd,
Daß s' oans scho nimma mag,
Er bringt's scho ein, er macht halt g'schwind
An' schö'n — grean'n Dunnerstag."

A Gebitt'

Ja, sie hat'n gern, ihr'n Wastl,
Er is grad koa Schönheitsperl,
Is koa Kirchaliacht nöt; aber
Er is oans — a guater Kerl.

Und so laßt er s' nia nöt hinten,
Führt s' auf d' Kirta' aus, auf d' Musi,
Denn recht tanzen und fest umfliag'n,
Dös is ihr dö liabste G'spusi.

San heunt a bei'n Tanz; — eam dankt sie's,
Schaut'n an glückseli, z'frieden.
"Geht's dir guat, Seff?" — "I ja, Wastl,
Möcht' di nur um oan'n G'fall'n bitten:

Hab' mein rechten Fuaß grad ang'schaut,
Der is ganz bis hint' oan' Röten,
Wann wir wieder Landler tanzen,
Magst mi nöt auf'n linken treten?!"

's kloan Bamerl

Es rauscht am Mark' va lauter Bam,
Mit greane Asteln, g'radn Stamm'.
Dö größern nehmen d' schönern Leut,
Dö kloanern d' Leut, dö s' wohlfli g'freut.
Nur 's allerkloanste Bamerl, siah,
Da find't si gar ka Kauf dafür,
Hat eh' scho gnua, der Bauer, gelt;
"Na" denkt er si, " 's a nöt g'fehlt,
Und find't si gar ka Kafer mehr,
's is a recht, no so schenkt ma's her."
's is g'red't und g'scheg'n; der Bauer loant,
Da kimmt a Dirndl und dös woant.
"Was hast denn?" — "Christbam hab' i koan,
's is d' Muata krank, sunst hätt' i oan."
"So, — geh' halt her und nimm dir den."
"O mei, i dank' — is der halt schön."
Da lacht scho 's Dirndl, packt'n a glei
Und fort fliagt's g'schwind, wia Vogel frei.
Na kimmt's halt hoam: "Jatzt, Muata, los,
An Christbam hab' i, just nöt groß,
Na bleib' nur lieg'n in Bett fein drin,
I brauch di nöt. Auf's Fenster hin,
Da stell' i g'schwind a wen'g a Liacht,
Wenn 's Christkindl fliagt, daß glabast siacht,
Daß 's da an Christbam gibt ja wohl
Und — daß's a wen'g was drauf geb'n soll.
Rennt's aus 's kloan Dirndl, plaudert's aus,
Wo's nur wen find't, im ganzen Haus, —
Auf d' Letzt hat's sie's der Hausfrau g'sagt,
Daß d' Mutta so dö Huasten plagt
Und daß ihr wer an Bam hat g'schenkt,
Auf dem halt freili nu nix hängt.
Moant d' Hausfrau: "Obst d' halt brav bist recht?!"
"Glaub's scho, i schlimm sein, wa' nöt schlecht!
Is schon dö Huasten schlimm und gnua,
Braucht d' Muata nix mehr Schlimm's dazua."
" 's is guat, wann's d' brav bist, grat's dir, Kind,
Daß's Christkind do zu eng no find't —
Nur woaßt, muaßt iatzt in d' Kircha geh'n
Und beten muaßt halt a recht schön."
Mei Dirndl folgt und rennt, was 's kann,
Und singt halt unsern Herrgott an,
Daß er sei Christkind wahr und g'wiß
Zu ihna schickt, bald's finsta is.
Na finster wird's, der Seg'n is z' End,
Und hoam rennt's, wia Wiesel rennt,
Macht d' Tür auf — Jessas Mari — ja,
's Christkindl war richti da.
Das Glück — dö Menge Backerei,
A Dockerl, das is a dabei.
Und Schuah und Strümpf — a Kloadl gar,
Ja, 's Dirndl wird a ganzer Narr.
Was d' Muater tuat, ma siacht's nöt schier,
Für d' Aug'n halt's allweil 's Tüachel für,
Es beißt's was, sagt s', ob's wahr g'west is,
Na, glaub' ma's halt, wer woaß 's denn g'wiß.
Spat, spat auf d' Nacht kimmt 's Kind in's Bett,
Und schlafa kann's desweg'n no nöt.
Wia's schlafat wird, is nu nöt stad,
In Tram redt's, wia's neuch' Kloadl tat
Und dankt den Bauer für 'n Bam recht viel,
's Christkindl a und oft is 's still. —
's kloan Bamerl aber denkt si: 'Schau,
Betracht' ma iatzt dö G'schicht ganz g'nau,
Sö hab'n mi all'sand recht veracht't,
Auf d' Seit g'setzt und aus mir nix g'macht.
Und siah — so kloan i bin und schwach,
Dö Freud, dö i dem Kindl mach'!'
Drum dearf der Kloan' nöt ängstli wer'n,
Und moan'n — er kunnt für gar nix g'hör'n.
I hab's iatzt g'seg'n und i sag' das:
"Wann Gott will, gra't 'n Kloanst'n was."

