Vo'
n fröiha Afstehn
"Sepp, steh af, des Nachilau'ln, des
Hot scho' oamal goar koa' Gschick.
s longe Liegn mocht fal und tolkat,
s fröihe Afstehn bringt a'm s Glück.
Is a' Baua gwen, wos ollwal
Aussi is vor Togs af s Feld.
Oamal, is noh grab gwen, gfindt er
Sched am We an Beutl Geld." —
"Konn o eh sa' ", sagt da Bua draf,
Zuigt n Polsta üba d Oahrn,
"War der onda länga liegn bliebn,
Hät er n Beutl net valoarn".
D' himmlisch U'schuld
Zwoa bluatjunge Bauernmoidla,
Wos kam s A-B-C gstudiert,
Homant amol in da Bibl
Etla Gsetzla buachstabiert.
D Bildla oba, wos hand drin gwen,
Hot de Älta — wöi s holt ghört —
Netta wöi s es hot vostonna,
Ihran Schwesterla daklärt.
"Segst, do is da Himmlvatta.
Schau, wöi d Engln musiziernt!
Do is d Eva und da Odum,
Wöi s in' Paradeis spaziernt."
Fragt s kloa' Menschl:"s wecha is denn
Do da Mo' und s wecha s Wei?"
"Woaß ih s?" sagt de Größer,"hot o
Koa's koa' Gwondter net am Lei'."
s tägli Brout
Da Lehra fragt a' Moiderl
Bo ana Schulvisit:
"Sog ma vo' n Vaterunsa
Schö' af de vierte Bitt!"
Des Moiderl zupft in' Fürderl
Und wird a' wengl rout,
Aft wisplt's: "D vierte Bitt geht:
Gib uns das tägli Brout."
"Is guat gwen," sagt a Schulrot,
"Ejtz muaßt mar ah daklärn,
We bitt ma' denn grod netta
Um s tägli Brout den Herrn?"
We net gleih für a' Wocha,
Wohl für an Monat goar,
We net für n gonzn Winta,
We net für s gonze Joahr?
Da Lehra schaut ejtz selba,
Olls lust, is mäuserlstat,
Do sagt der kloane Fürwitz:
"Wal s Brout süst hirt wern tat!"
Vo' da nuia Summerzeit
1917
Da Sunnwirt, der is znachst amol
Zun Burgermoasta kömma.
Zerst reisplt er sih, schnupft und kreißt,
Aft loußt er sih vonehma:
"Ih kamat um an Rot zu dir,
Volaub ih sitz mih nieda.
Wöi s ejtza zuageht in da Welt,
Do wird a'm s Lebn scho' zwida.
Nimm s net für unguat, oba woaßt,
Des Herrn gehts a'm af s Golla.
Ma' is ja, mit Respekt zu sogn,
Doh ah r a' Steuerzohla.
Bier kröigt mar eh sched kam mehr des,
Wos ma' tuat selba safa.
Ejtz woaß ma' frei net, wos ma' do
n Leutn soll vokafa.
In d Mühl derfst ah net foahrn, wöi s d willst,
In' Faschum gibt s koi' Kropfa:
n reichn Sunnwirt geht s ejtz scho',
Wöi n ollerirmern Tropfa.
Mit dem is s oba noh net gnua.
Oll Augnblick onder Gschichtn!
Ejtz hoißt s "bei Strafe" sollt ma' d Uahrn
Um oa' Stund füririchtn.
Wos leicht kinn sa' des tuat mar eh,
Wer loußt sih denn gern strofa,
Doh wegn da Uahr, ih sog s wöi s is,
D gonz Nacht hon ih net gschlofa.
Ejtz gib ma du amol an Rot,
Ih hon ma n Kopf scho' zbrocha:
Wöi wir ih denn des Fürireibn
Bo meina Sunnuahr mocha?"
Gott sei Donk
Wöi ih in' Nohmittog amol
Am Freithof kömma bin,
Do steht hübsch tuif in ana Gruabn
Da Toutngroba drin.
Der schauflt in an nuia Grob,
Wirft Boina af und Kout.
Ih frog hna: "No, wöi geht s ollwal?
Ißt ahr a' sauers Brout."
"Wöi s geht?" sagt der, "de Zeit her, mei',
Do wollt sih goar ninks rührn.
Koa' Betlwei hot sterbn mögn!
Do kanntst scho' gleih krepiern.
