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Schnalzer 2
 

's nächstimol
Der Roblerhias
Die nuie Kirch'n
Die Stolzi
Früaher und iatz'
Allerseal'n
Wos der Herrgott vun Kreuz

 
's Liad vu der Treu'
Hiasls Moanung
Wenn i sollt' sterb'n
Die Bluatög'l hob'n nit biss'n
Muaterls Grobstoan
Der Duxerhans bei Leipzig


 
A rechter Tiroler
Die Plog'
A Unglück
Die Falschi

Z' thuir
Koa Stearn


 
Die folgsamen Leut'
Die löschti Frog'
A Sitzamt
Der löschti Trost
Der Eibischtee
Die Liab'


 

's nächstimol

Wos i achz', fragt mi 's Diandl,
Und w'rum i so tua,
I soll 's glei frisch außersog'n,
Röd't sie mer zua.

I bin ganz verdattert g'wöst,
Hun mi nit traut,
Do ischt sie so stadl woarn,
Hat so trüab g'schaugt.

"Jatz' wart' nu, das nächstimol
Sog i diar 's g'wiß!"
""O 's nächstimol,"" sagt sie,
""Wear woaß, wia 's do is!""

Und heunt isch es 's nächstimol,
I kimm dahear —
Jatz' leit sie in Kammerle,
Rüahrt si nit meahr.

Und umadum Blüamlen
Und Liachtlen dernöb'n,
Die Leut' siech i bet'n und
Weichbrunnen göb'n.

Jatz' kunn i woll plausch'n
Vu der Treu' und der Liab',
Ihr G'sicht'l ischt broch'n,
Die Äugelen trüab.


Jatz' nutzt mi koa Röd'n,
A wenn i mi trau,
Koa Liab' und koa Zacherle
Wöckt sie meahr au.

Sie ischt schon in Himm'l,
I kimm ihr bald nach,
I siach ja nit ein, wos i
Do alloan mach'.

Dört wear i's ihr sog'n,
Wia lieb sie mer is,
Ja 's nächstmol in Himm'l,
Dört sog' i's ihr g'wiß.

Der Roblerhias

Vun Kirchtholgrias
Der Roblerhias,
Ja, dear bin i,
Höllschlappera Saggeradi!

I hatt' woll Flax'n
An meini Hax'n,
Und meini Knia,
Ja dö verlass'n mi nia.

I hatt' woll Bratz'n,
Wia d' Bärntatz'n,
Und Finger d'run,
Do schaugts dö Hag'l un.


Bleibts rüawig hock'n,
Oder i schlog' Enk z' Brock'n,
Enk mit mein Aug'nluck.

I derf mi spreis'n,
Kunn raff'n und schmeiß'n,
Hoas Roblerhias
Und bin vu Kirchtholgrias.

 
Die nuie Kirch'n

"Ja, Jos", sagt der Pfarrer, "so geahlts halt, schau',
Jatz' hun i mi plagt mit'n Kirch'nbau.
Und Enk ischt umadum wieder nix recht,
Der Turm ischt z'nieder, der Hoachaltar z'schlecht,
Dös hun i iatz' für die Müah und die Plog',
Undank ist der Welt Loahn, so wia i halt sog'."
""Na, na"", sagt der Josl, ""dössell derfst nit moan',
Es gibt woll a Leut', dö die Kirch' lob'n toan,
Und dös weard bei üns scho ganz allgemoan g'sagt:
Jatz' hob'n mer a Kirch', dö koa Tuifl vertragt,
So an Saggeraments Turm und a höllisches Dach
Und die verdammt viel'n Heilig'n und's verteufelte G'mach,
Und der Hochaltar mit sein malefizsaubern G'mol
— Ja verfluachteri Kirch'n geits koani in Tol.""

Die Stolzi

Diarn, wos hast für a hoach's Getua —
Wos tuast denn so stolz und verschamt,
Hast 'n Kirchturn in Babylon 'n Knopf aug'sötzt —
Oder hast vun an Grof'n getramt?