Waldmoaster

Denkt si der Herrgott in 'n Himmel,
'Wart', iatzt is Mai, is nöt kalt,
Schön is mei Welt, in der Blüah all's,
I geh' a wengerl in 'n Wald.'

No und so is er bald drunten,
Mitten in' Wald geht er um,
D' Waldbleaml'n sag'n schön: "Küss' d' Hand, Herr,"
Und machen Buckerln frumm.

Lobt er s' recht, laßt si dö Nam' sag'n,
Bis er oans siacht ganz versteckt.
Eh nun kloanwunzi, nöt schön grad,
Aber a Freud is 's, wia's schmeckt.

"Wia hoaßt denn du?" — "O du mein Gott,
Bitt' di," sagt s', "mir hab'n s' koan'n geb'n.
I mit mein'n G'wachst mit mein'n niadern,
I kann a ohne Nam' leb'n."

"O," sagt der liabe Gott, "Bleaml,
Du machst di gar all's z'g'ring schier,
Schau'n d' andern reich aus vo drausten,
Du hast dein'n Reichtum in dir.

Und was a G'schöpf Guat's in eam hat,
Gilt bei mir mehr, als der Schein,
Hab'n s' dir koan'n Nam' geb'n, gib i dir 'n, —
Du sollst — der Waldmoaster sein."

Bei der Muater

Wann a 's Kind in der Wiag'n drin
Nu so woach liegt und ruaht,
Do schreit's, d' Muater soll's nehma,
Bei der Muater is 's guat. —

Und wann's gar is mit'n Umtrag'n,
Daß' 's auf'n Füaßen steh'n tuat,
Kimmt's do glei g'haxelt: "Weis' mi',"
Bei der Muater is 's guat.

Hört' si auf mit'n Weisen,
Nimmt a End' mit der Huat.
Und kimmt d' Schul' — taugt eam gar nöt,
Bei der Muater is 's guat.

Und kimmt d' Fremd'; is nu schlechter,
Da hoaßt's Kälten trag'n, Gluat
Und nix sag'n; da is 's grausli,
Bei der Muater is 's guat.

Ja, es leid't 'n draust nimmer,
Er nimmt Ranzen und Huat
Und da is er; woant, lacht z'gleich,
Bei der Muater is 's guat. —

Da is 's allweil am besten,
Denn schaut's, was eng's Leb'n tuat,
So lang's dö habt's, geht's nia g'fehlt,
Bei der Muater is 's guat. —

D' Adlerfeder

So a Federn von Adler
Hätt' er gern drob'n auf 'n Huat,
Denn da schaueten d' Leut' recht,
Und es standat eam guat.

