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Quelle:

Naturbilder aus dem Leben der Gebirgsbewohner
in den Grenzalpen zwischen Steyermark und dem Traunkreise.
Nach den dort üblichen Arien in Liedern und Declamatorien.

dargestellt von
Schosser Anton

Linz 1849
Aus der Buchdruckerei des Friedrich Eurich

I' woaß's, was á Liád ia, á Liádál á schen's,
Á steierisch's Gsáng'l, mein Oád ich erkenn's!
Á lustiger Jodler, á trauriger Klang. —
Má lacht sich und woant sich viel leichter beim G'sáng!


 

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I. Das Ennstal
Schossers älteste Lieder

 

Kaiser Lied
's Schwoagngeh'n
's Hoamweh
Mein Seufzer
Der letzt' Seufzer
Der Los'steiner in der Fremd
Die krágázát Alster
's Hoamtreibn
Dös z'wider G'sprách

Kaiser Lied
Geschrieben für das Liebhaber-Theater in Schärding

                           1.

Es is eng so lusti in Bergen herin,
Schön offá und freundlich, Ein Herz und Ein Sinn.
Wir haben Ein Gott nur, und lebn für Ein Herrn!
Wir habn halt, wir habn unsern Káiser so gern!
Wir habn halt, wir habn unsern Káiser so gern!

                           2.

O Herrgott im Himmel, erhör' unsre Bitt':
Erhalt unsern Káiser in Ruar und in Fried!
Allmächtiger Vater, o tu uns erhörn!
Wir habn halt, wir habn unsern Káiser so gern!
                                                        (rep.)

                           3.

Beschütz' á die Káisrin, die beste der Frau'n,
Sie betet, wie wir, á mit größtem Vertrau'n,
Sie betet und sagt á, mi zimmt, ich tu's hörn:
Ich hab halt, ich hab halt mein Káiser so gern!
                                                        (rep.)

                           4.

Unser Bluat, unser Haus, unser Vieh auf der Woad,
Das gebn wir mit Frend'n, es is uns nicht lood;
Wir legn ihm's zü Füaß, unsern Vatern und Herrn!
Wir habn halt, wir habn unsern Káiser so gern!
                                                        (rep.)

                           5.

Schütt', gütiger Himmel, dein Segen a aus
Auf die hohen Verwandten des káiserlign Haus,
Sie rufen á Alle zu dir, größten Herrn:
Wir habn halt, wir habn halt ön Káiser so gern!
                                                        (rep.)

's Schwoagngeh'n
Weyer an der Enns im Jahre 1827

                           1.

Wann der Schnee weggeht und der Schildhahn falzt,
Und der Brandvogel wispelt á,
Wann der Gámsbock obn auf der Mauer steht,
Nachher wirds auf'n Álmern rár.

                           2.

Dort im hohen Brand woaden d' Goaß und Kühr,
Und der Fuchs, der bellt im finstern Moaß,
Aft der Rehbock kimmt aus'n Dickát für,
Und ruft schön lusti seiner Goaß.

                           3.

Wie die Droßel schlagt und der Gucku schreit,
Und die Glockkuhr läut't dort auf der Höh',
Und die Amsel singt, es is á Freud!
Gschieht mir allemal so wohl und weh! —

                           4.

Von der Mauer dort fallt der Widerhall,
Wann die Miazl dudelt auf der Woad,
Und ich sing ihr Eins und juchz' á Mal,
Daß's in Bergen klingelt weit und broat.

                           5.

Dort beim Hütteneck bleib i aften stehn,
Und wart, bis die Miazl kimmt,
Setz mich nieder aft und tua ihr schen,
Wanns má Kás und Milch mit Butter bringt.

                           6.

O mein Miazl, du bist mein größte Freud',
Á geh, schau mich nicht so külbi an! —
Mir is kein Kogl z' hoch und kein Weg nicht z'weit,
Daß d'die Meine bist, das woast du schon!

                           7.

Wann má gessen habn, und is's Wetter schön,
Nachher plaudern wir á Weil noch d'rauf.
Á so gehts halt zua bei den Schwoagngehn,
Über d' Miázl steht mir gar nix auf!

's Hoamweh
Auch bekannt als Erzherzog-Johann-Jodler
Geschrieben zu Schärding 1830

                           1.

