Der Bärnhias bein Landsturm
Wia d' Leut' in Kriagsjohr 1809
Vun üb'rol hear mit'n Landsturm zoch'n sein,
Ischt a da Bärnhias durch's Tol ausgang'n,
Nix hat er, wia an Morg'nstearn, an lang'n.
Weil dö vun Landsturm decht a g'wöhnlig Büx'n trog'n,
D'rum schaug'n d' Leut', und oaner höbt un frog'n:
"Ja Hias, wos ischt denn dös, hast du koan Stutz'n?"
""Na!"" — "Dear Kolb'n weard di ober nit viel nutz'n!
Wart' nu, i schaug' der um a Büx, gel jo!"
""Na!"" — "Ja sog', w'rum willst denn krod den Schlögl do?"
""Dear, den i mit an Stutz'n niederschias,
Ischt oanfoch hin und zwozelt nix,"" so moant der Hias;
""Ob'r wear den Kolb'n kriagt, ischt nix z' beneid'n,
Dear muaß mer z'erst a Weil no Gfrißer schneid'n!""
's Zuchthaushiasele
I bin halt 's Zuchthaushiasele,
All's kennt mi, Jungs und Alts,
Und wenn's no lang so weiter geaht,
Na'r packt mi gor der Stolz.
Koa Wunder war's, man weard verwöhnt,
Mei Namen hat an Klang,
Bin gor schon in der Zeitung druckt,
A zwoa, drei Seit'n lang.
Um andri Leut', da kraht koa Huhn,
Dö laßt ma seitlings stiahn —
Miar laf'ns oft a Trumm weit nach
Und hoaß'n mi mittelt giahn.
Der Staat derhalt mi umasunst,
I hun a Protektiun,
Ear gibt mer Kost und a Quatiar,
Und lögt mer a G'wandl un.
Und nobli Hearn röd'n mit miar,
Und frog'n mi, wos i mach',
Und was i sog', muaß dumm nit sein —
Dö Hearn schreib'n All's nach.
Und oft amol mach' i a Roas,
Fahr' mit der Eisenbuhn,
Weil i in Sub'n und a in Stoan
A Landbesitzung hun.
Krod oans, dös stimmt mer nit recht z'samm',
I bin halt wianig frei —
Sell muaß die Hearn a oft gift'n
In ihnerer Kanzlei.
Ober gor All's kunn ma nit verlangen,
Dös war a bißl z' viel,
's gibt aff der ganz'n Welt koan Mensch,
Dear All's hat, wos er will.
Mei Bitt'
Söx Bröter,
Söx Troger,
Söx Schuach in der Eard',
Und a Kranzl grüani Dax'n
Aff's Grabl — habts k'heart?
Söx Körz'n,
Söx Liachter,
Und a Kreuzl von Holz —
Ober an aufrichtigs Zacherl
Dös machet' mi stolz.
Der Herrgott und der
Peater
Wia ünser Herrgott und der Peater
No aff Eard'n g'wandert sein,
Do hob'ns g'sparig löb'n müaß'n,
Und oft nit g'wüßt, wo aus und ein.
Und oamol sein sie boad' hundsmüader
Zun an Bau'rnhöfl kemmen,
Und hob'n in Schaffer gor schian bitt',
Ma mechts ins Togwerch nehmen.
Weils just k'rod Koarn g'schnitt'n hob'n,
Do sagt der Bauer: "No,
Wenns sunst halt gor koa Arbet kriagts,
So bleibts in Gottsnum' do.
Ob'r aufstiahn müaßts mer in der Früah
Um a halbe Viari g'schwind,
Sünst Mannder, weards koan Guat'n rach'n —
I nimm Enk glei bein Grind."
Drau füahrt er 's auer in die Kammer
Zun an dopp'lspannig'n Bött:
"Do lögts Enk boade neb'nond,
Vergößts mer 's Aufstiahn nöt."
Kam lieg'n sie, do schnarch'ns a — — —
Die Sunn scheint scho nit schlecht,
Und All's ischt au in ganz'n Haus,
Bis aff die nuien Knecht'.
Voll Zoarn kimmt der Bauer z'wög':
"I wear Enk zwoa scho wöck'n!
Zun Vormuas geits heut' Tachteln o,
Und aff Mittog in Stöck'n."