Diarn, du schaugst ja koan Buab'n un —
Wos machst für a hoachmüatig's G'stöll,
Du hast ja koa bißl koa Nächst'nliab —
Diarn, du kimmst in die Höll'.

Bist denn aus gor so an hoach'n Nöst —
Bist denn aus gor an fein Holz,
Oder bist öpper sünst öppes Exterigs —
Diarn, hast du an Trumm Stolz!

Früaher und iatz'

In früaheri Johr' bin i fensterlen gangen
Zuar Greatl voll Freud' in der Nacht;
Miar hob'n so hoamlig vun Liab' und Treu' plauscht,
Um 'n Hals hats mi g'nummen und g'lacht.
Und iatz' — wenni hoamkimm um zwölfi oder oans,
Do packt's mi glei wüatig bein Krog'n,
So geahts mit der Zeit mit der wörmst'n Liab',
Wenns wöllts, kennts die Nachbersleut' frog'n.

Mei Greatl ischt früaher an Engele g'wös'n,
Und oamol, da nimmt's mi um d' Mitt'n,
Und hat si zun Andenken mit ar kloan Schar
Vu mein Kopf a braun's Löckl o'g'schnitt'n.

Und iatz' — iatz' reißts mer d' Hoor büschl'weis' aus,
Die Schar, scheint mer, hat sie verloarn,
So geahts mit der Zeit mit der wörmst'n Liab'.
Alle Tog' kriag' i a poor zu die Oahrn.
Und früaheri Johr' hat mei herziger Schatz
Ganz extra zun Pfeif'n unzünd'n
Miar feuchteni Spandeln und Reiserlen g'schnitzt,
So a guati Seal kunnst ninderscht find'n.
Ob'r iatz' — iatz' schnitzelts koa Spandl nit meahr,
Jatz' zünd's mer mit'n umkeahrt'n Bes'n,
So geahts mit der Zeit mit der wörmst'n Liab',
Hölldeuxl, wia dumm bin i g'wös'n.

Und wenn mer hat früaher der Kopf weah getun,
Wia hat mi die Greatl fein pflögt,
Die ganzi Nacht hats mer mit leineni Flöck'
Aff'n Kopf kalti Umschlög' au'g'lögt.
Und iatz' — nimmts bein Wasch'n a Bettziach'n hear,
Und schlagt mer's um die Oahrn und n' Schädl,
So geahts mit der Zeit mit der wörmst'n Liab',
Söchts Leut', a so macht mer's die Gretl.

Allerseal'n

Schwar silberni Ampeln und seideni Schleif'n,
Mit sündthuiri Prachtkränz' die Gräber zudöckt,
Aff goldeni Leuchter schiani Körz'n au'g'stöckt,
Und Wachter, daß d' Leut' ja nix steahln —
So fei'rns in der Stadt Allerseal'n.

Bei üns in die Berg' derhoam sein die Leut' z'arm,
Vun Gold und vun Silber, do wissens nit viel,
D'rum kemmens halt oans noch 'n andern ganz still
Mit an aufrichtig'n Zacherle z'wög'n;
Meahr können die Armen nit göb'n.

Wos der Herrgott vun Kreuz oerschreit

Bein Kristileid'ng'spiel do geits
Bloas earnsti, heiligi Sach'n,
Und decht hob'ns müaß'n amol z' Brixlegg
Bei all'n Earnst lach'n.

Der Kristus hängt ausg'spannt am Kreuz
Und leidet fürchterlich,
Voll Ondacht wart'n d' Leut' no aff
's Longinus Seit'nstich.

Scho steaht der Kriagsknecht untern Kreuz,
Voarn Kristus seine Füaß,
Jatz' tupft ear ihm aff d' Seit'n hin
Mit 'n öllenlangen Spiaß.

