weiter
zur Zuawag'
zum Wörterbuch
IV.
B'schád-Essen 3
Traum
Resignazion
Erwähnung
Trost
Rat
BesorgnisSchnelligkeit
Wehe
Bedürfnis
Gesang
Erlaubnis
GrundAufforderung
Überraschung
Wunsch
Bestimmung
Heimweh
AuftragUnterschied
Vergänglichkeit
Enttäuschung
Ahnung
Schluß
Traum
Mir hat vom Váliebtsein,
Vom Treusein was trámt,
Und ih wollt' und ih möcht',
Ih hätt' 's Wachwer'n vásámt!
Resignazion
Ganz hint' in mein'm Herzen
Da hab' ih á Lad',
Da heb' ih má-r auf,
Was ih nit gar z'schwár g'rat'.
Dein' Treu hab' ih aufg'hebt
Im Láderl da hint';
Hab s' gar so gut aufg'hebt,
Dáß ih s' selbst nimmá find'.
Ih brauch' nit dein' Treu,
Und ih brauch' nit dein' Lieb';
Wem sollt' ih s' vámachá,
Wann ih ánmal stirb'?
Erwähnung
's Valiebtseinis is richti
Á ganz ágná Luft,
Macht alláweil gestri,
Macht allweil bedufft.
Drum hab' ih's ietzt aufgeb'n
So gut, als ih kann;
Und ietzt fang' ih pomáli
Mih ausz'nücht'n an.
Trost
B'fürt God, mein schön's Schazerl,
Válaß dih auf mih:
Wann ih d' Schönern nit find',
Kumm' ih wieder um dih!
Rat
Wann's d' ánmal g'heirat't hast,
So bleib' fein treu;
Und wann's d' grad án' Andri hals'st,
Denk: 's is dein Wei.
Besorgnis
Zwá kohlschwarzi Täuberln,
Hab'n Flügerln, liechti,
Und dáß má mein Schatzerl
Nit treu bleibt, fürcht' ih.
Schnelligkeit
Á Rösserl is lüfti,
Á Hirscherl is g'schwind,
Abá g'schwinder is d' Lieb' noh,
Sie fliegt, wie dá Wind.
Was hundát-was tausendmal,
Was noh weit mehr?
So oft in oan'm Dtünderl
Fliegt d' Lieb hin und her.
Fliegt her und fliegt hin,
Als wie d' Wölkerln bei'm Sturm,
Vom Buab'n zu sein'm Derndál,
Vom Derndál zum Buab'n.
Koan Berg is so hoch,
Wo nit d' Lieb' drübá muß,
Und is dá Grab'n noh so tief,
Sie bricht sih koan'n Fuß.
Sie baut sie án'n Steg
Ohni Holz, ohni Stoan,
Und sie geht in dá Finstá
Ohni Liecht, ohni Spoan.
Wehe
Wann ih zum Derndál geh',
Tut ma 's Herzerl so weh';
Wann ih vom Derndál geh',
Tut's má-r-áh wieder weh'.
Ja, Wehtoan und Wehtoan
Sán zwá-r-álei Ding':
Dös oani macht schwár,
Und dös andri macht g'ring.
Bedürfnis
Ohni Büch's schießt má nix,
Ohni Schneid' g'nießt má nix,
Ohni á Derndál wár's
Áh just nix rár's.
Gesang
Dö Stieglitz singán
Im Wald, dáß All's klingt,
Und ih wáß áh im Dorf drent'
Á Vögerl, was singt.
Á Flügerl hat's koan's,
Abá rank is's um d' Mitt',
Hat á Schnáberl, á g'spitzt's, —
Vögerl, sing' schön, ih bitt'.
"Was soll ih denn singen,
Und wann ih nix wáß?" —
Non, so tu' statt'n singen,
Halt busseln aus G'spáß.
Erlaubnis
So schrei' nur, so schimpf' nur,
So plausch' nur, wann's d' mag'st,
Du tust ás á so nur,
Dáß dá 's Mál nit z'sammwachst.
Grund
Ih kann nit fein red'n,
Bin á-n-ung'schliffná Bua:
Dös kummt Allás dáher,
Weil ih grob ess'n tua.
