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Quelle:
Inntaler Schnalzer
Schönherr Karl
Gedichte in Tiroler Mundart
Leipzig 1896
Verlag von H. Haessel
Es gibt es ein Wörterbuch hier
Grüaß Gott
Grüaß Gott, ös Saggera Leuteln,
Grüaß Gott in T'rolerland,
Söchts woll, iatz' war i doda,
In mein Lod'ngwand.
Übern Inn bin i scho herent'n,
Und über der groaß'n Brugg',
Sunst mochet i wieder Keahrtum
Und ganget z'rugg.
I trau mi nit recht füri,
Mit meini Werchtigschuach
Und mit mein groaß'n Rög'ndach
Aus roat'n Tuach.
I hatt halt in der Janggertasch'n
Zun Kost'n etli Küachl,
Und in mein blob'n Schneuztuach d'rin
Für Enk a Büachl.
Bitt schian, nit z'hoaglig sein
Und tüats die Küachl öss'n,
Bitt ja ganz g'wiß nit hoagl sein.
Und's Büachl lös'n.
Bei üns derhoam schnalzt's
Bei uns in Tirol isch es Modi,
Do weard gearn g'schnaggelt und g'schnalzt,
Bei'n Ranggeln, bei'n Tonz'n, bei'n Schiaß'n,
Und wenn d'Bäurin die Nudel guat schmalzt.
Mit'n Schnalz'n lockt d'r Oarhuhn die Henna,
('n Jag'r freili a dört und do,)
Und hockt a löbfrischer Bua bei an Diand'l,
Geits a gearn Schnalzerlen o.
Ös kennt's wohl die G'schicht' vun die Tiroler,
Bis viarz'g Johr sein's batscheti Leut' —
Dört tuats nar an saggr'sch'n Schnalzer,
Und do sein mer aff oamal kreuzg'scheid.
A Tiroler dear hat halt dös Guati,
Daß er überhaup' g'scheid amol weard —
I wart' iatz' a scho aff mein Schnalzer —
Oder hun i'n öpper gor überheart?
Bin a Tirolerbua
Laßts miar mein grob'n Lod'nrock
Und meini Nöglschuah,
I will a frischi Almluft,
Bin a Tirolerbua.
K'halts ös nu Enker noblig's G'wand,
I hatt' dermit mei Noat:
Für so an mogern Spotz'nfrack
Sein meini Axeln z'broat.
Und k'haltet's 's Angstroahr aff'n Kopf,
Es paßt Enk wunderguat —
I hun koa Angst, i hun a Schneid,
Miar tragts an grüanen Huat.
Und Enkri Häuser brauch i nit,
Miar war's drein z'eng und z'schmol,
Do hatt' mei Jodler gor nit Platz,
Dear braucht a ganzes Tol.
End Enkri Wöglan sein mer z'öb'n,
Und meini Berg Enk z'hoach,
Und Enkri Röd'n sein mer z'hahl,
End Enkri Madlan z'bloach.
Ja, miar verstiahn anander nia,
Sein himm'lweit vunand,
Ös paßts nit aff an Almspitz,
I nit in's öbni Land.
Laßts miar mein grob'n Lod'nrock
Und meini Nöglschuah,
I will a frischi Almluft,
Bin a Tirolerbua.
A g'spassig's Lob
Siegst Ander, heunt hat di der Gmoanvorsteahr g'lobt,
In Wiartshaus, voarn Stammtisch voll Leut;
Sünst hob'n sie alm glei g'schimpft über di,
Mi hat's wegen deiner heunt g'freut.
Moant der Ander: "dös tuat oan scho a amol wohl,
Vu den ewig'n G'schimpf weard man verzagt,
Und iatz', mit Verlab, wenn i frog'n toan tat,
Wos hat denn der Voarsteahr gor g'sagt?"
"Er hat so überhaps vu die Spitzbuab'n g'rödt,
Und do söt er halt a: Wißts ös Mannder,
Es geit aff der Welt scho no greaßere Lump'n,
As wia ünsern Picklbeilander."
A Liad vu die Glogg'n
's geit üb'rol in an iad'n Dorf
An Thurn voll alti Weiber,
Dö hob'n weite Roafröck un
Und kugelrunde Leiber.