Gegn d Letzt her, do war s brava woarn,
Ja, Gott sei Lob und Donk,
Seit d Infalenza umgeh' tuat,
Kümmt wieda s Gschäft in' Gong."
s Tischgebet
De Hüttn draußtn in da Lahn,
De ghört n Weba Ferdl.
De kleanern und de schlechtern Gründ
Hot er in' gonzn Örtl.
Er hot acht Kinda mit sein Wei,
Und ollezsamm lebendi!
Wenn ejtz a' schlechts Joahr ah noh is,
Aft geht s eah' scho' elendi.
Se lebnt scho' gleih vo' lautern Kraut. —
Is gleihwohl schlecht ah s Essn,
So toant s vor koana Mohlzeit net
Af s Tischgebet vogeßn.
Vorbetn muaß da größer Bua;
Der is eng eh koa' Guata.
Wöi s ejtzamol zun Essn schreit,
Do sagt er: "Oba Muada,
Schau, vor an nejdn Schüssal Kraut
Des Betn — des hand Gschichtn!
Toama s Gebet af oamal gleih
Vor n gonzn Foß vorichtn!"
n Kneht sei' Wunsch
Des is a' rechta Heugattog:
D Sunn brennt mit olla Macht
Und dürrt und trückert Gros und Holm
Ma' hört fast s Heu, wöi s kracht.
D Weihfolterla fluignt matt dahi',
Koa' Lüftl tuat sih rührn.
In' Schot liegnt d Heuga, woartnt bis
Mi n Mittogsbrout kümmt d Dirn.
Und vo' da Wies zuigt sih Gschmo
So söiß durh s gonze Tal
Vo' n frischn Heu — da grouße Kneht
Der schnappt mi n gonzn Mal.
Da Hunga plogt hna oarg, er schaut
Af s Heu und seufzt: "O mei',
Ih tat ma ninks ejtz wünschn, wos
Daß ih an Ochs kannt sei'."
Da nuie Rock
A' Baua hot amol am Moark
An Stoff kaft af an Rock,
Wos brau' und schwoarz is ghäuslat gwen,
Grod recht af Halintog.
Und wöi er hoamkümmt, zoigt er hn gleih
Sein Suh': "Schau her do, Bua,
Ih hon an Zeuch kaft af an Rock,
Wos sagst denn du dazua?"
Da Bua, der wendt n Stoff in' Eibn
Und sagt: "No schauts, des Musta,
Des is scho' woahrla wunderschö',
Grod netta noh mein Gusta."
Do schändt da Voda: "Dumma Bua,
Du host o koa' Idee!
Du schaust o n Stoff vokehrte o'!"
Da Bua: "Des woaß ih eh.
Wos helft s, wenn af da rechtn Seit
Da Zeuch recht schö' schaut aus:
Ih kröig o denata mein Rock
Erst, wenn er gwendt wird, draus."
Da U'recht
Da Stoffl und sei' Bruada Fronz
De gengant nachtzeit hoam vo' n Tonz.
Hand ollzwee' tapfa gwen bon Krua,
Ejtz is eah' kam da We broat gnua.
Se segnt net, daß bon Wekreuz hoart,
A' Schoar von etla Buabnan woart.
Wöi de zwee' Brüada willnt fürbei,
Do homant s es bon Schößl gleih
Und fongant fest zun Zuaschlogn o'.
Da Fronz is af gleih und davo'.
Am Stoffla oba, Gotts daboarm,
Do dreschnt eah'ra zeha Oarm.
Und is er gleih ah grod koa' Grill,
So hand eahm Fümfe denat z viel.
Den oan, den hot er tappt bon Krogn
Und hot hna um d Dread ummagschlogn,
n ondern hot er oane griebn,
Daß der in' Grobn is liegat bliebn.
Ejtz hand de drei erst siri woarn,
De haunt hna eini über d Oahrn,
In s Gsicht, am Kopf, am Bukl draf,
Bis oana schreit: "Hets, Buabn, hörts af,
Süst gehts uns amend ah noh schlecht:
Schauts her, der is goar net da Recht!" —
Do homant sa sih stat vozogn. — —
Da Stoffl, holbat scho' daschlogn,
Der krallt sih furt bis af des Oart,
Wou scho' voll Ongst sei' Bruada woart,
Und sagt: "Hörst Fronz, wöi mih des gfreut,
De wernd sih giftn, wöi net gscheit:
Ejtz, wal ih holbat scho' war hi',
Segnt s erst, daß ih da U'recht bi'!"
De kronke Lung
Zun Dokta kümmt da olte Lenz
Und huast und lamadiert:
"Ih moa' des nimmt an übls End,
Wenn s net bol brava wird.