Und der Bauer in sein Öselszoarn
Langt eini unter d' Döck'n
Derwischt in Peater bei der Wand,
Und tuat ihm d' Oahrn ströck'n.
Nacher ischt der Laggl wieder gangen.
In Peater ischt dös z' dumm:
"I mecht' no schlaf'n, ober i moan,
Dear Geist geaht no amol um!
W'rum greift der Kerl denn überein,
Bis hint'n zu der Wand?
Der Herrgott war do auß'n g'lög'n,
Und nöchner bei der Hand."
Und unser Hear schlaft rüawig fort,
Ko G'schroa hat 'n auderwöckt,
Der Peater schiabt 'n geg'n die Wand
Und hat si auß'n niederg'löckt.
"Wenn iatz' der Lümm'l z'wög'n kimmt,
Langt er wieder überein,
Nacher weard 's amol der Herrgott g'spürn,
Wia grob dö Bau'rn sein."
Und richti kimmt der Bau'r derhear,
Und fluacht und wettert, schreit:
"Verwunsch'n und vermaledeit,
Sein dös stinkfauli Leut'!"
Der Peater hat scho hoamlig g'lacht:
"Jatz' Herrgott, nimm di z'samm',
Dear Loter ischt koa guater nit,
Do kriagst dei Portion."
Der Ruach geaht wieder hear zun Bött:
"I wear Enk zwoa scho kemmen!
In Hintern hun i früaher tschopft,
Jatz' wear i 'n Voadern nehmen."
Der Peater macht a stroadumm's G'sicht,
Zun Lach'n ischt 'n nimmer.
Der Bauer gibt ihm hinter d' Oahrn —
Recht öselslange Trümmer.
Jatz endli wacht der Herrgott au':
""Gel Peat'r, a grober Wiart!
Siechst, warst fein hint'n lieg'n blieb'n,
War diar nix meahr passiart."
Der Peat'r knurrt: "Und war i blieb'n,
Dös woaß i ganz ak'rat,
Daß der Bauer nacher a 's zwoatimol
In Hinter'n beutelt hatt'."
's Schreib'n verlearnt
Der Kirchbau'r soll bei G'richt sein Namen schreib'n;
Und weil er ölled bei der Föder ischt,
So sagt der Richter: "Nu, nu, plagts Enk nit,
Machts halt drei Kreuzlen hear, als guater Krist!"
Zwoa Kreuz hat 's Bäu'rl richti z'wög'n bracht,
Ober na'r ischt's aus g'wös'n mit der ganz'n Kunst,
Z'sammt, daß er 'n Föderstiel gor gleigger frißt
Und schwitzt wia Hund — es ischt halt All's umsunst.
"Hear Richter, söchts, i hun scho a Mallär,
Mit oan Schlog kimmt a Unglück oft in Wög;
Jatz' hun i aff oamal 's Schreib'n ganz verlearnt,
I bring' dös dritti Kreuz'l nimmer z'wög!"
's Muaterls Plog'
"O mei, o mei", hats Müaterle oft g'sagt,
" 'n liab'n Herrgott sei's vieltausendmol geklagt.
Wos hat man Plog' mit so an kloan Student,
Und Sorg' und Kummer nimmt halt nia a End'.
Ja wenns der Seppl bis zun Geistlig bracht —
I bet' derfür woll oft die halb'n Nacht' —
Da wüßt' i woll voar Freud' nit, wos i tat,
Mei Sepp a G'söllhear oder gor a K'rat!
Und vu den Augnblick wars aus mit Sorg und Plog,
Ojö! dös war woll a kurioser Tog.
Ja, uhni Sorg', sell war i nacher g'wiß,
Weil ear mit Leib und Seal' als Geistlig g'sichert is.
O mei, bis dört rinnt woll viel Wasser über'n Inn,
I glab' gor nit, daß i so lang bein Löb'n bin.
— — — — — —— — —— — —— — —— — —— — —
's rinnt 's Wasser unter der Innbrugg' Johr für Johr,
Und oamal steaht a junger Geistlig voarn Altor,
Und weiter unt'n, in der earst'n Bank,
Knialt ünser Müaterl, sagt 'n Herrgott Dank,
Ihr Seppl ischt ja iatz' a geistler Hear,
Jatz' gibts für 's Müaterle koan Kummer meahr.
