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I.
Ernsthafti G'sang'ln 2

 
Au'm God'sacká
Im Gras
D' Freiheit
D' Schwoagrin und dá Jágá
's Pfnotwinkerl
D' Himmelschlüsserln
D' Schneeglöckerln
G'scheid is schön
Wie má's kennt
Heunt' und muring
Dá Bekehrti
Gleichmut


Au'm God'sacká

Nit wahr, i kumm' á wengerl spat?
Ja mein! á g'moaná Mann,
Der an sein'm Joch so furtzieg'n muß,
Der kummt halt, wann á kann.
Und hätt' ih kummá kinná-r áh,
Mir sán bei'm Tag z' viel Leut;
Ih hab' halt auf á so án'm Ort
Oanschichti nur mein' Freud'.

Da gafft mih Nermbst nit an und schaut,
Wie stark mein Herzload is;
Da siech' ih koan' so g'státzti G'stalt,
Koan so á zaunfalsch's G'friß.
Da kann ih ung'stört, was mih druckt,
Ausschüd'n vur mein'm God,
Kann woaná, mit mir selbá red'n,
Und klag'n mein' ganzi Not.

Was brinnt denn durt? — Á Kirtz'l — schau!
Hat dös dá Wind váschont! —
Da liegt 'm Badá sein kloan's Kind,
Der drunt' im Dörf'l wohnt.
Hat der Mensch alli Leut' kuriert,
Und was erm 's Liebsti war,
Dös hat erm 's deutli g'sagt: "Bist halt
Doh nur á-n armá Narr!"

Durt liegt dá Thurná, durt der Scherg;
War'n sunst sih spinnáfeind:
Jetzt lieg'n s' schön ruawi da bei-n-ánd,
Wie d' allßabest'n Freund'. —
Durt laßt dö G'moan' á stoanás Kreuz
Fur'n seling' Pfarrá bau'n;
Er hat so lang in d' Kirch'n g'schaut,
Jetzt muß á wegáschau'n.

Durt liegt á Dernd'l, — ih hab's kennt,
Hab' schon án'n Anwurf g'macht;
Hätt's koan bös's Aug' nit anschau'n soll'n:
Ihr G'frieserl war á Pracht.
Ihr Brátzerl war so mudlwarm,
Ihr Göscherl gar so lieb;
Wár' ih dá Tod g'wes't, um koan'n Preis
Hätt' ih sag'n kinná: "Stirb!"

Dá Tod is aber ohni G'fühl,
Nimmt Allás bei dá Fliech,
Und glaubt má, 's Leb'n wird protástier'n,
So laßt's Oan'n just im Stich.
Da liegt s' ietzt, dö bei mir hätt soll'n
In meiná Kammá lieg'n;
Wár' gleih so gut, ih wár' z'sammt ihr
In's Trücherl abig'stieg'n.

Was hat denn Oan's auf derá Welt,
Wann's umágeht álloan?
In Kumpánie geht Allás g'schmiert,
Álloan mag Oan's nix toan.
Da krált má-r umá-r, isst und trinkt,
Schlaft ein, steht wieder auf,
Tut was, vádernt sih mehr, als g'nua,
Und schlaft vom Neuch'n drauf.

Ih hab' koan Wei nit, hab' koan Kind,
Koan' Schwestá, dö nix hat,
Koan'n Bruadán, der was brauchá kinnt',
Koan' Freundschaft in dá Stadt.
Mein Vadá liegt im Winkel durt,
Mein' Muada knapp hinbei; —
Es is, wann ih so nachdenk' oft,
Án öd's Leb'n, — meiná Treu'!

Wann ih nit imm'r-ánmal aus Gall'
Mih selbá fopp'n tát',
So wöllt' ih glei so mein, ih wurd',
Wie's Liecht'l durt, váwáht!
Wer sih um Nermbst nit z'kümmern hat
Auf derá Welt, — der is
Am best'n drunt'n einquátiert
Bei Denan, — dös is g'wiß!

Im Gras

Ih wáß nit bald á größ'ri Freud',
Als recht kámmod und brád,
Au'm Bauch, im Gras so drinnád z' lieg'n,
Als wann má schwimmá tát'.

Dös is so kühl, so wách, so gut!
Dö wáchst'n Pflámá bleib'n
Jákobifedán geg'n dös Bett;
's is gar nit zum Beschreib'n.