Also krailt er auf d' Felsen,
Spannt sei G'wehr, halt't d' Aug'n wach,
Wia der Adler dort auffliagt,
Bums — so schiaßt er eam nach.

Laßt's scho drei Sunta krach'n
Allemal a paar Stund,
Und dös Mistviach, der Adler,
War gar nia nu so g'sund.

Erst am Sunta, am vierten,
War der Raubschütz erlös't,
D' schwarze Federn von Adler
Steckt am Hüatl drob'n fest.

Stolz wia Prinz ziagt er ein heunt,
Mit der Federn in d' Stadt,
Weil der Adler aus Mitleid'n
Oane fall'n lassen hat.

D' neuche Muata

's is d' Muater g'storb'n, d' kloan Kinda woanan,
Sö hör'n nöt auf a ganze Zeit;
Erbarma toan scho all'n dö Woaseln,
Na und trösten s' halt dö Leut.

"Secht's," sagt der oane, "müaßt's nöt flenna,
Der liabe Gott, der all's vasteht,
Hat d' Muater braucht im Himmel drob'n
Und hat ihr g'ruaft, daß s' auffi geht."

Dö Kinda moanan, es war richti,
Schau'n fleißi hin auf's Firmament,
Ob si denn d' Muater nindascht seg'n laßt,
Und ob ma s' dort nöt wo dakennt.

Vageht a Weil, da kimmt der Vater,
A mitter's Weibsbild, dö kimmt a.
"Dös wird iatzt enga neuche Muater,"
So sagt er; d' Kinder schau'n bocksta'r.

Hat's wahr g'macht, Hozat hat er g'halt'n,
Dö neuche Muater kimmt in's Haus,
Und d' Kinder g'spürn's, dö kann's sekir'n,
Kimmt aus'n Greina gar nöt draus.

Bei'n Tag, da derf si koan's nöt mucksen,
Na mein Gott, sunst wa's häufti g'feihlt.
Wia aber d' Nacht kimmt, wann's alloan san,
Da zaant der Hansl, d' Everl heult.

Und oanmal, wia halt d' neuche Muata
An ganzen Tag hat räsoniert,
Da nimmt auf d' Nacht der Hansl d' Everl,
Hat s' hoamli auf'n Freithof g'führt.

Wo 's Kreuz g'setzt is für d' alte Muater,
Da knian s' schö hin, wia's a si g'hört,
Und beten alle zwoa langmächti,
Daß 's ja g'wiß unser Herrgott hört.

"Wann's d' unser Muater, dö du g'holt hast,
Valeicht nöt brauchast mehr bei dir,
Geh', schick s' uns z'ruck und wann's grad sein kann —
So nimm dir d' neuche glei dafür."

Der Heiratshimmel

Mit lauter schmeicheln, bitten, betteln
Hab'n s' ihr's erlaubt. — "So nimm dein'n Schatz."
Da tanzt s' und springt und 's Herz macht'n d' Musi,
Sie moant valei, den Himmel hat s'.

In den Glaub'n is 's all's Bäu'rin aufzog'n,
Glückseli ruaft s' nu zua der Moam:
"Vergiß nöt, wann's d' a bissel Zeit hast,
So suach mi in mein'n Himmel hoam."

A Jahrl braucht's, bis d' Moam dazua kimmt.
A s' d' wird's a mal, und sie is da.
Dazählt ihr d' Bäu'rin, wia's ihr geht, all's
G'halt' s' auf Mittag und d' Moam roast a.

"Was macht der Heiratshimmel," frag'n s' d' Leut'.
"Er b'steht schön," sagt s', "is nu nöt weg.
Ganz rein wohl is er nöt, ma siacht nur
Jatzt da und dort wo — blaue Fleck."

's Landmadl

's erstemal is s' eing'lad'n heunt
In der Stadt auf's Fei'ta'essen;
All's was guat und teuer is,
Kriagt s' in alle Form' und Größen.