Hat ober
— wia dö langen Leut'
Schon alm All's un'schickt moch'n —
's Bluatblaterle akrat verfahlt
Und in's Lebend'gi g'stoch'n.

Do schreit der Kristus wüatig au
Vun Kreuz mit lauter Stimm':
"O Höll' und alle Tuifl einer,
Wart' wenn i oerkimm!"

's Liad vu der Treu'

Jatz' hear mit der Klampf'n,
Heunt bin i derbei,
A Liad mecht i singen
Vu der Liab und der Treu'.

Ja wart' nur mei Schatz'l,
Und Jager du a,
Hockts Enk darweil nieder.
I stimm' die Kithar.

Ja warts nu a bißl,
I fang' scho bald on,
Der
F ischt no z' nieder
Und der
A gibt koan Ton.

Jatz' greif' i an Dreier —
Dös stimmt aff koa Trumm,
Jatz' drah i halt no amol
Die Schrauf'n umadum.

Jatz' klingts ober z'sammen,
Es fahlt si nix meahr,
Der Dreiklang tuat sauber,
Jatz' geahts mer in's K'hear.

Gragg! springen zwoa Soat'n,
Voar i ung'fangen hun, —
Mei Schatz loahnt bein Jager,
Schaugt 'n kreuzverliabt un.

Hiasls Moanung

Der Hiasl ischt amol bein Marsch z'weit hint'n blieb'n,
Do hat 'n glei der Hauptmann an Arrest verschrieb'n.
Und wia der Hias as nächstimol sein Hauptmann siecht,
Do geht er uhni Gruaß für aus und macht a finsters G'sicht.
Der Hauptmann schreit: "W'rum grüaßt d' denn nit, du Rab'nvieh?"
""Herr Hauptmann i hunt gmoant, ös seids no beas aff mi.""

Wenn i sollt' sterb'n

Für'n Fall, daß i oamol sollt' sterb'n —
Koan Zacher derfts rearn um mi,
K'rod an exterig'n Lacher brauchts a nit,
Ös örbts nix — ös Höllsaggeradi!

Ja, i siechs scho bein Toadtenmol hock'n,
Die Vöttern und Baseln beinand.
I hear si scho wispern und fispern,
Die Weinglaseln höb'ns in der Hand.

Ja trinkts, laßt 's Enk schmöck'n, ös Gvattern,
Und streitets über d' Küah und die Kalb'n,
Und wear öpper 'n ganz greaßten Mistwag'n hat,
Und wear vun Enk d' saftigste Alm.

Kemmts gor aff mi z'hoangertn, röds nu —
Wenns a öppes Schlechts ischt, nur zua,
I hun mir bei Löbzeit nix draus g'macht,
Und i lach' a in Grob drein derzua.

I siechs scho, der Trunk macht Enk g'sprachig,
Ös naggelts mit die weinduslig'n Köpf,
Ös fangts hinter die Oahrn un z' kratz'n,
Und ribbelts an enkeri Kröpf.

I g'spür's, mechts mi unfangen lob'n,
Kam z' glab'n, wos der Wein All's vermog, —
Geaht's hoam, schlafts'n Dampf aus, ober lobt's nit,
Sunst trifft mi no' in Grob drein der Schlag.

Die Bluatög'l hob'n nit biss'n

Der alte Kreuzbergmartl
Do draußt von Biberwier,
Dear höbt'n Apothegg'r
A Hand voll Ög'l für.

"Do Apothegger, schmöck,
Dö Ög'l hob'n nit biss'n,
Sag' d' Wahrhet, hast denn du
Den Viechern d' Zähnd ausg'riss'n?"

""Jatz' Mart', di spörrns g'wiß
No weg'n der Dummheit ein,
I ziach koan Ög'l an Zahnd
Und sötz' ihm a koan ein!""

"Ah nit? — Nar sein mer fertig,
Hob'n mer ausg'rödt, du und i!"
Der Martl schmeißt die Ög'l
Aff 's Lad'ntischl hi:

"Do nimm diar deine Würm'
Und miar geist glei mei Geld!
Ös Teglputzer seids mer
A G'sindl aff der Welt!

