III.
Riedig's und Räudig's II.
(Heißt so viel wie: Alles durcheinander)
Mädchensinn
Rückkehr
Vorzug
Tausch
Nachteil
Zug des HerzensWarnung
Ausstellung
Ausflucht
Verwendung
Zusammenhang
Leichter SinnAnträge
Wahl
Gewinn
Änderung
Trost
Trennung
Dauer
Würze
Anbot
Genügsamkeit
Mädchensinn
Was soll ih nur lassá,
Was soll ih nur treib'n,
Ih mag nit recht furtgeh'n,
Ih mag nit recht bleib'n.
Ákk'rát, wie-r-á Weinfalter
Hat s' mih betrog'n:
Noh gestern is s' krochá,
Und heunt' is s' schon g'flog'n.
So sán halt dö Derndáln;
Zum g'spásseln geht's mit,
Aber halt auf dö Dauer
Da tut 's ás schon nit.
Da halt' ih weit ehndá
Á Fischerl im Bach,
Als á Derndál, was sicher is,
Daß' s dá Bua mag.
Rückkehr
Kummst má schon ang'stochá?
Wart' nur á Weil';
Für á glatt's G'sicht
Is má 's Herzerl nit feil.
Bráv mußt sein, treu mußt sein,
Wann's d' má willst g'fall'n:
Wollt' ih á Larv'n bloß,
Ließ' ih má's mal'n.
Vorzug
Á treu's Herz is weit schöná,
Dernd'l, dös kannst má glaub'n,
Als 's hübschásti G'sicht
In dá säubrást'n Haub'n.
Tausch
Zu'm Derndál bin ih gangá,
Zu'm Derndál hat's mih g'freut,
Und zu'm Derndál geh-n-ih nimmer,
Ih hab' ietzt koan' Zeit.
Hab' á-n-andás schön's Schatzerl,
Gar lieb und gar schlank,
Án'n Leib hat's so rundlát,
Án'n Hals hat's so rank.
Koan G'sicht hat's zwar freili nit,
Aber was schad't's?
's is weit bessá koan's,
Als á falsch's, wie-r-á Katz.
Und Allás, was 's aussábringt,
Is süß, — u mein!
Ja, 's Schatzerl, was ih ietzt hals',
Is — 's Fláscherl Wein.
Nachteil
's Weinl im Fláscherl is gut,
's rinnt Oan'm so liebli durch's Blut;
Aber mi'm Busseln is 's doh halt, — mein Eid! —
Noh á weit größári Freud'!
Is 's Fláscherl noh so voll Wein,
Ánmal wird's austrunká sein:
Aber á Göscherl, 's kloawinzigsti nur,
Ausz'bussen: — dös wár'á Tur.
Zug des Herzens
Und so hárb, als ih bin,
Váred'n mag ih 's nit;
Wer oanmal váliebt war,
Dem laßt's halt koan'n Fried'.
Warnung
Dernd'l, spreitz' dih nit so,
Aus 'm Troad wird á Stroh,
Aus dö Bleameln á Heu,
Nur vier Wochá-r-is Mai.
Nur vier Wochá-r-is Mai:
Wie g'schwind sán s' vábei;
Hat d'Schönheit án End',
Nachá schau, wer dih kennt!
Ausstellung
Dö Bám sán noh grean,
Und d' Sunn' scheint so fein,
Dá Wind aber tränkt Oan'm
'n Heribst schon ein.
Derndál, du bist recht fein,
Sauber in All'm,
Abá dáß d' so kalt red'n tust,
Dös will má nit g'fall'n.
Ausflucht
Derndál, wer kánn dáfür,
Dáß d' má so g'fallst?
Der müßt' á Lölláps sein,
Der dih nit halst.
Und wer dih halsen laßt,
Is dih nit wert,
Haut á nit ietzt mih gleih
Sieb'nmal um d' Erd.
Verwendung
Schau, Kerl, zürn' mih nit,
Sing' mih nit an,
Was Oan'm nit 's Herz abdruckt,
Hab' ih ja tan.