Má moant, má kinnt' sih selbá heb'n,
So g'ring is 's Blut im Leib;
Und z' nebst dem hat má noh dábei
Sein'n schönst'n Zeitvátreib.

Da kráxelt an-r-án'm Stámmerl Gras
Á Käferl flink in d' Höch',
Nimmt d' Fliegerln z' Hülf', und tut so frisch,
Als hätt's dö best'n Täg'.

Es hat s' leicht áh: — was gáng' erm a?
Was 's braucht, hat 's übáschi;
G'sund is 's dábei, — ja schau, mit dir,
Lieb's Käferl, tauschát' ih.

Á-n Amáss' schleppt á-n Árl durt,
Und plagt sih mehr, als z' viel;
Durt treibt á Muck'n in dá Sunn'
Á guti Wál' ihr G'spiel.

Durt kummt á Bein; — ei flieg' du zua!
Heunt' scheuch' ih dih schon nit:
Heunt' hast mit deini Bleameln z' toan,
Und laßst Oan'm gern án'n Fried'.

Ja, wie-r ih sag', á Welt is da
Von Tierl'n lieb und kloan, —
Und hat má gleich koan' Ansprach' nit,
Má-r is do nit álloan.

Ui! wie-r is 's aber erst so schön,
Wann ih mih z'ruckleg'n tua',
Und schau' 'm Himmel übá mir
Á Wál recht ruawi zua.

Da kimmt má 's Blabi schier so voar,
Als wár 's z'tiefst untá mir,
Und ih — ih liegát' drobmád z'höchst,
So macht dö Lag' Oan'n irr.

Und für á Wassá halt' ih d' Luft,
Und glaub', dáß d' Ást' vom Bám,
Wie's Lüfterl wáht, sih einibieg'n, —
Und halt' mih selbá kám.

Ganz dámisch, moan' ih ietzt und ietzt,
Ih fall' in's Wassá, — zuck',
Und kugel', ohni, dáß ih 's will
Au'm Bauch mih wiedá z'ruck.

D' Freiheit

Ih hab' ánmal á Zeisserl g'fangt,
Dös hat gar herzi g'sungá;
Hab' erm á grasgrean's Häuserl káfft;
Da drinn is 's umág'sprungá,
Als hätt's á sih voll Hochmut denkt:
"Schaut's, was s' má für á G'schloß hab'n g'schenkt!"

Hab' ih erm Hanef einig'strát,
Gleih hat 's 'n lüfti g'nummá;
Auf d' Hearnádárm' und au'm Salat
Is 's gar gleih zuwákummá,
Und hab' ih erm sein Nürscherl g'füllt,
So hat's dran g'nipft und umág'spielt.

Wann ih erm 's Türl aufg'macht hab',
Is 's bearnkad fürázáxelt,
Und auf mein'n Fingern und mein'm Kopf
Ganz hámli umákráxelt;
Dö Tür hat därffá-r offá steh'n,
Es war nit g'wöhnt án's Weitágeh'n.

Bald aber is 's má trauri wur'n,
Hat nimmá lusti g'sungá;
Is áh au'm Sprißerln nimmá so,
Wie-r eh'ndá-r, umág'sprungá;
Hat oft án'n Pelz g'macht d' längsti Wál';
Hab' richti g'moant, es hätt' dö Gál'.

Sánt abá Zeisserln zuwág'flog'n,
Und hab'n s' ás g'lockt vom Weid'n,
Da is 's eng umág'fahr'n, hat g'schaut,
Und tan, als wár's voll Freud'n;
Hat d' Fedán aufgraupt und sih g'streckt,
Und 's Köpferl durch dö Stángerln g'steckt.

Halt, denk' ih má, wie-r ih dös siech', —
Dö Krankát, ziemt mih, kenn' ih;
Dös Vögerl möcht' á-n andás Haus,
Sein Häuserl is erm z'weni;
Du hast mih rechtschaffá schon g'freut:
Jetzt, Háscherl, kummt dein' guti Zeit!"

Und Ab'nds gleih pack' ih 's z'samm in'n Hut,
(Sein Herzerl pempert g'walti),
Und aussi trag' ih 's übá 's Feld,
Und entán Mühlbach halt' ih;
Dort gibt's viel Bleameln vollá Tau
Und hintáschi á großi Au.