Mih zwickt s und druckt s und reißt s und sticht s
Ih kröig koan Otm schier.
Mei'ts, Dokta, ih fürcht ollerwal,
Daß d Lung is hi' bo mir."
Da Dokta üntersuacht hna gleih
Und daß er n Wehtogn gfindt,
So muaß da Lenz tuif Otm zuign,
Aft lust er vorn und hint.
Und schliaßla sagt er: "Liaba Mo',
Do mochts eng no ninks draus.
Ih garantier, so long wos ts lebts,
Holt eng de Lung schon aus!"
Bon Advokatn
Zwee' Bauern, rechte Dickschädln,
Da Jokl und da Lenz,
De homant mitanonda
An Strit ghot wegn da Grenz.
Da Jokl rennt kreuzwilde
Zun Advokatn gleih
Und nimmt eahm für an Zeugn
Sein Schwogern mit und s Wei.
Er expliziert dem Dokta
Sein Foll und wal er glaubt,
Des kannt eahm eppa fruchtn,
So luigt er, daß olls staubt.
Sei' Wei tuat eahm zerst deutn,
Aft sollt s eahm schled in d Red
Und schreit: "Sa stat, du Malaff,
So luign brauchst denat net.
Bleib du no bo da Woahrat!
Da Dokta is hell gnua,
Der luigt eahm weit eps gscheiters,
Bol s nout tuat, selst dazua."
Des vorfluachte Scheltn
Da Pfoara vo' Groußhuabersdoarf,
Der predingt goar so sakrisch schoarf.
Wenn eps net gschegn tuat, wöi er will,
So schickt er gleih d gonz Gmeind in d Höll.
Und oamal, in Pfingst-Sunnta grod,
Do redt er üba s zweit Gebot,
Und daß am Dorf von Mo' und Bua
Viel wenga bet, wos gscholtn wur.
Er sagt: "Wenns es willts seli wern,
So muaß zerst d Fluacherei afhörn.
Statts scheltn "Hergottsakrament"
Rührts löiba engre faln Händ.
Net daß ts wegn engern dumma Krom
Voschimpfts n halin Gottasnom.
Und mirkts engs, daß an nejdn Fluach
Da Hergott afschreibt in sein Buach.
Gsagt hon eng s ejtz und kurz und guat,
Den erstn, wos ejtz scheltn tuat.
Den Sakrament, den hol doh gleih
Da Tuifl bo lebendin Lei!"
D fürsichtigi Moasterin
Da Tischla-Martin liegt in' Sterbn,
A' recht a' rara Mo'.
Sein Wei is goar so hoart um eahm,
Sie flehnt, wos s flehna ko'.
Da Martin richt sih af in' Bett
Und sagt mit schwocha Stimm:
"Mei' Wei, ejtz höin net und lus af:
Ih woaß s, mit mir steht s schlimm.
Drum sog ih dir holt tausend Donk
Für oll dei' Liab und Treu,
Host zu mir gholtn ollezeit
Ols bravs und christlis Wei.
Sched oa's is s, wos mir afliegt noh,
Daß ih konn leichta sterbn:
Ih möcht holt, wenn ih nimma bin,
Daß s Gschäft net soll voderbn.
Drum, stirb ih, heirat unsern Gselln,
Da Sepp is gschickt und brav" —
"Gott tröst dih, liaba Mo' ", flehnt s Wei,
"Hon selba denkt scho' draf."
Da vofreßne Veitl
"Du, Veitl, hörst, vo' dir do tuat ma' sogn,
Du kanntast hübsch a' Schüssal voll votrogn.
Ejtz möcht ih dih holt denat amol frogn:
Wöiviel Knödl, bis d gnua host, wurn dir schmecka?"
"Zwoanzge, wenn s tuat klecka."
"Wal ih in' Frogn scho' bin um söcha Sacha:
Wöi war s denn do, bol Wuchtl wurnd bacha?
Ha', Veitl, sog s, de warnt holt noh viel gschmacha!
Wöiviel möchst do? A' Wuchtl is holt kloa' —"
"Fuchzge kanntn s toa'."
"No, wenn s dir schmeckant, kröigst aft draf koa' Fiaba.
Bist bon an bravn Bauern in da Hirwa,
Ejtz gsetzt, daß d Bäurin Kropfa bacht af d Kirwa,
Wos aßast do, bol d Schüssl aftrogn wurd?"
"In oan Ding furt!"
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