Wenn i Ög'l kaf, do will i,
Daß 's Zähnd im Maul hob'n soll'n
Ober so a zahnluckt's G'lump,
Dös soll der Tuifl hol'n!"

""Ja Martl, sog' wo hast denn
Die Ög'l beiß'n loss'n?""
"Ganz hint'n, wenns di wundert,
Aff meiner Werchtighos'n!"

""Mit Röd'n do weard ma deutsch,
Siechst, Mart', iatz' glab' is schon,
Woaßt aff a'r Werchtighos'n
Beißt nia an Ög'l on!""

"Ja hatt' i dö graußlig'n Viecher, dö lötz'n,
Öpper gor soll'n no aff mei Feirtighos' sötz'n?"

Muaterls Grobstoan

Mei Muaterle hobn's mer begrob'n,
In der Eil' und in Winter in Schnea,
Ja verstorb'n, vernogelt, vergrob'n,
Dös vergiß i woll g'wiß nimmer meah.

A winzig kloans hölzernes Kreuzl
Hobn's hing'lögt 'n Muaterle z' Füaß'n,
Und in Löb'n hat sie so stoanschwari Kreuz
Dertrog'n und umziach'n müaß'n.

O hatt'ns mein Muaterl von alli
Dö Kreuz, dö 's g'habt hat in Löb'n,
An oanzigs affs Grabl in Freithof hingloahnt,
— Nocha hatt's woll an Grobstoan ogöb'n.

Der Duxerhans bei Leipzig

Wißts Leut', in meini jungen Johr'
Bin i der Örgsti g'wös'n
In Raff'n, Schmeis'n und Haglziach'n;
Dös kimmt vun Knödl öss'n.

Und wia i hun in Koaser k'heart,
Do sein mer aff Deutschland außer,
Und hob'n in Bonapartl g'haut,
Den gottverfluacht'n Lauser.

Kam daß mer dört bei Leipzig stiahn,
Do kemmen die Franzos'n,
Dö hob'n blobi Kapp'n au'
Und roati Pluderhos'n.

Enz Schnauzbart hob'n die Kerl g'habt,
Audraht wia d' Ratznschweafln,
Versoff'ne Nos'n und Warz'n drau',
Und um die Aug'n blobi Reafl'n.

Dö Löter sein diar g'fürchtlig g'wöst,
Kohlschwarzi, bartige Klach'l;
Sie sein der hiagern Bachseit' g'stand'n
Und mir stiahn entern Bach'l.

Do kriag'n der unseri Leut' an Schröck'
Und wearn der kloan verzagt,
Die General hob'n völlig g'reart
Und Sterbgebeter g'sagt.

Die Kommandant'n reit'n halt
Die Front durchau' und o,
Und galing fragt a Besserer:
"Ischt der Duxerhans nit do?"

""Ja sell woll"", rüaf i aftn glei,
Und stell mi in Positiun.
Drau' schreiens z'samm': Gott sei's gedankt,
Na'r fang' mer d' Schlacht frisch un.

Und wia's mi nocha losg'hötzt hob'n
Und eini aff'n Feind, —
Herrgott! hun i do umerg'rafft,
I woaß es no wia heunt.

I fliag' dö Löter pfleisg'schwind un,
Und pack' sie glei bein Krog'n,
Und Hos'nlupfer hun i g'macht,
Daß die Nos'n g'naggelt hob'n.

Und wia i s' gnuag hun beutelt g'habt,
Dö roat'n Pluderhos'n,
Isch 's ganze Feld voll Schnauzbart' g'wöst
Und voll versoff'ni Nos'n.

Ja, früher bin i Robler g'wös'n,
I denk' heunt oft no drun,
Wia i z'Leipzig in Bonapart
Die Schlacht o'g'wunnen hun.