Und plappern tians in ganz'n Tog,
Bald dö und bald die oani,
Bald ratschn's wieder alle z'samm',
Und 's Maul derhöbt halt koani.
Hat oans in löscht'n Schnaufer tun,
Ganz hoamlig in der Kummer,
Do wissens dö in Thurn scho
Und plauschens a glei ummer.
Und wenn amol der Bischof kimmt,
Und wenn er wieder geaht,
Sollst söchn, wias do gneadig hob'n
Und ihner Maulwerk geaht.
Megst moanen, untern Sunntigamt
Do kunnt'ns rüawig sein, —
Sie schnattern diar ins Evangel
Und in die Wandlung d'rein.
Und wenn a Dunderwetter kimmt,
Kriag'ns Angst voarn Himm'lvater,
Do schrein's — du hearst koan Dunder meahr,
Voar ihr'n laut'n G'schnatter.
In Thurn ischt a a Hummerschmied,
A G'söll, a recht a köcker,
Dear schlagt glei alle Viartlstund'
So ar Ratsch'n aff'n Schmöcker.
Und wenn ihn recht der Zoarn packt,
Na'r nimmt er an greaßern Hummer,
Und haut'n der allergreaßt'n Ratsch
Zwölfmol ums Gösch'l ummer.
I moan, mit zwölf so Hummerschläg'
Do wurd's oans stad dervun —
Ka'm daß er fertig g'schlog'n hat,
Geahts G'schnatter wieder un.
An ünser's Hearn Sterbetog,
Do haltens wol die Bratsch'n —
Weils dört an Tog nix röd'n derf'n,
B'stöllns a Karfreitigratsch'n.
In Ganz'n g'nomm'
"Siegst Sepp, heunt bin i amol ext'ra kemmen,
I mecht di gearn über mein Buab'n vernehmen.
Wia füahrt er si au, ischt er brav oder nit?
Sog' mer's frisch außa, und luig mer nit!"
""Der Bua ischt in Ganz'n g'nomm' brav!""
"Jatzt' mecht i aber nocha decht wiss'n,
Hat er nit erst'n Schulmoaster Hoor ausgriss'n!"
""Ja, ja, mei, ischt halt a leichtlöb'ger Bua,
Und der Schualleahrer hat no Hoor übrig's gnua.""
"Und nocha, woaßt, muaß i di weiter frog'n,
Isch's wohr, hat er 'n Pfarrer die Fenster eing'schlog'n?"
""Ja, ja, es ischt wohr, aber du liaber Gott,
Die Gloser bet'n a um's täglichi Brot!""
"Man sagt, er hab' gor scho a Uhrkött'n g'stohl'n,
Isch denn dös wohr? — 's war zum Tuifl hol'n!"
""Ja, ja, es ischt wohr, und i laug'ns a nit,
Dei Bua, woaßt, der hat halt a löbhaft's Geblüat.""
"Wo steckt er denn glei, der Saggeraschwanz,
Den verstohlenen Ragger derschlog' i no ganz!"
""Jatz' hockt er weg'n 'n Kött'l im Kriminal,
Ober Bauer, dös sog' i der no amol,
In Ganz'n g'nomm', ischt dei Bua brav!""
's Waldmadl
I mog nit in der Stub'n bleib'n,
In Wald sein grüani Bam',
Und in Kaffee kennts selber reib'n,
I bleib Enk nit derhoam.
I will Enk woll aff d'Alm giahn,
Und hüat' Enk ob'n 's Viech —
Für's Hos'nflick'n dank' i schian,
I woaß scho meini Schlich'.
Ober Almspeik und Edl'weiß,
Sell will i gearn brock'n,
Und wenn i Strümpf und Schuach derreiß,
I strick' und flick' koan Sock'n.
I liab' an finster'n Wildschützbua,
An köck'n braunen Kamp'l,
Sei' fuxwild's Gschaug', dös sagt mer zua,
I mog koa Oasterlampl.
Wia die Leut' röd'n!
Wia decht die Leut' schlecht röd'n,
Dös is a wahri Schond'!