No ihr schmeckt's; sie ißt, was kimmt, —
Macht a koane Sponponaden,
D' Hendelbüageln nimmt s' in d' Hand,
D' Fisch beißt s' z'samm bis auf dö Graten.

Backerei pampft s' eini; — Biru,
Große Traub'n mit süaße Bee'ln,
Und wia s' nix mehr bringen, fragt s':
"Sö, wann keman denn dö Knödeln?"

D' Wettahütt'n

Für's Wetta is dö Hütt'n g'macht
Aus Tannaholz und Fichten.
Wann's reg'nt und sturmt, wann's blitzt und kracht,
Da kannst di eini flüchten.

Am Berg steht' s' ob'n, z'höchst in der Höh',
In's Tal grüaßt's als a kecka,
"Kemmt's auffa, Leut, iatzt braucht's eng eh'
Vor'n Wetta nimma z' schrecka."

Von alle Seiten frank und frei
Schaut' s' hin auf d' Wolken trutzi:
"Gebt's eng koa Müah, i sag' eng's glei,
Geg'n mi seid's do nix nutzi."

A Plag war's scho bis s' firti war,
Hat Arbat kost't und Schwitzen,
Drum künan aber hundert Jahr
D' Leut ruawi drinnat sitzen.

Steig' aufi, schau d'r 's' ord'ntli an,
Der Weg hin is bald g'fund'n,
Und g'freut's di drobnat nimma, no —
Fall abi, bist bald unt'n.

Der Andere

Zwoa hätt'n gern dö Kathl mög'n,
Der Andres und der Muck,
Sie hat den Muckerl 's Jawort geb'n,
Der Andres muaß halt z'ruck.

Der hat seit dem zu nix a Freud,
Koan Schlaf, koa guate Stund,
Oans möcht' er nur, all's nieder hau'n,
Dös tat er, wann er's kunnt.

's wird Ernst; dö Kathl wird cupliert,
All's rennt der Kircha zua,
Der Andres a — vor d' Kirchatür
Stellt si der arme Bua.

Drin ruafen's unsern Herrgott an,
Daß 's halt der Kathl gra't.
Der Andres bitt't den Teufel draust,
Daß s' gar koa Glück nöt hat.

Sö kemman z'ruck, dö Kathl siacht
Den Andres, wia er loant
So z'raft und wild, so blaß dabei,
Sie schaut 'n an und — woant.

Da is 's, als gab's eam grad an Stich,
Es war eam nia nöt so,
Z'samm sinkt er: "Gelt, mei Kathl, gelt,
Load tua i dir halt do."

In's Kircherl schaut er, all's is draust,
Der Mesner nur is drin,
Da rennt er füri zun Altar
Und zitternd kniat er hin.

Der Herrgott schreibt si' s' alle ein,
Wia' s' hab'n für d' Kathl bet't,
Ganz z'oberst aber schreibt er hin —
Den Andres sei Gebet.

's Kreuzel

A golda's Kreuzel hängt in' Lad'n,
Dös is halt gar so schön,
Sagt d' Lois: "Dös Kreuzel g'fallat mir,
Dös stundat mir halt schön."

Je mehr s' vabei geht, desto mehr
Kriagt s' Freud' und Schneid' für'n G'schmuck
Und wann s' a scho vabei is g'west,
Sie geht gern wieder z'ruck.

Dös Kreuzel war ihr liabster Wunsch,
Ihr allerschönst's Bestreb'n.
"Ja," moant s', "hätt i dös Kreuz, i gab'
A Jahr her von mein'n Leb'n."

Und richti hat sie's kriagt amal,
Wöllt's ös leicht wissen, wia?
Sie hat koa Jahr nöt hergeb'n drum, —
Sie hat oans kriagt dafür.

Der guate Tag

So viel kluag san s' holt, dö Alten,
So viel spar'n toan s' alle zwoa',
Auf ean bisserl Geld da sitzen s',
Wia a Hendel auf an' Oa. —

's Glück hat s' mit an Terno hoamg'suacht
Und das ganze Dörfel schreit:
"Wann's eng heunt koan guaten Tag tait's,
Da seid's aber do nöt g'scheidt."