A rechter Tiroler

A Tiroler, dear hängt an sein' Hoamat,
Dear hängt an sein Berg und sein Wald,
Ischt er no so weit wöck in der Fremd'n —
Z'rugg ziachts 'n in's Landl mit G'walt.

A Tiroler, dear laßt si nit biag'n,
Wia a weideni Ruat'n am Bach,
Föst steaht er bei Sturm und Wötter,
Ear machts in die Berg' derhoam nach.

A Tiroler, dear laßt si nix nehmen,
Dear woaß si scho z' wöhr'n um sei Soch,
Und schmöckt üns oans einer bein Land'l —
Miar zünd'n ihm scho außi bein Loch.

Und wear ünser Sproch' nit verstiahn kunn,
Dear hat mit üns z' röd'n koan Grund,
Miar nehmen wög'n so oan ja dechter
Ganz g'wiß koa französische Stund'.

Wear rechti Tirolerleut' kennt hat,
Dear woaß woll a bald, wia sie sein:
Nit duck'n, nit buck'n, nit kriach'n,
Aufrichtig in Herzkammerl d'rein.

A Tiroler, dear hängt an sein' Hoamat,
Dear hängt an sein Berg und sein Tol,
A Tiroler; dear hängt an sein Koaser —
Hellau' ünser Land'l Tirol!

Die Plog'

Die Rosl vun Grob'n
Dö muaß no mei wearn,
Dö laß i nit aus.
Kreuz Dunder und Stearn.

Und ent'n bein Zaun,
Do hun i's ihr klagt,
Daß mi die Liab zu ihr
Gor sov'l plagt.

Die Hand hats mer groacht
Und g'sagt: Liaber Bua,
Miar heirat'n z'sammen,
Und du hast a Ruah.

I hun mi ihr verschrieb'n
Mit Seal und mit Leib,
Jatz' plagt mi d' Liab nimmer,
Jatz' plagt mi mei Weib.

A Unglück

A Unglück ischt g'schöch'n!
Ja wo denn? Bei wem? —
Do auß'n in Wald
Bei der Kohlbrennerhütt'n
Do ischt oan a Radl
Gebroch'n bein — Schlit'n.

Die Falschi

Dei Göschl ischt so winzig kloan,
I kunns nit verstiahn,
Wia bei so an kloan Türl
Sölli Lug'n außergiahn.

Jatz' bist giahn so roat und weiß,
Vun Kopfbis zun Fuaß,
Und 's Herzl hast g'steaßlt
Voll Kohlbrennerruaß.

Wos schaugst so fromm ummer,
Mit dein' Kristkindlg'sicht —
Du rob'nfalsch's Tuifele,
Wart', wos diar g'schiecht!

Z' thuir

A Zucker — a Riß, und heraust ischt der Zahn!
Wos decht iatz' der Fortschritt und d' G'schicklichkeit kann.
Und die Bäurin fragt, wos sie schuldig war:
"Ein Gulden, Frau, ist Honorar!"

""A Guld'n? — Zu Enk geah i nimmer mear,
Ös seids mer z' thuir, mei liaber Hear!""
"Aber Frau! Ich hab' Sie bedient mit Geschick,
Es war ja vorüber im Augenblick!"

""Der olte Bader, a grundg'scheider Mann,
Hat miar amol g'riss'n an Aug'nzahn,
Und g'arbet hat er a Stund' a zwoa,
Aff d' Gass'n hat ma k'heart mei G'schroa!

Dear hat mi in der ganz'n Stub'n umzoch'n,
Mei Zahnd und sei' Zangen ischt ihm derbroch'n
Und g'rech'tn hat er — ös derratets nia,
Zwoa Zwoanz'ger für sei Öselsmüah.

Do hat man decht öppes g'habt derbei,
Und ös für dö hoamlige Tupferei
Mechts glei an Gulden oder meahr,
Ös seids wer z'thuir, mei liaber Hear!""