Wann ih fein essát', stellát' ih's
Áh wohl leicht an,
Wie dö Stadtherrn, dö fein'n,
Durch dö d' Sunn' leucht'n kann.
Aufforderung
Spielleut'! Jetzt aufdámt!
Án'n Vierfachen macht's!
Ih bin heunt' á Wichsá: —
Gelt, Derndáln, da lacht's?
Allimal tut's ás nit,
Oanmal im Jahr!
Wer niemals án'n Narr'n macht,
Is allweil á Narr.
Überraschung
's Derndál is gifti,
Hat's Widel várütt';
Kummt dá Bua hinten her,
Nimmt's bei dá Mitt'.
's Derndál lauft auf und davon
Mit oan'm G'schrá; —
Derndál, várütt' dá nur
's Herzerl nit áh.
Wunsch
Nur oanmal noh möcht' ih
Vor'm Stephansturm steh'n,
Und nur oanmal auf Wean
Noh in'n Haingarten geh'n!
Bestimmung
Á Tanz g'hört zum Kirta,
Án'n Antwort auf d' Frag',
Und á Vögerl in d' Luft,
Und á Fischerl in'n Bach.
Und für'n Wein g'hört' á-n-Einschlag,
Für d' Schuld g'hört á Pfand,
Und á-n-Östreichá g'hört halt
In's Östreichá-Land.
Heimweh
Und wann ih in dá Fremd' so
Auf Östreich z'ruckdenk',
So druckt's mih halt allweil
Im Herzen á wen'g.
Was hilft denn dös drucken?
Ih bin, wo-n-ih bin,
Ih schau' ma's nit übrá,
Ih schau' mih nit hin!
Auftrag
B'fürt God, mein lieb's Vögerl,
Flieg' aus und flieg' ein,
Und kummst in mein Hoamet,
So grüß' má's schön fein.
Und sag', wann ih Flügerln hätt',
Fliegát' ih furt,
Ein's geh'ns wár' ih draußt,
Und aft bleibát ih durt.
Unterschied
Sán überall Bergerln,
Sán überall Weg',
Und sán überall Wásserln
Und überall Steg'.
Was frag' ih um d' Bergerln,
Um d' Wásserln, um d' Steg':
Sán alli nit d' recht'n,
Sán alli z'samm — Pech.
Au'm Bergerl dáhoam
Steht á Hütterl, á kloan's,
Dort hab' ih mein Derndál g'habt,
Jatzt hab' ih koan's.
Au'm Wegerl dahoam
Hat má 's Herzerl oft g'lacht;
Da hab' ih mein'm Derndál
Oft 's G'loat' geb'n auf d' Nacht.
In's Wasserl dahoam
Hab' ih mannigsmal g'schaut,
Hab' eini woll'n springá, —
Und hab' mih nit traut.
Und 's Brückerl dáhoam
Hat zwá stoanáni Bög'n,
Da hätt'n zwá Liebi
Sih z'tot woaná mög'n!
Vergänglichkeit
G'máhlá váliert sih dö Schneid',
G'máhlá vástreicht Oan'm dö Zeit;
Ehwenn má sih umschaut, ehwenn má sih b'sinnt,
Vátrenzt má sein Leb'n, als vátragát's dá Wind.
Enttäuschung
Ih war in mein'm Sinn ánmal reich:
Hab' g'moant, 's wár' koan Andrá mir gleich;
Jetzt bin ih schön dási, ietzt páck' ih stád ein,
Und denk' má hált: 's Besti wird dag'wes'n sein!
Ahnung
Oft is má so entrisch,
Oft is má so bang,
Ih moan' halt, ih fürcht' halt,
Ih mach's nimmá lang.
Mein Teil hab' ih hergeb'n,
Jetzt gib ih án'n Fried;
Váleih wird's no anderst, —
Váred'n will ih's nit!
Schluß
Hab' Flinserln g'schlag'n g'nua,
Und ietzt gib' ih án'n Ruah',
Und wann má 's á G'schicktárá nachmachá möcht',
Ih wár' erm nit neidi, es g'freuát' mih recht!