Raucht ean do a wen'g in d' Nasen,
"All's," sag'n s', "hat sei Ziel und Maß,
Wir san allweil sunst dahoam blieb'n,
Aber heunt — heunt toan wir was."

Und dös g'schiacht. — Bei'n Gmoanwirt drunten,
Is heunt Musi, Fresserei,
Dös benutzen s'. — So geg'n achte,
Gengan s' zwoamal dort vabei.

Der arme Teufel

Der Teufel schickt an G'sell'n auf d' Welt.
"Probier dei Glück und suach halt,
Schau, daß d' uns Seel'n für d' Höll daglengst,
Geht's guat nöt, woaßt, so fluach halt."

Der G'sell kimmt auffi, macht's z'erst fein,
Wird nacha all'weil gröber,
Es geht eam aba neamt am Leim,
Sei G'winn is schreckbar kleber.

Denn wohl sei Mail, dös war nöt schlecht,
Er kunnt si drauf verlass'n,
Nur siacht er, 's Red'n alloan tuat's nöt,
Er müaßt was springa lass'n.

Und wia er fort is in der Eil',
Glei nach'n Fruahstuckess'n,
Da is 's nur ganga "tummeln g'schwind", —
Do hat er's Geld vergess'n.

Na iatzt is 's g'scheg'n, lar muaß er z'ruck
In's Höllenfeuer wieder,
Zun Moaster schleicht er kloanlaut hin,
Schlagt d' Aug'n am Boden nieder.

"Was is 's," fragt der, — "was hast denn bracht?
Wo hast dö Seel'n, möcht's wissen!
Was? Nix hast kriagt? Du schlechter Lump!
Na wart nur, iatzt wirst z'rissen!"

Der G'sell, der zittert umadum
Von Fuaß bis zu dö Hörndln.
"I hätt' scho Seel'n kriagt, mehras als
Am Himmel drob'n sein Sterndln.

Nur 's Geld hat g'feihlt; und dös is g'wiß,
Und da gibt's gar koan Zweifel,
Wer 's Geld hat, ja, der kann drob'n all's,
Und nix — der arme Teufel."

Dö letzte Bitt'

'n Figlmann plagt allerhand
Von Kopf an bis zu 'n Füaßen,
Hat er was g'fehlt sei Leben lang,
Jatzt muaß er's dreimal büaßen.

Der Bader kimmt, er woaß eam nix,
D' Stadtdoktern und Professer,
Dö red'n eam wohl lateinisch zua,
Wird aber a nöt besser.

Da moant der Pfarrer: "Figlmann,
Jatzt schau, leicht kann's di rett'n,
Wann's d' hingangst auf an Gnadenort
Und tat'st dort fleißi bet'n."

Der Figlmann befolgt den Rat,
Geht richti kirifürten
Und bet't halt, was er bet'n kann,
D' Maria sollt' 'n a' b'hüaten.

Auf's erstemal geht 's Kopfleid'n weg
Und 's zweitemal dö Tippeln,
Beim drittenmal fliagt d' Gicht davon,
Er kann scho d' Händ' fest rippeln.

Jatzt moant dö heili Jungfrau do,
Jatzt wurd' er nimma kema.
Dankt hat er ihr, z' toan hat s' mehr nix,
Kunnt' eam koa Krankheit nehma.

Schau, schau, wen siacht s' auf oanmal durt,
'n Figlmann, den Schlankel
Er halt a d' Händ' zun Bitten z'samm,
Kniat frumm in Kirchabankel.

"Was willst denn no," sagt d' Heilige,
"Hast eh scho g'sunde Glieder
Und 's feihlt dir nix mehr. Sag' mir, was
Sekierst mi denn scho wieder"

"Ja," bet't er, "mir feihlt do nu was,
Und wann's d' di nöt z' stark kränkast,
Wa' d' letzte Bitt', daß d' mir halt no
's Geld für dö Doktern schenkast."