Wenn Zwoa drei lödigi Kinder hab'n,
Hoaßts üb'rol glei':
Dö hab'n a Gspusi mitanond.
Untreu'
Du hast mer a Supp'n kocht
Ent'n bein' Heard,
Hast 'n Jagersbua busselt —
I hun Enk scho k'heart.
Habt's so schian hoamlig tun,
Seid's gleim beinond g'hockt,
Hast an Endsbrock'n Untreu'
In d' Schüss'l einibrockt.
Jatz' ist mer so üb'l,
Es würgt mi und druckt,
I hun z'gleich mit der Supp'n
Den Brock'n verschluckt.
Ear ischt sov'l groaß und
Mit miar isch es aus,
I derschlind 'n nit oer
Und derräusper 'n nit aus.
D'rum sing i koa Liad meahr,
Und bin a so still,
Weil der Brock'n gor nimmer
Vun Hals außer will.
Wos schaugst mer den nacher,
Wenn i still und stad geah,
Dös derf Enk nit wundern,
I derschaus ninderscht meah.
W'rum kochst so a Supp'n,
W'rum tuast mer dös un,
W'rum hast sölli Brock'n
In d' Schüss'l einitun?
Fahlg'schoss'n
Heunt hat der K'rat in Beichtstuahl a a G'frött;
Rödt ear sein Beichtkind zua scho bald a Stund',
Daß 's eintret'n soll in Jungfernbund,
Und dös halt in oaner Tur: "Na nöt,
Dös paßt ja nit, und steaht mer gor nit zua!"
Do schreit in heilig'n Zoarn der geistli' Hear:
""Ah! Soweit ischt's? — Bist gor koa Jungfer meahr?""
" — Na, na, i bin jo 's Joslbau'rn Ochsenbua!"
Der Mon'
Der Mon' — o dös ischt diar
A durchtrieb'ner G'söll,
Der Kerl hockt in Himm'l
Und k'hearet in d' Höll'.
Wenn ander' Leut' schlaf'n,
Do dixelt er um,
Hats dick hinter die Oahrn,
Der ischt diar nit dumm.
Der woaß scho was guat ischt,
Der fensterlt brav zua,
Koa Madlkamm'r laßt diar
Der Spitzbua in Ruah.
Und miar sogt der Pfarrer,
I muaß in die Höll',
Wenn i z' Nachts a siamol
A Loaterl aufstöll.
Marsch oer vun Himm'l,
Du spottschlechter G'söll, —
Oder i wg'n mein Fensterl'n
K'heahr a nit in d' Höll'.
Aff'n Schiaßstond
Buab'n! heunt ischt Kaisergob',
Geahts schiaß'n, Seppl, Veitl,
I hol' mer g'schwind mein Scheib'nstutz'n
Und mein Kuglbeut'l.
Hölltuifl! netti Böstlen sein,
I moan, heunt weards mer g'rot'n:
Für Enk ischt's Silber a guat gmuag,
I hol' mer die Dukot'n.
Do Buab'n, schaugts in Michl un,
Macht der a weiti Grit'n,
Bein' Schiaß'n druckt er d' Aug'n zua
Und trifft die Zielerhütt'n.
Ob'r 's Birnkloaz'n Seppele
Dös höbt as wia a Schrauf'n,
Der Jörg höbt wia a Lamplschwoaf,
Dös kimmt vun Gigges sauf'n.
Der Florl hat in Datterich,
Dös woaß der Zieler Stöff'l;
Er macht ihm oa Kreuz noch'n andern
Mit sein' Suppenlöff'l.
Der Hias hat wied'r an Dreier g'macht,
Dös ischt der ärgsti Lauser,
Dear kimmt ja auß'n schwarz'n Moal
Sei Löbtig nimmer außer.
Der Lenznlipp schiaßt alle z'hoach,
Es hat mi nit betrog'n:
Drei Finger über'n Schwarz'n ischt
Ganz dick der Stab aug'flog'n.