Wo ich geh und steh,
Tuát mir 's Herz so weh,
Um mein Steiermark, das glaubt's mir g'wiß;
Dort, wo 's Stutzerl knallt,
Und der Gámsbock fallt,
Wo mein guáter Herzog Johánn is!

                           2.

Wer die Gegend kennt,
Wo man 's Eisen z'rennt,
Wo die Enns dáher rauscht durch das Tal,
O, vor lauter Lust
Schlagt ám da die Brust,
Wie Alles lebt so lusti überall!

                           3.

O, ich sieh mich noch
Recht vergnügt und froh
In mein Gámsberg auf die Álmer gehn,
Mit án frischen Muát
In mein' Steirerhuát
Aft schön stolz in Kogl obn steh'n!

                           4.

's Ist á wahre Freud',
Glaubt's mir 's, liebe Leut',
Wann der Buá schön dudelt auf der Woad,
Wann der Hirsch umspringt
Und die Schwoág'rin singt,
Daß 's in Mäuern hällert weit und broat.

                           5.

Auf der Felsenwand,
In ein Steirerg'wand,
Wann i da mein', Herzog Johánn siág,
Ia á wahre Freud',
Glaubts mir 's, liebe Leut',
Und kein Wunder, wann ich 's Hoamweh griág!

Mein Seufzer
Schärding 1830

                             1.

Da steh i aufm Kogl, ums Herz is mir bang!
Mir is um mein Reserl die Zeit gar so lang!
Die Vögel tán singá, dá Guku, der schreit; —
Doch, ich bin verlassen, hab' nirgens á Freud';
Doch, ich bin verlassen, hab' nirgens á Freud'!

                             2.

So oft hintern Bergen d' Sonn aufgeht schön stát,
So oft ich den Himmel mit Stern sieh besáát;
Da tröpfeln mir d'Augen, ich bet zu dem Herrn:
Wann geht denn mein Sonn auf, wann leucht't denn mein Stern!
                                                              (rep.)

                             3.

Sonst hat mi Alls anglacht, es hat mich Alls gfreut,
Es war mir kein Berg z'hoch, kein Weg war mir z'weit;
Das Herz war so ruhig, und 's Gmüt war so rein! —
O, wár ich schön z' Haus bliebn, könnts noch á so sein!
                                                              (rep.)

                             4.

Dá Gámsberg und 's Schießen is nimmer mein Freud',
Es is ja mein Herz und mein Sinn in der Weit.
Wann d' Schwoagerin dudelt, mir g'fallts nimmermehr,
Weil ich oft vor Kummer kaum sieh und kaum hör.
                                                             (rep.)

                             5.

Sogar meine Federn sánd weg jetz vom Hut,
I' will Keiner gfalln mehr, bin Keiner mehr gut! —
Da steh ich aufm Kogl, schau hin dort mit Schmerz,
Und denk mir, für mich schlagt jetz nimmer kein Herz!
                                                              (rep)

Der letzt' Seufzer
zweiter Teil von "Mein Seufzer"
Ennstal 1842

                             1.

Die Zeitn leg'n um, wie á Tag vergeht's Jahr! —
Jetz' is's schon zwölf Sommer, wo mir á so war.
Zwoá Winter, drei Sommer, hat dauert die Pein,
Und stellt sich nach Jahrn jetz' noch ámal ein!
                                                             (rep.)

                             2.

In was bin denn ich für ein Zeichen geborn? —
Kaum glaub' ich, i find was, is's wieder verlorn!
Dort find ich á Dirndl nach Wunsch, und habs gern,
Dort gáng halt mein Sonn auf, dort leucht't halt mein Stern!
                                                              (rep.)

                             3.

War herzi und sauber, á Gmüát nicht zum glauben,
Und hat keine Vettern, die mir 's wieder raubn.
Sie sagt: Wir verlassen uns nicht in dem Lebn!
Ihr Herz hat fast laut gschlagn, und d' Hand hat's mir gebn!
                                                             (rep.)

                             4.

Jetz' is schon acht Sommer, die Zeit, o die eilt, —
Daß i nur auf sie schau, dámit ihr nix fáhlt; —
Acht Sommer, acht Winter, in Früáling werdns neun,
Da stellt sich mein Kummer auf's Neu wieder ein!
                                                              (rep.)

                             5.