Der Z'fried'ne

Der Höflbauer, der hat Müahsal gnua,
Er greint nöt drum, er lacht dazua,
Er sagt, feihlt's eam glei da und da,
"Mei, i bi z'frieden, Jessas ja."

Sei Wei, dö keppelt, 's g'fallt nöt jed'n,
Der Höflbauer last's halt red'n.
Wirft's eam a Rein' nach, moant er g'wiß:
"Bi z'frieden, daß nix drin g'west is."

Sö stehl'n eam's Sacherl aus der Lad,
'n Höflbauern g'freut's nöt grad.
's is aber weg'n dem do nöt aus,
"Bi z'frieden" — summst er — "hab' ja 's Haus."

Sei Haus brinnt a, wohl hat's 'n g'schreckt,
Es hat si aber wieda g'legt.
"Ja, mei, so kimmt halt was, na eb'n,
Bi z'fried'n, schaut's, i hab' ja 's Leb'n."

Da wird er krank, rechtschaffa a,
Kriagt d' Husten und das Podagra,
Da Höflbauer klagt koa Stund',
"Bi z'fried'n, denn mei Mag'n is g'sund."

Zun Sterb'n kimmt's; 's kloane Glöckel läut't,
Er kann nix red'n, legt si auf d' Seit',
A kloana Seufzer — — oft is 's Rest —
Sei G'sicht sagt: "I — bi z'zfried'n g'west."

Der Gattern

Das Platzl bein Gattern
Is so viel schön g'leg'n,
Da kann oan'n, wann's finster is,
Neamt so leicht seg'n.

Do stengan ' s', der Lenzel
Und dö Lisel, sei Schatz,
Dö nahmen den Himmel nöt
Für den schön'n Platz.

D' Händ' hab'n' s' fest umschlunga,
Schau'n auffi in d' Stern
Und red'n nix und schau'n nur
Und hab'n si halt gern.

Auf oanmal da hört ma
An Fluach und an Schroa,
Der Gattern is brocha,
Da lieg'n s' alle zwoa.

D' Leut' rennan glei zuwa,
War dös a Getös!
Und seg'n dö Kramuri,
Wer glaubat denn dös?

Hoaßt's aufsteh'n, davon geh'n,
A z'wid're G'schicht', —
Sie woant und der Bua macht
Sei allerdummst's G'sicht.

All's muaß ma bedenka,
Dö Regel is alt. —
Steht's hin zu an Gattern,
Schaut's z'erst, ob er halt't.

Am sieb'nten Tag

Der liabe Gott ruft d' Engeln z'samm:
"Geht's heunt schön zeitli schlafen,
Morg'n schaut's mir zua; morg'n fang i an."
"Was tuast denn?" — "D' Welt erschaffen."

Und richti geht er's an mit Lust,
Recht hat er si beflissen;
Was alles wird! — Dö Engeln hab'n
Nur Aug'n und Mail aufg'riss'n.

Wia aber d' Eva kema is,
Liab, schön, halt all's; potztausend! —
San s' laut wor'n, und a Jubel war,
Wia Dunnerwetter brausend.

So war'n grad sechs Tag ang'wendt guat,
Am sieb'nten keman d' Engel,
Und bitten: "Liaber Gott, sei guat,
Erschaff' nu was a wengel." —

Der liabe Gott schaut s' freundli an:
"Gel' ja, es hat eng allen,
Wia's d' Eva gestern g'seg'n g'habt habt's,
Dös G'schöpf scho mehr als g'fallen.

Das erste Weib! — Wia's umgeht drunt
In' jungen Schönheitsschimmer,
Mei Moasterstück is's; i hör auf —
Was Schöner's kann i nimmer.