Koa Stearn

Du Muater woaßt, wia i a kloaner Bua bin g'wös'n,
Du hast mer aff der Hausbank schreib'n g'lernt und lös'n,
Und unter 'n Kerschbam sein mer g'hockt oft neb'nanond,
Und oerg'söch'n hob'n mer vu der Hütt'n weit ins Lond.
Und g'wartet hob'n mer mitanond in unser'n Angerl d'rein,
Bis d' Küah' und Kälber hoamzua klingelt klangelt sein.
Es sein die Stearn kemmen, Nacht isch's woarn in Tol,
Du Muater, woaßt wia d' nacher g'sagt hast allimol:
Jatz' Bua geah hear, i mach' der s' Kreuz und gib d'r'n Sög'n,
Die Stearn leucht'n schon, iatz' muaßt di niederlög'n.

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Die Joar sein gangen, pfeilg'schwind sein sie ummerg'flog'n,
Die Bank ischt g'fault, die Hütt'n hat der Wind vertrog'n,
'n Kerschbam hobn's umg'hackt schon voar viel viel Johr,
Und weißi Blüah ist g'flog'n kemmen aff mei Hoor.
Mi hat der Wind packt, hat mi in der Welt umblas'n,
An Hund hob'n d' Leut woll g'fuatert, mi hobn's hundern lass'n.
Bin ummerg'wandert uhni Glück, hun All's probiart,
Koan oanzigs Wögl hatt' mi zu an Nöstl g'füahrt,
Hun oft zun Himm'l g'schaut, ober nia an Stearn g'söch'n,
Und Händ' und Füaß und 's Gnack hatt' i mer können bröch'n,
Koan oanz'gi Mensch'nseal' hatt' si um meiner g'scheart,
Koa Hahnl hatt si g'rüahrt, koa Muckserle hattst k'heart.
Jatz' kimm i z'rugg, deraggert, zittrig und voll Noat,
Laßts miar die Muater hol'n und schickts mer um'n Toad.
Gel Muater, iatz' warst nimmer so wia dört'n sog'n,
Woaßt aff der Hausbank dört, wenn d' Stearn g'leuchtet hob'n,
Jatz' sog': Gea her, i mach' der's Kreuz und gib der 'n Sögn,
Diar leucht' koa Stearn Bua, du muaßt di niederlög'n!

Die folgsamen Leut'

Der K'rat hat in der Prödig' g'sagt:
"Mit'n Kreuzer muaßt's sparn unhöb'n!"
Drauf hab'n ihm d' Leut' bloas Hos'nknöpf'
In'n Kling'lbeut'l göb'n.

Die löschti Frog'

Der Schnagglerhias ischt vun Bam oerg'fall'n
Und liegt as wia toater in Gros,
Und die Leut' lamentiarn d'rum ummer,
Ja ischt er scho hin oder wos.

Die Trina vun Nachber, dö woaß scho an Rot:
A Glasl voll Wasser tüats 'n göb'n,
Weards söch'n, a Wasserle frischt 'n scho au,
Do ziacht er scho wieder zun Löb'n.

Und wia's ihm halt nacher a Wasser bracht hob'n,
Hat der Hias a kloans Schnauferle tun,
O Jögges, schreit d' Bäurin, iatz' stirbt er mer gor,
Um Gott'swill'n röd', liaber Mun.

Und angstigt di öppes, da laß mi's decht wiss'n,
A Deuter, schaug, ischt mer scho gnua,
's Testamenti hast woll a bei Zeit'n scho g'macht,
Gel, 'n Hof kriagt der ältesti Bua.

Und's Gerst'nfeld machst der Mariandl, der kloan,
Gel, Hiasl, geah schleun' di und deut',
Aff'n G'wiss'n wearst öpper woll a nix meahr hob'n,
Gel, die Sünd'n hast a schon bereut.

O Jössas, schreit's Schuasters Regina,
Jatz' hat er ak'rat wieder zuckt,
Ganz g'wiß liegt 'n a Trumm aff sein G'wiss'n,
Wos 'n iatzet voarn Sterb'n no druckt.