Wann i engs nur sagn könnt, für wen ihr Herz brinnt,
Da sieht máns halt wieder: die Liáb, die is blind!
Sie eilt in ihr Unglück, es währt nimmer lang! —
Das schmerzt mich ám meisten, das macht mir so bang!
                                                              (rep.)

                             6.

Da steh ich im Tal hirzt, schau aufi auf d'Höh'! —
O güátiger Himmel, mein Herz tuát mir weh! —
O schick' mir die Ruá und nimm weger die Pein!! —
Wann wird denn mein Seufzer der letzt ámal sein?!
                                                              (rep.)

Der Los'steiner in der Fremd
Geschrieben im Kremstale 1840

                              1.

Wann i denk an mein Hoamát, da tuáts mir so weh,
Da kommts má halt vor mir, wie's gwest is vorn eh'.
Siegs im Geist oft vor meiner mein Losstein, dös liáb;
Da druckts mich beim Herzen, die Aug'n wern mir trüab! —
Ja, da druckts mich beim Herz'n, die Aug'n wer'n mir trüab!

                              2.

Dá weil má noch kloan is, bein Eltern kann sein,
Is má eh wie im Himmel, und Alls tut ám gfreun.
Muß máns aber verlassen, verlassen ihr Haus,
Da fangt der saur Wind an, die Freud'n sánd aus! Ja
                                                              (rep.)

                              3.
Nur z' Haus bei die Sein'n is die goldene Zeit,
Die eiserne kimmt, muß má außi in d' Weit.
Mein'n Vatern tröst' Gott, und mein Muatter, o weh,
Was gáb ich nicht d'rum, hätt ichs da in der Näh'!
                                                              (rep.)

                              4.

Gibt wohl á gut Leut draust, die 's aufrichti moan;
Aber doch moan sie 's z' Haus noch viel besser mit oam.
D'raust findt máns halt oft nur, weil d' Sonn noch schön scheint,
Kommt aber á Stürmerl, wern's weniger d' Freund!
                                                              (rep.)

                              5.

Und doch gibt’s so viel, die schön z' Haus können sein,
Ihre Leut nicht erkennen, sehn 's Gute nid ein! —
Die gnüáßn das Glück nicht, was ehrn is beschert,
Treten 's Gute mit Füaßn, sie sánds halt nid wert!
                                                              (rep.)

                              6.

Á sodá sinnir i, und roat i oft d'ran,
Han kein Freud und kein Load, greift mich einwendi an! —
Bist auf ewig verschwunden, o mein liebe Zeit? —
B'hüát dich Gott du mein Hoámat, bleibts g'sund, meine Leut!
                                                              (rep.)

Die krágázát Alster
An meine Freund', die guatn ausgnummá.

Losteiner Mundart Declamation
1843


                         1.

Dös Teil Leut' mögn toan, was halt immer,
So grats, und erroachern ihr Ziel.
I' aber, ich muß mich schon grimmá,
Wann i eppers anfangá will.
Es geht hint und vor schir,
Sein Löbtá nix z'samm mir.
I' kratz' oft in Kopf, und roat nach. —
Das geht mit hald nid ein,
Was muaß denn das Ding sein?
Es fáhlt wo, is's dort oder da.

                         2.

Mein Áhnl hat gsagt, in án Freidá,
Da mußt du böleib nix anhöbn! —
In dem Tag, da geht dir nix weidá,
Du magst dir Mühr, wie dá wöll, gebn. —
Hast aber ein Gang für,
So tua nur ebn das niá,
Geh niá in der zwölften Stund aus! —
Da magst nixi richt'n,
I' kenn schon die Gschichtn,
Tuast wia dá wöll, wird dir nix d'raus!

                        3.

Der alt Schwammerljodl hat dös Gfár:
Wann ám án alts Weib gegnt vorn eh,
Da g'rat nix, und wanns wie der wöll wár,
Es kimmt Alls in árschling dáhe.
Dá gángáts wohl gfeilt aus,
Da kámmet kein Mensch d'raus,
Da fáhlets weit mächti, au weh! —
Du magst wo dá wöll stehn,
So siagst án alts Weib gehn
In allerloa Gwándern dáhe.

                        4.