"Wár' dá váleih dös Haus groß g'nua?"
So sag' ih zu mein'm Zeisserl,
Nihm's háckli außer aus'm Hut,
Und setz 's halt auf á Sträußerl;
Da is's drob'n g'sess'n, ganz válur'n,
Als wár's ás gar nit inná wur'n.

Jetzt dráht 's á 's Köpferl, schaut und siecht
Koan Stángerl mehr, koan Sprießerl;
Jetzt hupft's von Ast auf Ast, — ietzt springt's
Schon weiter um á bisserl;
Jetzt hebt's áh d' Fliegerln, — fliegt, was's kann,
Und halt't au'm höchst'n Nástel an.

Da halt's 's ás nimmá länger aus,
Blast 's Kröpferl auf weitmächti,
Und singt in d' Lüft', und strengt sih an,
Und macht sein Sácherl prächti;
Vurkemá-r is má dös ákk'rát,
Als wann's für mih da bet'n tát.

Ih hab' erm nachg'schaut d' längsti Wál',
Hätt' um dös Viech mög'n woaná;
Z'letzt abá hab' ih denkt: 's is halt
Grad wie mit Unseroaná:
Á Kás' im Frei'n schmeckt bessá g'wiß,
Als Schnepf'n, wann má-r eing'sperrt is!

D' Schwoagrin und dá Jágá

I. Dö B'stellung

Was loahnst denn au'm Kübel,
Und schaust vur dih hin?
Geh', Schwoag'rin und laugn's nit,
Dir liegt was im Sinn!

"Und liegt má was drinn,
So kann's Oaná nur heb'n,
Und den Oan'n kann má-r áh halt
Nur Oaná-r ageb'n!"

Mußt nit á so trauán,
Mußt nit á so woan':
Bist á Mád'l wie-r-á Rád'l,
Kriegst gleih wieder Oan'n!

"Dá grasgreani Jágá
Dös is dá meini,
Und der is má schon g'schossen
In's Herzerl eini.

Mein Herz und sein Herz
San g'wachs'n auf oan'm Grund:
Und erst an sein'm Herzen
Wird mein's wiedá g'sund!

Álloan is má-r entrisch,
Álloan is má bang; —
Da drob'n is sein Stand,
Und da umi sein Gang.

Und ih schau' auf sein'n Stand,
Und ih los' auf sein'n Gang;
Und ih siech' nix und hör' nix,
Und dös macht má bang!" —

Geh', fürcht' dih nit, Schwoag'rin, —
Durt siech' ih schon was,
So leicht, wie-r á Vogel,
So grean, wie-r á Gras.

Á Büchserl au'm Ruck'n,
Á Fedán au'm Hut; —
Á Bosheit is 's, dáß á nit
Jucház'n tut.

Jetzt bleib nur, ietzt tu' nur,
Als hörást 'n nit;
Es g'schiecht erm schon recht,
Er soll g'straft sein dámit.

""Schöni Schwoag'rin, schöni Schwoag'rin,
Sag', hast mih noh gern?"" —
Greaná Jágá, dein Schwoag'rin
Is herb, will nit hör'n.

""Schöni Schwoag'rin, dein'm Vadán
Sein Herz is koan Stán;
Heunt' ha-n ih mein'n Anwurf g'macht:
Er sagt nit: Nán!

Drei Wochá laß kemá,
Drei Wochá laß geh'n,
Aft wer'n má-r im Kircherl durt
Entán See steh'n!"" —

Und d' Schwoag'rin vádráht sih,
Dös mag s' doh wohl hör'n. —
"Du bleibst halt mein Jágá,
Dih hab' ih schon gern!" —

II. 's End' vom Lied

Drei Wochá sán kemá,
Da dullázt 's: "Juhe!"
Und da läut'n s' im Kircherl z'sámm
Drent' übá 'm See.

Da schwimmán zwá Schifferln,
Dö kennt má schon wohl;
Juchheissá! dö Brautleut'
Dö schrei'n á so toll.

Da sán s' schon, da kemán s',
Dös Brautpaar voran;
Dö Schwoag'rin tut woaná,
Dá Jágá schaut s' an.

Er lachelt ganz ruawi,
Ih glaub' erm 's recht gern;
Non, mit dá Zeit wird schon
Das Wahri draus wer'n.

Und hintnach geht d' Muadá
Mi'm Vadán am Arm; —
Es wird erná selbá heunt',
Moan' ih, noh warm.