Als Geistlig ischt er ja mit Leib und Seal' geborg'n,
"O Gott, i dank', i dank', iatz' bin i uhni Sorg'n."
Und 's Müaterl laßt vun groaß'n Roas'nkranz oa Grall'n
Noch der andern vu di mogern Finger fall'n.
Und voller Freud' schaugts dört und do zun Seppl hin,
"Koa Mensch glabt, wia i iatz' so glückli bin."
D' Möß' dauert lang und will koa End' nit nehmen,
Jatz' ischt er erst zun Evangöli kemmen.
Jatz' blattelt er in'n Mößbuch um so lang,
Die Muater schaugt — es weard ihr angst und bang.
"O Jögges, wia er suacht, mei Gott, i bitt' —
I moan, er findet die Gebeter nit.
Und iatz' — er singt so laut, dös schadt'n g'wiß,
Weil er vu kloan au brustschwach g'wös'n is.
Und bod'n nüachtern — 's kunnt 'n üb'l wearn" —
's Müaterle fangt still un z' rearn. —
Die Wandlung kimmt — die Leut' knialn alli nieder,
Und ünser Müaterl angstigt si scho wieder.
"Die Wandlung ischt just 's hoaglsti vun ganz'n Amt,
Und wenn er öppes falsch macht, weard der Sepp verdammt.
O liaber Herrgott, steah ihm dechter bei,
Daß er ja gwiß koan Fahler macht derbei.
Und wenn er sie halt decht vielleicht vergach'n tat,
Gel, sei so guat, verzeich 'ns halt.
Und druck' halt decht an Äug'l zua,
Er löst ja heunt' das erstimol, der Bua!" —
Wia d' Muater noch ar' Weil vun Buach au'schaugt,
— Do hat si ihr'n Aug'n gor nit traut:
Der Seppl ischt ja scho bein löscht'n Evangöl,
Dös ischt nit müglig, sei die G'schicht wias wöll',
Mei Gott, a Unglück ischt bald g'schöch'n,
Z'löscht hat der Seppl öppes übersöch'n.
Es ischt 'n Müaterle viel z' schleunig gangen,
Sie moant, der Sepp hat g'wiß a Sünd' begangen.
"Z' Fleiß woaß i woll, daß dös mei Sepp nit tuat,
Ober g'fahlt ischt bald — er siecht nit guat,
Gel, liaber Herrgott, hob' ihm's nit für üb'l,
I lös für ihn söx Seit'n morg'n in der Bibl."
Nach 'n Kirch'n humpelt 's Müaterle voll Plog'
In d' Sakristei und tuat an Sepp die Frog':
"Sepp, hast woll g'wiß koan Fahler g'macht?" —
Der Bua hat 's Muaterl bußt und g'lacht. —
Siechst Muaterl, d' Sorg' nimmt halt koa End',
Und wia sie g'habt hast mit 'n kloan Student,
So wearst 's a hob'n mit 'n geistlig'n Hearn,
Die Müaterl'n sein zu Plog' und Kummer aff der Eard'n.
Krod um a Hoar
Der Hiasl sagt zun Sepp:
"Verfluacht, megst do nit aubegeahrn,
Miar geaht halt gor All's schiaf,
Sünst hatt' i kunnt a Sänger wearn.
Und g'löbt hatt' i wia a Grof,
Und Geld hatt' i mer kunnt verdian,
Ober i hun halt a Pöch,
Und g'sungen hatt' i z'Sprugg und z' Wian.
Jatz' denk der den Verdruß,
Krod um a Hoor hats dösmal g'fahlt,
I war zun Singen g'schaff'n,
Die oanz'ge Stimm' verfolgt mi halt."
I bin koa Mensch
I bin koa Mensch, i bin a Viech,
Sell woaß i längst scho guat,
I siech ja, wia mit miar die Bas'
Umgeaht und röd't und tuat.
"Wos ischt denn, habts 'n g'fuatert?"
So hear i sie oft frog'n.
Drau sagt die alti Kuchldiarn:
"Ear weard sch g'fröss'n hob'n."
"Bs — bs — will söch'n, ob d' heargeahst",
Lockt oft die Basl a Stund,
Und oamal sein mer boadi kemmen,
I und der Kött'nhund.