Alloh! Jatz' geaht der Pöller los,
Dös ischt a Viarer g'wös'n,
Der Muach ischt a bein' Schiaß'n a Bursch,
Nit krod bei'n Knödlöss'n
Jatz' Buab'n laßts mi aff'n Stond,
Jatz' hoaßts guat außi gugg'n,
Und höb'n wia a Schrauf'nstock,
Und acht göb'n aff die Mugg'n.
Juhui! Der Pöller hat scho g'schnöllt!
Dear muaß tiaf innen stöck'n,
I moan, dös ischt a gleimer Schuß,
A Vierer wird nit klöck'n.
Der Zieler schmeißt sein Huat in d' Heach
Und macht an Purzigogl,
Dös ischt a Zentrum, meiner Seal',
Ear nimmt die Scheib'n vun Nog'l.
Do ischt die Scheib'n! do schaug's hear!
Dös muaß ma wirkli sog'n:
So an Schuß, den kunnt ma mit ar Krax'n
Nit schianer zuachitrog'n.
Jatz' Lisl bring' a Halbi Wein,
Kunnst a a Moß heargöb'n,
So a Zentrum macht an Öselsdurst:
"Die Schütz'n soll'n löb'n!"
Koan ödler Toal
's Putzwastls Bua ischt unter'n Schlit'n kemmen;
Der Voter hat oar Ölled g'rotzt und g'reart,
Und wartet iatz' voll Angst und Schröck;
Wos denn der Docter sog'n weard.
Der moant: "Dei Bua hat halt in Kopf a Loch!"
Drau' sagt der Wastl voll Freud': ""Hun i mi iatz' entsötzt,
Gott sei's gedankt, Gott sei's gedankt,
Ischt decht koan ödler Toal verlötzt?""
Basl's Rat
Du Diand'l, hearst, mörk der fein, wos i diar sog',
Und laß diar vu Niamet nix g'foll'n,
Und wenn di d' Leut' neck'n und unz'widern toan,
Muaßt's g'schwind mit der gleich'n Münz zohl'n.
Nocha bist in Respect und ma laßt di in Ruah,
Und g'wiß koa Mensch halt' die für Narr'n,
Ja Madele, tua deiner Basl frei folg'n,
Miar Alti hab'n d' Welt schon erfahr'n.
Und 's Diand'l blinzelt die Basl schelch un,
Und nöstelt am flachset'n Hoor:
"Mei, Basl, i hun scho a öppes probiart,
Ober dös vun Respecht ischt nit wohr.
Der Grünbau'rnfranzl dört unt'n bei'n Sea
Hat mer göster' a Bußl otrutzt,
I hun 's ihm wohl z'ruckzohlt mit gleicher Münz',
Ober 's hat mi koan Pfifferling g'nutzt.
Die Ruah dö ischt alleweil wianiger woarn,
Und d'r Respect — vu den will i nöt röd'n,
Wia öfter i ihm wieder z'ruckgezohlt hun,
Sov'l meahr hat mer ear wieder göb'n."
Ja nit glei z'hitzig!
Ja nit glei z'hitzig sein,
Und nit glei z'beas —
I wear 'n Strick nit derschneid'n,
Wenn i 'n Knopf au derleas.
Und die Leut' nia wöckwerf'n,
Glei statl unloah'n,
Wißts, dört und do braucht ma oft
Spater no oan.
Und spötteln a bißl glei,
Ober nit z' viel —
Schlog'n müaßts mit der Goasl,
Und nit mit 'n Stiel.
W'rum gor so laut schreien
Wög'n an iadwödern Flögl? —
Zun Fluig'n derschlog'n
Do brauch' i koan Schlögl.
Der verliabte Bett'lbua
's Diand'l, dös weard mi nit mög'n,
I wear ihr z'viel Bett'lbua sein,
I hun sölli zaggleti Hos'n,
In die Schuach koani Laschelen d'rein.
A bissele hatt' sie mi gearn,
A Fetzele blinzelts mi on,
Und war i nit gor a so zagglet —
I moan, selm hatt' i sie schon.
Sein tuats woll a Kreuz und a Ölled,
I bin halt voll G'frött und voll Noat,
Die Pfoat gugget überol außi,
Die Schüachlen sein a scho fuxroat.