's Betbüachl

Allweil so oft s' a in d' Mess' geht,
G'wiß hat s' ihr Betbüachl mit,
Bet't draus für Vater und Muater,
Für dö ganz' Freundschaft hat s' bitt't.

Weil a für alle was drin steht,
Bis auf dö letzte Frau Moam,
Wia's der Herr Lehrer nöt z'sambracht,
Setzt er an'n Spruch auf dahoam.

Is a commod's, a guat's Büachl,
D' Nandl halt's hoch, hoch in Ehr'n,
Bis am Dreifaltikeitssunta,
Seit der Zeit hat sie's nöt gern.

Nimmt's nimmer mit a in d' Kirchen,
Denn iatzt hat s' oans nur in 'n Sinn,
Nur für ihr'n Franzl möcht s' beten,
Und — für an' Schatz steht nix drin. —

A wen'g a Wittiber

D' Stoanbäu'rin muaß wo in a Bad
Vier Wocha weg'n ihr'n Mag'n;
"Mei," sag'n dö Nachbarn, "wia wird dös
Ihr Mann, da Hiasl, trag'n."

Koan'n oanzig'n Tag war'n s' nu vonand,
Was wird denn dös so wer'n,
Kann iatzt der Hiasl wochenlang
Sei Wei nöt brumma hör'n.

Denn wißt's, er is a stiller Mann,
Duckt all'weil fürchterli,
Er hat nur d' Hosentrager an,
Und d' Hosen, — dö hat sie.

Es kimmt dö Stund', wo's roasen muaß;
Wia s' einsteigt und fahrt furt,
Da sagt der Hiasl: "Mir is grad,
Wia wann i Witwer wurd'."

Dö ersten Tag', dös war a Kreuz!
Da hat a lamatirt!
Ma hätt' frei g'moant scho iatzt und iatzt,
Ja! — daß er narrisch wird.

's is aber wieder besser wor'n. —
So nach der halben Zeit,
Da geht der Hiasl mit sein'n Schmerz
Do kloanweis unter d' Leut'.

Dö dritte Wocha traut er si
Zun Wirt gar auf an Plausch,
Ja, und am Sunta wird er keck,
Da kriagt er gar an'n Rausch.

Grad in dö allerletzten Tag',
Da packt's 'n wieder fest, —
Da is er wieder, grad wia eh',
So still und kloanlaut g'west.

Daß 's weg'n sein Wei is, das is g'wiß,
Nur woaß ma halt nöt b'stimmt,
Is 's, weil's scho so lang ausblieb'n is,
Is 's, weil's — scho so bald kimmt.

Unser Land

Wo is a Land, das wia das uns're,
Dem liaben Gott so g'raten hat,
Wo's all's gibt, was ma guat kann braucha,
Nöt z'viel, nöt z'wen'g, halt's recht grad.

Wo is glei alles so schön einteilt,
Bald Berg, bald Eb'n', da Feld, dort Wald.
Wo gibt's so g'schickte kloane Wasserln,
Und wo is, sagt's, a Doana bald?

Wo gibt's so liabe kloane Dörfeln,
Und Mark'fleck', Stadt'ln nachanand,
Ja, nöt nur Stadt'ln, große Stadtgmoan'n,
Und Wean? hat dös glei wo a Land?

Wo is a Volksstamm, wia der uns're,
Mit so an'n guaten, g'sunden Kern,
Wo aber kann a' 's Volk glei hinzoag'n
Auf so an'n Koaser, so an'n Herrn!

I laß ja all's leb'n, und tua neamt nix;
Mir hat ja a nu neamt was tan,
Wann s' aber frag'n: "Wer soll denn z'erst leb'n?"
Da sag' i: "Österreich voran!"

Zun End'

Es wechseln d' Sprücheln grad a so,
Wia bei dö Weiber d' Mod.
Oans woaß i, dös hat all'weil B'stand',
Dös Sprüchel hoaßt — B'fiat Gott.