Habts g'söch'n, wia er deutet und blinzelt und zuckt,
Jatz' schnauft er — er mecht öppes sog'n,
Ös, Bäurin, geahts rödt's 'n in's G'wiss'n,
Dear muaß an schian' Sünd'npack hob'n.

Der Hias höbt un z' zappeln und streckt si nach längs,
Und richtig: Ear kimmt zun Verstand,
Die Bäurin knialt g'schwind voar ihm nieder
Und nimmt 'n recht kluag bei der Hand.

Schaug, Hias, geah bekenn', wos hast ung'stöllt,
I mach' ja in Schod'n wieder guat,
Und du derfst na'r derwög'n nit z' leid'n
In der Höll' in der damischen Gluat.

Hast öpper bein Nachber an Markstoan versötzt,
O mei, o mei! G'schöch'n isch's bald,
Oder hast bein Wirt sex Halbi trunk'n,
Und krod drei oder viare gezahlt?

Der Hias sagt: "Na, na, i mecht frog'n mit Verlab,
Wia hoch i denn oerkugeln müaßt,
Bis ös miar gstatt an Glasl voll Wasser
A Tröpfele Wein göb'n liaßt."

A Sitzamt

"Du Pfarrer, sog', wia thuir bist mit die Möss'n?"
""Sechz'g Kreuzer kriag i halt für's Lös'n!""
"Wos willst aft für a g'sungen's Amt?"
""Dös kost' zwoa Guld'n!"" — "O verdammt!
Und wos kost' denn aft dös oan',
Wo no zwoa G'söll'n helf'n toan?"
""A Sitzamt, moanst? — 4 Guld'n z'sammt'n Sög'n!""
"Do hast an Fünfer, kunnst di aft gor niederlög'n!"

Der löschti Trost

I bin halt ganz verlass'n,
D' Leut' weich'n aff der Gass'n,
Als war i a giftig's Viech.
Weil i oamol g'stohl'n hun,
Lafft All's voar miar dervun,
Derf mi nit blick'n lass'n.

Do hear i 'n Pfarrer sog'n:
Schaugts Leut', müaßts nia verzog'n,
Und wenn Enk All's verlaßt,
So geahts in's Gottshaus,
Dört schüttelts 's Herzload aus,
Und tüat's 's 'n Heargott klog'n.

I hun 's ihm klog'n wöll'n,
Und schleich' mi zuar Kapelln,
Glei sagt der Meßmer: Marsch!
Wos hast denn du do z'suach'n,
So a Lump soll g'scheider fluach'n,
Gel! möchst die Leuchter stehl'n!

Der Eibischtee

"Hear Docter", sagt a Bau'rnweib,
"Vun Bau'r an recht schian' Gruaß,
Der Tee dersticht'n 'n ganz'n Hals,
Ob er 'n no weiter nehmen muaß!"

""Geahts Bäu'rin rödts koan Stiefl z'samm!
An Eibischtee, sagts ös, dear sticht?
Ischt denn der Bau'r bocknarrisch woarn?
Wia habts ihm denn den Tee ung'richt?""

"Halt g'sot'n hun i'n in an Hof'n,
Na'r 's dröckige Wasser außig'schütt',
Und 's Dicke hun i 'n z' öss'n göb'n,
Ob'r ear vertrogt in Tee halt nit."

Die Liab'

Die Liab' gleicht an Oa
In an Vogelnest drein —
's weard bruatet und g'warmt,
Nix g'sungen, nix g'larmt,
Ganz still muaß es sein. —
Und aff oamol schliafts aus.

Und wenn 's aus'n Oa ischt,
Weard 's pflögt, wia si's k'heart —
Weard hin- und hear g'flog'n,
Wear'n Bröcklen zuatrog'n,
Daß es g'wiß nit verweahrt. —
Und aff oamol fliagt's aus.