G'rennt bin ih, ang'halt'n
Háb' ih für dih; —
's Derndál, schau, mag dih nit,
's Derndál will — mih.
Zusammenhang
Stopf' má-r-á Pfeiferl,
Und zünd' má 's an,
Daß ih mein Herzload
Váraucká kann.
Du hast má 's Herz vábrennt,
B'steh's nur ein,
Und da, wo's brennt,
Muß á Rauck'n sein.
Leichter Sinn
Ih bin á jung's Derndál,
Ih frag' nix um d' Welt,
Und á Herzload is 's Oanzigi,
Was má noh fehlt.
Was kinnt' má nur ageh'n,
Was kinnt' má nur feh'ln,
Ih müßt' má nur Grill'n
In dá Stadt drinnád stehl'n.
So lang ih dáhoam bin,
So lang g'hör' ih mein,
Und wann ih án'n Bub'n krieg',
Nachá g'hör ih halt sein.
Nachá g'hör ih halt sein,
Nachá geht mih nix an:
Zweg'n we denn áh náhm' sih
Á Derndál án'n Mann?
Anträge
Grasen will ih geh'n,
Fuadán will ih geh'n,
Kindá will ih krieg'n,
Kindá will ih wieg'n,
Aber um 's G'schäft vom Mann
Nim' ih mih nit an.
Wahl
Und wann ih schon án'n Schatz möcht',
Müßt' ih án'n Schneidá hab'n:
Denn wann da d'Lieb' áh z'reissát',
Er flickát s' wieder z'samm.
Gewinn
Jetzt hab' ih á Wei,
Und ih bin áh recht froh,
Denn, mein God! in d' Läng'
Tát's ás doh nit á so.
Hab' án'n Dicksched'l g'habt,
's Wei hat má 'n brochá;
Hab' mein Geld'l vázett't,
's Wei hat's gleih g'rochá.
Änderung
Als Bua, non da war ih
Á rechtá Rámsámperl;
Jetzt bin ih so frumm,
Wie-r-á Budálámperl.
Trost
Da drobmád au'm Bergerl
Da sitzt á kloan's Kind:
Sein' Muadá is scheanglád
Sein Vadá is blind.
Und 's Kinderl is so
Á bágschierlichá Schatz,
Koan Tüpferl, koan Stäuberl,
Koan Unáderl hat's. —
Mein Weiberl is sauber
Und ih bin nit schiach; —
Möcht' wissen, was ih
Für á Kind ánmal krieg'.
Trennung
Von z' Haus so lang wegáz'sein,
Is dös was wild's!
Mir beißt's völli 's Herz a,
Mir frißt's völli d' Milz.
Ja, Weiberl, wann's du mitwár'st,
Aft wár's á Freud':
Aber so hat's zum Lustisein
Schon á Weil' Zeit.
Dauer
Oan'n Nacht bin ih weg erst,
Und mir is so schwár,
Als wann's schon neun Täg'
Und án' Ewigkeit wár'.
Würze
Ih hab' á gut's Weinl,
Ih hab' á gut's Brod;
Hab' einwendi, hab' auswendi
Koan Kreuz und koan' Not.
Aber 's Essen und 's Trinken
Und 's Geld is nit g'nua:
'n Gustá, den macht má-r-erst
's Weiberl dázua.
Anbot
's Wei hab' ih g'nummá,
's Geld is váhaut!
Will Oaná heirat'n?
Ih wüßt' á Braut.
Genügsamkeit
Dáß ih koan'n Schatz nit hab',
Dös wundát d' Leut':
Wann ih áh gern oan'n hätt',
Ih hab' koan' Zeit.
Ehwenn's noh recht gráwelt,
Háßt's: "Hánsel, steh' auf;
Treib' d' Kuahrl'n auf d' Almá,
Sö wart'n schon drauf!"
Und drob'n auf der Alm,
Non, do hätt' ih wohl Zeit;
Aber 's Dudeln is áh just
Koan' dalkáti Freud'.