Schöni Schwoag'rin, tunk 's Hánderl
In 'n Weichbrunn' nur ein:
Á Dirn geht nur oanmal
In d' Kirch'n so 'nein. —

Auf'm Schiff stengán d' Leut',
Hab'n am Schau'n erná Freud':
Á Hochzeit dö bleibt halt
Á Fress'n für d' Leut'.

Dá Schiffmann loahnt áh
Auf'm Ruadá-r und guckt,
Wer wáß 's, ob nit erm áh
Im Herzen was druckt?!

Da Jágá sagt: "Ja"
Und dö Schwoag'rin nit: "Nán,"
Und Leut' dö sag'n: "Ámen!"
Mehr kinnán s' nit tán.

Viel Glück, schöni Schwoag'rin,
Jetzt hast 'n, dein'n Mann! —
Ziech' d' Menscháschuach' aus,
Und ziech' d' Weibáschuach' an!

's Pfnotwinkerl
dieses Wort findet sich nicht im Wörterbuch!

Ih hab á Winkerl in mein'm Haus:
Dös schaut ganz b'sundás eing'richt't aus.
Es is nit eng just, is nit weid,
Nicht recht für 's Load, nit recht für d' Freud';
Es is halt all'mal grad so recht,
Wie má 's fur'n Aug'nblick finden möcht'! —

Au'm G'sims z'höchst obmád untá'm Trám
Da steckt á Palmbusch'n zwisch'n dö Bám',
Er b'hüt't Oan'n vur'm Wedá-r, und tád á's áh nit,
Má glaubt 's halt, und hat sein' Freud' dámit.
Á biss'l niedrichá hängt im Eck
Á Christás; — er is schon vollá Fleck',
Nit saubá g'mal'n, abá doh schön g'nua: —
Was ageht, dös denkt má sih halt dázua.
Á Betschamel steht hinbei an dá Wand,
Schön g'arbát't, — u mein! — wo is dö Hand,
Dö 'n g'macht hat? — Wo sán dö Leut' schon hin,
Dö 'n g'wöhnt ánmal war'n, wie-r ih'n ietzt bin? —

Dáneb'n steht á Loahnstuhl mit Rádeln und Ohr'n:
An den bin ih mannigsmal ang'hängt wor'n,
Zwar nur mit-r án'm Faden, — 'm Vadán sein G'schau
Dös hat'n zum Strick g'macht, — ih wáß 's noh recht g'nau!
Grad drübá-r auf áná Stell'n da steht
Á Glas, wo á hübsch's Nágel einigeht;
Dá Deckel von Zinn, auf dem má's noh lest,
Dáß 's ánmal mein'm Vadán sein Leibglas is gwest!
Ih sich'n leibhafti noh sitz'n vur mir,
In oaná Hand 's Buch; 's Glas halbs vollá Bier;
Jetzt loahnt á-r-'n Deckel z'ruck, setzt an,
Tunkt 's Mál in's Bier ein, sürfelt dran,
Sagt: "Gut is's!" — stellt sein Krüag'l hin,
Und fragt uns: "Wisst's, wo ih steh'n blieb'n bin?" —
Áh, 's Buch is áh noh da, durt steht's; —
Dá g'streng' Herr Váwaltá wöllt', er hätt 's;
Má nennt's, moan ih, Chronik, — á gar á g'scheidt's Buch'!
Ih find' drinnad Allás, was ih nur such':
Von God, von dö Kini, von'n Bauan, von'n Herr'n,
Mit saubári Reim' und mit heilsámi Lehr'n, —
Ja, — wer dös im Kopf sih mirk'n kinnt',
Dös wár' leicht á G'lehrtá, wie má koan'n find't.