Hatt' i für mei schlampeti Hos'n
A zwoa oder drei gleichi Flöck' —
Die greaßt'n Schränz tat i mer zuanah'n,
Und gang' zuer und froget sie köck.
Hatt' i um a Kreuzerl an Zwirn
Und hatt' i a Schachtele Wix —
O! da wollt i mi g'wand'n und bürst'n,
O mei! nocha fahlet si nix.
Aber so weards mi freili nix nutz'n,
I bin ihr z'viel Bett'lbua —
Geah Diand'l, geah sei nit so hoaggl',
Und druck' halt an Äugele zua.
Os habts es nit
A Senner steaht in d'r Apothegg'n
Und schaugt si üb'rol um,
Und brummelt: "Na, ös habts es nit,
Höll Tuifl, dös ischt dumm!"
""Wos wöllts denn"", fragt der Apothegg'r,
""Weards söch'n, daß mers hob'n,
Bei üns kriagts alles Möglichi,
Sogar derstoaß'ni Schwob'n!""
Der Senner schaugt si wieder um:
"I nehmets gearn mit,
Ob'r mei, es ischt halt umasünst,
Ös habts es amol nit!"
""Um Himm'lswill'n, miar hobn's nit?
Jatz' muaß i dechter lach'n!
Miar hob'n viel hundert Trüchlen voll
Mit allerhand'gi Sach'n!
Und erst in Magazin ischt Zuig,
Fünf Fuader wur kam klöck'n!
Sagts, wos ös wöllts, miar hob'ns g'wiß:""
"I mecht an Goaslstöck'n!"
's Blind'kuahg'spiel
Die Leni und i,
Wia mer Fratz'n sein g'wös'n,
Hab'n alm Blindkuah g'spielt,
Noch der Schual und noch'n Öss'n.
Jatz' sein mer längst groaß,
Sie spielt alm no mit miar,
Stellt si alleweil stockblind
Und laft nöb'n miar für.
Jatz' wars scho bald Zeit,
Daß d' dös Spiel'n verlearnst,
Geah laß die dertapp'n,
Miar ischt scho lang Earnst.
's Ärgsti
Der Heargott hat viel leid'n müaß'n,
Kreuz, Ölled, Noat und Müah,
Ober 's Ärgsti hat er nit probiart:
Verheireth' war er nia!
Du guater Himm'lvoter
Du guater Himm'lvoter,
Geah schaug, wenn i schian bitt',
Hast denn in ganz'n Himm'lreich
Für mi koa Platzl nit?
Od'r isch es richtig g'steaßlt voll?
Geah, frog' a bißl un,
Vielleicht geaht decht a Heiliger
Amol in Pensiun.
Wia soll denn i herunt'n löb'n,
Aff deara beas'n Welt,
Wenn mi koan oanzigs Diand'l mog,
Und uhn' an Kreuzer Geld.
Geah sog' in Deine Engelen,
Sie mecht'n a bißl ruck'n,
Sie söll'n halt ihre Flügelen
A Fetzl z'sammenduck'n.
Sog's nu, wia schlecht 's mer doda geaht,
Und wia mi d' Leut verlach'n,
Wearst söch'n, die Engel sein schön brav,
Sie wearn a Platzl mach'n.
I druckat mi ja gearn z'samm',
Ins allerklansti Ögg,
I machet mi ganz g'wiß recht kloan,
Stand Niamed'n in Wög.
Der Peatrus brauchet wög'n miar
Nit 's groaßi Toar an z'toan,
I wur' scho wo a Luck'n find'n,
Oder sünst an Schlupf an kloan.
Wollt' i vun Himm'l oerlach'n
Aff d' Leut' und aff die Welt,
Und aff dö falsch'n Diand'ln a,
Und aff dö Häuf'n Geld.
Du guater Himm'lvoter,
Geah schaug, wenn i schian bitt',
Hast in dein ganz'n Himm'lreich
Für mi koa Platzl nit?
Du warst mer a Jager
Du warst mer a Jager,
Z'wos hast die grüan' Flöck,
Vun Huat nimmst die Föder
Und die Büx'n lögst wöck.