Und voarnacht hat's zun Vötter g'sagt:
"Kreuzdunder und Stearn fix,
Ear ischt alm 's gleichi Boanerg'stöll,
Ear möstet si gor nix."
Do denk i mer: Hast Zeit, daß d' geahst,
Geah mach' di glei durcho,
Sünst, wenn du a bißl g'möstet bist,
Do stech'ns di no o.
Beruafswahl
Der Pfarrer, dear söchets gearn,
Kloasterfrau sollt' i wearn,
I hatt' an Beruaf derfüar,
Sagt er zu miar.
Jatz' Klaus, wos moanst du derzua
Wos i denn öpper tua,
's ischt halt a hoagli Sach',
Wia i's do mach'.
's Kloaster ist z' leicht für miar,
I nahm' mer's viel g'strenger füar,
Siechst Klaus, mi dunkets fein,
Klausnerin z' sein.
Mei Freithof
Jatz' ischt mei Liabsti toat,
Jatz' hun i All's verloarn,
Ischt aus mein frisch'n Herz
A stiller Freithof woarn.
Unter an iad'n Kreuzl liegt
A seliger Aug'nblick,
Unter an iad'n Grobstoan schlaft
A Stückl vun mein Glück.
Und mit mei'r ganz'n Liab
Kun i iatz' nix meahr toan,
Als grüani Kranzlen bind'n
Für meini Leich'nstoan.
Holzknecht-Busseln
Wia i bin a Madl g'wöst
Mit drei a zwoanzig Johr,
Do hun i no nia busselt g'habt,
's ischt traurig ober wohr.
Mein Gott, ma kimmt oft hart derzua,
Die Buab'n — dös sein Spreiser,
Und Vot'r und Muater göb'n Acht
Als wia di Haftlbeißer.
Probiarn muaßt es, denk' i miar,
I wear miar um oan' schaug'n,
Der Holzknecht Hiasl spitzt schon lang
Mit seini Katz'naug'n.
Er ruckt schon allweil nöchner hear
Fangt hinter'n Oahr un z' kratz'n,
Er tatschelt schon mei Wangen o,
Mit seini Bär'ntatz'n.
Und wia mer halt so umerröd'n,
Do weard der Hiasl warm,
Er zwickt mi schon voar lauter Liab'
Vertuifelt in mein' Arm.
"Hearst Madl, iatz gib a Bussl hear!"
— ""Ja i woaß nit, wia man tuat!""
— "Laß mi nu mach'n", sagt der Hias,
"Woascht, busseln kunn i guat!"
Dei' G'nack dös muaßt iatz hinteri höb'n,
Und 's Göschl röck weit vor!"
Drau' packt er mi bei Hals und Krag'n
Und fahrt mer in die Hoor.
"Du Hiasl sag i, nit so grob,
I kriag ja gor koan Ot'n!"
— ""Sell ischt miar gleich, du brauchst iatz koan,
Kriagst Busseln nach die Not'n!""
"Aber Hiasl, dös versprichst mer, gelt,
Sei halt nit gor so faul,
Tua öpper voarn Busseln decht
Dei — Pfeif'n aus 'n Maul!"
Jatz soll i vu die Busseln röd'n?
Dös lass' i liaber bleib'n!
Mit'n Schnauzbart ischt er umergfahrn,
Als wollt' er Bod'n reib'n!
Und heunt no hun i 's ganzi G'sicht
Voll roati, blobi Flöck,
Dö bring' i mit koa'r Soaf'n und
Koan Spiritus a wöck.
Und weil i schon in Röd'n bin,
Jatz sollts dös a no wiss'n,
Er hat mer untern Busseln gor
In d' Nas'n einibiss'n.
Drum Madeln, wenn i rat'n darf,
Do gib i halt den Rat:
Laßt's Enk nia von an Holzknecht buss'n,
Der nit an Maulkorb hat.
Guati Aussicht
D' Liab hat mer mei Diand'l iatz' kündet,
Ent'n bein Bam hintern Haus,
Pfüat di! I rear diar nit nocha,
Pfüat di! I mach' mer nix d'raus!
Weard scho no a nanderi göb'n,
Dö mi a kloans bißl mog,
Dö miar a bissele zualost,
Wenn i ihr hoamlig wos sog'!