Ja, — dáß ih's halt sag' — dös Winkerl is's grad,
An was mein Herz án'n Narr'n g'fress'n hat.
Wann ih no á so gifti bin, noh á so schiach,
Dös Winkerl is's, wo ih mein' Ruah' wiedá krieg'.
Da schlierf' ih hintri, schau' auf dö Bám',
Und siech' ih 'n Palmbusch'n drobmád au'm Trám,
So denk ih má: "Schau! Wie gern hat dih God!
Du brummst, und doh schlagt dih sein Wedá nit tod!" —
Und siech' ih 'n Christás druntá-r im Eck,
So denk' ih má: "Schau" du bist doh recht keck;
Du klagst vur Den dadá übá 's Leb'n,
Der sein's so geduldi furd' Menschen hat geb'n!" —
Und stoß' ih an'n Schámel an, denk' ih má gleih:
"Zweg'n we denn stund' da dá Schámel hinbei,
Als dáß d' dih kannst hinknie'n, wann dá was fehlt:
Zu'm Himmel gibt’s üb'rall á Loch in dá Welt!" —
Und siech' ih mein'm Vadán sein Krüag'l steh'n,
So denk' ih má: "Háßt dös nit arg sih vágeh'n?
Der Mann, dein Vadá, der guti Mann,
Der mannich'n Zug aus dem Krüag'l hat tan,
Der Mann is tod, — und du lebst noh, du Bua,
Bist g'sund, hast dein' Wirtschaft, — und doh wár's nit g'nua?"
Und siech' ih dös Buch, so denk' ih má: "Les'!
Valeih vátreibst dá dö Grill'n durch dös! —
Schau nur, wie viel in dem Winkerl da is,
Damit 's d' ih kurier'n kannst, — dös is doh g'wiß!
In dem elendigá-r Eck von dein 'm Haus,
Streckt üb'rall dá Herrgod sein' Hand nach dir aus,
Und sagt zu dir: Kumm, Bua, und sei g'scheidt,
Zu'm Pfnot'n und Trutz'n hat's lang noh Zeit!"

Und wann ih dös denk', und so recht betracht',
Wie-r Allás á sámsing án'n Trost Oan'm macht,
So kann ih nit hárb sein, — frisch muß ih wer'n:
Drum hab' ih dös Winkerl áh gar á so gern! —

D' Himmelschlüsserln

Schau, schau, liebi Bleameln,
Da find' ih eng ja!
Sobald als 's nur ápern tut,
Seid'd´s áh schon da.

Dá-r Erd'n fangt 's Herzerl
Schon z' tokáz'n an,
Und d' Frau Sunn' tut' ihr Möglig's,
Und bleankázt, was s' kann.

's is Allás schon g'recht'lt,
Má wárt'n schon drauf;
Nur d' Schlüsserln hab'n g'fehlt noh, —
Jetzt lüfti! Spiart's auf!

Spiart's auf, liebi Schlüsserln,
Das himmlischi Toar:
Dá-r Auswärts will fürá,
Nur 's G'wölk steht noh voar.

Schiebt's d' Nebeln vánandá!
In's Schlüsselloch 'nein! —
Áh — aufg'spiart is, aufg'spiart,
Was sollt's denn sunst sein? —

Jetzt is á heraust'n!
Dá-r Auswärts is da,
Und wann má'n nit sechát',
Má riechát'n ja!

Fur's Aufspiarn, ös Schlüsserln,
Schön'n "Gelt'sgod" von All'n:
Auf's Jahr um dö Zeit
Tut's uns wieder den G'fall'n!

D' Schneeglöckerln

Wem läut't's denn, ös Glöckerln,
Wem läut't's denn ös aus? —
" 'n Wintá begrab'n s' ietzt:
Mir läut'n erm z' Haus." —

Wem läut't's denn, ös Glöckerln,
Dáß's klingelt so fein? —
"Dá-r Auswärts is eing'ruckt,
Just läut'n má'n ein." —

G'scheid is schön

Frag' nit, — (wann 's d' ás wissen därfást,
Hätt' d' ás God schon selbá g'sagt)
Frag' nit, Schatz, nach wie viel Jáhrl'n
's letzti Stünderl für uns schlagt!
Laß dá koani Karten aufschlag'n,
Such' dá-r in koan'm Trámbuch Rat, —
Und, glaub' mir, weit leichtá fallt dá,
Was der Himmel b'schffen hat.

Mag dös Schneewerl, was 's ietzt schneib'n tut,
's alláletzti für uns sein,
Odá gibt uns God noh mehrás: —
Scher' dih nit, — sei g'scheidt, — schenk' ein!
's Leb'n is kurz, schneid' d' Hoffnung wegá,
Mit dem Red'n wird nix dázielt:
Hast án'n Tag, sei froh, und g'nieß'n;
Wer auf muring setzt, — váspielt.