Die alt' Dowáglisl, die anbrennt,
Tuat hölder auf die Regl glauben:
Sobald ám á Has übern Weg rennt,
Den Tag tuat nix glöká und taubm!
Halt 's Maul, Dowágnasn,
Was springen oft d' Hasen
In allerloa Gstaltn vorbei,
Da müad in den Tag'n
Á Jeder verzag'n,
Da hätt' die ganz' Welt Keierei. —

                        5.

Bist wunerli, sagt aft mein Vödá,
Wannst dich an das Waschweri kehrst;
Den Tag aber griagst á grob's Wödá,
Wannst d' Alstern wo krágáz'n hörst! —
Seit dem merk i gnau auf,
Und halt hirz schon All's d'rauf;
Dem Tag geht mir All's nach der Quer,
Wann i vorm Fuadá
Dös langschwoafát Luadá,
Án Alster, wo krágáz'n hör.

                           6.
(Einlagstrophe für die Declamation. I.)

Beim Fruastuck, da nimm i' mirs oft für:
Heut arbátst schön aohábi drauf.
Da kimmt mir kein Arbát nid z' grob für,
I' halt mi kein Bißl nid auf.
Gehta aber nach vieri,
Da wir i schon schwieri,
Es geht mir schon 's Art z'lang nid her;
Da wern mir schon d' Händ z' schwár,
Und wanns wie dá wöll wár! —
"Es krágázt halt d' Alster schon mehr!"

                        7.
(Einlagstrophe II.)

Sitz i in án Suntá im Wirtshaus,
Da nimm i mir's allemal für:
Heut trinkst gehn schön ruábli dein'n Most aus,
So hebt nieám'd kein Streit an mit dir.
Ein' Halb' um die ander',
Schön fort nach ánander,
Bis i nimmer sieh und nid her.
Aft kimm i ins Trenzn,
Und heb an ins Penz'n!
"Es krágázt halt d' Alster schon mehr!"

                        8.
(Einlagstrophe III.)

Bin á gern ins Wildschoißn gangá;
Mein Vater hat oft gsagt zu mir:
Es wern di wohl urbáringst fangá,
Aft nachert is's á gschehá,
Es habn mi dásehá,
Dá Jágá kimmt hoamli dáher,
Hat d' Flintn glei gnummá,
Und haut mi rund umá,
"Es krágázt halt d' Alster schon mehr!"

                         9.
(Einlagstrophe IV.)

Aft denk i mir, hirz will i gscheid wern,
Á so wárs koan Toan in der Welt! —
Sei fleißi, und spiel nid, und bet gern,
Und káf mir án Sparrkruag zum Geld.
I' denk' mir's von eh' schon,
Da rátzt án á jeds an;
Bald zágát án der und bald der.
I' kann halt nia nán sagn,
Dá Sparrkruag wird z'sammgschlagn! —
"Es krágázt halt d' Alster schon mehr!"

                        10.

I mag was dá wöll hirzn anhöbn,
So krágázn d' Alstern allmal;
Die Luadern wölln durchaus kein Rua gebn,
Das macht mir viel Kummer und Gall! —
Geh' i á in d' Weit wo,
Sie krágázn á no! —
I' dráhát ern d' Krágn lieber um! —
Sie wölln halt kein Rua göbn,
Was soll i denn anhöbn? —
"Am besten, i scher' mich nid d'rum!"

                        11.

D'rum wötzts eng ön Schnabl nid längá;
I' kann ja für's Krágázn nid. —
Tuats selber auf d' Nasn hinlängá,
Und krágázts nid überall mit!
Es soll'ts eng ja schamá,
Án Alster nachz'ahmá,
Denn 's Krágázn g'hört nur für sö.
Über And're müßts nid rödn, —
Vor eigener Tür köhn, —
Wögns Heu, oder Stroh, oder wö!—

's Hoamtreibn
Weyer im Ennstale 1843

                  1.

Und d' Fránz,
Die wind't Kránz,
Aufn Álmern wird's gar,
Liegt der Schnee
Auf der Heh,
Tuats schon nimmer das Jahr. —

Gibt kein Woad
Auf der Hoad,
Geht schon Alles auf d' Noag.
Meine Kühr
Wern schon schir
Ganz verzagt in der Schwoag! —

                  2.

In der Frühr
Rern die Kühr,
Wann der Reif liegt wie Schnee,
Und der Vogl
Im Kogl
Klagt á schon sein Weh;

Aft der Wind
Kehrt sich g'schwind,
Gebt hirzt warm, nachher kalt; —
Is schon gar
Für das Jahr,
Kommt der Winter schon bald! —

                  3.