Weard scho no a nanderi göb'n,
Dö d' Hand miar a bissele druckt,
Dö si zu an bißl an Bußl
A kloans bißl streckt oder buckt.
Geah i außi aff d' Gass'n, aff d' Wies'n,
Außi in d' Weit'n, ins Land —
O du mei himmlischer Vater,
Wos laf'n do Gitsch'n umanand!
In den Punkt
Der Wiartsfranz hat mi außig'schmiss'n,
Und geit mer no an Tritt —
Dös hatt' mer gor koa bißl g'macht,
— Empfindlig bin i nit.
Ob'r a Grobheit hat er a no g'sagt,
Dös hat mi gift dervun;
In den Punkt kenn' i gor koan G'spaß:
I nimm koa Grobheit an.
Der Seppl hat die Wohl
Der Stoanerseppl hat amol
An Avikat an Ös'l g'nennt,
Und dös hat ear ihm üb'l g'nommen
Und ischt 'n klog'n g'rennt.
Die Hearn bei G'richt sein damisch nobl,
Und lass'n in Sepp die Wohl:
Entwöd'r hock'n oder zohl'n,
Oder zwoanzig Stockstreach aff amol.
Ja mei, so denkt bei si der Sepp,
In Loch drin brauch' i nix zun Löb'n,
Spörrts mi nu ein, z' was soll i denn
Mei z'sammg'sport's Geld heargöb'n.
Sie pack'n ihn z'samm' und spörr'n en ein
Und sog'n: "Guat, ischt scho recht!" —
Der Hirt ischt grob, die Stub'n kalt,
Die Kost vertuifelt schlecht.
Noch 'n dritt'n Tog, do moant der Sepp:
"Kennts mi um 'n Bugg'l blos'n!
Do drein tat'ns oan akrat derfriarn,
Und a derhungern lass'n!
Do will i scho viel liaber no
Zwoanz'g Prügelen dertrog'n,
Krod gor so wüatig öpper weard
Der Stockknecht decht nit schlog'n!
Guat wearn mer d' Wichser a nit toan,
Ober i druck d' Aug'n zua,
Und isch es für, do bleibt mer's Geld,
Und i geah hoam in Ruah."
A recht! der Sepp hat ja die Wohl! —
Sie lög'n en aff die Bank wia a Schof,
Und richt'n en recht kommod, so wia 's
Der Brauch ischt bei dear Strof'.
Der Stockknecht kennt gor koa Maniar,
Und haut as wia nit g'scheid!
Der Seppl schreit: "I lieg' nit guat,
Laßts Enk a bißl Zeit!
Nit gor aso! Laßts Enk decht Weil,
Ös hauts mi zun an Kraut,
Verfluacht! mir tanzt's scho voar die Aug'n,
Auweh! dear Spitzbua haut!"
Noch'n acht'n Stroach, do weard's ihm z'dumm,
Do schreit der Sepp voll Gall'n:
"Höll' Tuifl! hearts, dös ischt koa G'spaß,
Do will i liaber zohl'n!"
A recht! Wenn oaner Geld heargeit,
Hat 's G'richt gor nix dergög'n,
Der Sepp hat zohlt und ischt derhoam
A Woch' nit aff 'n Rugg'n g'lög'n.
"Sepp!" sog'n d' Leut', "bist g'hockt, hast zohlt,
Und hast di lass'n schmiarn!"
"Ja, wenn ma d' Wohl hat", moant der Sepp,
"Nacher tuat man halt probiarn!"
A dummi Frog'
Der Franzl fragt's Nannele hinter der Stiag':
"Megst mer nit sog'n,
Wos muaß i iatz' toan, daß i a Bußl kriag'?"
""Nit so dumm frog'n!""
's ersti Wörtl
Miar sein beinander g'hockt,
's hat koans a Wörtl g'sagt,
Miar hab'n bei aller Liab' a bißl g'stritn g'habt.
Sie — koan oanzigi Silb'n,
I — koan oanzig'n Laut,
Es hat a niads von üns
Aff d' anderi Seit'n g'schaut.
G'würgt hat's mi woll und druckt,
Und ihr war's schwar und hart,
Miar hab'n allizwoa
Aff's ersti Wörtl g'wart'.