Wie má's kennt

Á Glock'n dákennt má-r am Klang,
Á Vögerl dákennt má-r am G'sang;
D' Forellern an ernári Fleck',
D' Saldad'n an ernári Röck'.

So kenn' ih 's áh, wann ih á Paar
Váliebti wo siech', auf á Haar:
Sö hab'n á schwarz's Fleckerl, — und wo?
Im Herzen, — má siecht 's abá doh!

Heunt' und muring

Was kümmán mih dö Talá,
Dö Gar –dem-Andán g'hör'n?
Ih war noh Nermbst nit neidi,
Koan'm Bauán und koan'm Herr'n.

Ih brock' má liebá Bleameln,
Und bind' má Buschen draus,
Und steck' má s' auf mein Hüterl,
Aft schau' ih lüfti aus!

Um 's Heunt' tu-r-ih mih kümmán,
Was heunt' is, dös is g'wiß;
Ih möcht' den Kreuzkopf kenná,
Der wáß, was muring is!

Dá Bekehrti

Schaut's, ih war áh so Oaná, wie s' ietzt sán,
Dáß s' liebá blempern, als wie beten tán;
Und g'scheidt war ih nach mein'n Gedánken, g'scheidt, —
Ja d' ganzi Welt hat nit zwá g'scheidt'ri Leut'.

Ih abá bin schön anpumt! Ih hab's schön
Váred't, auf dem Weg längá weidá z'geh'n! —
Ih bin ánmal, dáß ih's nur offen sag',
Z'höchst auf dá-r Alm g'wdest, — 's war dá schönsti Tag.

Auf ánmal kummt, — dá Himmel war noh klar, —
Á Wedá, — abá was dös fur án's war!
Rechts, links hat's eing'schlag'n, ganzi Bám' hab'n brennt,
Und d' Berg' hab'n zidát, als hätt' d' Welt á-n End'.

Aft hab' ih freili wohl zum Bet'n g'schaut,
Und sidá dem mih nimmá z'freveln traut;
God is gar stark, es kost't erm nur án'n Riß,
Und z'untást liegt, was ietzt noh z'obást is.

Durt bringt er Oan'n, den Allás scheucht, in's G'red',
Durt schiebt er Oan'n, den Nermbst nit kennt, an's Bret: —
's Glück is, wie 's Wasser oft, es spielt sih nur,
Da reißt's was weg, und durt'n tragt 's ás zua

Gleichmut

Nit übá d' Schnur hau'n! Ja nit übátreib'n!
Wann God dih hoamsucht, bei-n án'm Gleich'n bleib'n,
Und wann 's Glück einschlagt, nit vor Übermut
'n Kopf válier'n, — schau, Schwagá, dös is gut!

Denn, mein God! was is 's End vom Lied? — dá Tod!
Du magst ietzt all' dein Leb'n in Kreuz und Not
Vátrenzen, odá, wann á Feita fallt,
Dih auf-r-á Wiesen auffileg'n in 'n Wald;

Wo 's Bácherl stád im Roangráb'n abárinnt,
Dá Gugá schreit, und 's Láberl rauscht im Wind,
Wo d' Felberbám' und d' Foarch'n d' Ást' váweb'n,
Und üba dir 'n schönsten Schatten geb'n!

Durt aussi laß dá-r aft án'n Elfá trag'n;
Durt laß dá gut g'scheg'n! — Wer wird dánah frag'n? —
Wann 's ietzt nit g'schiecht, wer wáß's, wann 's wiedá g'rat?
Dös Umálaun'ln hat gar Viel'n schon g'schad't.

Denn schau! — und wann 's d'-á-s schönsti Häuserl hä'st,
Wann 's d' meiln'weit übá d' ágná Feldá gehst;
Wann 's d' Leut' und Land hast, — du mußt gleihwöhlst sterb'n!
Aft schau' dih an! Fur wen hast g'spart? — Fur d' Erb'n!

Und ob dein Ähnl reich und g'walti war,
Ob's d' von Geburt an warst a-n armá Narr,
Da kráht koan Hahn dánah, — du g'hörst 'm Tod,
Und dáß á dih dáwischt, dös hat koan' Not:

Oan Plátzel gibt's, da kummán Alli z'samm:
Den Oan'n wird's fruah, den Andán spätá hab'n;
Hin müß'n má-r ába, — da hilft koan Gebitt:
Von derá Regel gibt's koan' Ausnahm' nit.