Laß di ja nimmer söch'n,
Do drinnen in Wald,
Mach' di hoam hinter'n Of'n,
Hast aso alm z' kalt.
Du hast koa Kuraschi,
Lafft leichtli' darvun,
Laßt a Diarn gleim fürgiahn
Und rödst sie nit un.
Du hast a koa Pulver,
Und kennst koani Schlich,
Wear a Diand'l nit un derschleicht,
Dear trifft a koa Viech.
Der Geck
Mei nuiar Knecht, ischt dös a Geck,
Dear Kerl muaß mer wieder wöck.
Die Pfoat, dö wechselt er alli Woch'n,
Und göster' hat er noch Zigar'n g'roch'n.
A Zahndbürstl hat er a, dö Sau,
Do heart si d' Gmüatligkeit scho au'.
Heunt hun i'n amol richtig dertappt,
Hat nit gor der Spreizer a Schneuztüachl g'habt.
Dear verdörbet miar d' Leut' nochanond,
Wur bald Niamed meahr schneuz'n mit der Hand.
Dear Kerl muaß mer wieder wöck,
I leid' koan söllen Geck.
's Traurigsein
Miar ischt a nit alm ring,
Wenn i a Lustig's sing',
's stöckt oft hintern lustig'n Liad
A recht a schwar's Gmüat.
Ober 's Ölled und 's Traurigsein
Derf man nit außischrei'n,
Dös muaß man recht hoamlig trog'n,
Koan Mensch'n nix sog'n.
I siech nix als Müah und Plog',
Hear nix als Lamm'r und Klog',
W'rum soll denn i a no schrei'n —
Sell muaß woll nit sein.
Aus der Bergschual'
Der Leahrer fragt an Almerbua:
"Sepp sog', wiaviel ischt viermal drei?"
— Der Seppl halt si mäuslstad
Und denkt si: G'fragt ischt glei'!
"Jatz' stöll diar für: neun Semm'l hast,
Und drei gib i diar no derzua,
Wos hast denn nocha, Höll'ntepp?"
""Ja, nocha hun i — gnua!""
So a schwarzer Kaffee
So an schwarz'n Kaffee
Kriagst in 'n iadwödern Haus,
Und sölli schwarzbrauni Madeln
Dö sterb'n nit aus.
So a schwarzer Kaffee,
Dear kunn hantig sein a,
Und sölli schwarzbrauni Madeln
Kennen grantig wearn a.
So a schwarzer Kaffee
Macht oan alleweil hoaß,
Und sölli schwarzbrauni Madeln
Wol a, wia i woaß.
Ob'r a schwarzer Kaffe,
Ja, dear rögt oan oft au —
Hast a schwarzaugets Diand'l, Bua —
Selm paß au.
's Goldsuach'n
Der Wurzinger Sepp und der Pfannenstieljörg
Mecht'n nach Amerika ummer,
Sünst wisset'ns All's, k'rod 's Goldsuach'n alloan
Macht ihna a Fetzele Kummer.
Do frogn's 'n Stacklhubanderl um Rot:
"Geah Anderle, gib üns an Deuter,
Wia kimmt man denn ent'n aff d' leichtesti Weis'
Zun an Gold und an Silber und so weiter?"
""O mei, dös ischt woll a Kloanigket,
Zun an Gold kennts kindisch leicht kemmen,
Do braucht k'rod an iader a etleni Paar
Schofwolleni Sock'n mitz'nehmen.
Und wenns ös in Merika ausg'stieg'n seid's,
Tüats um 'n Sakramentobach frog'n,
Und wenns ös den Deuxl amol g'fund'n habts,
Nocha brauchts Enk gor nimmer viel z' plog'n.
Do lögts glei enkri Woll'nstrümpf un,
Und tüats d' Füaß frei in Bach einihöb'n,
Und rachts a Pfeif' voll Dreikünigtabagg,
Und 's Weiteri weard si scho göb'n.
Und 's Weiteri, wißts, dös ischt oanfach a so,
Ös bleibts halt 'n ganz'n Tog hock'n,
Und z'Nachts, wenns die Hax'n vun Bach außerziachts,
Hat an iader a Pfund Gold in die Sock'n.""