Sie — a trutzig's Madl,
' — a larchener Bua,
Jatz' sein mer g'schiedne Leut',
Und k'hearn üns nimmer zua.
I gab für sie mei Bluat,
I gabet ihr mei' Löb'n,
Ober's ersti guati Wörtl —
Dös kunn i ihr nit göb'n.
Sie — an hart'n Kopf,
I — oan, wia Pflasterstoan,
Soll Alls in Fetz'n giahn:
Mei Kopf k'heart miar alloan.
W'rum der Husknecht Michl
nit in Himm'l kemmen will
Dös derfts ös öpper ja nit glab'n,
Daß i mi um 'n Himm'l reiß,
Miar ischt nix d'rum um's Hausknecht sein
In himmlisch'n Paradeis.
Dös woaß i miar ja lang scho gmuag,
Wia 's ob'n in Himm'l ischt:
Do hoaßt's glei: Michl, grüaß di Gott,
Ischt guat, daß d' kemmen bischt.
Glei stöll'n d' Heilig'n Stiefl außer,
Aug'haufti Krax'n voll,
Und Hos'n und Jangger putz'n kunnt i,
Daß in Tuifl graus'n soll.
Do müaßt i bürst'n und Stiefl wix'n,
Die ganzi Ewigkeit,
I tua mi halt recht schian bedank'n
Für so a Himmelsfreud'.
Do bracht'ns in an Futterol
Gott Vaters Dreispitzhuat,
I soll 'n putz'n und glanzet mach'n —
I bitt' schian, seid's so guat!
Die Jungfern wurd'n a no kemmen
Mit ihnri weiß'n Kittl,
Do nahm i glei statt an Benzin
An dick'n Buach'nknitt'l!
Der Peatrus kemmet a no z'wög'
Mit löderni Gamasch'n,
Z'löscht müaßt i für d'kloan Engelen
No' d' Windeln außerwasch'n!
Und koa Minut'n war man frei,
Kam hast der 'n Schwitz o'grieb'n,
Na'r hoaßts scho wied'r: A Fuaßbad richt'n
Für 'n Patriarch aff Numro Sieb'n.
Die Blaseng'l und dös kloani G'fratz
Stand üb'rol umanand,
Und wenn d' oan aff die Zeach'n tröt'st,
War's Gschroa in ganz'n Land.
Und z' Nachts, wenn d gearn schlaf'n megst,
Fang'n d' Eng'l z' singen un,
Daß man ja g'wiß koan Aug'nblick
An Aug' zuamach'n kunn.
Na'r trampelt wieder a Bischof hear,
Muaß nach Gott Vater frog'n,
Den soll i mit d'r Latern zünd'n
Und sei Gepack nachtrog'n.
Und Trinkgeld kriagest a koan Knopf
Vu so an Heilig'nschein —
Dös müaßet für an Hausknecht ja
A Höllenlöb'n sein.
Um Viari in aller Herrgottsfrüah
Hoaßt's: Aufstiahn, Michl! G'schwind!
Die Sunn' häng' außi, 'n Mond ziach ein,
Und moch' a bißl an Wind!
Die Sunn- und Festig- Namittog
Kunnt i aff a'r Wolk'n hock'n,
Und für an alt'n Cherubim
Frei Haslnuß'n auklock'n.
Sell bin i liaber Hausknecht do
Bein gold'nen Löw'nwiart;
Kunn i dört und dö oan außischmeiß'n
Und beuteln unscheniart.
Dös gibt's in Himm'l ob'n nit,
Rafhand'l und so Sach'n,
Megst vor an iad'n Krax'ntroger
Frei Komplimenter mach'n.
Dös derfts ös öpper ja nit glab'n,
Daß i mi um 'n Himm'l reiß,
Miar ischt nix d'rum um's Hausknecht sein
In himmlisch'n Paradeis.
Der Ad'l
"Wos ischt denn dös, der Ad'l?"
Fragt der kloani Sepp sein Votern.
""Siechst, Bua, dös ischt so a erblig's Zuig,
Wia der Thyphus und die Blotern!""
's Zeisele
I bin a kloans Zeis'l,
Meini Weislen sein gmoan,
Mei Kröpfl war groaß gmuag,
Ober 's Schnabele z' kloan,
tschwi — tschwi!