Kleine Dirn
Tua di rührn,
Bring uns Buschen dáher,
Und da Franz
Bringt zum Kranz
Heuer 's Álmkráßát mehr,

Und der Pold
Kaft á Gold,
Nachher san wir beinand,
Richts eng no
Alle zwo
Enger Wösch her und's Gwand.

                  4.
Denn wir habn
Im Gottsnam
Unser Schwoagn für dös Jahr
Nach der Pflicht
Schon verricht't,
Ohne Unglück sogar.

D'rum voll Glanz
Wird der Kranz
Für die Kühr, die geht für,
Die schönst Kalm
Auf der Alm,
Und den dachsgrábn Stier.

                  5.

Seids beinand
Allesand?
Is der Almbutter ziert?
Rámts schön z'samm,
Was wir habm,
Daß kein Fáhler nid wird.

Nachert no
Müß'n wir do
Á 's Gebet nid verseng;
Denn uns hat
G'schützt die Gnad,
Daß kein Unglück is g'scheng!

                  6.

Putzts nur g'schwind
Die vier Rind
Und den Halterbuam z'samm,
Wir sán eh
Weiß wie Schnee,
Das schönst Gwand, was wir habn. —

Wie sichs g'herd
Aufn Herd
Sand die Säurling schon gricht,
In ein Korb
Schön breinmarb,
Daß uns keine nicht sticht.

                  7.
Treibts nur an,
D' Kühr voran;
Denn der Glockkuhr g'hört d' Ehr.
Dann der Stier,
Nachher d' Kühr,
Und das Galtvieh hint her,

Die größt' Kalm
Auf der Alm,
Die den Kranz hat und d' Glock,
Geht ern für
Nach dá Kühr,
Und hint nach kommt der Bock.

                  8.

Der is á
So viel rár,
Voller Zier auf und auf,
Und d'ran an
Treibts voran
D' Goaß und d' Böck und d' Kütz drauf.

Die ganz Schar
Wird hirz gar,
Z'lößt sánd d' Schäfl und d' Sau;
Denn 's Hoamtreibn
Muß bleibn
Bei dem uraltn Brau.

Dös z'wider G'sprách
(Duett)
Ennstal 1845

                  1.

Sie: I' trau dá nid dir,
Kimmst mir z' einwendi für,
Hintern Leutn aft lachest und redást von mir.

                  2.

Er: Du Tausendmalneun,
Muást nur du á so sein,
Muást es selm á so macher, sonst fiel's dir nid ein.

                  3.

Sie: Und d' Enns, die hat Schwáll,
Bei mir hats noch kein' Eil',
Bei mir láfts in kein Bám nid, i laß mir dáweil.

                  4.

Er: I' woáß schon für g'wiß,
O du gscháftige Lis,
Und was heunt von dein Stolztoan die Ursach mehr is.

                  5.

Sie: Hat d' Sonn gar nid g'scheint,
Und is 's Schneewerl aufg'leint,
Und wannst noch á so fragást, i sag dir's nid heunt.

                  6.

Er: Dort obm auf der Heh
Wachst á Bloam untern Schnee,
Wögn was schreist mi denn an, wann i eh vorbei geh?

                  7.

Sie: Nebn á Schnee wachst á Kraut,
Han mir eh schir nid g'traut,
Aber du hast ja selm gar so finsli herg'schaut.

                  8.

Er: Aufn Stäudl am Blatt
Sitzt á Beinfalter g'rad,
O wie oft irrt sich 's Aug, wann má Einbildung hat!

                  9.

Sie: Und á Vögerl, á kloans,
I' sieh nettá nur Eins,
Und mö hats denn kein Gspánl? — verlangt sich halt keins.

                  10.

Er: Da d'rinná im Wald
Schreit der Guká so bald,
Sonst versámert er 's Mándl, das giftátn halt.

                  11.

Sie: Wann dá Gugá schon schreit,
Is á 's Almfahrn nid weit,
Und i schau zu mein Kuhrln, zum Furtern is Zeit.

                  12.

Er: Geh nur fort in dein'n Stall,
Siehst mich schon dös lößt Mal,
Bist dös g'scháftiger Dirndl im Rámingertal.