Ös losts nit aff mi,
Ja sell g'spür i mer gnua,
Wear a Nachtigall heart,
Lost koan Zeisele zua.
tschwi — tschwi!
I kunnt scho a singen,
Daß es umadum hallt,
Weit wöck vu die Häuser,
Tiaf innen in Wald,
tschwi — tschwi!
Ob'r i hock' in a'r Steig'n,
Meini Flüg'l sein hin,
Und die Födern fall'n aus,
Weil i in Mausern d'rein bin,
tschwi — tschwi!
I fliaget weit außer,
Ober i find' halt koa Tür,
Und die Steig' geaht nit au,
Es sein Stangelen für,
tschwi — tschwi!
Und 's Trögl ischt laar,
Do heart 's Lustigsein au,
Wear weard denn do singen?
Do pfeif' i Enk drau!
tschwi — tschwi!
Unternehmend
A Bäuerle steaht voarn Lod'ntisch:
"Apothegg'r, an Löbertran! — Ischt er wohl frisch?"
""Dös moan i! — Miar hob'n ja dö Woch'n
Erst wied'r an Walfisch og'stoch'n!""
A Fuirl
Bei'n Diandel sein Fensterle
Siech i a Liacht,
Dös laßt miar koan Fried'n,
Wer woaß, wos do g'schiecht.
Wia bald isch es g'schöchn,
Wia glei' b'rennt a Haus,
I spring' halt ins Kammerl',
Lösch's Liachtl g'schwind aus.
Und bei'n ausg'löscht'n Liacht —
Ja wia kunn denn dös sein —
Ischt a Fuirl auskemmen
In' Kammerle drein.
Der Franz mit der Bildung
Seit er z' Sprugg bei die Jager
Ischt g'wös'n der Franz,
G'freut 'n halt nimmer
So a bäurischer Tanz.
Ear steaht in der Stub'n,
Und schüttelt sein Grind:
Wia dö Bau'rnleut' hupf'n,
Dös ischt ja a Sünd'!
Koan Funk'n koa Bildung,
Und springen wia d' Goas,
I wear ihnen an Stadtlertanz
Zoag'n, den G'schmoas.
Und wia d' Musi na'r auheart,
Do schreit er aff amol:
"Hoi, Mentscher, göbts Acht,
Jatz' ischt Damenwohl!"
's Pfarrerl vun G'wänd'
I woaß an arm's Pfarrerle,
Hoach ob'n aff 'n G'wänd'.
Hat gor koa nob'ls Röckl un,
Hat gor nit kluagi Händ'.
Sei Pfründ'n g'langt zu groaßer Noat
Zun Löb'n — dös ischt All's,
Ear tragt koa gold'ns Kreuzl und
Koa Kött'n um 'n Hals.
Ear tragt 'n Herrgott tiaf in Herz,
Nit voarn übern G'wand,
Und an a Kött'n z' hängen braucht er'n nit —
Sie bleib'n ja gern beinand'.
's versunk'ni G'schloß
Der Schnapsjörgl hat amol g'lös'n,
A G'schloß sei versunk'n in an Sea,
Und bein an schian Wötter, dö söch mans
Die Türmlen röck'n in d' Heah.
"Mir sein ja drei Häuser versunk'n
In der Gurg'l in an Branntweinsea,
Megst moanen, dö Saggra Hallunk'n,
Dö röcket'n a wos in d' Heah.
O mei! do kunn d' Sunna woll leucht'n,
Umasünst und vergöb'ns ischt All's:
Nit amol a oanziger Kamin
Schauget miar außer bein Hals."
Jatz' pfüat Enk Gott!
Jatz' pfüat Enk Gott,
Bleibt's g'sund!
Und wenn i denk',
I muaß vun Enk,
Dös ischt a schwari Stund'.
Jatz' pfüat Enk Gott,
Löbts wohl!
Und grüaßts mer halt
No Berg' und Wald,
Und 's ganzi Land Tirol.
Pfüat Gott, löbts wohl,
Mit'nand!
Gelts, wenn i bitt',
Vergößts mi nit
Und göbts mer no die Hand!
Jatz' pfüat Enk Gott,
's ischt Zeit!
Es pfeift ja schon
Die Eis'nbahn,
Pfüat Gott, Tirolerleut!
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